Wird es jemals interstellare Raumfahrt geben?

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Bynaus

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Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe deine Kritik an diesen Visionen der Zukunft der Menschheit (die wir hier diskutieren) nicht. Vielleicht würde es helfen, wenn du präziser ausdrücken könntest, was du genau meinst, was dich stört und wo genau die die Gefahren siehst, du du ansprichst. Und wieweit treffen diese Gefahren nicht auf jede beliebige andere SciFi zu?
 

Mahananda

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Hallo Orbit,

menschenverachtend wird es, wenn z.B. durch Eugenik die möglicherweise entstandene Klasse der "Gen-Reichen" sich ein Recht anmaßt, die "Naturbelassenen" auszubeuten, zu unterdrücken, auszurotten usw. usf. Übertragbar ist dies auf mögliche - aber derzeit vollends hypothetische - Maschinenwesen, die in der Lage sein könnten, interstellare Reisen zu unternehmen. Das ist das typische Frankenstein-Dilemma: Was tun, wenn sich das Geschöpf gegen den Schöpfer wendet? Nüchtern betrachtet: Dann hätten wir mit unserer schwachen Konstitution keine Chance. Die Evolution vernunftbegabter Wesen würde dann abgelöst durch posthumane Intelligenzformen. Aus unserer anthropozentrischen Sicht ist dies inhuman, aber aus der posthumanen Perspektive nur konsequent. Vielleicht finden es die transformierten Wesen jedoch interessanter, neue Welten zu entdecken und brechen auf - auf nimmerwiedersehen - und überlassen uns die Erde gewissermaßen als Reservat.

Natürlich - deine Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Und der reine "triviale Machbarkeitswahn" kann uns ins Verderben reißen, wenn moralische Fragen außen vor bleiben. In diesem Thread geht es meiner Ansicht nach weniger um konkrete Handlungsanweisungen a la "Wie bastle ich mir einen Cyborg?", sondern um die Frage, unter welchen Bedingungen interstellare Raumfahrt möglich sein kann. Unter dem Aspekt der lebenserhaltenden Systeme schneidet ein Generationen-Raumschiff schlechter ab als ein intelligentes Raumschiff.

Viele Grüße!
 

Orbit

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Hab ich mich unklar ausgedrückt?
Mich stört es nicht, wenn über SciFi diskutiert wird. Die meisten Beiträge lese ich interessiert, die von Mahananda faszinieren mich. Aber dann gibt es Beiträge, bei welchen SciFi und Realität auf eine Weise vermischt werden, die mir nicht mehr behagt. Manchmal sind es auch nur einzelne Aussagen, wie diese:
ich verstehe deine Kritik an diesen Visionen der Zukunft der Menschheit...nicht
Für mich sind das keine Visionen der Zukunft der Menschheit. Es ist SciFi und mehr nicht. Und wenn man mehr daraus macht in der Art, wie ich es beschrieben habe, wird es mir unheimlich. Das ist es, was ich sagen wollte. Mehr nicht.
Herzliche Grüsse
Orbit
 
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Daniel99

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@Orbit

Hier diskutieren User über interstellare Reisen und versuchen positiv in die Zukunft zu schauen und du bringst genau das Argument, warum so was nicht funktionieren kann.

Die Welt lebt von Visionäre, Sie bringen uns wirklich dem Ziel näher was du Sci-Fi nennst und anstatt hier sinnvoll zu diskutieren reimst du dir hier politsche Dinge zusammen die jeglicher Logik entbehren.

Fast nichts ist für den Menschen unmöglich, wenn er genug Zeit hat.

Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe, die Sci-Fi an Star Trek ist nicht die Technik, sondern die Tatsache das es die Menschen dort geschafft haben, eine wirklich lebenswerte Welt zu schaffen ohne das Elend was wir kennen.

Sonst kann ich nur sagen: Du hast auch schon bessere Beiträge geschrieben.
Diesen politischen Mist hättest Du Dir ersparen können.

Herzliche Grüße Daniel
 
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Orbit

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@ Daniel99
Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe, die Sci-Fi an Star Trek ist nicht die Technik, sondern die Tatsache das es die Menschen dort geschafft haben, eine wirklich lebenswerte Welt zu schaffen ohne das Elend was wir kennen.

