Ablauf der Evolution

adora

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Das bedeutet also das die Evolution bei jeden der Exoplaneten anders und unwiederholbar abläuft.
Da fragt mann sich doch ob die Entwicklung der Evolution/ Mutationen irgendwann erschöpft sind und es zu einer Wiederholung der Evolution oder Mutationen kommt.

Gruß odora
 

Major Tom

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Konvergenz

Ähnlichkeiten mit der irdischen Flora und Fauna wegen des Prinzips der Konvergenz wären allerdings denkbar - in gewisser Hinsicht geben die Naturgesetze schon Rahmenbedingungen vor.

Unter konvergenter Evolution versteht man die Evolution gleichartiger Bauprinzipien unter ähnlichem Evolutionsdruck.

Zum Beispiel macht es Sinn daß Extremitäten welche der Fortbewegung dienen unter dem Körper liegen, wenn man auf einem Planeten mit fester Oberfläche und relativ dünner Atmosphäre lebt. Es macht eventuell Sinn Sensoren in Bewegungsrichtung zu entwickeln usw.
Ein Beispiel für Konvergenz ist Stromlinienform des Körpers bei Fischen Delphinen Pinguinen

Ebenso finden sich Raubtiere unter Säugetieren wie unter australischen Beuteltieren ; die großen Raubbeuteltiere ( Beutelwolf ) wurden allerdings ausgerottet weswegen es bei Beuteltieren heute nur noch marderähnliche Arten (die gibt.

Konvergenz bezieht sich nur auf die äußere Erscheinungsform nicht auf eine genetische Verwandtschaft. Form follows function sozusagen.

Unter diesem Gesichtspunkt könnte auch auf fremden Planeten mit ähnlichen Umweltbedingungen äusserlich ähnliches Leben entstehen ...

Gruß

MT
 
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Bynaus

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Ja, dieses Argument (Konvergenz) wird oft gebracht, allerdings bin ich nicht sicher, wie stichhaltig es ist.

Ein Beispiel für Konvergenz ist die "delfinähnliche" Form der Fischsaurier (Ichthyosaurier) im Erdmittelalter. Die Evolution hat die Delfin-Form quasi zweimal hervorgebracht, mit nur leichten Unterschieden (z.B. horizontale vs. vertikale Fluke, IIRC). Aber das liegt offensichtlich daran, dass hier zwei Tierarten sich an dieselbe Umgebung, an ungefähr dieselbe ökologische Nische angepasst haben: selbe Funktion, selbe Form, sozusagen. Für Intelligenz, oder die Fähigkeit, eine Zivilisation zu bilden, gibt es keine vordefinierte Nische, keine vordefinierte Umgebung, an die sich die Form in immer derselben Art und Weise anpassen könnte. Der Mensch vereinigt eine seltene Kombination von Merkmalen auf sich, die alle ihre eigenen, unabhängigen Ursachen haben. Diese Merkmale (z.B. Manipulierfähigkeit, Sprachfähigkeit, hohe Intelligenz, soziale Organisation) müssen in einer zivilisationsfähigen Spezies vereinigt sein, aber sie müssen nicht zwingend an einem affenähnlichen Lebewesen ansetzen. Es könnten z.B. auch krakenähnliche oder elefantenähliche Wesen sein. Zivilisationsfähigkeit erzwingt keinen bestimmten Körper, sondern eine bestimmte Merkmalkombination. Deshalb wird evolutionäre Konvergenz nicht dazu führen, dass Ausserirdische zwingend wie Menschen aussehen müssen.
 

Major Tom

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Natürlich - ich habe mich auch nur auf das Bauprinzip von "biomechanischen Maschinen" bezogen. Schon hier auf der Erde sehen wir ja kognitives Potential nicht nur bei Humanoiden.
Wäre tatsächlich interessant, ob auch die Entwicklung von Intellekt - oder in weiterer Folge sogar moralischer Konzepte so einem Konvergenzprinzip folgt.
Gruß
MT
 

blackhole

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Korrektur einer naiven Fangfrage

Ist es nicht denkbar (,) da(ß) auf eine(m) Exoplaneten die Evolution durch einen glücklichen (U)mstand den Homo Sapiens noch einmal hervorbringen könnte (,) wenn alle Bedingungen stimmen.

