Langweiliger Mond

Robitobi

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Ich habe hier in meinem Büro ein großes Kalenderblatt hängen, mit einer Großaufnahmen unseres irdischen Mondes.

Das ist wirklich schön anzusehen , so mit den vielen Tausenden von Kratern, riesige, große, kleine Krater…..Krater in einem Krater,, Krater an Krater usw. usw usw…….doch, doch… sehr, sehr abwechslungsreich ……..ganz ehrlich…………

Erst vorgestern habe ich es mal wieder etwas länger und intensiver angeguckt
aber wie es nun mal so ist mit unserem Mond, letztlich wird er dann doch sehr schnell langweilig, so wie er da über uns schwebt, so silberhell mit all seinen Kratern .……..
Und dann fragte ich mich die letzten Nächte, wieso ist er denn eigentlich so langweilig- unser Mond ?????

Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von meinen Haaren………..es liegt tatsächlich an den Kratern!!!!!!!!!!

Und jetzt muß ich etwas weiter ausholen……………:

Der Mond ist ja übersät mit abertausenden von Einschlagskratern aller Größenordnungen , und da Luna nun mal keine Atmosphäre, Tektonik und kein Wasser besitzt- die nach und nach die Spuren der Einschläge verwischen lassen würde (siehe Erde..), kann man sie , selbst wenn sie bereits Jahrmillionen alt sein sollten, in all ihrer Pracht bewundern.

Und was ist da wohl nicht alles in den letzten Milliarden Jahren auf unserem Mond
eingeprasselt:

Meteoriten, Kometen, Meteore, Asteroiden, kosmische Bomben, Gesteinstrümmer aller Sorten und Größen sind im Laufe der Abermillionen Jahren auf die Außenhaut
des Mondes eingeschlagen …… Waaaaahnsinn………..

Und das im Übrigen meistens mit einer irrsinnig hohen Geschwindigkeit…

Diese kosmischen Bomben bewegen sich ja meist mit einer Geschwindigkeit von zigtausend Kilometern pro Stunde durch den Weltraum, bis sie irgendwann mal an einem Planeten, Mond oder Sonne zerschellen.

Was mich nun so irritiert ist die Tatsache , das sämtliche Einschlagskrater auf dem Mond den Eindruck erwecken, daß das kosmische Trümmerstück direkt in einem Winkel von mehr oder weniger 90 Grad senkrecht auf der Mondoberfläche eingeschlagen ist.

Was sieht man denn auf dem Mond?. : Nun ,-einen kreisförmigen Krater an dem anderen, mit einem mehr oder weniger markanten Kraterwall und fertig…………………….

Mann stelle sich also vor: Ein Komet ( oder was auch immer..)mit der Kraft von MiIlionen von Hiroshimabomben schlägt auf der Oberfläche auf , verkocht und verdampft das ganze Gestein,ein mörderisches Inferno produziert eine riesige Staub- und Materialwolke von aufgewühltem Gestein ,die dann wieder auf die Oberfläche zurückregnet ………………...

Mag ja sein ,das die Anziehungskraft des Mondes die Bahn die meisten der sich nähernden Asteroiden dahingehend beeinflusst ,das sich der unmittelbare Aufschlagwinkel gegenüber der bisherigen Zugrichtung des Boliden etwas verändert aber wir reden ja hier nicht nur von ein oder zwei Einschlägen sondern von zigtausenden derartigen Ereignissen……

Man sollte ja annehmen, das wenn der Mond die Bahn eines solch rasend schnellen Geschoßes kreuzt, dieser Gesteinsbrocken auch einmal in einem anderen Winkel
auf die Oberfläche aufprallt, also z.B. statt mehr oder weniger senkrecht, sondern vielmehr in einem wesentlich spitzeren Winkel auftrifft und deshalb die Mondoberfläche kilometerweit aufreißt, längliche Aufprallkrater erzeugt, asymetrische Wälle auftürmt , bizarre Oberflächendeformationen schafft , Halden von Fallout und Trümmern links und rechts der Absturzstelle anhäuft , Schluchten aufreißt, geschmolzenes Gestein ,das in einen anderen Krater geflossen ist ….
usw. usw…….. und obendrein existiert auf dem Mond auch keine abbremsende , oder „ablenkende“ Atmosphäre , die vielleicht bewirken könnte , das aufschlagende Objekte sich vorher in einen bestimmten Winkel „eindrehen“…….

Und bei derartig vielen Kollisionen der letzten Milliarden Jahren könnte man doch annehmen ,das wir so ein Ereignis auf dem Mond rückblickend beobachten können – (der Mond konserviert ja so wunderbar alle seine Einschläge)----
und tun wir das wenn wir uns die Bilder des Mondes anschauen , na , naaaaaa???????????

Eben nicht , nix , Pustekuchen…………..


Ein wunderschöner runder Einschlagskrater an dem anderen, statistisch gesehen
ziemlich unwahrscheinlich, finde ich ………..
 

Bynaus

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Im Schnitt, da hast du recht, trifft ein Projektil den Mond unter einem Winkel von fast 45°.

