3D-Karte unserer Milchstraße

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe es im Nachbarthema ja bereits erwähnt und möchte es hier gerne vertiefen. Wie wäre es mit einem Gemeinschaftsprojekt zur Entwicklung einer 3D-Karte unserer Milchstraße? Dass so etwas für die Raumfahrt ziemlich sinnlos ist, ist mir dabei durchaus klar, trotzdem halte ich den Unterhaltungswert eines solchen Projektes durchaus für groß.

Man braucht dazu "nur" die Position der Sterne und Objekte und deren Entfernungen. Viele dieser Angaben finden sich bei den bekannteren Objekten bereits in der Wikipedia und mit etwas Hilfe kann man vermutlich auch bereits vorhandene, freie Kataloge verwenden. So reicht die Angabe der Rektaszension, Deklination und Enfernung (in Lichtjahren) aus, um die dreidimensionale Position festzuhalten.

Ausgehend von Runzelrübes Link bräuchte man noch die Möglichkeit komfortabel zu zoomen und nach Objekten über deren Bezeichnung zu suchen.

In der vollen Ausbaustufe stelle ich mir dann im Überblick einen 3D-Blick auf die gesamte Milchstraße vor.

  • Man erkennt grob die Spiralarme und das Halo der Kugelsternhaufen
  • Über die Suche findet man die galaktischen Objekte des Messier-Katalogs und die bekannteren Objekte des NGC-Katalaogs u.v.a.
  • Über einen Button findet man einige bekannte Neutronensterne
  • Ein Button verbindet diejenigen Sterne, die unsere bekannten Sternbilder bilden
  • Über das Zoom kann man die nähere Umgebung unseres Planetensystems erkunden
  • Kennzeichnung der Sterne mit Exoplaneten
  • usw.
Beste Grüße
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

ich finde diese Idee (schon ziemlich lange) sehr gut, zumal ich im Grunde genommen durch sie hier im Forum gelandet bin.

Kataloge die diese Positionen auflisten gibt es zwar, aber die sind mehr oder minder auf unsere ‚nähere‘ Umgebung beschränkt.

CNS3 und Recons wären da für mich die erste Wahl
Darüber hinaus, aber bei weitem nicht mehr so vollständig, wäre der Hipparchos/Tycho-Katalog und der Katalog von Frau Kharchenko mit 2,5 Millionen Einträgen. Aber nicht erst bei diesem Katalog gibt es das Problem, daß die Entfernungsangaben mit zum aller aller größten Teil riesigen Fehlergrenzen angegeben werden müssen und die meisten Sterne darin eh ohne Entfernungsangabe gelistet sind.

Bei den Namen der Objekte, (die überhaupt Namen haben) gibt es nicht wenige die mehr als 1 bis 3 Dutzend Namen führen. Die Kreuzidentifikation füllt teilweise eigene Kataloge und ist in selbständiger Hobbyarbeit nur in wenigen (hundert) Fällen möglich. Für einen naiven Neuling (wie mich) tat sich da zunächst mal ein bodenloses Chaos auf, bis ich mir klar machen konnte, wie dieses Chaos historisch zwangsläufig entstehen mußte.

Im Prinzip kann ich Euch diese Daten aus den Katalogen z.B. als CSV (oder sonst wie separiert) erstellen (wenn auch noch nicht in den kommenden Wochen) Wir müssen uns nur auf ein Format einigen.


Wenn Du im Celestia Programm mal etwas rumstöberst, wirst Du einen erheblichen Teil Deiner Vorstellungen schon verwirklicht finden (das ist natürlich nicht so schön, wie was selbstgemachtes, extra als Kartentank)

Ich hatte sowas schon mal vor gut 10 Jahren angefangen, animiert durch den Kartentank in David Braben’s Frontier (Elite2). Translation, Rotation und Expansion mit der Möglichkeit reale und reproduzierbar zufällige Sterne darzustellen. Die reine Darstellung und das Scrollen funktionierte schon und ich meine mich zu erinnern, daß ich bei einem Bug in der reproduzierbar zufälligen ‚Sternproduktion‘ meine Hobbyarbeit unterbrechen mußte und dann nie wieder Zeit und Lust hatte dort weiter zu machen.