Gruß adora

.... gruß an *adora* ...... ich mache soetwas sonst nicht , aber die qualität deiner fragestellung korreliert auffallend mit deinen grundkenntnissen der deutschen sprache und rechtschreibung ( 5 fehler in einem satz verursachen nicht nur augenschmerzen , die eitlen antworten der wort- und meinungsführer dieses einsamen forums sprechen eine ganz eigene sprache ) ........- lol ...... selten so gelacht .................. weiter so in den untiefen des web und habt acht vor der neuen evolution , die von diesem medium unbemerkt ausgeht ................. und nun viel spaß beim *petzen* bei eurem oberaufseher eines wissenschaftlich *anspruchsvollen* forums ................
 

adora

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Dies hier ist kein Streitforum sondern da zu da untereinander die Gedanken und Meinungen austauschen zur Astronomie.

Gruß adora
 

Alex74

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Zur Entwicklung von Intelligenz fällt mir noch ein Punkt ein;
Das Gehirn ist das an sich komplexestmögliche Organ das Tiere hervorgebracht haben.
Stellen wir uns einen Planeten vor, der eine große Fauna und Flora hervorgebracht hat; wir sind in der Situation, zu wissen daß für jedes dieser dort vorhandenen Tierarten theoretisch ein enormer Spielraum nach oben besteht, was die Entwicklung des Gehirns angeht (nämlich mindestens auf das Niveau jenes des Menschen).

Also stellt sich nur die Frage nach den Bedingungen die dies ermöglichen;

Je leistungsfähiger das Gehirn ist, desto mehr Energie verbraucht es, was einen Nachteil darstellt.

Also entwickeln nur solche Lebewesen ein überaus leistungsfähiges Gehirn, die:

1. sich gerade in einer erfolgreichen evolutionären Phase befinden; solche Phasen sind gekennzeichnet durch große Ausbreitung (z.B. durch erfolgreiches Besiedeln neuer Lebensräume oder Abwesenheit von Freßfeinden) und damit herabgesetzte Selektion. Individuen mit höherem Grundverbrauch haben also deutlich größere Chancen sich auszubreiten.

2. gehirnleistungsmäßig über eine gewisse Schwelle kommen, bei der sie durch ihre Denkleistung anfangen, Selektionsmechanismen erfolgreich auszuschalten (also Freßfeinden dauerhaft überlegen bleiben - z.B. durch die Entwicklung von Waffen).

Beide Punkte bedingen auch ein wenig einander; außerdem wird klar, daß durch Punkt 2 jene Gruppen in dieser Art bessere Überlebenschancen haben, die es verstehen durch ihre Denkleistung andere Gruppen zu verdrängen oder zu assimilieren.
Auch außerirdische Intelligenzen werden daher wohl mindestens eine kriegerische Vergangenheit haben.

Ich nehme auch an daß dieser Mechnismus Fleischfresser bevorzugt, da sie ohnehin von Haus aus weniger Freßfeinde haben, sowie auch schon den Instinkt, planvoll andere Wesen für ihr Eigenwohl zu töten. Parallel sitzende Augen werden daher bei allen zivilisationssschaffenden Wesen der Fall sein.

Ferner ergibt sich die Intelligenz ja zu großem Teil aus der Weitergabe von Erfahrung; einzelgängerischen Tieren fehlt daher eine wichtige Grundlage, Gruppenbildende sind hier auch klar bevorzugt. Das erleichtert auch die Herausbildung von Altruismus innerhalb der eigenen Gruppe.

