Kepler: Ein Planet mit zwei Sonnen

astronews.com Redaktion

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Doppelsternsysteme kommen in unserer Milchstraße sehr häufig vor. Doch können in ihnen auch Planeten entstehen und längere Zeit existieren? Lange gab es Zweifel, doch dann fanden Astronomen mit indirekten Verfahren Hinweise auf Planeten in Mehrfachsystemen. Mit dem Weltraumteleskop Kepler gelang es jetzt sogar, den Transit eines Planeten vor zwei Sonnen direkt zu verfolgen. (15. September 2011)

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MGZ

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Wenn meine Rechnung stimmt, dann kriegt der Planet nur 52% der Lichtintensität, die man auf der Erde gewohnt ist. Hatte Hoth 2 Sonnen? :D
 

Bynaus

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Wenn meine Rechnung stimmt, dann kriegt der Planet nur 52% der Lichtintensität, die man auf der Erde gewohnt ist.

Etwa wie Mars also, sogar etwas mehr. Faszinierend, dass es tatsächlich solche Systeme gibt. Zudem hat mich überrascht, wie nahe der Planet an den zwei Sternen kreist: seine Entfernung beträgt nur etwa das Pi-fache des mittleren Abstands der zwei Sonnen. Bisher hiess es ja immer, der stabile Abstand sei beim Vierfachen des Abstands. Anderseits, vielleicht ist das System noch jung, und die Destabilisierung kommt erst noch.
 

sirius3100

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Da hab ich mal ´ne Frage:
Gilt das mit dem vierfachen Abstand nicht nur für etwa gleich große Sterne? Ich konnte mir vorstellen dass der M-Zwerg das System einfach wenig stört. Gibt´s den Berechnungen zur Stabiltität von Planetenbahnen wenn das Massenverhältnis von zwei Sternen so gering ist?

edit:
In dem Paper zu der Entdeckung steht übrigens auch dass sie keine Anhaltspunkte dafür finden konnten dass das System (in Kürze) instabil wird.
Bei der Altersbestimmung das Systems gibt´s aber wohl ein Problem: Der größere Stern dreht sich langsam was auf ein altes System deuten würde, anderseits ist aber auch ein aktiver Stern was eher wieder für ein junges Alter sprechen würde.

edit2:
Wenn man einfach naiv die großen Halbachsen der Sterne mit ihrer Masse gewichtet und dann diese beiden Werte addiert kommt man darauf dass die große Halbachse des Planeten mehr als 6 mal so groß ist wie dieser Wert. Keine Ahnung ob diese Rechnung jetzt Sinn ergibt, mir erscheint es aber zumindest naheliegend dass die Massen der Sterne berücksichtigt werden müssen (ob das jetzt linear geht ist dann wieder ´ne andere Frage, ich bin da aber zuversichtlich).
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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Gilt das mit dem vierfachen Abstand nicht nur für etwa gleich große Sterne? Ich konnte mir vorstellen dass der M-Zwerg das System einfach wenig stört. Gibt´s den Berechnungen zur Stabiltität von Planetenbahnen wenn das Massenverhältnis von zwei Sternen so gering ist?

Du hast recht, das sollte schon eine Rolle spielen - diese Simulationen bezogen sich wohl vorwiegend auf ungefähr gleich grosse Sterne wie eta Alpha Centauri A und B.
Der grössere der beiden Sterne bei Kepler-16 hat ja "nur" etwa 200 Jupitermassen.

Ja, das System ist angeblich 2-4 Mrd Jahre alt. Interessant ist ja, dass in diesem System alles in einer Ebene liegt. Wäre es vielleicht denkbar, dass einige Sterne mit geringer Masse wie Planeten in einer Scheibe heranwachsen?
 

sirius3100

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Naja ich glaube eher dass der Planet in der Scheibe die das Doppelsternsystem umgeben hat entstanden ist. Diese Scheiben scheinen bei Doppelsternsystemen ja für gewöhnlich in der selben Ebene zu liegen wie die Bahnebene der Sterne.
 

sirius3100

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Ich meinte dass es nahezu zwangsläufig so ist dass der Planet (nahezu) in der selben Ebene liegt wie die beiden Sterne (was auch bedeutet dass Eclipsing Binaries ein sehr gutes Ziel vor Transitplaneten-Suche sein sollten).
Daraus kann dann natürlich nichts über den Entstehungsprozess des kleineren Sterns geschlossen werden.
 

Kibo

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Das sehe ich anders.

Dass alle 3 Objekte in einer Ebene liegen, ist eben ein sehr guter Hinweis darauf, dass sie auch in der selben Scheibe Entstanden sind. Ein Objekt was nachträglich dazu käme, würde sich halt auch sonst wie um den gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, also mit hoher Excentrtität und ausserhalb der Ebene, der beiden "Ureinwohner".
 
Zuletzt bearbeitet:

sirius3100

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Für gewöhnlich bilden sich Planeten aber eben in den Staubscheiben die den/die Stern(e) umgeben. Dass es sicher Ausnahmen gibt ist klar, deshalb hab ich auch "nahezu zwangsläufig" und nicht "zwangsläufig" geschrieben.
 

Kibo

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Darum geht es ja auch gar nicht, sondern um die beiden Sterne. Da alle 3 sich in der Selben Ebene befinden, werden sie Wahrscheinlich auch zusammen entstanden sein
 
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