Wo sind die explodierenden Sonnen ?????

galileo2609

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Man muss wohl aber sagen, dass eine solche Ermittlung der Sternverteilung schon ein gewisses Talent voraussetzt. Man denke an die lange Geschichte der Stellarstatistik und der Eichfelder.

Auch in Zeiten großräumiger Durchmustersterungen gibt es nicht einfach eine Erhebung über Grundgesamtheiten (z. B. HIPPARCOS, 2MASS).

Wie du schon sagtest Ralf. Die Sternkataloge sind nach wie vor maßgebend. Auch die modernen wie HIP. Da kann man schon reinschauen. Sinnvoll wäre aber ein Abgleich mit den alten Eichfeldern. Denn was nützt es schon die 118.218 Datensätze des HIP-Catalogue auszuzählen, ohne zu wissen, welche räumliche Verteilung ihnen unterliegt.

Da muss man schon ein bißchen mehr können als starke Worte zu gebrauchen!
 
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ralfkannenberg

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galileo2609 schrieb:
Da muss man schon ein bißchen mehr können als starke Worte zu gebrauchen!
Nicht ganz: Das Studium der sonnennahen Sterne einerseits und z.B. des Sky Atlas andererseits gibt bereits ziemlich tiefe Einblicke, dass es nicht so viele supernova-fähige Sterne in unserer Milchstrasse gibt. Und man kann sich auf wenige Sterne, wie ich das vorgeschlagen habe, beschränken, z.B. unsere eigene Sonne und 61 Cygni und wo sie in diesen beiden Katalogen angesiedelt sind. Und wenn jemand wirklich besonders interessiert ist und mehr studieren will, dann schaut er sich eben noch alle die Sterne an, die in beiden Katalogen sind - das sind nämlich weniger als 15. Ich will nicht behaupten, dass eine solche "Analyse" eine quantitativ-hochstehende Aussage ergibt, da die Sonnenumgebung in der Tat ebenso wenig repräsentativ sein mag wie die Menge aller von uns aus sichtbaren Sterne mit scheinbarer Helligkeit heller als 8 mag, aber zumindest qualitativ ergibt sich eine Aussage, welche in guter Übereinstimmung mit der Zahl der beobachteten Supernovae ist.

Ich habe es mehrfach geschrieben, ich verstehe nicht, warum der Autor dieses Threads das einfach alles ignoriert. Und die Qualität seiner "Recherche" kann man in einem früheren Eintrag von ihm sehen, in dem er Atair zu einem supernova-fähigen Stern "recherchiert" hat.

Weisst Du, ich erwarte nicht, dass er das alles selber tut, er kann auch Leute fragen, die das schon gemacht haben. Aber wenn ihm solche antworten, dann ignoriert er einfach wirklich alles, obwohl er null Ahnung hat und beschimpft dann auch noch die, die ihm helfen wollen.
 
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Bynaus

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Deshalb sollten wir ihn einfach ignorieren, wenn nochmals die gleiche Schiene kommt... und uns nicht streiten... ;)
 

Robitobi

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Noch ein bischen Polemik

Ich möchte die Diskussion gerne noch etwas ausufern lassen…….

Zum einen möchte ich mich mit dem Einwand beschäftigen, das die unmittelbare kosmische Umgebung unseres Sonnensystems als Vergleichsmaßstab herangezogen wird, wenn es darum geht, die statistische Verteilung der Sternentypen zu bestimmen.

Unsere Sonne befindet sich in einem ruhigen Nebenbereich des Orionarmes der Milchstraße, relativ weit vom Zentrum der Galaxie entfernt.

Wesentlich turbulenter geht es in den Zentralbereichen der verschiedenen
Spiralarmen zu.

Hier ist besonders viel Wasserstoff bzw. stellare Materie vorhanden , die Sterne stehen näher beisammen , es gibt riesige Sternennebelwolken usw usw.

Hier werden unaufhörlich neue Sterne geboren…..