Fazit:
Aus diesen Überlegungen heraus kann man davon ausgehen, daß jede Zivilisation im Universum eine kriegerische Vergangenheit hat und ihre Individuen fleischfressende Wesen gewisser Größe sind, mit parallel ausgerichteten Augen.

Gruß Alex

...btw...blackholes Ergüsse einfach ignorieren. Das klappt dann ganz gut.
 

Major Tom

Registriertes Mitglied
Ich denke auch, daß die Evolution des Gehirns den Menschen befähigen durchaus den Vorteil größerer sozialer Verbände zu nutzen, die sonst im Tierreich selten sind. Die energetischen Zwänge limitieren für die meisten Arten aber wohl diese Entwicklung. Die individuelle Entwicklungszeit verlängert sich so stark, dass auch bessere Überlebensraten durch höhere Intelligenz dies nicht mehr ausgleichen.

Vielleicht kann diese Grenze nur überwunden werden, wenn sich andere Artgenossen als die Mutter an der Jungenaufzucht beteiligen. Dies könnte z. B. die relativ größere durchschnittliche Gehirngröße bei Vögeln gegenüber Säugern erklären. Interessanterweise gehören ja manche Vögel (Graupapagei oder Kea) zu den intelligentesten Vertretern des Tierreiches.

Menschen gehören zu den wenigen Arten, bei denen sich auch nicht direkt Verwandte an der Kinderaufzucht beteiligen, was möglicherweise ein entscheidender Startvorteil ist.
 

Monod

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@ Alex:

Den Faden kann man noch weiter spinnen ...

1. sich gerade in einer erfolgreichen evolutionären Phase befinden; solche Phasen sind gekennzeichnet durch große Ausbreitung (z.B. durch erfolgreiches Besiedeln neuer Lebensräume oder Abwesenheit von Freßfeinden) und damit herabgesetzte Selektion.

Na ja, genau genommen findet bei der adaptiven Radiation eine vermehrte Selektion statt, weil mehr Typen übrig bleiben als bei bereits besetzten Nischen. Bezogen auf die Entstehung der Menschheit waren unsere Vorfahren einem erhöhten Selektionsdruck ausgesetzt, weil die Wälder vertrockneten und damit sowohl eine Nahrungsumstellung von Pflanzen auf Fleisch als auch eine Behauptung vor Beutegreifern nötig wurde. Die nötige Präadaption war der aufrechte Gang, der bereits bei den Waldbewohnern erfolgte und die Hände frei machte, um unter Savannenbedingungen sich mit einfachen Waffen gegenüber Fressfeinden zu erwehren. Scharfe Steinklingen waren zudem hilfreich, um die Haut von Beutetieren aufzuschneiden und das Fleisch in kleinere Brocken zu zerteilen.

Der aufrechte Gang war zudem hilfreich, um längere Zeit über die Graskante hinweg nach anrückenden Tieren Ausschau zu halten - sei es, um sie zu jagen, oder um vor ihnen zu fliehen. Die eiweißreiche Fleischnahrung bewirkte eine effizientere Versorgung mit Nährstoffen, die wiederum auf das Gehirnwachstum zurückwirkte, so dass die, die intelligenter waren, sukzessive erfolgreicher in Flucht und Jagd waren, so dass größere Gehirne selektiert wurden. Daraus folgt, dass menschenähnliche Aliens mit größerer Wahrscheinlichkeit keine Vegetarier als Vorfahren hatten. Allerdings ist einschränkend zu sagen, dass der aufrechte Gang nur deshalb selektiv begünstigend wirken konnte, weil alle Landwirbeltiere lediglich über vier Extremitäten zur Fortbewegung verfügen. Mit sechs oder acht Extremitäten wäre es nicht nötig, erst mühsam sein Körpergewicht auf zwei Beinen auszubalancieren, um danach athletische Spitzenleistungen anzutrainieren. Intelligente Aliens müssen daher nicht notwendigerweise Zweibeiner sein.

