Hallo Kibo,
Ich frag mal ganz lapidar:
...
was hält das Zeug davon ab zu Planeten zu verklumpen?
im Prinzip deshalb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinkvogel
Oder anders und immer noch sehr vereinfacht: Seine zu hohe kinetische Energie, bei gleichzeitig zu geringer Dichte. Erst wenn diese kinetische Energie durch Kollisionen -> Anregung -> Emission genügend abgebaut ist, beginnt der Verklumpungsprozess. Das Gas/der Staub ist bis dahin aber noch nicht so weit abgekühlt, daß es beliebig kleine Gebiete zum Kollaps bilden kann. Die Restenergie muß durch genügend hohe Gravitation überwunden werden, sonst kollabiert nix. Also zuerst große Gebiete, in und zwischen denen sich später (nach weiterer Abkühlung und/oder Verdichtung) auch kleinere Kollapsgebiete formieren können.
Die Abkühlung folgt nun ihrerseits auch einer Gesetzmäßigkeit. Sie geht umso schneller, je höher das Temperaturgefälle zur Umgebung ist. Sie geht aber umso langsamer, je weniger Energie in den freien Raum abgestrahlt werden kann (Wolke zu dicht).
Das wiederum führt dazu daß beim Sternbildungsprozess einerseits ‚die Bäume‘ nicht in den Himmel wachsen, andererseits aber auch nach unten hin dieser Bildungsprozess in seiner Wucht immer schwächer wird, weil das Restgas/Staub einfach nicht genügend abkühlen kann, schon gar nicht in solch einer Umgebung, um noch kleinere selbständige Kollapsgebiete zu formieren.
Ein so gebildeter Stern, (bis hinab zu rund 0,01 Sonnenmassen, was immerhin gut 4 Größenordnungen abdeckt) versammelt zunächst mal seine künftige Masse in einer Akkretionsscheibe, in der sie genügend hoch verdichtet ist, um durch ständige Kollisionen, Anregungen, Emissionen ihre bei der Akkretion in kinetische Energie umgewandelte potentielle Energie so weit los zu werden, daß sie auch noch in den Protostern fallen kann. Erst wenn dieser Stern durch seinen dadurch immer größer werdenden Drehimpuls ein entsprechend starkes Magnetfeld aufbaut (incl. mehr oder minder starkem Jet), überträgt er Drehimpuls zurück auf die Akkretionsscheibe und der Prozess verlangsamt sich zunächst, bis der Stern anfängt zu leuchten und (gemeinsam mit den gleichzeitig gebildeten Sternen in seiner Umgebung) Gas und Staub aus dem Entstehungsgebiet durch Strahlungsdruck zu vertreiben.
In der immer noch existierenden Akkretionsscheibe ist die Dichte der Materie nun aber so hoch, daß sich bei ihrer Abkühlung, trotz der relativ höheren Temperatur auch kleinere Gebilde vereinen können, und es zur Planetenbildung kommt.
Das ist im Prinzip auch nichts anderes als bei der Sternbildung, nur daß es eben nicht ‚selbständig‘ in einer interstellaren Wolke mit ihrer relativ geringen Dichte und relativ hohen Temperatur starten kann, sondern zunächst mal die Vorbereitung durch einen Stern mit seiner Akkretionsscheibe braucht.
Die Trennung dieser Prozesse mag Dir vielleicht etwas willkürlich erscheinen, sie erklärt aber sehr wirksam, wieso sich die IMF eben nicht mit den gleichen Parametern bis hinab zum Staub fortsetzt.
Das heißt aber nicht, daß ein solcher Kollaps nicht vielleicht sogar durch solche Kondesationskeime aus Staub in Gang gesetzt wird. Aber auch wenn das der Fall sein sollte, ist seine Dynamik dann durch die Umgebungsbedingungen doch so stark, daß im Ergebnis sich trotzdem keine erdgroßen Planeten bilden können, sondern eben nur in einer bestimmten Verteilung Sterne mit verschiedener Masse.
Herzliche Grüße
MAC