Wird es jemals interstellare Raumfahrt geben?

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pauli

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klar kann es sein, sie befallen halt andere Lebewesen die bereits da sind, denn wenn Leben existiert, dann in entsprechend großer Vielfalt, und auch dort gilt fressen und gefressen werden. Und wenn sich kein Leben entwickelt hat, dann muss es auch einen erheblichen Grund dafür geben, und der ist bestimmt nicht positiv für Menschen.
 

Bynaus

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klar kann es sein, sie befallen halt andere Lebewesen die bereits da sind, denn wenn Leben existiert, dann in entsprechend großer Vielfalt, und auch dort gilt fressen und gefressen werden.

Sicher, aber im Menschen gibts für sie eben nichts zu fressen, weil sie nicht evolutionär auf den Träger "Mensch" angepasst sind. Ja, gewisse Viren und Bakterien springen von einer Tierart auf die nächste, aber man darf nicht vergessen, dass sich alle höheren Tiere auf der Erde genetisch sehr ähnlich sind, im Vergleich zu den Unterschieden, die man bei einer komplett unabhängig entwickelten Biosphäre erwartet. Eine Alien-Biosphäre könnte zu vereinzelten Vergiftungen oder allergischen Reaktionen führen (wenn das Immunsystem fremde Eiweisse auf dieser Welt als feindlich wahrnimmt), aber nicht zu einer Epidemie. Zumindest nicht sofort (hängt davon ab, wie schnell das lokale Leben sich dem Menschen als neuen Träger anpassen könnte).

Leben kann sich auch einfach darum nicht entwickelt haben, weil die Bedingungen dafür nie gegeben waren. Die Anforderungen des Menschen an seine Umwelt ist nicht deckungsgleich mit den Anforderungen für die Lebensentstehung. Sagen wir, das Leben entstand an Schwarzen Rauchern: ein Planet ohne sie würde dann nie Leben entwickeln. Aber der Mensch hätte grundsätzlich kein Problem damit, auf einer Welt zu leben, auf der es halt eben keine Schwarzen Raucher gibt.
 

pauli

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Wenn es unter extremen Bedingungen wie bei schwarzen Rauchern Leben entstehen kann, dann doch erst recht in einer für den Leben relativ passenden Umgebung? Alles was schwarze Raucher an Lebenskomponenten liefern kann auch oben vorhanden sein?

Wie auch immer, es geht doch um das Motiv so eine gigantische Anstrengung auf sich zu nehmen, und dieses Motov sehe ich einfach nicht, dafür nur unkalkulierbare Kosten und Risiken. mMn gibt es keinen Grund dafür zu versuchen fremde Planeten zu kolonisieren, und das sage ich als ausgesprochener SciFi-Liebhaber
 

Bynaus

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Wenn es unter extremen Bedingungen wie bei schwarzen Rauchern Leben entstehen kann, dann doch erst recht in einer für den Leben relativ passenden Umgebung? Alles was schwarze Raucher an Lebenskomponenten liefern kann auch oben vorhanden sein?

Nicht zwingend, nein. Man muss natürlich sehen dass die Bedingungen, die zur Entstehung des Lebens führten, nicht genau bekannt sind. Aber nehmen wir mal an, dass es bei Schwarzen Rauchern geschah: dann braucht das Leben eben genau diese Bedingungen, wie sie da herrschen (sonst wäre es anderswo entstanden): die spezielle Mischung aus Temperatur, Druck, Wärme, der spezifische Mix von chemischen Elementen, die Porenräume innerhalb der Raucher, etc.

Wie auch immer, es geht doch um das Motiv so eine gigantische Anstrengung auf sich zu nehmen, und dieses Motov sehe ich einfach nicht, dafür nur unkalkulierbare Kosten und Risiken.