Ich nehme auch an daß dieser Mechnismus Fleischfresser bevorzugt, da sie ohnehin von Haus aus weniger Freßfeinde haben, sowie auch schon den Instinkt, planvoll andere Wesen für ihr Eigenwohl zu töten.

Auch hier muss man wieder einschränken, dass unsere Altvorderen, die sich in der Savanne behaupten mussten, zunächst weniger Tiere getötet hatten, um an Fleisch zu kommen, sondern als Aasfresser mit Hyänen und Geiern in Konkurrenz traten, wobei Stöcke und Steine wirksame Hilfsmittel waren, um sich die lästige Konkurrenz vom Hals zu halten. Mit zunehmender Intelligenz war vorausschauendes Denken möglich und damit das Austüfteln von Jagdstrategien, um eigenständig Beute zu erlegen - und natürlich Mittel und Methoden zu ersinnen, um konkurrierende Horden davon abzuhalten, das mühsam erlegte Wildbret wegzunehmen.

Ferner ergibt sich die Intelligenz ja zu großem Teil aus der Weitergabe von Erfahrung; einzelgängerischen Tieren fehlt daher eine wichtige Grundlage, Gruppenbildende sind hier auch klar bevorzugt. Das erleichtert auch die Herausbildung von Altruismus innerhalb der eigenen Gruppe.

Und die Erfahrungsweitergabe ist an ein Signalsystem gebunden, das sich zu einer Sprache weiterentwickeln muss, da sonst die gewonnenen Erfahrungen - wenn sie komplexerer Natur sind - wieder verlorengehen. Ob es sich bei der Sprache um Schallsignale handelt, wie bei uns, oder um andere Symboläquivalente, ist dabei nebensächlich. Entscheidend ist, dass die Bildung von Abstrakta möglich sein muss, die über ein vereinbartes Kodierungssystem tradiert werden können. Wir können also daraus schließen, dass menschenähnliche Aliens über eine Sprache verfügen, die offen ist für Neuerfindungen, denen ein Sinn zugewiesen werden kann. Das eröffnet wiederum die Möglichkeit für Philosophie und Wissenschaft in späteren Entwicklungsstufen.

Weiterhin sind menschenähnliche Aliens aufgrund ihrer sozialen Herkunft - anderenfalls würde sich keine Sprache entwickeln - Wesen, die kollektiv organisiert sind, wobei anzunehmen ist, dass sie die Institution des Staates erfunden haben, um die zunehmende Komplexität in der gesellschaftlichen Entwicklung hierarchisch zu ordnen. Die zunehmende Konkurrenz untereinander infolge der Bevölkerungzunahme, die mit zunehmender Einschränkung des außerartlichen Selektionsdrucks auch anderswo eine zwangsläufige Folge ist, zwingt zu irgendeiner Art Kompromisslösung, um das Hobbessche Szenario des "Krieges aller gegen alle" zumindest zeitweise zu vermeiden. Folglich werden menschenähnliche Aliens die Kunst der Diplomatie beherrschen, um soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen.

Fazit: Aus diesen Überlegungen heraus kann man davon ausgehen, dass jede Zivilisation im Universum in nicht unerheblichem Maße unserer eigenen Zivilisation gleicht, auch wenn die jeweilige Körpergestalt und die Beschaffenheit der Sinnesorgane deutlich von dem abweichen dürfte, was wir hier so gewohnt sind.

Monod
 

Monod

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@ adora:

Gern geschehen. :) Mit "menschenähnlich" meinte ich allerdings nicht eine vergleichbare Gestalt und einen vergleichbaren Körperbau, sondern "fähig, eine Zivilisation zu begründen". Deine Frage, ob anderswo bei gleichen Bedingungen ebenfalls Menschen entstanden sein könnten, die uns auch äußerlich ähnlich sehen, ist zwar hinsichtlich der prinzipiellen Möglichkeit mit Ja zu beantworten, weil man a priori diese Möglichkeit nicht ausschließen kann, aber praktisch ist es ausgeschlossen, weil die konkreten Bedingungen, die bei uns zur Entstehung des Menschen geführt haben anderswo in dieser Kombination nicht noch einmal aufgetreten sind. Die Zahl der verfügbaren Planeten reicht nicht aus, um eine exakt parallele Evolution ablaufen zu lassen.

