Licht und die Expansion des Universums

Bynaus

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[Dieses Thema wurde aus dem Thread "Neutrinos: Schneller als das Licht" abgetrennt, einige Beiträge sind daher in beiden Threads zu finden. Das ursprüngliche Thema finden Sie hier: http://www.astronews.com/forum/showthread.php?5486-Neutrinos-Schneller-als-das-Licht]

Damit wenigstens zwei von deinen 80 Fragen beantwortet sind:

Nimmt der Neutrinostrom aus dem Weltall nun mit fortschreitendem Alter ständig zu? Ich versuche mir dabei ein unendliches Universum vorzustellen, in dem der Radius, aus dem uns diese Strahlung erreicht, ungeachtet der Dichte ständig wächst. Und wenn ja, warum detektieren wie sie dann nicht?

Zunächst einmal: selbst wenn die Neutrinos aus dem Weltall zunehmen würden, würden wir das in den paar Jahrzehntchen, die wir schon Neutrinos messen können, nicht bemerken.

Tatsächlich ist es aber so, dass selbst in einem statischen Universum die Anzahl Neutrinos mit der Zeit nicht zunehmen würde (ausser es sei "intrinsisch", dh, wenn es mehr Neutrino-produzierende Ereignisse gäbe). Denn mit dem neu zugänglichen Volumen sinkt auch die Neutrinodichte, die bei uns ankommt. Das ist im Prinzip wie beim Olberschen Paradoxon: Wenn das Universum homogen und isotrop ist, erreicht uns aus jeder Entfernung gleich viel Licht - oder eben Neutrinos.

Nun ist es ja aber so, dass das Universum expandiert, vielleicht sogar beschleunigt. Entsprechend sinkt die Neutrinodichte. Aber das werden wir in den paar Millionen Jahren, die ich der Menschheit höchstens gebe, wohl nicht feststellen können.
 
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Luzifix

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Kann das sein, daß ich hier etwas Furcht davor spüre, bei dieser ganzen Neutrino-Sensationshascherei könnte zuletzt ein Argument gegen die RT herauskommen? Also mal spekuliert, es ergäbe sich für Neutrinos ein anderes Additionstheorem für Geschwindigkeiten, womit man dann ihre unterschiedlichen Energien erklären könnte? Davon muß sich doch alles, was theoretisch vom Licht hergeleitet ist, nicht erschüttern lassen. c bleibt weiterhin konstant, solange man experimentell nichts anderes heraus bekommt. Oder?

Das ist im Prinzip wie beim Olberschen Paradoxon: Wenn das Universum homogen und isotrop ist, erreicht uns aus jeder Entfernung gleich viel Licht - oder eben Neutrinos.

Im Prinzip ja, doch es kommt mit jeder neuen Sekunde eine Kugelschale hinzu, deren Licht uns eine Sekunde früher noch nicht erreicht hatte. Gilt auch für Gravitation, Wirkung und Neutrinos, das ist derselbe Gedankenknoten, der mich schon im Thread Galaxienrotation umgetrieben hat. Ich habe den intensiven Wunsch, das noch zu entwirren. Ständig habe ich das Gefühl, alle großen Kosmologen dieser Welt haben etwas übersehen und ausgerechnet ich bin der Glückliche, dem es vor die Füße fällt...
 

Bynaus

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Im Prinzip ja, doch es kommt mit jeder neuen Sekunde eine Kugelschale hinzu, deren Licht uns eine Sekunde früher noch nicht erreicht hatte

Aber jede dieser Kugelschalen ist weiter weg... Die Intensität des Lichtes (etc.), das uns daraus erreicht, sinkt entsprechend.