Genau auf das lege ich mit meinem 'Mist' den Finger: Ich meine nicht den Film - der ist einfach Unterhaltung - sondern das, was Du davon kompostiert hast, den zweiten Teil des Satzes also.

Fast nichts ist für den Menschen unmöglich, wenn er genug Zeit hat.

Offensichtlich.

@ all
Leider werden hier meine schlimmsten Befürchtungen durch diese Realsatire bestätigt.

@ ispom
Ich meine auch nicht explizit einen von den dreien. Werner von Braun fasziniert mich genau so wie Gründgens, obwohl beide auch Kollaborateure waren. Mit den 'Buben' meine ich uns Männer, die wir dazu neigen können via Heldengeschichten den Bezug zur Realität zu verlieren und von ihr abgespaltene Wertsysteme zu etablieren.

Gründgens erwähne ich, weil ich vor 25 Jahren nach dem Film 'Mefisto', dem ja der gleichnamige Roman von Klaus Mann zu Grunde liegt und der wiederum viele Parallelen zu Gründgens Biografie aufweist, festellen musste, dass ich möglicherweise genau so wie Höfgen gehandelt hätte. Meine Erschütterung damals war wohl so etwas wie eine Katharsis, und die hat ja etwas mit 'Sichbefreien' zu tun.

Herzliche Grüsse
Gruss Orbit
 
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ispom

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Leider werden hier meine schlimmsten Befürchtungen durch diese Realsatire bestätigt.

Laßt uns doch einfach über diese "Realsatire" Raumfahrt ohne Bezug auf die politischen Motive oder möglichen auswirkungen diskutieren...

egal, ob nun die Chinesen oder die Amis die Nase vorn haben,
ob im der Raumarche das Kreuz oder ein Mao-Bild hängt oder die Scharia gilt,
denn selbst üble Islamisten bauen Atomkraftwerke und Raketen, auch sie werden in den weltraum drängen, wenn es die Technik erlaubt.

vermutet Ispom

ps
daß nun auch noch Gründgens in dieser Debatte auftaucht, hätte ich nicht vermutet :confused:
 

Orbit

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Hallo ispom
Laßt uns doch einfach über diese "Realsatire" Raumfahrt ohne Bezug auf die politischen Motive oder möglichen auswirkungen diskutieren...

'Realsatire' bezog sich nicht auf diesen Thread als Ganzes, sondern einzig auf den davor zitierten Satz.

Wenn Du willst, dass ich hier jetzt Ruhe gebe und Euch bei Eurer Diskussion nicht mehr störe, dann musst Du aufhören, meine Aussagen zu verdrehen und in falsche Zusammenhänge zu bringen.

ps
daß nun auch noch Gründgens in dieser Debatte auftaucht, hätte ich nicht vermutet

Dass ich Dich mit diesem ziemlich persönlichen Absatz über meine Erfahrung mit 'Mefisto' überfordere, überrascht mich nicht.

Gruss Orbit
 

ispom

Registriertes Mitglied
...Wenn Du willst, dass ich hier jetzt Ruhe gebe und Euch bei Eurer Diskussion nicht mehr störe, dann musst Du aufhören, meine Aussagen zu verdrehen und in falsche Zusammenhänge zu bringen.


Dass ich Dich mit diesem ziemlich persönlichen Absatz über meine Erfahrung mit 'Mefisto' überfordere, überrascht mich nicht.

Gruss Orbit

Aber nein, Orbit, Du sollst nicht Ruhe geben,
widme Dich hier dem Thema des threads...
und mach einen neuen auf im smalltalk zu Gründgens und Mephisto,
Du wirst erleben, daß ich es auch in Geschichte und deutscher Literatur
wenigstens zu einem "ausreichend" bringe :) *

Gruß von Ispom

ps
kennst Du den Film, wo Brandauer den Gründgens spielt und Hoppe den Göring?
http://de.wikipedia.org/wiki/Mephisto_(Film)

*
edit: und für einen unbedeutenden kleinen Landschaftsgestalter, dessen erstes Hobby die Astronomie und das zweite die klassische Musik ist, sollte das genügen :rolleyes:
 
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Toni

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Visionen für die interstellare Raumfahrt

So, der etwas überheblichen und pauschalisierten Stänkereien sind genug - nun lasst uns endlich Taten folgen! - Will damit sagen: Zurück zum Thema!!! :mad:

