Kepler: Sechs Planeten um eine Sonne

astronews.com Redaktion

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Mit Hilfe der NASA-Sonde Kepler haben Astronomen ein außergewöhnliches extrasolares Planetensystem aufgespürt: Um den Stern Kepler-11 in rund 2.000 Lichtjahren Entfernung kreisen gleich sechs Planeten und dies in extremer Nähe. Gleichzeitig wurden Daten über weitere Planetenkandidaten veröffentlicht. Die Zahl der potentiell durch Kepler entdeckten Planeten steigt damit auf 1.235. (2. Februar 2011)

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Alex74

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Also das mit den 6 Planeten um einen G-Stern in diesem engen Radius klingt total krank. Hat das jemand mal ein wenig durchsimuliert ob das überhaupt stabil ist, oder ob da vielleicht bei der Beobachtung/Berechnung Fehler gemacht wurden?

Weiß jemand wie alt dieser Stern ist?
 

SRMeister

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Ich sei, gewährt mir die Bitte, ...

komm dazu und nimm Dir eins :)

Ich hab mir eben auf Nasa TV die Pressekonferenz nochmal angeschaut.
Ein paar Sachen sind mir aufgefallen.
1. So wie es ausschaut sind eine ganze Menge der Kandidaten auch tatsächlich ernstzunehmen. Kann keine Prozentzahl nennen aber denke die ist ziemlich ermutigend. EDIT: Doch kann ich jetzt, der Anteil von Falschalarm beträgt <10% LINK
2. Bei der anschließenden PK wurde die Frage gestellt wie konkret das Kepler Team die HZ festlegt (zb. 0-100°C errechnete Temp) aber ich glaube an der Reaktion erkannt zu haben dass das Kepler Team das ganze sehr großzügig auslegt, da eher eine "Umschreibung" als Antwort kam.
3. Wir haben möglicherweise das Zenit der Anzahl an Keplerkandidaten damit überschritten. Das Team sagt selbst, in Zukunft werden nicht mehr solche Mengen Kandidaten folgen.
4. Dafür werden aber die richtig interessanten Kandidaten kommen,wie wir alle hoffen, die "echten" Erden in den echten HZ von echten Sonnen :)
5. Viele der dann Erdähnlichen in HZ um Sonnenähnliche, werden aber per RV nicht bestätigt werden können, höchstens durch den ihre Methode des Einflusses zwischen den Planeten(Schwankungen der Rotationsdauer) aber auch nur wenn es Multiplanetensysteme sind.

so nun denn :) Geb ich den Kasten mal weiter, in der Hoffnung wir kriegen ihn leer! ;)
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Bynaus

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*miraucheinsnehm*

Wirklich verrückt, dieses System. Sieht schon fast aus wie ein hochskaliertes Mondsystem eines Gasriesen. Da darf langfristig nichts schief laufen, sonst endet das ziemlich "übel"...
 

TomTom333

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*miraucheinsnehm*
.

Ja, neee iss schon klar.............
................. und das
............................................................. ............MORGENS UM 9.oo



Kinder: Was für ein Vorbild!!!

Ich lach mich weg :D

Aber jetzt mal meine Überlegung:

-bei 50 Planeten in der HZ nach "nur" 4 Monaten Daten
-Bei den interessanten die da noch kommen werden... Stichwort Quali statt Qanti
-Wenn wir dann davon ausgehen das per Transit nur (statistisch) 10 % gesehen wird
Kepler nur 1/400 des Himmels abdeckt

Rechnen wir mal eben (wenn Kepler ab HEUTE KEINEN Planeten mehr Entdeckt)
P(hz) =Planeten in der HZ = 50*10*400 = 200.000

Schluck!

Da nehm ich mir doch gleich mal noch eine und natürlich die die Bynaus vergessen hat raus zu nehmen :eek:

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Prost
 

Yadgar

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Fünf erdgroße Kandidaten in der habitablen Zone und bis jetzt weniger als 10% "Fehlalarm" - dann dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit von diesen fünfen mindestens vier bestätigt werden!

Frage: kann Kepler auch Spektralanalysen durchführen? Wenn ja, reicht die Auflösung des Spektrometers aus, um die vergleichsweise dünnen und niedrigen Atmosphären erdgroßer Planeten zu analysieren?

Es wäre die Entdeckung des Jahrhunderts, wenn bei einem oder mehreren dieser Planeten nennenswerte Prozentanteile von freiem Sauerstoff nachgewiesen werden würden!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
 

Bynaus

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Wenn wir dann davon ausgehen das per Transit nur (statistisch) 10 % gesehen wird

Das gilt nur für nahe Bahnen. Weiter aussen geht die Wahrscheinlichkeit deutlich zurück (und damit die Zahl, mit der man multiplizieren muss, um auf die wahre Anzahl zu kommen, deutlich hoch). Dazu kommt, dass weiter aussen die HZ grösser ist, dh, in zukünftigen Ankündigungen wird ein noch grösserer Anteil der Planeten in der HZ liegen.