Es wird immer Menschen geben denen "unkalkulierbare Kosten und Risiken" egal sind, sie haben nur das Ziel vor Augen. Im Moment können wir nur davon träumen, eine Kolonie auf dem Mond oder dem Mars zu errichten. Aber beim gegenwärtigen Stand der Technik kostet das halt einige zehn oder gar einige hundert Milliarden pro "Siedler" (oder vielmehr: pro "Besucher", von Siedeln ist ja noch gar nicht die Rede). Da ist die Schnittmenge von Leuten, die dorthin wollen und es auch können eine blanke Null (die Ausnahme bilden die Regierungsprogramme von reichen Staaten, aber auch da ist die Finanzierung vom Willen der Wähler bzw. dem Prestige, das man sich davon verspricht, abhängig).

Wenn es Leuten wie Elon Musk oder Jeff Bezos in den nächsten Jahrzehnten gelingt, die Kosten der Weltraumfahrt drastisch (um viele Grössenordnungen) zu senken, so wird die interplanetare Besiedlung plötzlich etwas, was auf dem individuellen Niveau finanzierbar ist, sofern der Wille beim Einzelnen stark genug ist. Das gilt für die nahe Zukunft für Mond und Mars, für die mittlere Zukunft für das ganze Sonnensystem, und schliesslich in der ferneren Zukunft auch für potentiell bewohnbare Exoplaneten. Wenn sich eines Tages eine Gruppe von (wohl nicht ganz armen) Menschen zusammentun kann, ein angetriebenes Habitat kaufen und zu der neuen Welt aufbrechen kann, dann wird das früher oder später auch geschehen, ohne dass es dafür einen grossartigen, übergeordneten (oder gar staatlich abgesegneten) Besiedlungs-Plan gibt.

Gründe für eine Besiedlung gibt es jede Menge, vor allem auf der individuellen Ebene, man muss sich nur anschauen, wie das in früheren Zeiten auf der Erde war: Unzufriedenheit mit den lokalen Zuständen, religiöser oder ideologischer Extremismus, Idealismus (an einem neuen Ort eine neue Gesellschaft von Grund auf neu aufbauen), Verbannung, Abenteuerlust, wissenschaftliche Forschung, Suche nach Ruhm und Reichtümern, etc. Heute erscheint uns die Ausdehnung dieser Motive auf Exoplaneten natürlich absurd und unerreichbar, aber schnelle Flüge rund um die Welt für das Äquivalent von weniger als einem typischen Monatslohn klangen wohl auch einmal absurd.
 