Wenn Du willst, kann ich Dir die Listings aller Enwicklungsschritte zuschicken (geschrieben in GFA-Basic, das kann ich Dir auch mitschicken, dann kannst Du es auch im Ablauf sehen) Ok, bei einem solch alten Programm ist es wohl besser es neu zu schreiben, das geht meistens schneller und heute schreibt man ein solches Projekt auch hobbymäßig doch deutlich anders.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Im Prinzip kann ich Euch diese Daten aus den Katalogen z.B. als CSV (oder sonst wie separiert) erstellen (wenn auch noch nicht in den kommenden Wochen) Wir müssen uns nur auf ein Format einigen.
Hi MAC,

ich denke ich werde mich jetzt wieder bei sourceforge.net anmelden und mal ein passendes MFC-Projekt für Windows einstellen. Bei celestia kann man nicht komplex navigieren und Deep-Sky-Objekte habe ich auf die Schnelle auch nicht gefunden. Beides finde ich aber wirklich entscheidend. Die paar Rotationen, die zum Navigieren notwendig sind, müsste ich auch selber programmieren können.

Sobald das fertig ist und gefällt könnte ich auch einen Import von CSV-Dateien einbauen. Ich würde dann auf dieses Angebot sehr gerne zurückkommen.
Gruß
 

PlanetHunter

Registriertes Mitglied
Hallo,
ich wäre auch dabei, gerade weil ich mir so eine navigierbare Galaxis schon länger wünsche. Allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich Zeit finde...
Ich halte allerdings das Problem, dass man die Entfernungsangaben der Sterne nur mit einem großen Fehler angeben kann, für grundlegend. Auch kennen wir ja noch nicht mal den uns gegenüberliegenden Teil der Milchstraße z.B.. Ich denke, dass wir nur im Umkreis von ca. 1000 LJ einigermaßen genau bleiben könnten. Dann wäre der Sinn einer kompletten Galaxie irgendwie nicht gegeben.

Und: Muss es denn wirklich MFC sein? Ich halte für solche Gemeinschaftsprojekte Zwischencode-basierte Sprachen wie Java oder C# für besser geeignet. Gerade Java bietet gute OpenGL-Anbindungen. Bei solchen Sprachen ist die Fehlerrate einfach niedriger und es programmiert sich schneller.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
ich wäre auch dabei, gerade weil ich mir so eine navigierbare Galaxis schon länger wünsche.
Prima! Ich habe inzwischen die Anmeldung bei sourceforge.net vorgenommen. Man bekommt da mittlerweile sogar ein Wiki für die Dokumentation. Die ist aktuell natürlich leer, aber hier schon mal der Link: http://sourceforge.net/p/my3dstarchart/wiki/Home/.

Ich halte allerdings das Problem, dass man die Entfernungsangaben der Sterne nur mit einem großen Fehler angeben kann, für grundlegend.
Es geht momentan erst mal nur um einen "zivilisierten" Unterhaltungswert und nicht um wissenschaftliche Ziele. Als Ausgangsbasis will ich zumindest die wichtigsten Sternbilder von der Erde aus sehen (umgesetzt, wie bei einer drehbaren Sternkarte - ganz simpel). Dann soll man sagen dürfen, wo sich der Beobachter befindet, z.B. mit Rektaszension, Deklination und Entfernung. Zusätzlich gibt man dann noch vor, wo der Beobachter hinschaut. Ebenfalls wieder mit einer Angabe in Rektasension und Deklination. Man hätte damit als erstes Koordinatensystem das übliche heliozentrische Koordiantensystem mit Frühlingspunkt usw. Alternativ dazu könnte man dann noch ein galaktisches Koordinatesystem verwenden, dessen Ursprung mit dem Schwerpunkt der Galaxis zusammenfällt, aber das wäre dann schon die nächste Ausbaustufe.

