Tycho - der größte Planet im Sonnensystem?

Alex74

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Darauf warte ich bei "Bey Bey Mond" auch schon länger... :D
(Das sind so Verschreiber die halt weh tun wenn man sie regelmäßig sehen muß^^)

Mir fällt in dem Zusammenhang gerade auf daß die Planetarische Diskriminante doch ein wenig "unfair" ist; Wenn man die Masse des Drecks zusammenzählt, die ein Planet im Orbit haben darf um noch als solcher zu gelten, dann kann ein Planet weiter außen mit sehr viel mehr von dem Zeug "belastet" sein als einer weiter innen, und zwar aus drei Gründen;

-erstens weil außen geometrisch viel mehr Platz ist.
-zweitens weil durch die niedrigeren relativen Bahngeschwindigkeiten das Rauskicken von Brocken auch unwahrscheinlicher/schwieriger ist
-drittens weil in Sonnennähe die Planeten einen Großteil der Arbeit schon nicht mehr selbst machen müssen, sondern die Sonne schonmal alles Eis wegputzt (und hinten bestehen die ganzen Brocken ja zur Hälfte genau daraus).

Pluto wurde gelinkt^^.
 

Bynaus

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Ja, Planeten müssen weiter draussen massiver sein, um noch als solche zu gelten. Aber normalerweise hat man noch das zusätzliche Kriterium, dass ein Planet das dominierende Objekt auf seiner Bahn sein sollte. Das gilt nicht für Pluto, aber für Tyche gälte es auf jeden Fall.
 

Alex74

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Auch wenns nicht direkt zum Thema gehört (naja, Objekte weit draußen halt...), ich habe mit der jetztigen Definition immernoch so meine Probleme.

Zum Beispiel auch deswegen, weil Sedna nach unserem Wissen (hehe ;) ) durchaus das dominierende Objekt auf seinem Orbit ist, aber nichtmal als Zwergplanet eingestuft ist (obwohl es zumindest das wäre).
 

Bynaus

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Ja, Sedna müsste längst als Zwergplanet klassifiziert werden. Das Problem ist halt, dass es zu wenig Beobachtungen gibt, um festzustellen, dass sie sich tatsächlich im hydrostatischen Equilibrium befindet, obwohl man das wohl erwarten dürfte.

Sedna ist zwar das dominierende Objekt, aber nicht, weil sie die Objekte auf ihrer Bahn weggeräumt hat, sondern weil es dort draussen auf diesen gestreuten Bahnen wirklich nur ganz wenige (bekannte) Objekte gibt. Gäbe es solche Objekte, wäre Sedna zu massearm, um die Bahn freizuräumen.
 

Alex74

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So ähnlich könnte man das aber auch mit Merkur argumentieren:
Das kleine Ding hat sicher auch nicht alleine seine Bahn freigeräumt, sondern hat es vonder Sonne freigepustet bekommen und was noch an dickeren Dingern da war hat sich auf Dauer wegen des Einflusses der Venus (oder sogar Erde und Jupiter) nicht halten können (siehe Dreikörperproblem).

Mein Problem ist einfach daß da keine gleichen Bedingungen für die Definition herrschen, wenngleich man ja auch zugeben muß daß Eris und Pluto in Sonnennähe einfach als spektakuläre Kometen verdampfen würden...

Gruß Alex
 

Bynaus

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Du hast recht, dass gerade dieser Teil der Definition ihre Tücken hat. Das Problem ist, wie man genau definieren will, ob ein Planet seine Bahn freigeräumt hat oder das "dominierende Objekt" auf seiner Bahn ist.

Dabei ist es anschaulich recht einfach zu sagen, was ein Planet ist: Ein grosses, rundes Objekt, das um einen Stern kreist und nicht Teil einer Population ähnlicher Objekte auf ähnlicher Bahn ist. Für mich etwa war seit der Entdeckung des Kuipergürtels klar, dass Pluto eigentlich nicht als Planet zählen sollte. Aber wie fasst man das in eine klare Definition, die in allen Fällen eine richtige Entscheidung herbeiführt? Populationen, wie oben angesprochen, sind ohne klare Abgrenzung, und es gibt immer Objekte, die zwischen alle Definitionen fallen. Gehören etwa die Centauren zum Kuipergürtel, wo sie ursprünglich herkommen?

Die jetzige Definition ist sicher nicht schlecht, aber auch nicht perfekt. Man sollte sich vielleicht weniger auf das "Freiräumen der Bahn" konzentrieren, sondern auf den Umstand, dass ein Planet das "dominierende Objekt im Bereich seiner Bahn" ist, wobei man dann wieder das Problem hat, den "Bereich seiner Bahn" definieren zu müssen. Ich habe mich schon gefragt, ob man das über "das gravitativ dominierende Objekt unter allen Objekten, die seine Bahn kreuzen" lösen könnte, aber dann gibt es sicher wieder ein paar Ausnahmen, wie z.B. Sedna. Wenn Sedna wirklich alleine auf ihrer Bahn ist (und ihre Beobachtung damit ein unglaublicher Glückstreffer), müsste sie als Planet gelten. Aber wer würde es denn verstehen, wenn man erst Pluto den Planetenstatus wegnimmt, um ihn ein paar Jahre später einem noch kleineren Objekt auf einer noch exotischeren Bahn zu verleihen?
 

SpiderPig

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Ein Objekt von Jupitergröße - auch wenn es davon eventuell mehrere gibt in der Oortschen Wolke - wird ein Planet sein!

Das mag zwar gegen die jetzige Definition sein, aber jegliches "menschliches" Verständniss der meisten astronomiebegeisterten Menschen wird ein oder auch mehrere solche Objekte als Planet bezeichnen wollen. Und das vermutlich auch gegen eine Entscheidung einer astronomischen Fachwelt!

Ich halte Tyche als Name für den ersten großen Planeten in der oortschen Wolke für sehr sinnvoll.


S.P.
 

Luzifix

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Ich habe ja schon früher behauptet, daß es so große Objekte im Kosmos geben müßte, die nur noch aus nicht mehr fusionsfähigem Material bestehen. Schwarze Zwerge = Luzifare!

Und mit dem Freiräumen der Bahn habe ich auch so meine Bedenken. Diese Felsbrocken, die da alle miteinander die Sonne umkreisen, haben doch alle ähnliche Geschwindigkeiten und Bahnen. Die verhalten sich eben nicht so, wie man es sich bei Gasmolekülen vorstellen würde. Eine Kollision könnte da doch ein ziemlich seltenes Ereignis sein. Jedenfalls, wenn man die Zeiten berechnet, in denen Körper einer bestimmten Masse aus großer Entfernung infolge ihrer eigenen Gravitation aufeinander fallen, da kommen Millionen Jahre heraus.
 

Bynaus

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Luzifix schrieb:
Ich habe ja schon früher behauptet, daß es so große Objekte im Kosmos geben müßte, die nur noch aus nicht mehr fusionsfähigem Material bestehen. Schwarze Zwerge = Luzifare!

Da sehe ich schwarz... :)

Eine Kollision könnte da doch ein ziemlich seltenes Ereignis sein.

Weit aussen, ja. Deshalb hat ein Planet in einer derart weiten Bahn grosse Probleme, seine Bahn freizuräumen. Aber die Planetendefinition ist ja auch nicht für solche Extremfälle gedacht, bzw. entworfen worden.
 

_Mars_

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Also ich weiß ja nicht...
Ich sehe das nicht so eng, ein Planetenstatus ist doch nix besonderes...

Im Prinzip ist das eine Richtlinie, und wie man es auslegt, ist doch eigentlich egal.

Ich kann auf Pluto bspw nicht weniger spazieren gehen weil er kein Planet ist, als wenn er keiner wäre.

Und der Sonnenwind trifft Merkur auch nicht weniger, weil er kein Zwergplanet ist.

Die physikalischen Bedingungen sind immer die selben. Es geht nur darum, den Haufen 'Dreck' oder Gas zu kategorisieren...
 
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