Einziger Ausweg ist die Viele-Welten-Theorie, nach der in einem unendlich großen Multiversum unendlich viele Universen unendlich viele Erden hervorbringen, auf denen jeweils Biosphären entstehen. Bei unendlich vielen Biosphären würde unendlich oft eine identische Evolution ablaufen, so dass unendlich oft in diesem Moment jemand die Tastatur bedient, um diesen Text einzugeben. Allerdings wäre die Entfernung zur nächsten dieser unendlich vielen Erden so groß, dass nicht mal annäherungsweise die Chance bestünde, Kontakt aufzunehmen ...


P.S.: Hier ist noch ein Paper, wo Viele-Welten-Theorie und biologische Evolution miteinander verknüpft werden. Zwar nur eine hübsche Spekulation, aber trotzdem recht gut zu lesen.
 
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Ich

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Einziger Ausweg ist die Viele-Welten-Theorie, nach der in einem unendlich großen Multiversum unendlich viele Universen unendlich viele Erden hervorbringen, auf denen jeweils Biosphären entstehen.
Vorsicht, das hat nichts mit der Viele-Welten-Theorie zu tun. Der Autor des Papers ist auch ganz offensichtlich kein Kosmologe, die angeblichen "traditional cosmological models of a single, finite universe" kommen mir seltsam vor. Ich finde seinen Ansatz auch etwas unelegant, warum nicht erstmal versuchen, ob die Entstehung des Lebens nicht Schritt für Schritt erfolgt sein könnte? Aber im Prinzip hat er natürlich Recht: wenn man unendlich oft probiert, wird alles Mögliche irgendwann passieren.
Ein ähnliches Paper mit eher physikalischem Hintergrund gibt's von Tegmark.
 

Monod

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@ Ich:

Koonin bezieht sich dabei auf dieses Paper, worin über die postulierten O-Regionen berichtet wird. Außerdem hat er sich wohl mit einem der beiden Autoren noch einmal abgestimmt, wie aus der Danksagung zu entnehmen ist.

Koonin schrieb:
I thank Alex Vilenkin and Yuri Wolf for critical reading of the manuscript, constructive suggestions, and help with the calculations included in the Appendix, and Valerian Dolja, Alan Guth, Ken Olum, Tania Senkevich, Shamil Sunyaev for stimulating discussions.

Die Kombination von MWO mit der Entstehung des Lebens ist freilich ohne jeglichen Erklärungswert, da - wie Du schon geschrieben hattest - bei unendlich vielen Versuchen, jede Geschichte, die nicht gegen physikalische Gesetze verstößt, sich irgendwann ereignen muss. Insofern ist es eine Banalität.

... warum nicht erstmal versuchen, ob die Entstehung des Lebens nicht Schritt für Schritt erfolgt sein könnte?

Das versucht er schon, aber er meint, dass die Wahrscheinlichkeit derart gering ist, dass wir in unserer O-Region allein sind. Dies untermauert er mit einer Kalkulation, bei der sich ein Wert von 10^-1018 ergibt:

Koonin schrieb:
In other words, even in this toy model that assumes a deliberately inflated rate of RNA production, the probability that a coupled translation-replication emerges by chance in a single O-region is P < 10 -1018 .