Protuberanz

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Milliarden scheint mir jetzt grad etwas extrem. Aber wenn ein Habitat soviel Menschen umfasst wie eine kleine Nation (sagen wir: Island? oder reichen sogar schon ein paar Tausend wie auf einem Kreuzfahrtschiff?) sollte es doch sicher möglich sein, dieses Habitat über Jahrzehnte (Jahrhunderte?) in einem funktionierenden Zustand zu halten.
Ich bin kein Biologe und selbst die können nur schwer schätzen, wie viele Individuen für eine gesunde Population nötig sind. Oft wird eine Zahl von ca. 5000 Individuen mit möglichst differzierten Genen genannt. Ob das ausreicht? Wer weiß. Ich würde bei so einem Projekt aber kein Risiko eingehen und daher sicherheitshalber von einem Vielfachen dieser Zahl ausgehen.
man muß m.E. die gesamte Arbeitsteilung der Menschheit reproduzieren. (Wobei ich allerdings voraussetze, daß es eine KI, die die menschliche Produktivität ersetzt, nicht geben wird).
Die gesamte Arbeitsleistung ist sicher nicht notwendig. Der sinnvolle Teil ist ausreichend.
Die paar Telefondesinfizierer, auf die man allenfalls verzichten könnte, dürften nicht sehr ins Gewicht fallen. Und auch, wenn man vielleicht mit überwiegend MINT-Personal starten würde - die Kinder von denen würden trotzdem auch Musiker und Gartenbauer werden wollen.
reines MINT-Personal wäre wahrscheinlich sogar zum scheitern verurteilt. Es gibt genug geistige Größen, die nicht in der Lage sind einen Nagel in die Wand zu schlagen.
Das glaube ich nicht. Zunächst einmal, weil das meiste, was die Menschheit konsumiert, oft problemlos nach unten skalierbar ist. Wenn du im Habitat keine 1 Mrd Einwohner hast, musst du auch nicht alle paar Jahre eine Milliarde Autos produzieren (ok, Autos sind evtl. Schwachsinn, aber es geht ums Prinzip - Zahnbürsten von mir aus). Sicher, gewisse Produkte sind teurer, wenn sie in geringerer Stückzahl produziert werden, aber das verschiebt einfach die Prioritäten etwas.
Einmal unterwegs, sind die finanziellen Kosten wohl eher bedeutungslos. Hier geht es dann eher um Kosten im Sinne von Energie und Rohstoffen.
Dazu kommt, dass eine Gesellschaft, die Habitate für (hundert?)tausende von Menschen bauen kann, die Automatisierung noch viel weiter getrieben haben wird. Zum Beispiel würden alle Teile, die das Raumschiff selbst benötigt, von 3D-Druckern (im weitesten Sinne) gebaut, genauso wie die Teile für die 3D-Drucker selbst. Das geht alles ohne KI.
Die Automaten werden sich in absehbarer Zeit niemals vollständig selbst reparieren können. Dazu gibt es zu viele unvorhersehbare Faktoren. Ohne menschliche Fähigkeiten und/oder ohne KI wird das Projekt zum Scheitern verurteilt sein.
Mit 3D-Druckern kann man schon eine ganze Menge machen, wofür sonst Produktionsstraßen erforderlich gewesen wären. Allerdings ist das im Augenblick in einem zeitlich sinnvollen Rahmen eher nur für Einzelobjekte eine Option. Druck mal 10000 Zahnbürsten und anschließend 10000 Trinkbecher und danach 10000 Hosen und Hemden. Die Drucker müssen ständig umgestellt werden. Außerdem benötigst Du ständig andere Ausgangsmaterialien.
Wenn die Elektronik stirbt, wer wird die dann erneuern? Mir ist kein Druckverfahren bekannt, mit dem ich einen pn-Übergang drucken könnte. Von komplexen elektronischen Schaltungen ganz zu schweigen. Selbst wenn es so etwas gäbe, die Dinger sind so grob, das jedweder Halbleiter unter hohen Fehldotierungen leiden würde und entweder gar nicht funktioniert, oder ein hohes Ausfallrisiko trägt.
Wenn die Schrittmotoren des 3D-Druckers ihr natürliches Ende erreicht haben, wie willst Du die neuen Motoren herstellen? Exakte Magnete und Wicklungen drucken? Das wäre interessant zu sehen, wie das funktioniert. OK, man könnte auch Schrittmotoren ohne Permanentmagnete bauen, aber die haben wieder andere Probleme, zB fehlt das Rastmoment bei abgestelltem Strom und wie wir wissen ist Energie auf dem Schiff kostbar.
Hochpräzisionsteile sind mit heutigen 3D-Druckern auch nicht so ganz ohne. Da muß die 3D-Drucker-Entwicklung erstmal noch ganz große Fortschritte machen.
Im Augenblick ist das sicher kein sinnvoller Ersatz für die herkömmliche Produktion.
 

Bynaus

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Protuberanz schrieb:
Oft wird eine Zahl von ca. 5000 Individuen mit möglichst differzierten Genen genannt.

Die Frage ist auch, von welchem Zeitraum man spricht. Sind es nur zwei, drei Generationen, haben 5000 Individuen gar keine Chance, plötzlich alle miteinander nahe verwandt zu sein...

Einmal unterwegs, sind die finanziellen Kosten wohl eher bedeutungslos. Hier geht es dann eher um Kosten im Sinne von Energie und Rohstoffen.

Ja, das meinte ich. Kosten sind hier einfach ein Mass für den Aufwand. Elektronik in Kleinserien zu produzieren wird immer, pro produzierte Einheit, "teurer", d.h., Energie- und Rohstoffaufwändiger sein als in Grossserien. Ein einzelnes elektronisches Bauteil wird deshalb auf einem interstellaren Habitat "wertvoller" sein als auf der Erde.

Die Automaten werden sich in absehbarer Zeit niemals vollständig selbst reparieren können.