Kraterbildung kann man mit Computern gut simulieren, und das Ergebnis stimmt gut mit den Beobachtungen überein - so lange der Meteorit nicht unter einem Winkel von 10° (IIRC) oder noch flacher auftrifft, gibt es keine asymetrischen Krater, aus dem Grund, dass die Kompaktion des Gesteins eine Explosion auslöst, die gleichmässig nach allen Seiten geht. Erst wenn der Meteorit so flach einfällt, dass seine kinetische Energie über eine bestimmte Strecke abgebaut wird (weil er quasi über den Boden "schlittert" statt darin eindringt), verringert sich die Explosionskraft des kompaktierten Gesteins (der Druck darauf ist dann eben auch kleiner), es handelt sich dann eher um eine Serie von Explosionen auf einer Reihe, die den asymetrischen Krater bilden.
 

ralfkannenberg

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Und ... - was schliesst Ihr daraus ?

Genau: Als der Liebe Gott damals mit seinen Engeln den Mond geschaffen hat, haben sie ihn eben von "oben" mit Kratern übersäht. Die konnten doch wirklich nicht ahnen, dass eines Tages einer im astroforum auf die Idee kommt, die Rundheit der Krater zu hinterfragen.

Und weil sie alle so schön kreisrund sind, muss es auch Gottes Werk gewesen sein, denn ein Mensch würde das so gut gar nicht hinkriegen.

Alles klar ? ;)
 

Bynaus

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Ich glaube nicht, dass Robitobi einer aus der Kreationistenecke ist (kann mich natürlich auch täuschen), mehr einer aus der "ich bezweifle alles was ich nicht verstehe"-Ecke.

Da du ja hier bist, Robitobi: Aus welcher Ecke kommst du? ;) :)
 

Robitobi

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Kreationisten

Ich bin kein Kreationist- um Himmels willen NEIN ...............
Die haben meiner Meinung alle gehörig ein Rad ab und sind einfach zu bequem
sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander zu setzen....

Ich bin einfach nur tierisch neugierig und belästige diese Forum in nächster Zeit mit all denjenigen Fragen ,deren Antwort mir bisher keiner so recht geben konnte.

Hier im Forum hoffe ich ein paar Experten zu finden. die etwas mehr wissen
als der Ottonormalbürger.........
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich bin einfach nur tierisch neugierig und belästige diese Forum in nächster Zeit mit all denjenigen Fragen ,deren Antwort mir bisher keiner so recht geben konnte.

Ok! Ich meinerseits würde mich freuen, deine Fragen zu beantworten (falls ich kann...). Bist du mit der Antwort, die ich dir weiter oben gegeben habe, zufrieden?
 

SLA

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Krater von St. Imier

In der Nähe von Biel (Schweiz) hat es bei St. Imier einen kreisrunden Krater, der aber höchstwahrscheinlich durch einen schräg auftreffenden Brocken entstanden ist. Dies kann aufgrund der Lage des Kraters am Abhang vermutet werden.
Auch wenn man Steine schräg in den Sand wirft, ergeben sich nicht zwingend Ellipsen als Krater. Aber die Beobachtung von robitobi ist trotzdem anregend.
 

Bynaus

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Den Krater von St. Imier hab ich mal (auf den Karten der swisstopo) gesucht aber nicht gefunden... Wohnst du in der Nähe?
 

SLA

Registriertes Mitglied
Ja, ich wohne in der Nähe von Biel. Auf der Karte 1:50'000 sieht man den Krater noch schlecht, aber auf der 1:25'000er ist er klar erkennbar ("Champ Meusel", ca. 1 km N St. Imier)
 

Bynaus

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Da muss ich zuhause noch mals schauen. Auf Map.search.ch habe ich danach Ausschau gehalten: ist es diese Furche im Wald gleich östlich der Rue du Mont Soleil? Ca. 1 km NW der Seilbahnstation?
 

sungrazer

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Ich weiß zwar grad nicht, wie der Effekt heißt und ob er hier relevant ist, aber:
Schnee kommt doch in der Regel von oben. Je schneller man mit dem Auto fährt desto mehr scheint er aber von vorn, also senkrecht zur Windschutzscheibe, zu kommen.
Könnte es diesen Effekt auch beim Mond geben?
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Du meinst die Aberration. Das hat vermutlich schon einen geringen Einfluss, aber ich bezweifle, dass dieser Effekt stark genug ist, um Bahnen "gerade" zu biegen. Der Hauptgrund liegt wie gesagt daran, dass die Explosion, die auf die Kompaktion des Gesteins folgt, so energiereich ist, dass der gerichtete Impuls des Einschlagkörpers vollständig überprägt wird. Das gilt nur dann nicht, wenn der Körper sehr flach einfällt.
 

SLA

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Bynaus schrieb:
Da muss ich zuhause noch mals schauen. Auf Map.search.ch habe ich danach Ausschau gehalten: ist es diese Furche im Wald gleich östlich der Rue du Mont Soleil? Ca. 1 km NW der Seilbahnstation?

Ich kenne die Seilbahnstation nicht - aber ca. 1km NE von der Eisenbahnstation St. Imier kommt etwa hin. Auf www.swissgeo.ch sieht man's sehr gut.
 
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