Was Koonin mitteilen will, ist eigentlich, dass wir eben Glück gehabt haben, dass sich dieser seltene Zufall hier ereignet hat. Da es unendlich viele O-Regionen gibt, ergibt sich logischerweise, dass es auch O-Regionen gibt, wo Leben entsteht, obwohl es höchst unwahrscheinlich ist. Somit ist es eine Notwendigkeit, dass es diese O-Region gibt, in der wir leben - und damit wird die Entstehung des Lebens zur Notwendigkeit, denn es hat entstehen müssen, weil es nicht gegen die Gesetze der Physik verstößt. Allerdings ereignet sich diese Notwendigkeit wegen der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit nur ein einziges Mal in jeder anthropischen O-Region.

Kritisch muss man anmerken, dass diese Konstatierung eines einmaligen Zufalls aus Notwendigkeit heraus keine Erklärung bietet, auf welchem Weg sich der Zufall ereignet hat. Immerhin bleibt aber noch die Option offen, diesen Weg irgendwann einmal rekonstruieren zu können, so dass irgendwelche Inanspruchnahmen aus den Reihen der ID-Anhänger verfehlt sind:

Koonin schrieb:
By showing that highly complex systems, actually, can emerge by chance and, moreover, are inevitable, if extremely rare, in the universe, the present model sidesteps the issue of irreducibility and leaves no room whatsoever for any form of intelligent design.
 

Ich

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Dies untermauert er mit einer Kalkulation, bei der sich ein Wert von 10^-1018 ergibt
Das ist genau das, was ich meine. Kein Mensch hat eine Ahnung, wie sich die Entstehung des Lebens abgespielt hat - auch kein Experte. Es hat keinen Sinn, Wahrscheinlichkeiten anzugeben für einen Prozess der unbekannt ist.
Wenn die erwogenen bekannten Prozesse beliebig unwahrscheinlich sind, dann kann man daraus zweierlei folgern: Entweder es braucht zur Entstehung des Lebens tatsächlich diesen ungeheuren Zufall, oder der erwogene Prozess ist nicht das, was tatsächlich passiert ist.
Ich bin für die zweite Variante. Wenn man in tausend Jahren immer noch keine wahrscheinlichere Alternative ersonnen hat, dann frühestens könnte man aufgebeben und den irsinnigen - aber evtl. unausweichlichen - Zufall bemühen.
 

Monod

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@ adora:

Da fragt mann sich doch ob die Entwicklung der Evolution/ Mutationen irgendwann erschöpft sind und es zu einer Wiederholung der Evolution oder Mutationen kommt.

Das glaube ich nicht. Es gibt einige Hundert verschiedene 2-Aminosäuren (Aminosäuren, wo die Aminogruppe -NH2 am zweiten Kohlenstoffatom angefügt ist), von denen auf der Erde 20 über RNA und DNA im Genom fixiert sind. Proteine enthalten meist zwischen 100 und 1000 Aminosäuren in einer bestimmten Reihenfolge, die aber nicht für alle Zeiten feststeht. Die Variationsbreite für ein einzelnes Protein mit 100 Aminosäuren beträgt 20^100 oder etwa 10^130 Sequenzen. Selbst wenn nur eine von einer Milliarde Sequenzen enzymtauglich wäre, würden immer noch 10^121 potenzielle Proteine übrigbleiben - also mehr als es im Universum Elementarteilchen gibt! Insofern ist ausreichend Spielraum gegeben, um über Mutationen eine Vielzahl von Evolutionswegen zu eröffnen, die jeweils zu völlig verschiedenen Körperformen und -funktionen führen. Insofern halte ich uns Menschen für eine einmalige Laune der Natur. Auf anderen Planeten dürften sich andere - ebenso einmalige - Launen verwirklicht haben, die ebenso wie wir über die Möglichkeit von Doubles im Universum nachdenken.
 