Genauer: In jedem Moment erreicht uns das Licht aus einer weiteren Kugelschale. Kugelschalen haben die Oberfläche 4 * Pi * R^2 (du könntest auch das Volumen einer sehr dünnen Kugelschale nehmen, aber dieses nähert sich infinitesimal an Null (bzw. 4 * Pi * R^2, die Formel für die Oberfläche) an, wenn man die Kugelschalen bzw. die Zeitabstände nur klein genug macht). Gleichzeitig sinkt die Intensität einer Punktquelle im 3D-Raum mit dem Quadrat zum Abstand. Wenn also R etwas grösser wird, nimmt die Intensität mit R^2 zu, weil die Kugelschale etwas grösser ist als die letzte. Aber gleichzeitig nimmt die Intensität mit R^2 ab, weil die Kugelschale etwas weiter weg ist als die letzte. Im Endeffekt hebt sich das, in einem statischen, homogenen und isotropen Universum, exakt auf.

EDIT: Aber ich glaube, ich weiss jetzt, was du sagen willst: Selbst wenn uns aus der einzelnen Kugelschale immer die gleiche Energiemenge erreicht, die Anzahl der strahlenden Kugelschalen nimmt ständig zu. Das Universum ist eben nicht statisch, sondern es expandiert - schneller als die Kugelschalensumme wächst. Mit 70 km/s/Megaparsec bist du bei ~14 Mrd LJ Distanz bei der Lichtgeschwindigkeit angekommen. Effektiv ist es deshalb sogar so, dass die Anzahl der Kugelschalen langsam abnimmt - Bereiche, die einst Strahlung zu uns schicken konnten, können das heute nicht mehr, weil sie zu weit weg sind.

So, jetzt aber zurück zum Thema.

Ständig habe ich das Gefühl, alle großen Kosmologen dieser Welt haben etwas übersehen und ausgerechnet ich bin der Glückliche, dem es vor die Füße fällt...

Das Gefühl kennt jeder - die Erfahrung zeigt aber, dass Kosmologen (oder sonstwelche Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet) in aller Regel schon wissen, was sie tun, und der Fehler entsprechend bei einem selbst zu suchen / finden ist.
 
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mac

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Hallo Bynaus,

in einem statischen Universum mit homogener Massenverteilung und einem Anfang, würde die Intensität der bei uns eintreffenden Strahlung proportional zur abgelaufenen Zeit zunehmen.

Genauer: In jedem Moment erreicht uns das Licht aus einer weiteren Kugelschale
Ja



Kugelschalen haben die Oberfläche 4 * Pi * R^2
Ja, aber das hat nix mit dem zu tun, was Du hier betrachtest. Licht erreicht uns nicht aus einer Fläche, sondern aus einem Volumen.



(du könntest auch das Volumen einer sehr dünnen Kugelschale nehmen,
Du könntest nicht nur, Du mußt!



aber dieses nähert sich infinitesimal an Null
Ja, und in gleichem Maße nähert sich die Anzahl der hinzukommenden Kugelschalen pro Zeit Unendlich. Das ist aber unnötig kompliziert und fordert vom Leser Kenntnisse in der Infinitesimalrechnung.



Viel einfacher ist es sich vorzustellen, daß das Kugelvolumen und damit die eingeschlossene Materie mit r^3 wächst, während die Lichtmenge nur mit r^2 fällt.



Da das Universum aber nicht statisch ist, nimmt die Lichtmenge mit zunehmender Entfernung nicht mit r^2, sondern mit r^2 * (z+1) ab.


Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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@Mac: Ich hatte den Beitrag nochmals editiert, weil mir plötzlich, sagen wir, ein "Licht" aufgegangen ist, was Luzifix eigentlich meinte. Ich dachte zuerst, er meint, die Intensität müsse mit jeder Kugelschale zunehmen, weil sie grösser ist als die vorherige. Das meint er aber gar nicht - er redet, wie jetzt du auch, vom sich vergrössernden Volumen, aus dem uns Licht / Neutrinos erreichen. Darauf gibt es natürlich eine andere Antwort, die ich schon im ersten Post zum Thema angedeutet hatte: Das Universum ist nicht statisch, sondern es expandiert (und zwar schnell genug, um für diese Frage relevant zu sein).