Durch das Überangebot an stellarer Materie bilden sich junge und große Sonnen
die bald ihr Leben aushauchen, kollabieren und durch den Explosionsdruck
den in der nähe befindlichen stellaren Nebel animieren zu kontrahieren und eine neuen Sonne zu bilden. ( so jedenfalls die gängige Lehrmeinung..)

Mein Gott , glaubt ihr etwa das in einer solchen Umgebung sich die selben stellaren Verhältnisse ergeben wie rings um unser Sonnensystem???????????

Aber wer weiß, vielleicht bilden sich dort tatsächlich nur braune und rote Zwerge----keine Ahnung (ehrlich) ……..

Und wie sieht es im Zentrum unserer Milchstraße aus—Noch mehr Materie, die Sterne stehen noch konzentrierter und sind in steter unmittelbarer Wechselwirkung - glaubt einer von Euch Geistesgrößen tatsächlich das die Sternenverteilung dort der unsrigen hier auch nur im entferntesten ähnelt???????

Und in den reichlich vorhandenen Kugelsternhaufen wiederum sieht es noch einmal ganz anders aus mit der Sternenpopulation usw. usw. usw………

NICHTS aber auch gar NICHTS ähnelt unserer unmittelbarer Nachbarschaft , überall sind fast völlig unterschiedliche Verhältnisse.

Aber weiter im Text………

Man sagt das unsere Sonne eine Sonne der 3. Generation sei , d.h. das seit dem Urknall bereits 2 Sonnen ihrer Art vorher existierten und den üblichen Sonnenlebenszyklus durchliefen bis irgendwann einmal unsere Sonne geboren wurde und unsere Sonne gehört ja zu den eher langlebigen Sorte von Sternen.

Größere Sterne wie die Sonne leben deutlich kürzer, d.h. wenn wir heute eine blaue Sonne sehen muß dies wahrscheinlich schon die 10. oder noch weiter entfernte Generation an blauen Sternen sein , die wir am Himmel sehen.

Die ungeheure Zahl von hundert Milliarden Sonnen allein in der Milchstraße können wir also getrost um den Faktor 5- 10 erhöhen wenn wir statistisch ermitteln wollen ,wo die vielen Sternenexplosionen abgeblieben sind. ( Das nur am Rande)

Denn was passiert denn mit den massereicheren Sonnen am Ende ihres Lebens?

Entweder sie enden als Neutronenstern(Pulsar) oder als schwarzes Loch.

Statistisch gesehen müssten wir demnach anhand der abnorm riesigen Menge schwerer Sonnen
--(Hört mal her, selbst wenn nur 1 % aller Sonnen, große blaue Sterne wären , so wären dies alleine ~1- 5 MILLIARDEN Sterne, allein während der Lebensdauer unserer Galaxie) -----
in Relation zu ihrer geringen Lebensdauer , eine riesige Anzahl von Pulsaren entdecken.

Und tun wir dies?

Kaum bis gar nicht………….


Die Menschheit hat schon einige Pulsare entdeckt ,aber ihre Zahl ist irgendwie
ziemlich beschaulich – oder nicht????? und alle entdeckten Neutronensterne sind obendrein weit, weit von uns entfernt.

Aber es geht ja noch weiter…..

Noch schlimmer verhält es sich mit den schwarzen Löchern.

Nehmen wir einmal Eta Carinae- ein richtiges Sternenmonster das nach der Lehrmeinung sich unzweifelhaft in eine schwarzes Loch verwandeln müsste.

In der Geschichte unserer Milchstraße haben sich in den letzten Milliarden Jahren garantiert genug ähnliche Sterne gebildet haben und ihr Leben ausgehaucht.

Wo aber zum Teufel sind sie, die übriggebliebenen schwarzen Löcher????????????

Man vermutet gerade mal EINES!!!!! im Zentrum unserer Milchstraße --- EINES !!!!! unglaublich !!!