Auch kennen wir ja noch nicht mal den uns gegenüberliegenden Teil der Milchstraße z.B.. Ich denke, dass wir nur im Umkreis von ca. 1000 LJ einigermaßen genau bleiben könnten. Dann wäre der Sinn einer kompletten Galaxie irgendwie nicht gegeben.
Wie gesagt. Als Datenmaterial stelle ich mir die bekannten/üblichen Sternbilder vor. Man soll z.B. mit dem Programm klären können, wie das Sternbild Leier vom Zentrum der Galaxis aussieht, inklusive Verbindungslinien und den (halbwegs) korrekten Helligkeiten. Die Galaxis ist als Ganzes interessant, wenn man Deep-Sky-Objekte mitnimmt. M13 ist z.B. laut Wikipedia 25,1 kLj entfernt. Die Regionen, die von uns aus gesehen hinter dem Zentrum der Galaxis liegen bleiben natürlich prinzipiell leer. Die Karte hat dann eben ein Void (terra incognita).

Und: Muss es denn wirklich MFC sein?
Für mich aktuell schon, weil ich damit sehr schnell entwickeln kann und bereits vorhanden Code einsetzen, bzw. modifizieren kann. Steht das Programm erst mal, kann man es gerne in andere Sprachen übersetzen.

Ich halte für solche Gemeinschaftsprojekte Zwischencode-basierte Sprachen wie Java oder C# für besser geeignet.
So was könnte man auch parallel zu (m)einer Grobversion bei sourceforge verwalten.

Gerade Java bietet gute OpenGL-Anbindungen.
Auf OpenGl möchte ich für den Anfang ebenfalls verzichten. Die paar Koordinatentransformationen sind viel übersichtlicher und für die Darstellung der Karte kann man mit einer ganz einfachen Halbkugelprojektion schon sehr viel erreichen.

Als "Format" für die Datenbank bietet sich eine Tabelle mit den Spalten: "RA, D, Entfernung, Helligkeit, Name" an. Wenn MAC da bereits Material hat: umso besser...
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

Namen? Welchen?

Beispiel Sirius, der den man mit bloßem Auge sehen kann, nicht der weiße Zwerg Sirius B
Astronomisches Recheninstitut Heidelberg: ARICNS 515
CNS-Kataloge: Gliese 244 A
Fifth Fundamental Catalogue: FK5 257
Henry Draper Katalog HD48915
Hipparchos Katalog: HIP 32349
Bonner Durchmusterung BD: -16° 1591
Yale Parallax Catalogue: YPC 1577.00
Luyten half second Catalogue: LHS 219
Bayer-Flamsteed: ALF CMa / Alpha Canis Majoris
Aitken-Doppelsternkatalog: ADS 5423
Luyten's Two Tenths Katalog: LTT 2638
Bright Star-Katalogue: HR 2491
Smithsonian Astrophysical Observatory Star Catalog: SAO 151881
Und noch einige common names: Sirius, Hundsstern, Aschere, Canicula

Im Prinzip hat beinahe jeder Katalog seine eigene Bezeichnung.

Bei den hellen Sternen ist das alles noch kein wirkliches Problem, aber bei den leuchtschwachen wird’s echt schwierig mit den eindeutigen Zuordnungen.

Die Einigung auf einen Index (relationale DB) für die Sterne sollten wir Diskutieren. Das Thema ist nicht trivial, wenn wir uns nicht auf die historischen Kataloge, vielleicht noch mit den dazu verfügbaren Hipparchos-Daten beschränken wollen.

Nur als Eisbergspitze: Der Tycho-Katalog ist nach RA2000 sortiert, mit einer Auflösung von 1 ms, Diese Indexierung ist zwar die eindeutigste mir bekannte, aber sie macht bereits eine 12 stellige Ganzzahl als Index erforderlich und hat den Nachteil, daß die Sterne ihre Positionen verändern, was bei dieser Auflösung schon deshalb keine einfach eindeutige Zuordnung mehr zuläßt, sobald man den 2000er Bezug verläßt. Ganz davon abgesehen, daß es außer dem Tycho Katalog und seinen Derivaten kaum Kataloge mit einer Millisekundenauflösung gibt. Und sollte mal der Hipparchos-Nachfolger starten, wird die Auflösung nochmal um mehr als nur eine Größenordnung zunehmen.