Maria49 schrieb:
1917 erfand er die kosmologische Konstante, 1929 bezeichnete er das als seine "größte Eselei". Nichtsdestoweniger existiert die "komische" Konstante heute immer noch

Die Motivation Einsteins, die kosmologische Konstante zu "erfinden" um sie dann später als "grösste Eselei" zubezeichnen, ist ganz eine andere als jene, die heute wichtig ist.
 

mac

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Hallo Bynaus,

Effektiv ist es deshalb sogar so, dass die Anzahl der Kugelschalen langsam abnimmt - Bereiche, die einst Strahlung zu uns schicken konnten, können das heute nicht mehr, weil sie zu weit weg sind.
das ist sehr mißverständlich oder sogar falsch formuliert.

Es gibt (bisher) keinen Bereich im Kosmos von dem uns irgendwann in der Vergangenheit (Emissions-)Licht erreicht hat, aus dem wir aber heute kein Licht mehr empfangen.

Es gibt nur Bereiche, von denen uns Licht, welches nach einem bestimmten Datum emittiert wurde, nie mehr erreichen wird. Für Licht das jetzt gerade irgendwo emittiert wird ist das der heutige Abstand des Event Horizon, der etwas größer ist, als der heutige Abstand der Hubblesphäre.

Es wird uns aber auch in Zukunft noch Licht von viel weiter weg erreichen, das ist dann halt nur vor dem jeweiligen 'Stichtag' emittiert worden. Auch dieses Licht wird aber durch die zukünftige Expansion des Kosmos immer stärker rot verschoben, bis seine Wellenlänge und Intensität schließlich alle Grenzen über-, respektive unterschreitet, die wir noch messen können. Darum auch die Frage, ob sich 'Kosmologen' in ferner Zukunft noch ein Bild werden machen können von der Geschichte des Universums.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Es gibt nur Bereiche, von denen uns Licht, welches nach einem bestimmten Datum emittiert wurde, nie mehr erreichen wird

Genau. Und entsprechend muss es Bereiche geben, in denen dieser Stichtag bereits durch ist. Oder was verstehe ich falsch?
 

mac

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Hallo Bynaus,

Genau. Und entsprechend muss es Bereiche geben, in denen dieser Stichtag bereits durch ist. Oder was verstehe ich falsch?
ich weiß bisher nicht genau ob, und wenn, was Du, oder ich falsch versteh/st.

Ja, solche Bereiche gibt es. Nehmen wir mal so einen Bereich in dem der Stichtag bereits 'durch' ist: Schreib' mal konkret auf, wie weit der weg sein soll. Aber schreib bitte dazu welche Entfernung Du meinst ( z, LTT, comoving radial Distance) Vielleicht hilft es zu verstehen, ob wir nur aneinander vorbei schreiben, oder ob es bei mir oder bei Dir noch Mißverständnisse gibt.


Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Bynaus,

Genau. Und entsprechend muss es Bereiche geben, in denen dieser Stichtag bereits durch ist.
Ja, solche Bereiche gibt es. Nehmen wir mal so einen Bereich in dem der Stichtag bereits 'durch' ist
ok, inzwischen hatte ich Zeit selber einen solchen Bereich nachzuschlagen (merken kann ich mir das immer noch nicht zuverlässig)

Quasar APM08279+5225 (Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Quasar) mit seiner Rotverschiebung von 3,911 wird uns sein Licht oder jedes Licht aus seiner Galaxis das heute emittiert wird, niemals erreichen – dennoch sehen wir ihn, aber eben nur ‚älteres‘ Licht.

Es gibt auch weiter weg oder näher zu uns keine Bereiche von denen wir irgendwann mal emittiertes Licht empfangen haben, heute aber nicht mehr.