Zunächst kurz einige Antworten:
Bynaus schrieb:
Wie kommst du darauf? Etliche Systeme haben an der Stelle, wo sich "bei uns" die terrestrischen Planeten befinden, einen exzentrischen Gasriesen. Wieder andere haben einen Jupiterähnlichen Gasriesen, der dummerweise ein bisschen näher an der Sonne steht und so die Bildung eines Planeten in der bewohnbaren Zone verhindert hat. Bei wieder anderen ist ein Gasriese auf seinem Weg nach Innen durchgezogen und hat alles durcheinander gewirbelt (und vielleicht keine bewohnbaren Planeten mehr hinterlassen?).
Was wissen wir von allen unseren Gasriesen, Bynaus? - Sie alle haben größere und kleinere Monde, die teilweise die Größen der kleinsten Planeten übersteigen. Viele von ihnen verfügen über große Mengen gefrorenen Wassers, einige sind "Einfangprodukte", aber die meisten wohl wie Mini-Planetensysteme mit ihrem jeweiligen Gasriesen zusammen entstanden. Wenn solche Gasriesen (aus welchen Gründen auch immer) nach innen wandern, so nehmen sie mit ziemlicher Sicherheit ihre Monde mit auf diese Reise. - Tja, und schon haben wir planetenähnliche Großkörper in diesen Sonnensystemen, die sich in einer habitablen Zone befinden. :)

Bynaus schrieb:
Die allermeisten von ihnen werden aber einfach nicht mit dem richtigen Mix von Luftdruck, Temperatur, Luftzusammensetzung, Wassergehalt etc. (eben eine "Erde" - und nur darum gings mir) gesegnet sein, die Menschen brauchen, um ohne Hilfe der Technik zu überleben. Was nützt es dir, wenn der Planet ein globales Ökosystem hat, das bei 65°C Durchschnittstemperatur operiert und auf Fluor basiert?
Weißt Du, dass sich die Wahrscheinlichkeiten durch das "Nach-innen-wandern" solcher mondreichen Gasriesen in den habitablen Bereich eigentlich drastisch erhöhen?! Ebenso könnten normale Gesteinsplaneten, die auf dem Wege liegen, aber noch nicht in dieser Zone waren, auch von den Gasriesen mitgenommen (also eingefangen) werden, wodurch sich die Chancen nochmals erhöhen würden. Ob dem tatsächlich so ist, wissen wir ja überhaupt noch nicht! Die entdeckten Exoplaneten sind ja durch die Bank allesamt bisher Gasriesen! Ob und wieviele Monde sie haben, werden wir wohl in absehbarer Zeit noch nicht herausfinden. Und da wir nun mal keine anderen Modelle von solchen Gasriesen-Monde-Systemen zur Verfügung haben, müssen wir erst mal davon ausgehen, dass die vier in unserem Sonnensystem beheimateten Gasriesen-Monde-Systeme die Regel, den Normalfall darstellen. Dabei spreche ich aber nicht von den Abständen zum jeweiligen Stern.

pauli schrieb:
Meiner Meinung nach werden Menschen nur dann einen Exoplaneten besuchen können wenn es gelingt, den Abstand zu verringern (Wurmloch usw), die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sowas wirklich funktioniert und auch nutzbar gemacht werden kann ist aus meiner Sicht praktisch 0.
Ganz sicher wird man innerhalb der nächsten paar Hundert Jahre Robotermissionen hinschicken.
Robotermissionen können immer nur vorbereitenden Charakter haben, pauli. Diese sind aber bei Sternenexpeditionen relativ unsinnig, denn erstens dauert es (selbst mit den heute nur denkbar schnellsten Mitteln) viele, viele Jahre, bis die "Dinger" angekommen sind, zweitens müsste die Robotertechnik bereits soweit fortgeschritten sein, dass diese "Dinger" völlig autark arbeiten können, Proben nehmen, analysieren, die Daten zur Erde zurücksenden und selbstständig einen geigneten Planeten zur Stationserrichtung aussuchen können, um dort erste vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Diese Roboter müssten also schon sehr menschlich agierende Androiden sein, um all das bewerkstelligen zu können.

