Hi truxi22,
und hier bin ich schon. Auch von mir ein Wilkommen
hab auch o ahnung- aber heut ein teleskop gekauft (gebraucht) mit stativ und 2 linsen ?
Du hast prinzipiell 4 Möglichkeiten in den Einstieg der Teleskopbeobachtung:
a) alles alleine machen
b) Dich ner Gruppe anschließen
c) Theorie und Begriffe büffeln
d) Hinstellen, durchgucken
a) bringt für den allerersten Anfang nix, daher ist es gut, daß Du Dich gemeldet hast
b) hier findest Du sicherlich eine
Sternwarte oder einen Verein in Deiner Nähe
c) ist zwar dröge, hilft aber sehr
d) führt ganz alleine sehr schnell zu Frust, weil Du nicht bemerkst, wo Du nen Bedinungsfehler machst und außer Mond am Himmel nix findest
nun gut ich wollt schon immer so was und nun steht es hier ziemlich gross und ich hab keine gebrauchsanweisung.
Es sind hunderte Teleskope auf dem Markt. Ich weiß jetzt nicht, wie Dein Teleskop montiert ist. Schon taucht das erste Fachwort auf. Montierung. Das ist das Teil zwischen Erdboden und dem Teleskoptubus. Das Teil, welches einerseits das Teleskop festhält und mit dem Du andererseits das Teleskop bewegst, also am Himmel "Zielübungen" machst.
Schreib mal, ob Du ein Stativ mit nem beweglichen Teil hast, auf dem das Teleskop befestigt wird, oder ob das Teleskop in ner art Kiste senkrecht steht und mit seitlich am Teleskoptubus angebrachten runden Scheiben schwenkbar gelagert ist (= Dobsonteleskop). Ohne diese Info kann ich Dir nicht helfen...
ich bin ja der praktische mensch, also du machst das jetzt so und so und dann kapier ich das auch
Das ist gut, daß Du gleich Deine Stärken angibst. Dann wäre es für Dich ideal, wenn Du ein paar Mal mit ner Gruppe von erfahreneren Spechtlern unterwegs wärst. Such aus dem GAD (Link siehe oben) nach anderen Amateurastronomen in Deiner Nähe. Ruf an oder schreib ne mail. Mach nen Termin aus. Viele Sternwarten haben sowol Dobsonteleskope als auch Teleskope auf azimutalen und parallaktischen Montierungen. Schau zu, wie die ihr Teleskop handhaben und laß fürs allererste Mal Deines zu Hause. Sonst bist abgelenkt.
wer ist denn aus meiner ecke hier und hat vieeeel geduld
tscha, ohne Ortsangabe ist das nicht zu beantworten
dann wollt ich noch von euch wissen ist das ding nun schlecht oder nicht oder geht das so
Es ist ein typisches (billiges) Einsteigerteleskop. Du hast es gebraucht erstanden, also war es nicht teuer. Das ist ok. Mit 114 mm Spiegeldurchmesser und 900 mm Brennweite kannst Du auf dem Mond sehr viele Krater, Gebirge und Ebenen beobachten.
Wenn Du aus Baaderfolie einen
Sonnenfilter machst, kannst damit tagsüber auch Sonnenflecken beobachten. Wie das mit dem "Filter basteln" geht, steht auf der Anleitung, die bei der Folie dabei ist.
Dein Teleskop zeigt Dir bei Jupiter die 4 Galileischen Monde als Pünktchen neben einem winzig kleinen Jupiterscheibchen. Wenn das Teleskop lange ausgekühlt ist und die Luft ruhig ist, kannst auf der Jupiterscheibe schon 2 dünne rote Linien sehen. Das sind die beiden Äquatorbänder des Gasrießen. Bei Saturn kannst die Ringe als winzige, seitliche "Henkelchen" sehen, bei Mars eine der beiden vereißten Polkappen und bei Venus die Phasen, so wie beim Mond. Also Halbvenus, Virtelvenus, sehr schmale Sichel...
Dei den Deepsky-Objekten (Objekte außerhalb unseres Sonnensystems) sind helle Sternhaufen als dichte Ansammlungen von Sternen oder auch nur verwaschene Nebelflecken sichtbar, von der Andromedagalaxie kannst den hellen, inneren Bereich sehen, Der Hantelnebel und der Ringnebel (beides Planetarische Nebel = Überreste explodierter Sterne) sind auch sichtbar. Und im Winter natürlich der Orionnebel. Spaß macht auch die Beobachtung von Doppelsternen. Und besonders schön sind sie, wenn die Komponenten unterschiedliche Farben zeigen.