Daß ich ‚emittiertes Licht‘ schreibe hat einen Grund. Sollte uns vor der (postulierten) Inflation eine Information von weiter weg erreicht haben, dann gab es diese Lücke – nur hat das nichts mit dem Ursprung dieses Exkurses zu tun und vor allem nichts mit dem, was ‚wir‘ heute und vor 13 Milliarden Jahren und in 2 Milliarden Jahren und alles dazwischen sahen, respektive sehen werden.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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@mac: Danke fürs Raussuchen, ich hatte deine Antwort gar nicht mehr gesehen. Angesichts dieses Quasars, was war denn nun an dieser folgenden Aussage von mir falsch?

Bynaus schrieb:
Bereiche, die einst Strahlung zu uns schicken konnten, können das heute nicht mehr, weil sie zu weit weg sind.

Ich räume gerne ein, dass "weil sie zu weit weg sind" irreführend sein könnte, weil nicht die Distanz, sondern die Entfliehungsgeschwindigkeit, die zu dieser Distanz gehört, dabei entscheidend ist, dass dieser Quasar heute kein Licht mehr zu uns senden kann. Da aber Distanz und Entfliehungsgeschwindigkeit über die Hubble-Konstante zusammenhängen, sollten sie auch austauschbar sein.
 

mac

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Hallo Bynaus,

die Konfusion bei Deiner Antwort lag beim Begriff 'Heute'

'Bereiche, die einst Strahlung zu uns schicken konnten, können das heute nicht mehr, weil sie zu weit weg sind.'

kann man auf zweierlei Art verstehen. Von uns aus gesehen, ist diese Aussage falsch. Von den Bereichen aus gesehen ist diese Aussage richtig. Anders formuliert: Bezogen auf die Strahlung die heute bei uns ankommt, ist Deine Aussage falsch, bezogen auf die Strahlung die heute von dort ausgesendet wird, ist Deine Aussage richtig.

Insbesondere in dem Kontext in dem Du das Zitat formuliert hattest, nämlich
Bynaus schrieb:
Effektiv ist es deshalb sogar so, dass die Anzahl der Kugelschalen langsam abnimmt. Bereiche, die einst Strahlung zu uns schicken konnten, können das heute nicht mehr, weil sie zu weit weg sind.
war es für mich naheliegend hier an die Strahlung zu denken, die heute ankommt.

Um das aber in unserer, leider für solche Unterscheidungen ungeeigneten Grammatik zweifelsfrei unterscheiden zu können, hatte ich nachgefragt.

Herzliche Grüße

MAC
 

RPE

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Mac, Bynaus,

es geht doch darum, ob die Beschleunigung der Expansion schon dazu geführt haben könnte, dass uns das Licht von einer Galaxis nicht mehr erreichen kann, obwohl es das ein paar Milliarden Jahre lang geschafft hat. Oder verstehe ich euch falsch?

Also hätten wir die Beschleunigung nicht, so würde uns ja grundsätzlich von jeder Galaxie für immer Licht erreichen, sobald es uns einmal erreicht hat. Und es damit einfach immerfort immer mehr werden.

Wenn man folgendes Bild mal anguckt (Omega_M = 0.3, Omega_{Lambda}=0.7)
http://en.wikipedia.org/wiki/Ultimate_fate_of_the_universe#Role_of_the_shape_of_the_universe
und annimmt wie im Text nebendran geschrieben, dass die Beschleunigung erst 7.5 Gy nach dem Urknall einsetzte, kann man wohl darauf schließen, dass erst wenn uns das Licht von Galaxien mit heutiger Light travel time zu uns von ~(13.7-7.5) Gy = 6.2 Gy nicht mehr erreichen kann, dass Galaxien wieder aus unserem beobachtbaren Univerum verschwinden.

Bis dahin (noch viele 10 Gy von heute), sollte die Anzahl der beobachtbaren Galaxien für uns stetig anwachsen und nicht eine einzige aus dem Blickfeld verschwinden.