Ich weiß, die Dinger sind schwer zu beobachten, aber durch die riesige Anziehungskraft würden wohl immer mal wieder andere Sonnen in sie hineinstürzen
und mit einem prächtigen Energieausbruch ihr Leben aushauchen- (so was könnten wir beobachten)……..

Und ……. beobachten wir so etwas irgendwelche schwarze Löcher- gerne auch ein etwas kleineres, na??????


NIX beobachten wir- rein gar nix!!


Statistisch kaum zu glauben……………

Und komme mir keiner damit das sich die Pulsare und Black Holes zwischenzeitlich
aufgelöst haben könnten.
Nach Stephen Hawking sind die Dinger so ziemlich das letzte ,was am Ende aller Zeiten verdampft und ins Nichts auflöst- wir müssten also jedes dieser verdammten Dinger noch sehen können ,die sich jemals in unserer Milchstraße gebildet haben sollten.


Aber lassen wir uns nicht aufhalten……


Also…….. wegen mir,…. ich laß mit mir reden, gehen wir dann einfach mal davon aus das z.B unsere Sonne, der am meisten verbreitete Sternentypus sei.

Alle diese Sterne enden als weiser Zwerg der ,wenn er ausgekühlt ist, zu einem schwarzen Zwerg mutiert.

Also dann fangen wir nochmals an zu rechnen.

100 Milliarden Sonnen mal 3 (wegen 3. Generation und so…)

und davon wegen mir 20- 30 % Sonnen wie die unsrige..

ergibt pi mal Daumen die unvorstellbare Zahl von 50 bis 100 MILLIARDEN
Sternenleichen – entweder weiße Zwerge bzw. schwarze Zwerge.

Und , ACHTUNG (jetzt kommt meine beliebte Frage..) Beobachten wir etwas derartiges in unserer Umgebung naaa …………naaaaaaaaa???????


NULL , NADA , NIX , PUSTEKUCHEN !!!!!!!!


Ein schwarzer Zwerg wurde meines Wissens noch gar nicht entdeckt und sooo viele weiße Zwerge sind auch noch nicht katalogisiert worden……..

Und selbst wenn ich mich bei meiner armseligen Rechnung um ein paar Potenzen verhauen haben sollte, es blieben immer noch Abermillionen von Sternenleichen jeglicher Art übrig, die aber irgendwie nicht auffindbar sind……..


Wie gesagt, statistisch gesehen ist das meiner Meinung bei einer derartig hohen
Sternenpoulation schlichtweg unmöglich- egal ob normale, schwere oder überschwere Sonne……..
Es ist im übrigen völlig wurscht, wie hoch der prozentuale Anteil der jeweiligen Sternentypen in der Milchstraße tatsächlich ist.
Bei 100 000 000 000 Milchstraßesternen kommen selbst im Promillebereich stets exorbitante Zahlen heraus, ganz zu schweigen von Prozenten irgendwelcher Art..

UND WIESO KANN MANN NICHTS DAVON BEOBACHTEN???

Ich habe vor allem den Eindruck , das sich die meisten von Euch die ungeheure Zahl von 100 Millliarden Sonnen unserer Milchstraße gar nicht erst vorstellen können……………….
 

Sky Darmos

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Hallo Robitobi,

Ich hab jetzt die Diskussion hier nicht wirklich verfolgt sondern nur deinen letzten Beitrag gelesen. Was ich nicht verstehe ist, warum du davon ausgehst man könnte selbst eine ungeheuerliche Anzahl an Schwarzen Löchern, Neutronensternen oder Weissen Zwergen beobachten. Also Schwarze Löcher nachzuweisen ist ja alles andere als Leicht. Und dass das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße leicht nachweisbar ist liegt daran dass es wahrscheinlich zusammen mit der Galaxie selbst entstanden ist. So sieht es wohl mit jedem Zentralen supermassiven Schwarzen Loch aus. Gewöhnliche SL können nur unter äußerst seltenen Umständen nachgewiesen werden.