Das hab ich auch nicht geschrieben. Es ging mir nur um die Teile selbst. Zusammenbauen, warten, etc. kann dann die Besatzung. Natürlich hast du recht dass das im Detail immer komplizierter ist als im Entwurf. Trotzdem, die heutige Produktionsumgebung ist nicht auf "Selbstreplikation" optimiert, weil dies weder nötig noch wirtschaftlich ist. Auf einem interstellaren Habitat (nur schon auf einem innerhalb des Sonnensystems) könnte das ganz anders sein, der Anreiz, die benötigte Technologie zu entwickeln, wäre viel grösser.
 

zabki

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Die gesamte Arbeitsleistung ist sicher nicht notwendig. Der sinnvolle Teil ist ausreichend.

sofern es überhaupt sinnlose Tätigkeiten gibt, kann man keine Gesellschaft auf längere Sicht so organisieren, daß nur diese "sinnvollen" Tätigkeiten ausgeübt werden. Das sind "sozialistische" Vorstellungen. Man wird in einem Habitat es genauso mit gescheiterten Existenzen, psychiatrisch Behandlungsbedürftigen, chronisch Kranken, Kriminellen etc. (um nur krassere Fälle zu nennen) zu tun haben wie wir hier auf der Erde.
 

Protuberanz

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sofern es überhaupt sinnlose Tätigkeiten gibt, kann man keine Gesellschaft auf längere Sicht so organisieren, daß nur diese "sinnvollen" Tätigkeiten ausgeübt werden. Das sind "sozialistische" Vorstellungen.
Derer gibt es eine ganze Menge. Einige, oder sogar viele mögen hier auf der Erde ganz sicher ihre Berechtigung haben, aber auf einer langen Reise in einem Raumschiff sind sie nicht nur unnötig, sondern schlicht überflüssig. Dabei meine ich nicht die Kunstberufe, die zwar zum nackten Überleben nicht notwendig sind, aber den Menschen Entspannung und Glücksgefühle geben. So etwas wie Bildhauer, Maler, Musiker, Schauspieler usw. wird man ganz sicher benötigen, sonst hat man bald die vielen von Dir beschriebenen verkrachten Existenzen.
Aber es gibt unzählige Berufe, die hier auf der Erde sehr wichtig sind, aber auf der Reise ganz sicher nicht benötigt werden.
Schreiner, Tischler, Maurer, Glaser, Designer (aller Couleur), Schneider, Schumacher, Goldschmiede, Taxifahrer, Piloten, Stewardessen, Schiffskapitäne, Jäger, Fischer, Bergleute usw. usf.
Man wird in einem Habitat es genauso mit gescheiterten Existenzen, psychiatrisch Behandlungsbedürftigen, chronisch Kranken, Kriminellen etc. (um nur krassere Fälle zu nennen) zu tun haben wie wir hier auf der Erde.
Das ist korrekt. Das würde ich auch niemals bestreiten wollen.
 

Bynaus

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Schreiner, Tischler, Maurer, Glaser, Designer (aller Couleur), Schneider, Schumacher, Goldschmiede, Taxifahrer, Piloten, Stewardessen, Schiffskapitän, Jäger, Fischer, Bergleute usw. usf.

Sicher? Zumindest bei der Hälfte (oder so) dieser Berufe kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch in einem Habitat vorkommen könnten. Die Menschen müssen ja was tun während der Reise...
 

Protuberanz

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Natürlich kann man Menschen mit Aufgaben, die einige dieser Berufe erfüllen, beschäftigen. Aber vieles von dem was als Endprodukt zu erwarten wäre, ist mit dem von Dir vorgeschlagenen 3D-Drucker effektiver herzustellen. Ob es dann schön ist, sei mal dahingestellt. Aber wenn ein Schreiner einen Stuhl herstellen soll, dann braucht er dazu Holz, Leim und Werkzeuge. Da im Raumschiff keine Bäume wachsen werden (oder zumindest zur Verarbeitung übrig sind) wird es wohl auf ein künstlich produziertes Holz hinauslaufen. Das frißt wiederum unnötig Energie. Da ist der gedruckte Stuhl energetisch gesehen wohl günstiger herzustellen.
Ich wollte letztendlich auch ganz bewußt eigentlich sinnvolle Berufsgruppen in der Liste haben. Ich hätte auch Kaufleute, Immobilien- und Versicherungsmakler, Banker und andere ähnliche Gruppen als Beispiel hernehmen können. Aber die sind zu offensichtlich unnötig.
Aber wie dem auch sei, wir sind uns ja eigentlich alle einig, das auf Grund der Erfordernisse, für eine interstellare Reise ein Fahrzeug weit jenseits der Größen der in der SciFi dargestellten Geräte notwendig wäre. Somit bleibt es bis auf weiteres unrealistisch.
 