Zur interstellaren Raumfahrt möchte ich nur soviel sagen:

Diese wird für den Menschen in absehbarer Zeit und mit den heute möglichen und von den Physikern als eventuell einmal möglich erachteten Antriebsmöglichkeiten nicht zu realisieren sein. Es müssen diesbezüglich völlig neue Konzepte und möglicherweise auch eine völlig neue Physik entwickelt werden. Alles, was mit Rückstrahlprinzipien zu tun hat, muss für interstellare Reisen in die Tonne gekloppt werden. Unsere Physiker werden sich ernsthaft (und ich meine wirklich ernsthaft!) Gedanken über antigravitative Prinzipien und auch über Energien machen müssen, von denen sie bis heute noch nicht einmal gewagt haben zu träumen!! Mit Bruchteilen der Lichtgeschwindigkeit brauchen wir gar nicht erst loszufliegen - genau so, wie ich mich heute auf kein Fahrrad setzen würde, wenn ich nach Australien wollte und keine andere Möglichkeit (Schiff, Flugzeug) zur Verfügung hätte.

Es müssen völlig neue Möglichkeiten erachtet werden, die heute noch allen Gesetzen der Physik zuwider laufen! Dabei ziehe ich auch eine künstliche Verkürzung der Wegstrecke in meine Überlegungen mit ein. Wie diese vonstatten gehen soll, ob durch Raumfaltung, Wurmlöcher, Hyperräume oder zusätzliche Dimensionen, kann ich erst mal nicht so genau beurteilen. In der Science-Fiction-Literatur ist dies alles und noch viel mehr schon zur Anwendung gekommen. - Und Sci-Fi-Schriftsteller sind auch immer irgendwie Visionäre, wo mir derzeit unter den heutigen Physikern (vielleicht außer Carl Sagan) keiner so recht einfallen will ... :eek:

Wenn es zur alles beherrschenden Gravitation eine Gegenkraft gibt (und die muss es geben, wenn der Raum sich ohne vorhandene Gravitation ausdehnt), dann werden gescheite Menschen diese auch eines Tages finden. Und wenn man dann noch in der Lage ist, Gravitation und ihr Gegenstück künstlich zu erzeugen, tja dann eröffnen sich der Menschheit für die stellare Raumfahrt völlig neue und heute bisher ungeahnte Möglichkeiten!

Diese Art der Fortbewegung (des Abstoßens von Gravitation durch eine gerichtete Gegenkraft dieser schwächsten aller vier Grundkräfte) bringt zudem auch noch die bisherige Vorstellung ins Wanken, im Weltraum müsste alles schwerelos sein. Mithilfe dieser "Antischwerkraft" könnte man nämlich auch gleichzeitig eine künstliche Schwerkraft auf solchen Raumschiffen installieren und schon würden sich alle medizinischen Probleme einer solchen Sternenreise in Luft auflösen. :cool:

Super-visionäre Raumfahrt-Grüße von
Toni
 

mac

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Hallo Toni,

aus Deinen vier letzten Absätzen höre ich (über)deutlich den SF-Autor. ;) Frei nach Astrid Lindgren: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt."

Nur mal so zum Spaß: Was wäre denn Dein Plan B, wenn die, sicher von vielen (auch mir :) ) bevorzugte Lösung aus nicht umgehbaren, prinzipiellen Gründen auf unabsehbare Zeit nicht funktioniert?

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

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Super-visionäre Raumfahrt-Grüße von
Toni

na denn, toni:
wenns hier nur zwei Fraktionen gibt:
1.
irgendwann werden unsere Nachkommen die is reise antreten
2.
das wird nie geschehen

dann bin ich eindeutig bei 1.
auch ohne Wurmlöcher, Antigravitationsantrieb udgl. scifi,
obwohl ich meine: die Physiker werden auch in Zukunft revolutionäre neue entdeckungen machen, von den wir jetzt noch nichts ahnen,
und darunter könnte eine solche (heute noch scifi-)Möglichkeit stecken

aber, auch wenn nicht, der Bussard-Ramjet scheint mir mit der heutigen Physik machbar, wenn auch die Technik erst in 1000 Jahren so ausgereift ist, daß sich eine crew damit auf die Reise wagt.

Visionen befürwortende Grüße von Ispom
 

ispom

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We have lingered long enough on the shores of the cosmic ocean, we are ready at last to set sail for the stars.