Oder?

Grüße

EDIT: Ach, ich merk schon, da stimmt was nicht...auch mit konstanter Expansion müssen sie doch irgendwann aus dem Blickfeld verschwinden. Der Raum zwischendrin wächst ja weiter und damit erhöht sich ja auch bei konstanter Expansion die Fluchtgeschwindigkeit mit der Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luzifix

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@mac und Bynaus: Ich habe inzwischen gemerkt, daß ich Euch mit der Formulierung "...kommt jede Sekunde eine Kugelschale hinzu" ins Bockshorn gejagt hatte. War keine Absicht. Es kommt natürlich nur dann Licht hinzu, wenn irgendwo in diesem Moment eine Quelle neu aufleuchtet, andernfalls war sie ja vorher schon da und das Licht aus der Sekunde vorher wurde eben eine Sekunde früher emittiert. Insofern gebe ich mac recht, wenn er feststellt, bei einem Mindestmaß an Expansion nehmen die Kugelschalen ab. An dem Punkt war ich ja schon mal als es um die Galaxienrotation ging. Ist schön, mac, daß Du fleißig Deine Hausaufgaben gemacht hast! :)
 

mac

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Hallo RPE,

es geht doch darum, ob die Beschleunigung der Expansion schon dazu geführt haben könnte, dass uns das Licht von einer Galaxis nicht mehr erreichen kann, obwohl es das ein paar Milliarden Jahre lang geschafft hat.
So hatte ich Bynaus zumindest bis zu seinem letzten Post verstanden.


Also hätten wir die Beschleunigung nicht, so würde uns ja grundsätzlich von jeder Galaxie für immer Licht erreichen, sobald es uns einmal erreicht hat. Und es damit einfach immerfort immer mehr werden.
Ja. Allerdings war ich mir bei der Auslegung des Begriffs Beschleunigung in diesem Zusammenhang erst wirklich sicher, als ich es selber nachrechnen konnte.



Wenn man folgendes Bild mal anguckt (Omega_M = 0.3, Omega_{Lambda}=0.7)
http://en.wikipedia.org/wiki/Ultimate_fate_of_the_universe#Role_of_the_shape_of_the_universe
und annimmt wie im Text nebendran geschrieben, dass die Beschleunigung erst 7.5 Gy nach dem Urknall einsetzte, kann man wohl darauf schließen, dass erst wenn uns das Licht von Galaxien mit heutiger Light travel time zu uns von ~(13.7-7.5) Gy = 6.2 Gy nicht mehr erreichen kann, dass Galaxien wieder aus unserem beobachtbaren Univerum verschwinden.
Hm. Es ist die Frage, was Du Dir unter ‚Verschwinden‘ dabei genau vorstellst.

Für mich ist dieser Vorgang in seinem zeitlichen Ablauf nicht ausreichend sicher genau vorstellbar. OK, es ist klar, die Hintergrundstrahlung wird blasser und immer roter werden und dieser Vorgang wird alles was zwischen uns und der Hintergrundstrahlung liegt ebenso, aber mit Verzögerungen ablaufen. Wie das aber genau vor sich gehen wird, muß ich noch nachrechnen. Das dauert etwas und dafür brauche ich ungestörte Zeit und die ist knapp bei mir.


Bis dahin (noch viele 10 Gy von heute), sollte die Anzahl der beobachtbaren Galaxien für uns stetig anwachsen und nicht eine einzige aus dem Blickfeld verschwinden.

Oder?
wenn ich die bisherigen Messungen richtig verstanden habe, dann kann man noch nicht mal diese 10 Milliarden Jahre garantieren. Mein letzter Stand ist: Die Expansionsgeschwindigkeit wächst. Ob beschleunigt oder sogar mit zunehmender Beschleunigung, ist aus dem Rauschen der Meßdaten noch nicht entscheidbar.



