Open Source in der Raumfahrt: Sinnvoll?

Redmond

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Hallo allerseits,

während des hörens des DLR Podcasts "Raumzeit", in dem es um Softwaretechnik in der Luft und Raumfahrt ging, blieb ich an dem Gedanken von Open Source hängen, da das DLR auch Open Source Programme und Skripte nutzt und unterstützt.

Ich erinnerte mich an eine Website in der es, wenn ich mich recht erinnere, um eine Mars Mission ging, welche durch die Open Source Idee entstehen sollte. Also jeder kann mitmachen. Die Idee fand ich schon damals sehr interessant.

Wenn man das ganze mal weiterspinnt, könnte man ein/e Open Source Raumfahrttechnologie Webseite/Suchmaschin/Wiki aufbauen, in der Raumfahrttechnologien Frei zugänglich wären. Jetzt wo ich das so lese, könnte ich auch gerade für die Piratenpartei Werben, welche am Urheberrecht kratzen wollte/will.

Wie ihr seht, bin ich selber hin und her gerissen, weil ich es einersetz als eine Öffnung für den Komerziellen bereich sehe, wodurch es "einfacher" wird, für kleinere Unternehmen in die Raumfahrt einzusteigen, da sie auf vorhandenem Wissen aufbauen können. Das würde einen größeren Wettbewerb bringen und eventuell die Preise drücken.
Andereseitz ist da natürlich das Problem mit dem Urheberrecht, und der möglichkeit, das Raumfahrttechnik auch zu Untaten benutzt werden kann.

Was sagt ihr dazu? Wo sehr ihr Vor oder Nachteile?

mfg Redmond
 

MGZ

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Ich weiß nicht so genau, welche Probleme in der Raumfahrt überhaupt mit Software gelöst werden. Ich sehe das größte Potential für Open Source bei der Robotertechnologie, wo man Problemlösungsstrategien aus Modulen zusammensetzen kann. Wenn man viele Module für viele Probleme hat, dann ist so ein Roboter auch recht clever.
 

Frankie

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@MGZ: der Nutzen von Software in der Raumfahrt ist offensichtlich:

1. für physikalische Simulationen ( in der Planung und Durchführung von Raumreisen, z.B. zur Navigation oder generell für das logistische Controlling an Bord größerer Schiffe )
2. für die digitalisierte Ansteuerung anloger Komponenten (Antriebe, Schalter, Relais, sonstige Ansteuerungen etc.)
3. schon am Anfang in der Projektsteuerung
4. ... und was mir jetzt gerade nicht mehr einfällt

Raumfahrt wird derzeit zunehmend privatisiert. Wenn in privaten Projekten die Kosten projektspezifischer Softwareentwicklung entfallen, insbesondere bei Programmen von denen u.U. Menschenleben und riesige Investitionen abhängen, dann ist das ein immenser Kostenfaktor bzw. entspechende Ersparnis.

Grüße,
Frankie

PS: ...und ganz privat - ich habe eine eigene Open Source SW entwicklt, und es ist verdammt schwer eine jahrelange Entwicklung zu verschenken. Aber man kann davon leben und zieht auch eine Befriedigung daraus. Ist vielleicht so eine Art "logistisches Helfersyndrom" :)
 

MGZ

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@MGZ: der Nutzen von Software in der Raumfahrt ist offensichtlich:

1. für physikalische Simulationen ( in der Planung und Durchführung von Raumreisen, z.B. zur Navigation oder generell für das logistische Controlling an Bord größerer Schiffe )
2. für die digitalisierte Ansteuerung anloger Komponenten (Antriebe, Schalter, Relais, sonstige Ansteuerungen etc.)
3. schon am Anfang in der Projektsteuerung
4. ... und was mir jetzt gerade nicht mehr einfällt

Raumfahrt wird derzeit zunehmend privatisiert. Wenn in privaten Projekten die Kosten projektspezifischer Softwareentwicklung entfallen, insbesondere bei Programmen von denen u.U. Menschenleben und riesige Investitionen abhängen, dann ist das ein immenser Kostenfaktor bzw. entspechende Ersparnis.

Grüße,
Frankie

PS: ...und ganz privat - ich habe eine eigene Open Source SW entwicklt, und es ist verdammt schwer eine jahrelange Entwicklung zu verschenken. Aber man kann davon leben und zieht auch eine Befriedigung daraus. Ist vielleicht so eine Art "logistisches Helfersyndrom" :)

Die Punkte halte ich für eher problematisch in Bezug auf Open Source.
Für physikalische Simulationen braucht man Leute mit Ahnung von der Physik und übermäßig viel Code steht da meistens nicht dahinter.
Die analogen Komponenten werden meistens parallel zur Software entwickelt und haben jeweils nur einen Zweck. Wenn man die nicht zuhause stehen hat, dann kann man sie auch nicht gut programmieren.
Und wer das Projekt steuert, der sollte besser Auge in Auge mit seinen Mitarbeitern reden.
Open Source ist tendenziell da sinnvoll, wo ein Programm vielseitig, groß und benutzerfreundlich sein muss. Aber nicht fehlerfrei und beim Ausfall unersetzlich. Das ist aber meistens der Fall in der Raumfahrt.
Für einen Roboter kann man im Prinzip ein virtuelles Modell schreiben, an dem die Software getestet werden kann, und dann kann der auch mit Open Source laufen. Aber doch bitte nicht irgendein Andockmanöver
 
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