Gruß,
Sky.
 

ralfkannenberg

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Robitobi schrieb:
Ich möchte die Diskussion gerne noch etwas ausufern lassen…….
Du hast einen sehr guten Eintrag gemacht und ich nehme die meisten meiner Vorwürfe an Dich zurück, insbesondere den bezüglich Account-Sperrung. :)

Ich werde mir Deinen Text ausdrucken und in Ruhe anschauen. Vielleicht können die anderen hier das auch tun. Mit Deinen Einwänden bezüglich Sonnenumgebung hast Du natürlich recht; trotzdem erscheint mir unsere Sonnenumgebung repräsentativer über die ganze Milchstrasse gesehen zu sein als die von Dir zurecht genannten Sternentstehungsgebiete, Kugelsternhaufen bzw. das Zentrum unserer Galaxie.

Dass unsere Sonne ein Stern der "3.Generation" sein soll ist völliger Blödsinn, Deine diesbezüglich geäusserte Vermutung teile ich vollumfänglich.

Hingegen ist unsere Sonne keineswegs der am meisten verbreitete Sternentypus; die überwältigende Mehrzahl der Sterne unserer Galaxie sind Rote Zwerge und vermutlich Braune Zwerge. Ihr Anteil dürfte bei mindestens 90 - 95% liegen. Dies ist auch in guter Übereinstimmung mit den Häufigkeiten in Sonnenumgebung.

Dazu kommt, dass ein Stern wie unsere Sonne in etwa ein 15 Milliarden Jahre benötigt, ehe er zu einer Sternleiche wird, d.h. das Alter des Universums reicht gar nicht aus, um sonnenähnliche Sterne in einen Endzustand zu bringen. Und die K- und M-Zwerge sind ja noch langlebiger. Somit findest man nur Sternleichen von massereicheren Sternen als die Sonne, aber das sind gerade mal 5 - 10%, vermutlich sogar weniger. Weisse Zwerge sind nicht sehr leuchtstark, d.h. man wird nur die "in der Nähe" finden und bevorzugt auch vor allem die, die sich nicht in einem Doppelstern-System verstecken. Pulsare sieht man nur, wenn ihr schmal gebündelter Röntgenstrahl die Erde trifft; sobald er an ihr vorbei geht, sieht man die Dinger nicht. Stellare Schwarze Löcher kann man gar nicht sehen; noch immer ist nicht bekannt, ob unsere Sonne von einem Schwarzen Loch umkreist wird !!!

Und Schwarze Zwerge wird es wohl noch gar keine geben; soviel ich weiss, braucht es über 200 Milliarden Jahre, ehe ein Weisser Zwerg in einen Schwarzen Zwerg ausgekühlt ist. Ja es gibt sogar Theorien, dass sich auf einem auskühlenden Weissen Zwerg eine Evolution entwickeln könnte, wenn die Temperaturen in den Wasserbereich gelangen.

Freundliche Grüsse, Ralf
 

galileo2609

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Robitobi schrieb:
Ich habe vor allem den Eindruck , das sich die meisten von Euch die ungeheure Zahl von 100 Millliarden Sonnen unserer Milchstraße gar nicht erst vorstellen können……………….

Ich weiß, dass ich mir diese Zahl an Sternen nicht vorstellen kann. Diese Zahl entzieht sich der Anschaulichkeit. Da hilft es auch nichts, wenn ich gesenkten Blickes einen Strand entlang spaziere. :)

Ich finde dein Thema generell interessant, deshalb auch mein Beitrag weiter oben. Ich habe in den letzten Tagen auch noch weiter recherchiert. Bislang habe ich allerdings keine Statistik über die geschätzte Verteilung der Spektraltypen bezogen auf die Galaxis gefunden.

Wenn du dich aber wirklich mal mit der Stellarstatistik in Grundzügen befasst, wirst du feststellen, dass diese auch heute noch ein sehr schwieriges Forschungsgebiet ist. Man sollte es nicht glauben, aber es ist so!