Bis hierhin dachte ich, Du stellst Dir unter beschleunigter Expansion dasselbe vor wie ich
EDIT: Ach, ich merk schon, da stimmt was nicht...auch mit konstanter Expansion müssen sie doch irgendwann aus dem Blickfeld verschwinden. Der Raum zwischendrin wächst ja weiter und damit erhöht sich ja auch bei konstanter Expansion die Fluchtgeschwindigkeit mit der Zeit.
jetzt nicht mehr.

Ich suche Dir die Erklärung dazu später noch raus.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo galileo,

@MAC et al.

Ich finde es nicht besonders geschickt, diesen Thread mit einem Parallelthema zu füllen. Könnt ihr das ev. abtrennen (lassen)?

Grüsse galileo2609
Ich wollte schreiben kein Problem, aber das weiß ich gar nicht, also wieviel Arbeit das ist. Wenn's geht, dann gerne. Es betrifft die folgenden Posts

71 teilweise
77 teilweise
78
80
83 teilweise
85
86
87
107
110
112
113
118
123

Herzliche Grüße

MAC
 

Webmaster

Administrator
Teammitglied
Hallo galileo,

Ich wollte schreiben kein Problem, aber das weiß ich gar nicht, also wieviel Arbeit das ist. Wenn's geht, dann gerne. Es betrifft die folgenden Posts

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Herzliche Grüße

MAC

Hallo, die Beiträge "teilweise" wurden aus dem Thread "Neutrinos: Schneller als das Licht" kopiert, die anderen Beiträge verschoben ...

S. D.

P.S. Falls ein anderer Titel gewünscht ist, kein Problem, konnte den Thread aus Zeitgründen nur überfliegen ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
Von uns aus gesehen, ist diese Aussage falsch. Von den Bereichen aus gesehen ist diese Aussage richtig. Anders formuliert: Bezogen auf die Strahlung die heute bei uns ankommt, ist Deine Aussage falsch, bezogen auf die Strahlung die heute von dort ausgesendet wird, ist Deine Aussage richtig.

Vielleicht ist mir immer noch nicht ganz klar, warum das eine falsch sein soll und das andere nicht, bzw, welchen Unterschied du da erkennst. Kannst du die zwei Aussagen so umformulieren, dass klar wird, worin sie sich unterscheiden?

Was ich meinte war: Wir beobachten heute, 13.7 Ga nach dem Urknall, Quasar A. Strahlung, die heute (also 13.7 Ga n.U.) von Quasar A abgestrahlt wird, wird uns nie mehr erreichen. Entsprechend gibt es Bereiche des Universums, deren Licht uns heute erreicht, aber deren Licht, das heute dort abgestrahlt wird, uns nie mehr erreichen wird.

Im statischen Kugelschalenuniversum ist das undenkbar. Das heisst also nichts anderes, als dass die Anzahl der gedachten Kugelschalen "aussen herum" nicht zunimmt, sondern abnimmt. Nicht in dem Sinn, dass wir immer jüngeres Licht sehen würden, natürlich, sondern in dem Sinn, dass die Kugelschalen nie schnell genug wachsen, um mit der Ausdünnung des Universums Schritt zu halten.

Bei konstanter Expansion (dh, wenn die Hubblekonstante wirklich eine Konstante ist) müsste die Lichtmenge im Universum eigentlich (bei einem Gleichgewicht zwischen Lichtgeschwindigkeit und Expansion) konstant bleiben.
 

mac

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Hallo Bynaus,

ich werde auf alle Punkte eingehen, muß aber jetzt gleich für einige Zeit weg.