mac

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Hallo Bynaus,

Bakterien, Pilze u. Viren müssen nur deshalb auf uns spezialisiert sein, weil sie ansonsten keine Chance haben unser Immunsystem zu übertölpeln. Wenn wir tot sind, werden wir von allen Organismen gefressen, die uns ,zerlegen‘ können.

Deine Hoffnung auf geringe Gefahr durch eine andere Biologie steht und fällt mit der Fähigkeit unseres Immunsystems diese Eindringlinge überhaupt wahrzunehmen. Und wenn sie die Materie aus der wir bestehen zerlegen können, werden sie das auch tun, denn sie werden genau den gleichen Beschränkungen durch das erzwungene logistische Wachstum unterworfen sein, wie unsere Biosphäre.

Zur Besiedelung von Planeten:
Die steht und fällt damit ob wir Wasser, Stickstoff und Kohlenstoff in ausreichender Menge haben und eine Biosphäre etablieren können, die sich auch nach dem Etablierungsprozess noch mit uns verträgt. Schon die ersten drei, finden wir außer auf der Erde, auf keinem Planeten des Sonnensystems. Damit ist das Terraforming, in Konkurenz zu Habitaten im All oder in Himmelskörpern auf absehbare Zeit ohne jede Chance auf Realisierung.

Interstellar:
Ob die Reisezeit nun 400 Jahre oder 40 Jahre dauert, ist aus meiner Sicht ziemlich egal, bezogen auf das Gefühl, ob ein Planet oder ein Habitat als Heimat angesehen wird, denn bevor überhaupt ein Habitat auf eine solche Reise gehen wird, wird die übergroße Mehrheit der Menschheit in Habitaten leben und dann wird es immer wahrscheinlicher, daß es nicht mehr egal ist, ob die Habitate die eine solche Reise antreten ‚dürfen‘ hundert mal soviel Energie mitnehmen dürfen, nur um schneller dort zu sein.

Herzliche Grüße

MAC
 
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mac

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Hallo Protuberanz,

was alles an Fähigkeiten nötig ist, wie groß ein Habitat sein muß, wird man erst wissen, wenn man es baut, bewohnt, scheitert, es aufgeben muß. Mit den gemachten Erfahrungen neu baut, bewohnt, Kinder bekommt, vielleicht auch mehrmals scheitert und mit mehr Erfahrung neu beginnt.

Erst wenn man sie über viele Generationen bewohnen, betreiben, warten und erneuern und reproduzieren und verbessern kann, unabhängig von der Erde, kann man eine solche Expedition mit Aussicht auf Erfolg starten. Denn wenn man am Ziel ist, muß man erst das Habitat sichern und reproduzieren bevor man an ein Terraforming gehen kann. Nur, wozu Zeit und Energie in einen Gravitationstrichter stecken, wenn es viel einfacher geht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Protuberanz schrieb:
Aber wie dem auch sei, wir sind uns ja eigentlich alle einig, das auf Grund der Erfordernisse, für eine interstellare Reise ein Fahrzeug weit jenseits der Größen der in der SciFi dargestellten Geräte notwendig wäre. Somit bleibt es bis auf weiteres unrealistisch.

Kommt halt drauf an, was man mit "bis auf weiteres" meint. Ein Raumschiff in der Grössenordnung von ein paar 100 m, mit einem Fusionspuls-Antrieb (ca. 10% c -> 1.5 Generationen nach Alpha Centauri, 3 Generationen nach Epsilon Eridani und Tau Ceti), und ein paar 100 Menschen Besatzung, scheint mir nicht grundsätzlich unrealistisch - das ist etwa das industrielle Kaliber eines Flugzeugträgers oder eines grossen Kreuzfahrtschiffes. Nun muss man das nur noch im All bauen können (aus lokalen Ressourcen), etwas, was ich der Menschheit aber durchaus auch noch vor dem Ende des 21. Jahrhunderts zutraue.