Monod

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@ Ich:

Koonins Kalkulation sagt mir auch nicht zu. Das gekoppelte Replikation-Translation-System, das Koonin hier vorschwebt ist doch nur eine abgespeckte Version dessen, was jetzt in den Zellen vorhanden ist. Der Haken dabei ist, dass das ganze biochemische Umfeld ausgeklammert wird. Was auf der Urerde an biochemischer Vielfalt vorhanden gewesen ist, auf dessen Basis sich ein umständlicher, aber evolutionsfähiger Mechanismus herausgebildet hat, geht in die Kalkulation überhaupt nicht mit ein. Das was jetzt vorhanden ist, ist natürlich hoch effizient, aber die Ursprünge - zwar primitiv - müssen deswegen nicht weniger komplex gewesen sein. Und aus dieser Komplexität heraus erfolgte durch Selektion eine Optimierung der Prozesse und natürlich auch der daran beteiligten Polymere. Insofern drückt die Kalkulation die Wahrscheinlichkeit dessen aus, was Koonin für notwendig hält, aber nicht notwendigerweise auch notwendig gegeben sein muss - schon gar nicht in dieser reduktionistischen Variante.

Ich denke, den Zufall kann man nicht mit Kalkulationen über Polymerlängen einfangen. Die Notwendigkeiten kann man jedoch experimentell ermitteln, wenn die Versuchsansätze hinreichend vielfältig und langdauernd sind, um Selbstorganisationsphänomenen auf die Spur zu kommen, die die geeigneten Polymere und Polymeraggregationen liefern, um ein chemisches System in einem Kompartiment zu stabilisieren. Mal abwarten ...
 

Schmidts Katze

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Ach ja, hier war's.

.... gruß an *adora* ...... ich mache soetwas sonst nicht , aber die qualität deiner fragestellung korreliert auffallend mit deinen grundkenntnissen der deutschen sprache und rechtschreibung ( 5 fehler in einem satz verursachen nicht nur augenschmerzen ,

Ich zitiere nochmal einen Satz, den ich bereits in einem anderen Threat kritisiert habe, auf das obige Geschreibsel gehe ich nicht weiter ein.

*schmidts katze* , wenn du nicht in der lage bist den bogen meiner gedanken zu verstehen , die auf profundem breiten aktuellen wissen basieren ................

Ich habe mir mal die Fehler in diesem Satz angesehen:

1) Die Höflichkeit gebietet es, den Namen eines anderen Foristen richtig zu schreiben; mein Name wird groß geschrieben.

2) Sternchen (*) dienen zur Kennzeichnung eines Erikativs, ich sehe keinen Grund, User-Namen damit einzurahmen.

3) Zwischen meinen Namen und das Komma gehört kein Freizeichen; warum das so ist, solltest du verstehen, wenn du nach dem Zeilenumbruch ein verlorenes Komma am Anfang einer Zeile siehst.

4) "Lage" wird großgeschrieben, genauso wie "Bogen", "Gedanken" und "Wissen"; das sind Substantive, auch, wenn man sie nicht anfassen kann, wie ein Haus oder einen Baum.

5) Das Wissen steht in obigem Satz im Dativ, somit ist die Endung auf "m" bei "profund" korrekt, es ist allerdings nicht zu verstehen, warum du bei "breit" und "aktuell" in den Akkusativ wechselst.

6) "profund", "breit" und "aktuell" sind natürlich durch Kommata zu trennen.

Fazit: Du hast nur einen Satz gebraucht, um adora locker zu übertreffen, und das ist bei deinen Beiträgen trauriger Standard.

SK

PS: Und ein Komma fehlt natürlich auch noch.
 
Zuletzt bearbeitet:

adora

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Nehmen wir mal an wenn es die Katastrophen in der Erdgeschichte nicht gegeben hätte womöglich wäre die Evolutionäre Entwicklung auf der Erde ganz anders verlaufen nicht in Richtung zum Menschen.

Also verdanken wir unsere Existenz den Erdgeschichtlichen Katastrophen in deren Verlauf sich dann aus den Säugetieren der Mensch entwickelt hatte.

Welche anderen Entwicklungen auf der Erde hätten sich denn ohne die Katastrophen herausbilden können?

Gruß adora
 
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