Außer bei Planeten und Doppelsternen ist alles nur in s/w zu sehen. Sowas wie die bunten Fotos aus dem Internet oder Kalendern wirst Du selbst in einem größeren Teleskop nicht sehen. Mit dem Auge gucken und Fotografie sind 2 Paar Stiefel.
Damit Du all die von mir aufgezählten Objekte finden kannst, brauchst aber noch dingend eine Sternkarte. Aus der lernst die Sternbilder, damit Du Dich am Himmel etwas auskennst. Und dann brauchst ein Buch mit Aufsuchkarten für die Objekte. Achte dabei darauf, daß die Seiten laminiert sind, oder nimm ein Handtuch mit zum Beobachten. Mit dem Handtuch kannst das Buch zudecken, damit es bei feuchter Luft nicht durch den Tau naß wird. Und zum Schluß brauchst noch eine
Rotlichtlampe, damit Du im Buch nachgucken kannst, wo genau die Objekte zu finden sind. Denn am Himmel hängt kein Schild: "Hier ist was interessantes" ... Weißlicht (normale Taschenlampe) ist dafür völlig ungeeignet. Damit werden die Augen geblendet, wenn die sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnt haben.
Falls Du zusammen mit anderen Spechteslt, blendest nicht nur Dich, sondern auch die. Und die empfinden das als rücksichtslos.
Wichtig ist auch, von wo aus Du beobachten möchtest:
- bei geöffnetem Fenster vom Zimmer aus? Vergiss es ganz schnell. Da hast kein ruhiges Bild. Du
mußt raus in die Kälte. Alles andere ist Kappes.
- Balkon oder eigener Garten ist prima. Da kannst das Teleskop hinstellen und auskühlen lassen, ohne daß es geklaut oder beschädigt wird...
Falls Du mobil bist, kannst auch Dein Teleskop ins Auto packen und aus der Stadt raus in dunklere Ecken fahren. Im Kofferraum (gut gepolstert) kann es schon während der Fahrt auskühlen. Dann mußt net so lange warten, bis der Spiegel die Temperatur der Umgebungsluft angenommen hat. Solange er wärmer ist, steigt warme Luft im Tubus auf und Du kannst nicht scharf stellen...
dann hab ich gelesen es soll da so einen motor geben wo man eintippen kann was man sehen will . gibt es sowas?
Ja. An eine Montierung kann man (falls vorgesehen) sehr einfach einen Motor ranmachen. Der sorgt dann dafür, das die Erddrehung ausgeglichen wird. Das nennt man "motorische Nachführung". Ist eine prima Sache. Du suchst ein Objekt, stellst es ein und dann kannst es ganz entspannt anschauen, ohne daß es wegen der Rotation der Erde in wenigen Sekunden aus dem Gesichtsfeld des Okulars verschwunden ist.
Nicht jede Montierung ist für Motorbetrieb vorgesehen. Bei manchen kann man mit etwas Bastelgeschick trotzdem einen Motor adaptieren...
Das was Du mit "Eintippen und dann hab ich es im Okular" beschreibst, nennt sich "Goto". Das erspart die Suche nach Objekten. Das funktioniert aber nur, wenn das Teleskop "weiß", wo es hinguckt. Dazu mußt Du nach dem Aufbau die Rektaszensionsachse (wird auch Stundenachse genannt) mit Hilfe eines Polsuchers genau auf den Polarstern ausrichten, die Nachführung einschalten und mit dem Steuergerät ein paar "Eichsterne" anfahren und kleine Korrekturen machen. Dann kannst auf Knopfdruck die gewünschten Objekte anfahren. Das ist sehr praktisch, aber auch teuer. Dazu brauchst auch die Orientierung am Himmel. Du mußt wissen, welcher Stern der Polarstern ist, und natürlich auch die Position der "Eichsterne" kennen. Je nach Jahreszeit sind das andere Sterne... Du mußt halt noch nen Akkublock kaufen, denn ein Motor braucht Strom. Und Goto braucht viel Strom. Welcher Akku da in Frage kommt, hängt von der Steuerung ab. Ob die 12 V oder andere Spannungen brauct und wie viel Strom die Motoren ziehen...
Sodele, das war ne kleine Schnellblaiche, was alles auf Dich zukommt. Astronomie ist ein faszinierendes Hobby. Ich hab vor rund 20 Jahren auch mit nem ähnlichen Teleskop angefangen. Den Umgang mit meinem Teleskop hab ich in der Gruppe schnell begriffen, dann konnte ich auch spontan und alleine spechteln. Aber gemeinsam machte es viel mehr Spaß...
Grüße
Sissy