@ Planet Hunter
Mit Deinen 1000 Lichtjahren, war das jetzt eine bewußt gewählte Toleranzschwelle, oder eher ein Bauchgefühlt? Die Konsequenz bei einem solchen Radius kann ich Dir mangels Vergleichsmasse nicht quantitativ beschreiben, aber im Umkreis von 25 Parsec (der Radius bei dem der CNS3 mal den Anspruch auf Vollständigkeit erhoben hat, und immer noch eine hervorragende Referenz ist) war ich vor 5 Jahren völlig überraschend mit diesem Phänomen konfrontiert, http://www.astronews.com/forum/showthread.php?700-Sterne-pro-Kubikparsec&p=8574#post8574
Erst UMa hatte hier: http://www.astronews.com/forum/showthread.php?700-Sterne-pro-Kubikparsec&p=13034#post13034 die richtigen Worte, um meine Denkblockade aufzulösen.

Und genau in diese Schwierigkeit geraten wir auf jeden Fall, sobald wir auch nur den Hipparchos-Katalag verlassen. Die 3D-Genauigkeit ist bis auf extrem wenige Ausnahmen eine sehr grobe Hausnummer - auch und gerade bei den sehr leuchtstarken Sternen, die weiter weg sind. (Eta Carinae z.B. in Wiki mit 7000 bis 10000 Lichtjahren Entfernung angegeben und das ist, vermute ich mal, nur der 1s Bereich)

Herzliche Grüße

MAC
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo MAC,

ich möchte das Projekt wirklich möglichst einfach starten. Für den Anfang würden z.B. 100 Sterne bis zu einer Grenzhelligkeit von 4 Magnituden völlig ausreichen. Die Namen, wie Sirius, Prokyon, Capella usw., könnte man am Anfang vermutlich auch erst mal weglassen und durch die griechischen Buchstaben ersetzen, wie z.B. alpha (Canis major) anstelle von Sirius.

Beim Start des Programms soll man als erstes eine große schwarze Scheibe sehen und in der Scheibe die hellsten Sterne, wie sie ein Beobachter ohne optische Hilfsmittel in einer Großstadt sehen würde. Der besondere Trick an den Programm ist dann, dass man den Standort des Beobachters von der Erde weg in jeden beliebigen Punkt der Galaxis und auch außerhalb setzen kann. Man soll also die Milchstraße aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die wirklich dicken Brummer des Sternhimmels räumlich sitzen. Sozusagen ein Werkzeug für einen hypothetischen Raumfahrer mit Raumschiff Enterprise.

Die Beschränkung auf 100 helle Sterne hat auch den Vorteil, dass man von denen dann hoffentlich auch die Entfernung gut genug kennt. Vermutlich wird die Hauptarbeit eh die Zusammenstellung des Zahlenmaterials. Es wäre deswegen auch schön, wenn sich hier möglichst viele Teilnehmer an dieser Sucharbeit beteiligen würden. Der Katalog sollte am Ende natürlich alle Sterne mit bekannter Parallaxe enthalten. An Kataloge wie Tycho oder gar GSC brauchen oder sollten wir momentan tunlichst nicht denken. Einen großen Fundus an Objekten erwarte ich zusätzlich bei den galaktischen Messier-Objekten. Da sind viele Enternungen wenigstens schätzungsweise bekannt und das reicht mir momentan definitiv aus, um dieses Software-Projekt zu starten.
Gruß
 

Runzelrübe

Registriertes Mitglied
Damit, dass mein (mittlerweile doch recht) altes Programm auf so viel Nächstenliebe stößt, hatte ich nicht gerechnet.

Der volle Umfang des kleinen Shockwaves (ersonnen als Bestandteil eines nie vollendeten Weltraum-Handelsspiels) ist schnell erklärt:

Ein (wiederholbarer) Klick auf "Start" erstellt einen neuen zufälligen Raum aus bis zu 250 Sternen um eine Ebene. Die Lote auf diese Ebene sowie die Ebene selbst sind einblendbar. Jeder Stern erhält eine fiktive Verbindung zu anderen Sternen innerhalb eines bestimmten Radius, die ebenfalls einblendbar ist (ursprünglich als Transportroute gedacht).