Wir haben uns lange genug am Strande des kosmischen Ozeans aufgehalten
und sind endlich bereit
Segel zu setzen zu den Sternen!
(Carl Sagan in „Cosmos“)


und andere passende Zitate von Carl Sagan zum thread

http://www.knowprose.com/node/11919

wie

The vast distances that separate the stars are providential. Beings and worlds are quarantined from one another. The quarantine is lifted only for those with sufficient self-knowledge and judgement to have safely traveled from star to star.
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni

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Hmmm ... Plan B:

aus Deinen vier letzten Absätzen höre ich (über)deutlich den SF-Autor. ;)
Ach ... - wirklich, MAC ...? :rolleyes: Ich hoffte, es würde nicht auffallen ...

Frei nach Astrid Lindgren: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt."
Ja, das ist richtig, MAC. Man sollte ruhig wieder mit ein bissl mehr kindlicher Naivität an die Probleme herangehen und sich fragen: "Wie kann ich mir den Weltraum Untertan machen?" - und nicht: "Wie optimiere ich den Menschen?" - So etwas ist noch nie gutgegangen.

Nur mal so zum Spaß: Was wäre denn Dein Plan B, wenn die, sicher von vielen (auch mir :) ) bevorzugte Lösung aus nicht umgehbaren, prinzipiellen Gründen auf unabsehbare Zeit nicht funktioniert?
Tja, dann bleibt uns nur erst einmal auf automatische Sonden mit extrem starker Sendeleistung zurückzugreifen, um der Menschheit wenigstens ein paar schöne Bilder von anderen Welten liefern zu können. - Ganz so, wie wir es derzeit in unserem eigenen kleinen Sonnensystem handhaben. :(

Sich damit aber nicht zufrieden gebende Grüße von
Toni
 

maru

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Es müssen diesbezüglich völlig neue Konzepte und möglicherweise auch eine völlig neue Physik entwickelt werden.

Hi Toni, der ist gut, den muss ich mir merken für mein nächstes Usermeeting :D

Das ist mir nun wirklich neu, dass je ein Wissenschaftler eine neue Physik entwickelt hat. Bisher konnten die Einsteins und die, die es gerne werden möchten, lediglich versuchen, die Physik, so wie sie uns das Universum bietet, zu verstehen und daraus Experimente und Schlussfolgerungen abzuleiten.
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass Du unter dem Star Trek-Syndrom leidest :rolleyes:

Nix für ungut maru
 

lierob

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die lösung ist meiner meinung nach z.b kombination verschiedener technologien:

- als antriebsquelle käme antimaterie in betracht

prinzipiell scheint ein antimaterieantrieb möglich (siehe ICAN-II konzept), für eine intestellare mission wäre natürlich eine ungleich größere menge an antimaterie erforderlich.
die probleme lägen bei der antimateriegewinnung (die anreicherung wüde mit bisher absehbaren möglichkeiten sehr lange dauern, aber auch mehrere jahrhunderte vorbereitungszeit wären denkbar)
das nächste problem wären die sicherheitsrisiken der lagerung einer größeren menge antimaterie, eine lösung wäre eine automatische produktions- und lagerstätte auf der rückseite unseres mondes oder auf monden äußerer planeten

- da auch antimaterie als energiespeicher nicht ausreichen würde um sehr weite interstellare strecken sehr schnell zurückzulegen wäre die geschwindigkeit trotzdem sehr gering (unter 10% lichtgeschwindigkeit)

es könnten daher nur katzensprünge zu nahegelegenen systemen durchgeführt werden. 10 lichtjahre bei rund 5% lichtgeschwindigkeit wären noch immer 200 jahre reisedauer. die zu erwartende deutliche verlägerung der menschlichen lebensdauer in kombination mit künstlichem winterschlaf würden solch eine reise und den folgenden aufenthalt denkbar machen


eine vorraussetzung für solche reisen wäre auch eine im zielsystem bereits aufgebaute infrastruktur (vorausgegangene robotermissionen). von dort könnte dann der nächste "katzensprung" durchgeführt werden.

günstige zielsysteme wären bereits innerhalb der nächsten 50 jahre mit den dann zur verfügung stehenden teleskopen erforschbar.

prinzipiell sehe ich daher keine unüberwindbaren hindernisse. auch die kosten wären sicher als globales projekt und nach überwindung der aktuellen globalen probleme (ggf. über jahrhunderte) finanzierbar (z.b. beträgt die weltwirtschaftsleistung trotz aller probleme z.z. ca. 40000 milliarden dollar, der nasa haushalt liegt bei 15 milliarden dollar, der millitärhaushalt der usa bei 350 milliarden dollar)


als antrieb wäre auch kernfusion möglich, damit wären auch geschwindigkeiten um 5% lichtgeschwindigkeit denkbar. der energiegehalt wäre ca. 100 mal geringer als bei antimaterie, das raumschiff dementsprechend viel größer, die technik aber vermutich eher realisierbar
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Toni,

