Milchstraße: Eine Galaxie in der Midlife-Crisis

astronews.com Redaktion

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Die Milchstraße hat ihre besten Zeiten hinter sich: Sie befindet sich gerade in einem Übergangsstadium zwischen einem jugendlichen, blau strahlenden Sternsystem mit heftiger Sternentstehung und einer alternden, ruhigen roten Galaxie. Das zeigt jetzt ein Vergleich zwischen Beobachtungen und Simulationen von mehreren Millionen Galaxien. (24. Mai 2011)

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Bynaus

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Die drei Astronomen schätzen, dass die Sternentstehung in der Milchstraße in etwa 1,5 Milliarden Jahren nahezu vollständig zum Erliegen kommt.

Für diejenigen, die sich manchmal gewundert haben, warum man in der Milchstrasse davon ausgeht, dass die meisten erdähnlichen Planeten lange vor der Erde entstanden sind (wurde in einigen bisherigen Threads angesprochen): das ist der Hauptgrund. Keine Sternentstehung, keine neuen Erden. Das Maximum der Sternentstehung in der Milchstrasse - und damit der Entstehung von erdähnlichen Planeten - war vor etwa 6-8 Mrd Jahren. Wenn Zivilisationen üblicherweise nach 4.5 Mrd Jahren auftauchen würden (was, wie ich denke, ohnehin ein Anthropozentrismus ist), dann wären uns die meisten Zivilisationen in der Milchstrasse 1.5-3.5 Mrd Jahre voraus. Da wir gar keine Zivilisationen in der Milchstrsase beobachten, liegt der Schluss nahe, dass diese entweder extrem selten entstehen, oder sich selbst wieder vernichten, bevor ihre Aktivitäten auf der interstellaren Ebene sichtbar werden.
 

TomTom333

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F.... Da wir gar keine Zivilisationen in der Milchstrsase beobachten, liegt der Schluss nahe, dass diese entweder extrem selten entstehen, oder sich selbst wieder vernichten, bevor ihre Aktivitäten auf der interstellaren Ebene sichtbar werden.

.... oder unsere Messgeräte viel zu klein und zu unempfindlich sind.
.... wir an den falsche Stellen.... nach den falschen Signalen suchen.

Durch die Digitalisierung sind wir von außen auch nicht mehr Sichtbar.

Es gibt bestimmt viele weitere Gründe! :D
 

Bynaus

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Es gibt bestimmt viele weitere Gründe!

Sicher. Sagen wir es so: Es gibt offenbar keine interstellar reisenden, Kolonien gründenden, Dysonsphären bauenden, seit Milliarden Jahren bestehenden ausserirdischen Zivilisationen in der Milchstrasse.

Genauso wie es auch keine Anzeichen für Besuche auf der Erde gab. Klar, man würde das auf der Erde selbst nicht zwingend sehen, wenn sie nur auf Stippvisite vorbeikamen. Aber auch sonst ist das Sonnensystem, nach allem was wir wissen, ausserordentlich alt und unberührt. Eben so, wie wenn da nie jemand gewesen wäre.
 

Billrizer

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hm, ich dachte immer, das erst ein, zwei Sterngenerationen nötig seien, um genug Metalle (Kohlenstoff, Aluminium, Sauerstoff) für Gesteinsplaneten zu erzeugen.
Klar, Gasriesen gabs schon früher, aber Gesteinsplaneten und das Leben darauf braucht höhere Elemente, und die gabs so früh noch nicht.

Man beobachtet keine anderen außerirdischen Zivilisationen, weil möglicherweise eine der ersten sind...

Wobei natürlich statistische Aussagen über das Leben immer bissl fragwürdig sind, wenn man nur einen Planeten mit Leben kennt...
 

mac

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Hallo Billrizer,

hm, ich dachte immer, das erst ein, zwei Sterngenerationen nötig seien, um genug Metalle (Kohlenstoff, Aluminium, Sauerstoff) für Gesteinsplaneten zu erzeugen.
das ist richtig, aber aus der Art Deiner Frage schließe ich, daß Du dabei von völlig falschen Zeitvorstellungen aus gehst.

Sterne mit einer Masse von 100 M0 leben nur wenige Millionen (nicht Milliarden) Jahre. Sie machen aber (auch heute noch) einen beträchtlichen Massenanteil bei der Sternbildung aus, verteilen aber auch den größten Teil ihrer Masse wieder vor und während ihres Supernova-Stadiums. Deshalb war der Anstieg der Metallizität nicht so langsam, wie Du vielleicht bei 'normalem' Sternenleben annehmen könntest und die Anzahl der Sterngenerationen der Sternklassen, die damit etwas zu tun haben, ist inzwischen ziemlich hoch.

Herzliche Grüße

MAC

Hab' gar nicht darauf geachtet, das war ja Dein erster Beitrag: Willkommen im Forum! :)
 
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mac

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PS: Da die Sternbildungsrate zu Beginn der Sternentstehung im Universum erheblich höher war als sie es heute ist, ist der Anstieg der Metallizität auch nicht linear sondern in den vergangenen Milliarden Jahren bis heute immer schwächer geworden.

MAC
 
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