Ich füge meinen letztgenannten Begriffen noch ein paar weitere bei, mit denen du dich beschäftigen kannst: recherchiere mal nach 'Initial Mass Function' (IMF), 'Leuchtkraftfunktion' in Zusammenhang mit der 'Anzahl-Helligkeits-Relation' und vielleicht noch 'Extinktion'. Dann wirst du vielleicht auch vorsichtiger mit deinen Pi-mal-Daumen-Annahmen.

Noch etwas zu der Extrapolation der relativen Sonnenumgebung auf die Grundgesamtheit. Es gibt die schöne Aussage über deren Repräsentativität, allerdings etwas unerwartet: "Stellarstatistische Untersuchungen dieses Gebiets können in vielerlei hinsicht als Grundlage für die Erkundung der Milchstraße dienen - was schon in der Sonnenumgebung nicht gut bekannt ist, das wird man bei größeren Distanzen erst recht nicht herausfinden können." (Weigert/Wendker/Wisotzki 2005: 225)*.

Die Ermittlung der stellaren Verteilungen ist einfach sehr schwierig und heute immer noch aktuell.

Generell zu deinen Beiträgen: schön wäre es, wenn diese etwas strukturierter wären. Weniger ist mehr! Bring nicht alles durcheinander, schon gar nicht wenige Fakten mit viel Spekulationen. Das brauch ich mir noch nicht mal auszudrucken!

Und speziell: wenn dich dieses interessante Thema wirklich interessiert, dann leiste auch einen vernünftigen Input. Du solltest nicht erwarten, dass die anderen Teilnehmer hier einfach Melkkühe für alle Arten von Informationen sind. Dazu sind wir wahrscheinlich zuwenig 'Geistesgrößen' und ominipotente 'Klugscheißer'. Also: Beitrag leisten, auch wenn es eigene Arbeit voraussetzt, dann diskutieren.

Generell werde ich an dem Thema gerne dran bleiben. Mein Zugang ist zwar ein anderer, aber die Datenerhebung kommt allen zugute. In meinem Fall für das bessere Verständnis der 'selected areas' für die künftigen Weltraummissionen zur Entdeckung extrasolarer Planeten.

Grüsse galileo2609

* Alfred Weigert, Heinrich J. Wendker, Lutz Wisotzki: Astronomie und Astrophysik. Ein Grundkurs. Weinheim 2005 (4. Auflage). Für meine Begriffe ein gutes Einführungsbuch.
 
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Bynaus

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Na, jetzt werden wir doch etwas verbindlicher... gut.

Mein Gott , glaubt ihr etwa das in einer solchen Umgebung sich die selben stellaren Verhältnisse ergeben wie rings um unser Sonnensystem???????????

Aber wer weiß, vielleicht bilden sich dort tatsächlich nur braune und rote Zwerge----keine Ahnung (ehrlich) ……..

Natürlich sieht man in den Sternwolken vor allem die grossen und hellen Sterne - die restlichen werden zum Teil von den Gaswolken verdeckt, oder sind schlicht zu leuchtschwach, um neben den hellen Sternen (in Sternentstehungsgebieten stehen alle Sterne auch recht nahe zusammen) überhaupt noch aufzufallen. Da alle Sterne irgendwann einmal in einem Sternentstehungsgebiet entstanden, muss man erst recht davon ausgehen, dass dort im Schnitt das gleiche Verhältnis zwischen grossen und kleinen Sternen entsteht wie in "unseren Gegenden" - wie und wo sonst wären denn die allgegenwärtigen roten Zwerge entstanden, wenn nicht in Sternentstehungsgebieten?

NICHTS aber auch gar NICHTS ähnelt unserer unmittelbarer Nachbarschaft , überall sind fast völlig unterschiedliche Verhältnisse.

Im Gegenteil, unsere Nachbarschaft ist nicht besonders speziell und gerade deshalb repräsentativ für die gesamte Galaxis. Nur der kleinste Teil der Materie der Galaxis findet sich gerade im Kern oder in Sternentstehungsgebieten oder in Kugelsternhaufen. Die allermeisten dieser 100 bis 400 Milliarden Sterne sind ganz normale, durchschnittliche Sonnen (die meisten davon, wie schon oft gesagt hier, rote Zwerge).