Nur schon mal vorab: Konstante Hubblekonstante ist ungleich konstante Expansion. Ein Thema was wir hier erst vor wenigen Wochen ausführlich diskutiert hatten.
Wenn Du also sowas schreibst, dann weiß ich zunächst mal nicht, wo ich bei meinen Antworten am besten anfangen sollte.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

Vielleicht ist mir immer noch nicht ganz klar, warum das eine falsch sein soll und das andere nicht, bzw, welchen Unterschied du da erkennst. Kannst du die zwei Aussagen so umformulieren, dass klar wird, worin sie sich unterscheiden?
dazu müßte ich erst mal wissen warum sie Dir unklar sind, denn eigentlich hast Du das was ich dabei meinte hier:
Was ich meinte war: Wir beobachten heute, 13.7 Ga nach dem Urknall, Quasar A. Strahlung, die heute (also 13.7 Ga n.U.) von Quasar A abgestrahlt wird, wird uns nie mehr erreichen. Entsprechend gibt es Bereiche des Universums, deren Licht uns heute erreicht, aber deren Licht, das heute dort abgestrahlt wird, uns nie mehr erreichen wird.
nur nochmal wiederholt. Darum verstehe ich jetzt wiederum nicht was an meiner Formulierung für Dich unklar war.

Im statischen Kugelschalenuniversum ist das undenkbar
Ich vermute daß dieser Satz, obwohl Du vorher einen Absatz eingefügt und zum nächsten Satz keinen Absatz eingefügt hast, trotzdem noch zum vorherigen Zitat gehört.

Das heisst also nichts anderes, als dass die Anzahl der gedachten Kugelschalen "aussen herum" nicht zunimmt, sondern abnimmt. Nicht in dem Sinn, dass wir immer jüngeres Licht sehen würden, natürlich, sondern in dem Sinn, dass die Kugelschalen nie schnell genug wachsen, um mit der Ausdünnung des Universums Schritt zu halten.
Du stellst hier eine quantitative Frage, die ich nicht ohne Rechnen beantworten kann. Dieser Ablauf betrifft ja nicht nur die jeweils äußeren Kugelschalen, sondern alle näheren auch. Das erscheint mir bisher komplizierter, als ich mit Pi mal Daumen beantworten könnte und es ist dabei von entscheidender Bedeutung, ob sich die Beschleunigung erhöht, verringert oder die Ausdehnung nur langsamer abnimmt als bis vor 7 Milliarden Jahren.

Der Best-Fit mit den bisherigen Daten sagt nach meinem Wissensstand, daß sich die Ausdehnung beschleunigt, aber die Fehlerbalken lassen alles andere wohl auch noch zu.

Zum letzten Satz Deines Post hatte ich schon was geschrieben. Hier noch der Link zu der erwähnten Diskussion, etwa ab diesem Post und überwiegend mit dem User MGZ: http://www.astronews.com/forum/show...sgeschwindigkeit-des-Raumes&p=78792#post78792

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Luzifix,

@mac und Bynaus: Ich habe inzwischen gemerkt, daß ich Euch mit der Formulierung "...kommt jede Sekunde eine Kugelschale hinzu" ins Bockshorn gejagt hatte.
Ja?



War keine Absicht.
Ach komm, wer soll das jetzt noch glauben? ;)



Es kommt natürlich nur dann Licht hinzu, wenn irgendwo in diesem Moment eine Quelle neu aufleuchtet, andernfalls war sie ja vorher schon da und das Licht aus der Sekunde vorher wurde eben eine Sekunde früher emittiert.
so wie ich Dich hier zu verstehen versuche, stellst Du Dir den Ablauf zu statisch vor. Darum fürchte ich auch daß Du hier
Insofern gebe ich mac recht, wenn er feststellt, bei einem Mindestmaß an Expansion nehmen die Kugelschalen ab.
mir mit etwas recht gibst, was ich so wie Du es schreibst und wie ich es verstehe, nicht unterschreiben würde.



An dem Punkt war ich ja schon mal als es um die Galaxienrotation ging. Ist schön, mac, daß Du fleißig Deine Hausaufgaben gemacht hast! :)
und hier sogar ohne es nochmal nachzuschlagen (wo war das überhaupt?) auch nicht.

Herzliche Grüße

MAC
 
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