Die Buttons oben ermöglichen ein Zooming und ein Verschieben der Beobachter- und der Targetpositionen. Es existiert eine Tastaturunterstützung für die Pfeiltasten sowie die Bildlauftasten. Jeder Stern ist anklickbar. Dies führt zu einem automatischen Zentrieren dieses Sterns als Target und einem Zoom auf dieses neue Ziel. Dieser Autozoom war ursprünglich dafür gedacht, in dieser Stufe das jeweilige Sternsystem anzuzeigen.

Das richtige Anzeigen von Labeln neben den Objekten ist übrigens auch weit weniger schlimm als man annehmen mag:

http://www.sternkun.de/astro/names.png

Die ersten Schritte hin zu der verlinkten Version habe ich in den 90ern in Turbo Pascal unternommen. Dann kamen, um die Jahrtausendwende, PHP und Shockwave. Daraus ist dann ziemlich schnell die Idee entsprungen, einen 3D Viewer für (Achtung!) unsere nähere Sternumgebung zu bauen. Doch die Umrechnung aus dem Almanach, der damals noch echte Hardware war (das Buch "Starlist 2000") war mir zu aufwendig und zu ungenau. Weiter ging es dann mit Java und letzten Endes nun seit Jahren C#.NET.

Ich habe sogar einen Versuch unternommen, eine zufällige Verteilung anhand des HRD Diagramms zu erreichen. Mein Spaß daran war nun, dass ich einen Sternhaufen anhand einer Primzahlverteilung angestrebt hatte. Hä, wie, was, warum, wieso? Nun, jeder, der einmal unvoreingenommen einen Blick auf folgendes Bild wirft, wird mir zustimmen, dass dieses Bild einer schönen Wolke entspricht:

http://www.sternkun.de/astro/p10mil.jpg

Umso verblüffter werden wohl einige sein, wenn ich euch den simplen Ablauf (ich glaube, ich generiere wohl wieder ein neues Thema) erkläre.
Man nehme eine Primzahl nach der nächsten (im Bild sind nur die Primzahlen unter 10 Millionen zu sehen) und gehe wie folgt vor:

Primzahl Modulo 5 == 1 --> gehe nach oben, erhöhe die Intensität um +1
Primzahl Modulo 5 == 2 --> gehe nach rechts, erhöhe die Intensität um +1
Primzahl Modulo 5 == 3 --> gehe nach unten, erhöhe die Intensität um +1
Primzahl Modulo 5 == 4 --> gehe nach links, erhöhe die Intensität um +1

Ja, schönes Bild, nicht wahr? 3D sieht das dann mit Mod 7 auch hübsch aus. Notiz für später: ich muss wohl mal all meine alten Programme ausbuddeln. :D

Die Verteilung innerhalb der Wolke wollte ich anhand eines Schwellwerts in eine Sternregion verwandeln. Nun, das ist halt leider alles nicht geschehen. Daher schnell zurück zu den Fakten.

Ich persönlich verfolge Shockwave bzw. Flash als Entwicklungsumgebungen für ein Display nicht weiter und finde diese auch nicht annähernd brauchbar für wissenschaftliche Arbeiten. Mir würde eine Weiterentwicklung in .NET gefallen. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass dieselben Bibliotheken in webbasierte Anwendungen gegossen werden können. Ein mögliches Anwendungsbeispiel wäre daher eine Website, auf der ihr nach einem noch zu definierenden Format eure zeitabhängigen Objektkoordinaten hochladet, damit sie direkt in ein Video transformiert werden, welches ihr dann downloaden könnt und das eine 3D-Repräsentation aus einer Betrachterposition widerspiegelt.

Doch noch kurz zurück zum Thema Galaxie. Die Berechnung der Darstellung eines Frames für Millionen Objekte lastet die Rechnerkapazität eines Durchschnitts-Servers bereits für nur einen einzigen Benutzer aus. Leider! Ohne Culling und Mapping wird das also nix. Aber das größte Problem ist das wohl haarigste von allen. Wir können zwar wunderschön berechnen, wo wir auf der Erde gerade welchen Stern sehen und wie weit er dadurch sichtbar entfernt ist, doch die echte Position eines 600 lj entfernten Sterns ist nunmal 600 lj weiter. Wie soll also das Vorgehen sein, wenn man sich die gesamte Szenerie von diesem Stern aus ansehen möchte? Und wie, wenn man sich von diesem Stern aus zu einem anderen bewegen möchte? Genau dort hatte ich bisher meinen Kopf abgeschaltet. Machbar wäre es sicher irgendwie. Hmmm....
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

ein erster Programmentwurf ist jetzt hier http://sourceforge.net/projects/my3dstarchart/files/ erhältlich. Die Dateien Messier.txt und Sterne.txt können beliebig erweitert werden. Das Programm zeigt aber die Sterne nur bis zur 6. Größe an.