Ja, das ist richtig, MAC. Man sollte ruhig wieder mit ein bissl mehr kindlicher Naivität an die Probleme herangehen und sich fragen: "Wie kann ich mir den Weltraum Untertan machen?" - und nicht: "Wie optimiere ich den Menschen?" - So etwas ist noch nie gutgegangen.
damit hier keine Missverständnisse bezüglich meines Lindgren-Zitates aufkommen: Gerade ihre Pipi-Langstrumpf ist in meinen Augen eine Figur, die wunderbar dazu geeignet ist, das Selbstbewußtsein von Kindern zu fördern, ihnen den Weg zu Toleranz und Akzeptanz Andersartigem gegenüber zu zeigen und ihre Phantasie, mit der sie unsere Welt wahrnehmen, als eine kostbare Gabe zu erkennen.

Erst im Erwachsenenalter müssen wir über diese Sicht der Welt hinaus kommen, was aber nicht gleichbedeutend ist mit, sie deshalb zu verlieren.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo,

wir haben hier schon des öfteren über die verschiedenen Aspekte interstellarer Raumfahrt diskutiert. Hier scheint es allerdings im Moment weniger um interstellare Raumfahrt, als um Evolution im weitesten Sinne zu gehen.

Bis auf einige Grundprinzipien halte ich eine Prognose zu Richtung und ‚Qualität’ von Evolution zur Zeit für Wunschdenken, teilweise sogar mit wenig Bezug zur Realität.

Welche Grundprinzipien haben wir eigentlich bisher identifizieren können? Kann ich gar nicht so genau sagen. Ich sehe: Überlebensfähigkeit, nicht perfekte Reproduktionsfähigkeit.

Einige weitere Prinzipien, bei denen ich nicht sagen kann, ob sie wirklich grundsätzlicher Natur sind: Wasserchemie, einmal Aufgegebenes wird nicht wieder rekonstruiert, extremste Redundanz, parallele redundante Existenz völlig verschiedener ‚technischer’ Lösungen für die gleiche Aufgabe. Etwas unverständlich? Nachrichtentransport via Nervensystem und parallel dazu, via Kreislauf und Hormonsystem.

Einige weitere Punkte, die von einigen anscheinend für Prinzipien gehalten werden, bei denen (den Punkten) ich aber bezweifle, dass sie irgend etwas mit Prinzipien zu tun haben. ‚Weiterentwicklung’ im Sinne von dem, was wir, aus menschlich-ethischer Sicht als Weiterentwicklung definieren. Z.B. unsere Vorstellung (allgemein anerkannte Definition gibt es glaube ich gar nicht) von Intelligenz. Mahananda geht, sehr vorsichtig, davon in einer Form aus, für die ich keine zwingende Notwendigkeit erkennen kann.

Weiterhin könnte sich die Vernetzung der verschiedenen Vernünfte zu einer komplexen Gesamtstruktur, die als vereinheitlichte Vernunft angesehen werden kann, als evolutionär vorteilhaft erweisen.
es mag sein, dass wir die Probleme die wir uns durch unseren Erfolg beim Überleben geschaffen haben und noch werden?, nur mit unserer Intelligenz lösen können, dann könnte Intelligenz eine prinzipiell nützliche ‚Sache’ sein. Es könnte aber gerade unsere Intelligenz sein, die uns am Überleben scheitern lässt. Hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.




Die von Mahananda und auch Bynaus (übrigens überraschen radikal) vorgebrachten ‚Entwicklungsziele’ halte ich, wenn überhaupt, für so weit weg von absehbaren Entwicklungen, dass ich eine Diskussion, zumindest bei meinem Wissensstand, für wenig ergiebig halte. Wie Ihr selbst auch seht, setzt sie eine Reihe von Verfahren und Technologien voraus, die zwar prinzipiell denkbar (oder auch nicht) sein mögen, für die es aber bisher nicht die geringsten Ansatzpunkte zu einer Realisierung gibt. Auch ganz ohne eine auch nur begonnene moralisch ethische Bewusstseinsbildung der damit verbundenen Probleme.