Dass die Sonne ein Stern der 3. Generation ist, stimmt schon - bloss waren die Vorläufersterne der Sonne eben viel grösser als die Sonne selbst. Das sieht man nur schon daran, dass ein Stern wie die Sonne niemals Elemente wie Uran produzieren könnte (sogar weiter als Kohlenstoff / Sauerstoff / Stickstoff wird es die Sonne nie schaffen). Aus der Anwesenheit von Uran im Sonnensystem muss man davon ausgehen, dass die Vorläufersterne der Sonne wesentlich massiver waren als sie selbst.

in Relation zu ihrer geringen Lebensdauer , eine riesige Anzahl von Pulsaren entdecken.

1. Nicht jeder Neutronenstern ist ein Pulsar
2. Nicht jeder Pulsar strahlt seinen Radioimpuls genau in Richtung der Erde aus - die allermeisten "zielen daran vorbei" - und dann hast du keine Chance, einen Pulsar zu finden.

Die allermeisten Neutronensterne sind also von der Erde aus gesehen komplett unsichtbar.

Nehmen wir einmal Eta Carinae- ein richtiges Sternenmonster das nach der Lehrmeinung sich unzweifelhaft in eine schwarzes Loch verwandeln müsste.

"Unzweifelhaft"? Nein. Wie gesagt, ob ein Stern zu einem Schwarzen Loch wird, hängt von der Masse ab, die sein Kern zum Zeitpunkt des gravitativen Kollapses hat. Nur ein Stern, der sich so lange einen so massiven Kern halten konnte, wird zu einem Schwarzen Loch - ansonsten wird einer dieser (zum grössten Teil unsichtbaren) Neutronensterne draus.

Man vermutet gerade mal EINES!!!!! im Zentrum unserer Milchstraße --- EINES !!!!! unglaublich !!!

Es gibt noch Cygnus X-1, ein weiterer Kandidat für ein Schwarzes Loch. Dieses kennt man nur darum, weil dort ein Stern um eine "leere Stelle" im All kreist - das kann praktisch nur ein Schwarzes Loch sein.

Allerdings dürfte es recht selten vorkommen, dass in einer Supernova ein Schwarzes Loch entsteht, dabei aber ein Begleitstern überlebt, so dass man mit seiner Hilfe das Schwarze Loch entdecken könnte. Zudem dürfte der Stern früher oder später ins Loch fallen oder all seine Masse daran abgeben - es ist quasi ein Glücksfall, dass wir überhaupt ein solches Beispiel kennen.

Alle diese Sterne enden als weiser Zwerg der ,wenn er ausgekühlt ist, zu einem schwarzen Zwerg mutiert.

Das Universum ist noch zu wenig alt, als dass sich schon ein Schwarzer Zwerg hätte bilden können.

Beobachten wir etwas derartiges in unserer Umgebung naaa …………naaaaaaaaa???????

Ja. Dank verbesserten Beobachtungstechniken hat man in den letzten Jahren sehr viele neue weisse Zwerge gefunden - sie sind sehr, sehr häufig, allerdings, weil sie NOCH leuchtschwächer als die Roten Zwerge sind, NOCH schwieriger zu finden. Aber es gibt sie in rauhen Mengen.
 

Sky Darmos

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Bynaus schrieb:
"Unzweifelhaft"? Nein. Wie gesagt, ob ein Stern zu einem Schwarzen Loch wird, hängt von der Masse ab, die sein Kern zum Zeitpunkt des gravitativen Kollapses hat. Nur ein Stern, der sich so lange einen so massiven Kern halten konnte, wird zu einem Schwarzen Loch - ansonsten wird einer dieser (zum grössten Teil unsichtbaren) Neutronensterne draus.