Der Beobachter befindet sich momentan fest am Nordpol der Erde, soll aber in den nächsten Versionen beliebig positionierbar sein.

Der Quelltext wurde mit MS-Visual C++ 6.0 erstellt.
Gruß
 

Runzelrübe

Registriertes Mitglied
Ich hätte da noch einmal einen Augenschmaus:

http://www.vimeo.com/4169279

http://www.vimeo.com/4151493

Ich frage mich derzeit, ob hier wirklich nur ein neuer, vereinfachter 3D Viewer gebaut werden soll. Alles andere sind doch eh nur Daten, die für der Viewer aufbereitet werden müssen. Die Daten bekommen können wir relativ zur Erde. Und zum Umrechnen braucht man noch eine Koordinate, die man auf den Ursprung festlegt. Der Rest ist ein wenig Mathematik. 3D Viewer gibt es eine Menge, für jede beliebige Plattform. Wenn also das Programm keine besondere Funktionalität erhalten soll, dann erkenne ich den Nutzen nicht, sich um mehr zu kümmern als um die Datenbeschaffung. Darüber hinaus wundert mich, dass das Publikum durch das Entwickeln einer webfreien Variante so stark eingeschränkt wird. Wäre ein wenig Planung am Anfang vielleicht nicht doch die bessere Alternative als Drauflos-Programmieren von "etwas"? Es macht sicherlich einen Heidenspass, Punkte rumzuschubsen, doch ob ein hoch gestecktes Ziel dann nicht erst über viele Umwege erreicht wird, ist fraglich. Oder aber ich stehe auf dem Schlauch und sehe nicht, wo das hinführen soll.

Der Unterhaltungswert des Anwenders steigt sicherlich weiter, wenn Sterne je nach Entfernung heller, dunkler, kleiner, größer werden, eine echte Farbe zugewiesen bekommen, Erklärungen abrufbar werden etc. Der Unterhaltungswert des Programmierers steigt natürlich durch seine Herausforderungen. Eventuell was letzteres gemeint. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Es macht sicherlich einen Heidenspass, Punkte rumzuschubsen, doch ob ein hoch gestecktes Ziel dann nicht erst über viele Umwege erreicht wird, ist fraglich. Oder aber ich stehe auf dem Schlauch und sehe nicht, wo das hinführen soll.
Hi Rübe,

mir jucken momentan halt etwas die Finger und da ist so ein Viewer schnell mal programmiert und zwar mit den Konventionen, die einem gerade optimal liegen. Bei anderen Viewern müsste man sich erst in die Bedienung einarbeiten und sowas dauert dann z.T. länger als das "einhacken" eines primitiven Prototypen.

Wenn Du aus den beiden Dateien Messier.txt und Sterne.txt noch mehr herausholen kannst, bitte gerne.
Gruß
 

Runzelrübe

Registriertes Mitglied
Wenn Du aus den beiden Dateien Messier.txt und Sterne.txt noch mehr herausholen kannst, bitte gerne.

Ich versuch grad, aus einem Uraltprogramm von Data-Becker '94 namens "Sirius" die Datenformate zu entschlüsseln. Dort drinnen befinden sich ca. 1 Mio Objekte bis Mag 11. War zwar nicht 3D, aber was nicht ist, kann durchaus werden. Bleib dran! :D

Obwohl.. da draußen zeigt sich grad noch so der Mond überm Horizont.. ich glaube, mein Teleskop ruft. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Leute,

den Primitiv-Viewer gibt es jetzt in der Version 1.0!! Man kann jetzt auch einstellen, wohin der Beobachter hinschaut und wo er sich befindet. In den Grundeinstellungen befindet er sich in der Mitte von Deutschland und schaut mit seinem 180°-Fischauge senkrecht nach oben in den Himmel. Befindet sich zumindest die Datei Sterne.txt im Installationsverzeichnis sieht man auf der Karte also auch Polaris aber natürlich nicht in der Mitte.