Um nur eines der allerkleinsten davon zu nennen: Was tun wir dem, auf eine Maschine übertragenen Bewusstsein damit an, es auf eine tausende Jahre lange Reise zu schicken? Oder wollen wir keine, zu Gefühlen fähigen Bewußtseine mehr? Wäre das überhaupt möglich?

Der Filmemacher oder Romancier hat all diese Dinge im Griff. Die, die er nicht im Griff hat, an die denkt er nicht oder braucht er nicht zu erwähnen. Resultat: Trivialliteratur. Im besten Falle unterhaltsam.

Aber versetzt Euch doch mal in die Situation eines solchen Bewusstseins. Denkt es bis zu Ende.

Ich halte auch die übliche Trennung zwischen sogenannter natürlicher und sogenannter künstlicher Entwicklung für eine nicht gerechtfertigte Unterscheidung, da es keinen wirklichen Unterschied dazwischen gibt. Stichwort: Ist der Mensch etwa nicht natürlich?

Alle uns bekannten Entwicklungsschritte haben stets nur sehr kleine Veränderungen zum jeweiligen Zeitpunkt dargestellt. Ich halte einen grundsätzlichen, prinzipiellen Neuanfang der Evolution durch sogenanntes intelligentes Design für wenig aussichtsreich, selbst dann, wenn wir in sehr ferner Zukunft wirklich verstehen lernen sollten, wie’s genau funktioniert.



Aus meiner Sicht und mit, auch für uns absehbaren und diskutablen Folgen, wird der erste rationale Schritt eine Besiedelung des solaren Weltraums sein.

Ich sehe darin auch keinen realen Konflikt zwischen privilegierten und nicht privilegierten Menschen. Für mich stellt das eine Erweiterung der ‚ökologischen’ Nische dar, die wir, als (erste) Lebewesen besetzen können. Der primäre Vorteil ist die Erhöhung unserer Überlebensfähigkeit.

Wenn wir diese Fähigkeit erlangen, dann können wir den nächsten Schritt gehen und eine Ausbreitung auf andere Sonnensysteme in Angriff nehmen. Das würde völlig unabhängig davon funktionieren, ob in diesen Sonnensystemen terraformierbare Planeten existieren oder nicht. De-Fakto gibt es gar keine Notwendigkeit für sie. Um überhaupt dahin zu kommen, müssen wir nämlich schon vorher in der Lage sein im Weltall zu existieren und unsere Existenz und Fortentwicklung dort auf viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende zu sichern.


Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

Registriertes Mitglied
@ lierob
Ich habe ein Verständnisproblem bezüglich dieser Idee, Antriebskraft aus Antimaterie zu gewinnen:
das nächste problem wären die sicherheitsrisiken der lagerung einer größeren menge antimaterie, eine lösung wäre eine automatische produktions- und lagerstätte auf der rückseite unseres mondes oder auf monden äußerer planeten
Lagerstätte?
Das klingt nach Lagerung von Antimaterie in einem aus Materie bestehenden Silo. Das geht doch nicht; denn Antimaterie und Materie vernichten sich sofort. Antimaterie kann doch nur in elektromagnetischen Feldern gespeichert werden. Zitat aus Wikipedia:
Da Berührung mit jeglicher Form von Materie zur Annihilation führt, ist die einzig mögliche Speicherform, Antimaterie-Teilchen in einem elektromagnetischen Feld einzufangen. Dazu brauchte man einen Behälter, in dem sich zwei Magnetfelder überschneiden, damit die Antimaterie in einen schwebeänlichen Zustand versetzt würde. Das funktioniert aber nur bei Antiprotonen oder Positronen, denn Antineutronen besitzen keine elektrische Ladung und können daher nicht elektromagnetisch eingefangen werden. Ferner ist es heute undenkbar, eine größere Menge Antiprotonen zusammen einzufangen, da diese sich durch ihre Wechselwirkung stark voneinander abstoßen.
Müsste da ein Raumschiff, das mit dem Prinzip der Anihilation von Materie und Antimaterie angetrieben wird, nicht einen Speicherring an Bord haben? Kann man den beliebig verkleinern?
Ich weiss nicht. Könntest Du erklären, wie genau Du Dir das vorstellst?
Gruss Orbit
 
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