Der Größte Teil der Mass eines Sterns wird bei der Supernova abgestoßen. Berücksichtigt man dies, so kann man sagen dass Sterne mit mehr als 8 Sonnenmassen Keime für Schwarze Löcher SEIN KÖNNEN. Sterne mit über 20 Sonnenmassen SIND Keime für Schwarze Löcher.
Ich spreche hier mal von "Keimen" weil ja nur ein kleiner Bruchteil der Sternenmasse zur Masse des Schwarzen Lochs wird. Zusätzlich wird ja auch sehr viel Energie in Form von Gravitationswellen frei.
Bei der Verschmelzung von zwei SL sind es 50%, und dennoch gilt Hawkings Flächenvergrößerungstheorem, nach der die Horizontfläche des aus der Verschmelzung entstanden schwarzen Lochs, großer oder Gleich der Fläche der ursprünglichen Löcher ist. Die Starke Analogie zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik wird hier deutlich. Ich denke dass es hier einen direkten Zusammenhang zwischen Gravitationszeitpfeil und Thermodynamischen Zeitpfeil gibt. Das ist allerdings ein anderes Thema. Vorraussetzung für alle Zeitpfeile ist übrigens der Energetische Zeitpfeil der die Ausschließung negativer Frequenzen erfordert. Nun, gut das hat aber jetzt mir Sternen nichts zu tun ...
 

Sky Darmos

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Bynaus schrieb:
Aus der Anwesenheit von Uran im Sonnensystem muss man davon ausgehen, dass die Vorläufersterne der Sonne wesentlich massiver waren als sie selbst.

Nicht sehr viel massiver. Jeder supernova-fähige Stern erzeugt am Ende Uran. Und zwar direkt wärend der Explosion! Supermassive Sterne können das vielleicht, wie du meinst, schon vorher.
 

Bynaus

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Sterne mit über 20 Sonnenmassen SIND Keime für Schwarze Löcher.

Tja, aber dennoch müssen viele Bedingungen stimmen. Z.B. sind einige Supernovae asymetrisch - dies kann (denke ich) auch dazu führen, dass der Kern entweicht und nie zu einem schwarzen Loch kompaktiert werden kann.
 

Bynaus

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Nicht sehr viel massiver. Jeder supernova-fähige Stern erzeugt am Ende Uran. Und zwar direkt wärend der Explosion! Supermassive Sterne können das vielleicht, wie du meinst, schon vorher.

Kommt halt drauf an, was "viel massiver" heisst. Da es so viel mehr kleine als grosse Sterne gibt, würde ich sagen, 3 Sonnenmassen ist wesentlich "viel massiver" gegenüber 1 Sonnenmasse als 1 Sonnenmasse gegenüber 0.333 Sonnenmassen. Insofern kann man schon sagen, dass ein Stern wesentlich massiver als die Sonne sein muss, um Uran zu produzieren.

Supermassive Sterne produzieren übrigens höchstens Eisen, denn darüber wird für die Fusion mehr Energie benötigt, als frei wird - kein Stern kann also von der Fusion schwerer Elemente als Eisen Energie freisetzen, ohne zu kollabieren. Alles, was schwerer als Eisen ist, muss aus Supernovae kommen.
 

Bynaus

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Noch eine Ergänzung: Da wie gesagt rund 95% aller Sterne weniger massiv sind als die Sonne, kann man davon ausgehen, dass von diesen Sternen in der Zeit seit dem Urknall noch keiner zu einem weissen Zwerg wurde, zumal diese Lebenszeiten haben, die grösser sind als jene der Sonne (ca. 12.7 Mrd. Jahre). Alle Weissen Zwerge, die man beobachten kann, stammen also von Sternen, die mindestens so massiv sind wie die Sonne selbst, in der Regel massiver. Das heisst, höchstens 5% aller Sterne der Galaxis kommt überhaupt erst für die Entstehung von Weissen Zwergen in Frage. Vergleicht man diese Zahl mit der tatsächlich gefundenen Anzahl Weisser Zwerge in der Sonnenumgebung (hier: http://www.solstation.com/stars/pc10.htm), dann sieht man, dass es ungefähr gleich viele Weisse Zwerge (22+) als GFABO Sterne (31) gibt, genau, wie man aus den oben genannten Überlegungen erwarten würde.
 