Stellt man bei Einstellungen/Beobachter/Blickrichtung die Deklination auf 90° steht Polaris in der Mitte. Bei -90° bekommt man den Blick in den Sternhimmel vom Südpol aus.

Zusätzlich kann man den Beobachter auf eine virtuelle Reise zu den Sternen schicken. Man stellt in dem eben genannten Einstellungen-Dialog einfach den Stern (eigentlich Richtung) mit Rektaszension und Deklination ein, zu dem der Beobachter reisen soll und die zugehörige Entfernung von der Erde in Lichtjahren.

Das große runde Display kann man jetzt übrigens auch mit der Maus nach oben und unten scrollen.

Bei den Kollegen vom astrotreff habe ich gerade auch die Adresse zu den Daten vom Hipparcos-Katalog gesehen und siehe da: Dieser Katalog enthält zu jedem Stern auch eine Parallaxe, also die Entfernung. Dies wiederum bedeutet, dass man die Datei Sterne.txt zumindest prinzipiell noch ziemlich stark erweitern kann. Das Programm zeigt momentan programmtechnisch aber nur Sterne bis zur 6ten visuellen Grenzgröße an.

Die Helligkeiten der Sterne ändern sich bei der virtuellen Reise des Beobachters auch noch nicht, aber man kann sich jetzt trotzdem schon mal ein paar interessante Werte für den Beobachtungsstandort überlegen :D .

Viel Spaß beim Ausprobieren :) .
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Ganz nett ist übrigens die folgende Einstellung:

1.) Man verwendet beide Dateien Messier.txt und Sterne.txt.

2.) Man stellt den Standort des Beobachters auf RA=0h42m44s, D=+41°16'09'', die Entfernung auf 50.000 Lj - 2,2 Millionen Lichtjahre und die Blickrichtung auf RA=14h0m0s, D=-70°0'0''.

Man bekommt dann die Ansicht unserer Milchstraße (momentan zwar nur ganz grob, aber immerhin), wie sie ein Raumfahrer auf dem Weg zur Andromeda-Galaxie sehen würde. Am Ende der Reise bei 2,2 Millionen Lichtjahre ist unsere Galaxis dann nur noch als vergleichsweise großes Deep-Sky-Objekt zu sehen.
 

Runzelrübe

Registriertes Mitglied
Man erhält allerdings niemals auch nur die richtige Ansicht. Alle Positionen sind dort, wo ein Betrachter auf der Erde sie sieht, nicht dort wo sie wirklich sind. Und wenn man sich zu solch einer Position bewegt, wäre das von der Erde aus betrachtete Objekt zum heutigen Zeitpunkt einfach nicht mehr dort. Es ist eben nur eine 3D Karte zu einem einzigen Standort. Stell Dir vor, wenn zum jetzigen Zeitpunkt ein Raumfahrer in 2.000.000 Lichtjahren sitzt und sich unsere Milchstraße anschaut, dann bekommt er ein Bild, das 2.000.000 Jahre alt ist. Aber dieses Manko hatte jedes einzelne Programm, das ich bisher zu dem Thema angeschaut habe. Wird wohl auch so bleiben... :)
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Runzelrübe,

Aber dieses Manko hatte jedes einzelne Programm, das ich bisher zu dem Thema angeschaut habe. Wird wohl auch so bleiben... :)
Ja. Oder fast 100% ja. Oder man überlegt sich dazu, wie genau man es denn sehen möchte und dann wird das ganz schnell völlig uninteressant.

Wenn unsere Umgebung repräsentativ ist, dann gilt für nahezu alle Sterne der Milchstraße, wenn man sie bei der Darstellung auf einen Kreis mit 200 Pixeln Durchmesser verteilt, nach 2 Millionen Jahren eine Abweichung von weniger als ein Pixel vom bekannten Mittelwert.

Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Galaktisches_Jahr

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben