Wir haben jetzt mit Titan das erste Mal in der Geschichte einen Himmelskörper entdeckt, der unter gewissen Aspekten der vermutlichen Ur-Erde fast erschreckend ähnlich ist. Die Sonde Huygens verfügte nur über sehr marginale sensorische Fähigkeiten. Indes sind selbst diese so gewonnenen Erkenntnisse geradezu atemberaubend, und weitere werden aus den laufenden Auswertungen der Daten noch folgen.
Unabhängig davon, dass natürlich jetzt enthusiastische Forscher mit dem Erfolg des Titan-Unternehmens weitere Gelder für die Raumfahrt locker machen wollen, ist es aufgrund der erreichten Datenlage völlig logisch, dass (1) die erdgebundene, experimentelle Laborforschung über Methan-Planeten intensiviert werden sollte, und dass (2) nicht jetzt hier endlos herumgerätselt werden kann, was wohl "Leben" sein könnte, usw., sondern dass man unbedingt neue und ausgedehntere Missionen Richtung Titan schicken sollte.
Dies ist der erfolgreiche Weg des wissenschaftlichen Fortschritts: Anschauung, Experimentieren, Realitäten vor Ort erforschen.
Mit dieser Methode haben wir in den letzten 300 Jahren mehr erreicht, als in allen Jahrtausenden vorher.
Jede Investition in solches Wissen, zb hier: Methan-Planeten, Treibhauseffekte, mögliche Lebensentstehung und Erhaltung, etc. ist eine überlebenswichtige Investion in unsere Zukunft. Das immer wieder zu solchen Anlässen hergenommene Geldargument "Raumfahrt ist zu teuer", zählt solange überhaupt nicht, als man auf Erden ungezählte Milliarden völlig nutzlos oder zB. sogar zum Zwecke von Kriegen fast klaglos auszugeben bereit ist.
Ich wünsche und fordere daher dringend weitere und ausgedehntere Missionen AUCH zum Saturnmond Titan.
Wir sind die erste Generation der Menschheitsgeschichte mit solchen technischen Möglichkeiten. Was wir nun brauchen -das gilt für die gesamte Raumfahrt- ist der alte "pioneer spirit", ohne den es keinen Fortschritt geben kann.