Sky Darmos

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Bynaus schrieb:
Tja, aber dennoch müssen viele Bedingungen stimmen. Z.B. sind einige Supernovae asymetrisch - dies kann (denke ich) auch dazu führen, dass der Kern entweicht und nie zu einem schwarzen Loch kompaktiert werden kann.

Oder dazu dass der Kern so asymmetrisch kollabiert dass kurzzeitig ein Antihorizont, also ein Weisses Loch entsteht ;)
Ne, Spass beiseite, das ist wirklich SEHR Unwahrscheinlich.
Also, weiss nicht was genau ich unter einem entweichenden Kern verstehen soll. Ein asymmetrischer Kern kollabiert ja auch, wo er sich dabei befindet ist, denke ich, egal.
 

Sky Darmos

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Bynaus schrieb:
Vergleicht man diese Zahl mit der tatsächlich gefundenen Anzahl Weisser Zwerge in der Sonnenumgebung (hier: http://www.solstation.com/stars/pc10.htm), dann sieht man, dass es ungefähr gleich viele Weisse Zwerge (22+) als GFABO Sterne (31) gibt, genau, wie man aus den oben genannten Überlegungen erwarten würde.

Scheinst dich gut in diesem Gebiet auszukennen ;) Bin mal gespannt wie unser Freund darauf reagiert ...
 

Bynaus

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Lustig: Seht mal da:

http://www.astronews.com/news/artikel/2006/01/0601-004.shtml

"Zwei pro Jahrhundert" stimmt nicht schlecht mit meiner Schätzung von "alle 30 Jahre eine Supernova" von der letzten Seite überein, nicht? ;) :D

Also, weiss nicht was genau ich unter einem entweichenden Kern verstehen soll. Ein asymmetrischer Kern kollabiert ja auch, wo er sich dabei befindet ist, denke ich, egal.

Es gibt Pulsare, die rasen mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Nebel hinaus, der bei ihrer Nova / Supernova entstand - diesen Impuls können sie nur beim Kollaps erhalten haben. Ich kann mir vorstellen, dass bei einem solchen Kollaps, der so asymetrisch ist, dass ein solcher Impuls entstehen kann, nur ein Teil der tatsächlich zur Verfügung stehenden Materie kompaktiert wird, der Rest wird irgendwie gebraucht, um die Impulserhaltung sicherzustellen.
 

Sky Darmos

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Neutrinos & Supernova

Bynaus schrieb:
Ich kann mir vorstellen, dass bei einem solchen Kollaps, der so asymetrisch ist, dass ein solcher Impuls entstehen kann, nur ein Teil der tatsächlich zur Verfügung stehenden Materie kompaktiert wird, der Rest wird irgendwie gebraucht, um die Impulserhaltung sicherzustellen.

Bei Supernovas geht sehr viel Energie in die Erzeugung von hochenergetischen Neutrinos. Normalerweise wirken sich Neutrinos kaum aus, doch die Bedingungen bei der Explosion führen dazu dass ein sehr großer Teil des Impulses der Hülle durch die Neutrinos erfolgt. Die Neutrinos tragen aber nicht zur Masse des resultierenden Schwarzen Lochs bei.
Ich hab das nur irgendwann mal gelesen. Aber dass Neutrinos sehr Zahlreich bei Supernovas entstehen ist ja allgemein bekannt. Man beobachtete ja auch schon einen Regelrechten Neutrinoregen, kurz nachdem man eine Supernova explosion beobachtet die sich in 17000 Lj entfernung befand. Auch in diesem Abstand war die Energiedichte der Neutrinos noch hinreichend hoch! Wie sah es wohl erst am Ort der Explosion aus?

Schöne Grüße,
Sky.
 
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