Ich denke bloss, dass wir schon viel früher über Uploads verfügen werden, so dass es gar nie zum Bau der oben genannten Schiffe kommen wird - bis dahin wird dieses Konzept heillos anachronistisch sein.

Mac schrieb:
Bakterien, Pilze u. Viren müssen nur deshalb auf uns spezialisiert sein, weil sie ansonsten keine Chance haben unser Immunsystem zu übertölpeln.

Da das auch für ausserirdische Bakterien, Pilze und Viren gilt, sehe ich kein Problem. Sie hatten nie eine Chance, sich evolutiv an das menschliche Immunsystem anzupassen.

Deine Hoffnung auf geringe Gefahr durch eine andere Biologie steht und fällt mit der Fähigkeit unseres Immunsystems diese Eindringlinge überhaupt wahrzunehmen.

Das Immunsystem kann auf praktisch alles reagieren (siehe Allergien). Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist.

Die steht und fällt damit ob wir Wasser, Stickstoff und Kohlenstoff in ausreichender Menge haben und eine Biosphäre etablieren können, die sich auch nach dem Etablierungsprozess noch mit uns verträgt. Schon die ersten drei, finden wir außer auf der Erde, auf keinem Planeten des Sonnensystems. Damit ist das Terraforming, in Konkurenz zu Habitaten im All oder in Himmelskörpern auf absehbare Zeit ohne jede Chance auf Realisierung.

Wie du weisst, bin ich auch der Meinung, dass Habitate grundsätzlich Ressourcen-effizienter als Terraforming sind. Trotzdem denke ich, dass es noch sehr lange dauern könnte, bis wir Habitate bauen können, die Milliarden Menschen Platz bieten (z.B. ein Banks-Orbital: ein solches bräuchte Materialien von einer Zugfestigkeit, die weit jenseits dessen liegt, was heute überhaupt vorstellbar ist). Hohe Bevölkerungsdichten sind wirtschaftlich und technologisch interessanter (siehe Städte vs. Land), und deshalb wird man immer abwägen müssen, ob sich der Aufwand, einen bestimmten Planeten zu terraformen, nicht doch lohnt.

(allerdings könnte man jetzt in Anlehnung an meine Vermutung, dass Uploads eine wichtig Rolle spielen könnten, auch reine "Upload-Habitate" andenken, die fast beliebig klein sein und trotzdem Milliarden Uploads fassen könnten)

Die Frage ist natürlich, wie die Situation auf dem Planeten aussieht, der im fernen Sonnensystem - ungefähr - den Platz der Erde einnimmt. Der Aufwand, diesen Planeten zu besiedeln und/oder gar zu terraformen, dürfte wesentlich kleiner sein, als etwa beim Mars oder der Venus.
 

zabki

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Trotzdem denke ich, dass es noch sehr lange dauern könnte, bis wir Habitate bauen können, die Milliarden Menschen Platz bieten (z.B. ein Banks-Orbital: ein solches bräuchte Materialien von einer Zugfestigkeit, die weit jenseits dessen liegt, was heute überhaupt vorstellbar ist).

Diese "Banks-Orbitale" sind anscheinend riesige geschlossene Ringe, deren Rotation die künstl. Gravitation liefert. Mir scheint, diese Konstruktion wäre verbesserbar. Statt eines geschlossenen Ringes eine Art Saturnring um einen Zentralkörper (Sonne, Planeten), wobei der Ring aus zahllosen vergleichsweise kleinen unverbundenen Modulen nach Art der "guten alten" ringförmigen Raumstation besteht und die die eigentlichen Lebenseinheiten bilden. Die Gravitation wird durch die Rotation des einzelnen Moduls geliefert. Zwischen den Modulen findet Verkehr statt, so daß die Module nicht autark funktionieren müssen und individuell ausgestattet sein können. Wenn die Module trotzdem auf die Dauer für die menschliche Psyche etwas beengt wirken, kann man auch zusätzlich größere bauen, bei denen die Gravitation wesentlich verringert ist. Da kann man dann zum Wochenende hin oder Urlaub machen, das dürfte ohne Schaden möglich sein.

Für interstellare Reisen würden dann quasi Flottenverbände aus solchen Modulen gebildet werden können.
 
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JensU

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Ich möchte nochmal auf die Raumschiffgeschwindigkeit zurückkommen, die für die interstellare Raumfahrt
notwendig ist. Die Maßstäbe setzen dazu andere hochentwickelte Spezies.

Im Video sehe ich ein kugelförmiges Planetengroßes Mutterraumschiff das sich vor dem Jupiter vorbeibewegt.
https://www.youtube.com/watch?v=jZnZyOqHNBc
Der Jupiter hat einen Äquatordurchmesser von 142 984km und das Raumschiff fliegt vor dem Planeten in ca. in einer halben Sekunde vorbei.
So komme ich auf eine Raumschiffgeschwindigkeit von ca. 90 bis 95% der Lichtgeschwindigkeit.

Was seht ihr?
Welche Geschwindigkeit seht ihr?

Gruß,
Jens
 
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shenry

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Ich denke mal eine gute Antwort findest Du in Youtube selbst:

American astronomy vor 3 Jahren

I can appreciate the satire here. It's funny. But we're not talking about an autofocus camera here. A telescope is manually focused on an object millions of miles away that is 1500 times earths volume and if a bird or a satelite (which is only an arms length away in comparison) flies past the FOV it is not going to be in focus period. And in a scope an out of focus square looks round. Experiment your self. Don't take my word for it. Now if we're talking the moon and a satelite in orbit, maybe the. The focus would be more forgiving. But in my scope I have to make at least a full 6 turns to go from planet to a jumbo jet overhead to maintain focus. And I have an awesome scope. Anyways, experiment. This is just my opinion. But it looks cool. I had seen something pass the face of the moon a few months ago at an incredible rate and trying to find an answer I figured that looking at the moon through an F=1500 and D=127 with a 25 mm eye piece a bird would cross the surface on the moon from my perspective as if it traversed the moons face in slightly over 1 second. Keep in mind the moon is closer and it appears MUCH bigger than Jupiter. I do like these random chance videos tho. Pretty cool. 
 

JensU

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Ich sehe eine ganz schlechte Antwort.
Welche Form und Geschwindigkeit hat ein Vogel oder Satelit in Bezug zur Entfernung
zum Beobachter?

Gruß,
Jens
 
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FrankSpecht

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Kaum komme ich aus meinem wohlverdienten Urlaub zurück und muss sowas lesen :mad:
Ich sehe eine ganz schlechte Antwort.
Weil du Englisch nicht verstehst?
Welche Form und Geschwindigkeit hat ein Vogel oder Satelit in Bezug zur Entfernung
zum Beobachter?
Die Antwort steht schwarz auf weiß im Post von shenry! Verstehst du Englisch oder nicht?
Wenn nicht, ... (siehe die drei Punkte unten, bei denen es weitergeht)

Wie pauli dich schon auf deine Aussage
Mir bedeuten Fakten und Naturwissenschaft sehr viel.
fragte
Und wieso hat man dann bis jetzt noch nix gesehen mit Naturwissenschaften von dir?
... dann lass dir helfen! Aber offensichtlich bist du nicht gewillt, die Naturwissenschaft über deine Fantasie zu stellen!

PS: Auch ich habe schon runde schwarze Flecken auf Jupiter und Mars gefilmt, sie aber nie mit Ufos in Verbindung gebracht - eher mit naheliegenderen irdischen Ursachen.
 
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FrankSpecht

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Im Video sehe ich ein kugelförmiges Planetengroßes Mutterraumschiff
Übrigens ist das wieder einmal eine ungewünschte Auskunft „gegen den Mainstream“!
Was du siehst, ist völlig irrelevant. Kannst du die physikalischen Parameter im Video plausibel für deine Aussage herleiten?
Als Naturwissenschaftler ist das sicher kein Problem für dich.
Viel Spaß! :D
 
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