Immerhin haben wir jetzt ~5 ~erdgrosse Planeten in der ~habitablen Zone. Auf oklo.org bespricht Greg Laughlin die bisher "höchstwertige" Welt (ein Mass für die Habitabilität, ca 200k $), von eta 0.6 (geschätzten) Erdmassen und einer Gleichgewichtstemperatur von 332 K, oder 59° C. Wohl eine ziemlich heisse Wüstenwelt mit einer dünnen Atmosphäre, aber wenn die Achse nicht zu sehr geneigt ist, könnte sie zumindest bewohnbare Polregionen haben.

EDIT:

Frage: kann Kepler auch Spektralanalysen durchführen? Wenn ja, reicht die Auflösung des Spektrometers aus, um die vergleichsweise dünnen und niedrigen Atmosphären erdgroßer Planeten zu analysieren?

Nein. Kepler nicht, aber andere Teleskope vielleicht, wie Hubble oder vielleicht auch Spitzer.

EDIT2:

@Alex: Der Stern ist ca. 6-10 Mrd Jahre alt, gemäss Paper. Wer ernsthaftes Interesse an der Arbeit hat, so sich *husthust* bei mir per PN melden.
 
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_Mars_

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5/6 sind innerhalb der Merkurbahn...

Wenn das ein kleiner Stern ist, dann dürfte das noch immer zu warm für Leben sein ??

Immerhin haben wir jetzt ~5 ~erdgrosse Planeten in der ~habitablen Zone.
Das konnte ich aus der Meldung aber nicht herauslesen...
Muss mir die Pressemeldungn noch mal ansehen...
 
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Bynaus

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Das sind nicht diese fünf. Die Planeten um Kepler-11 sind allesamt viel zu nahe dran, um in der habitablen Zone zu sein.
 

_Mars_

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Achso, dann habt ihr wohl über Gliese 581 g, d und andere gesprochen :eek:
Die von Kepler entdeckten, habe ich ganz überlesen ;)

Aber jetzt mal meine Überlegung:

-bei 50 Planeten in der HZ nach "nur" 4 Monaten Daten
-Bei den interessanten die da noch kommen werden... Stichwort Quali statt Qanti
-Wenn wir dann davon ausgehen das per Transit nur (statistisch) 10 % gesehen wird
Kepler nur 1/400 des Himmels abdeckt

Rechnen wir mal eben (wenn Kepler ab HEUTE KEINEN Planeten mehr Entdeckt)
P(hz) =Planeten in der HZ = 50*10*400 = 200.000

Die bis jetzt entdeckten, die werden noch 3 mal auftauchen. Aber dann tauchen die in der habitablen Zone erst auf, denn die brauchen ja ~ 300-400 Tage zum Umlauf!
 
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sirius3100

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So nachdem ich jetzt seit einigen Monaten nur mitlese hab ich mich jetzt auch mal registriert (und dabei dummerweiße statt sirius3100 als Accountname eine meiner Email-Adresse angegeben. Naja auf die Adresse kommt sowieso fast nur noch Spam von dem her ist´s egal).

So was ich sagen wollte:
Kepler untersucht ja nur einen kleine Teil der Sterne in unserer Umgebung (ich hab da auch mal irgendwo was von einem maximalen Abstand gelesen, waren glaube ich 3000 Lj oder 3000 Parsec), und auch da nur Hauptreihensterne.
Auf jeden Fall werden nur ca 120.000 Sterne in unserer Galaxie untersucht. Wenn man Wikipedia glauben darf hat unsere Galaxie aber ca 100-300 Milliarden Sterne, ok davon werden nicht alle Hauptreihensterne sein die in das Kriterium von Kepler fallen aber wohl doch ein großer Teil. Sind wir mal recht pessimistisch und gehen von 60 Milliarden Hauptreihensterne in der Galaxie aus.
Dann wurden bisher 0,0002% aller grundsätzlich geeigneten Sterne der Galaxie untersucht und dabei gibts bereits ca 50 Planeten in der HZ.

Und die Annahme das wir 10% der Planeten in der HZ sehen können ist etwas hoch gegriffen. Irgendwo hab ich auch mal ´ne Tabelle für die Wahrscheinlichkeit einen Transit zu sehen für verschiedene Abstände (und Größen) der Planeten vom Stern gesehen. Für sehr nahe und große Planeten beträgt die Chance wohl sogar ca 20% das sie sich vor den Stern schieben, aber das sind dann auf keinen Fall Planeten in der habitablen Zone.
Wenn man weiter nach außen geht fällt das ganze dann schnell ab. Ich weiß leider den Wert nicht mehr der so etwa in der HZ erreicht wird, aber ich bin mir ziemlich sicher dass das deutlich unter 10% waren (für die Erde wäre die Chance wohl bei unter 1% wenn wir von einem anderen Sternsystem aus nach ihr suchen würden).
Da es sich im Moment aber ja sowieso nur um Planeten um rote Zwerge handelt (die um größere Sterne haben wir wegen der längeren Umlaufzeit bis jetzt ja noch nicht entdeckt), nehmen wir mal einen etwas größeren Wert an: 1-5% könnte vielleicht hinkommen (ich rechne "pessimistisch" mal mit 5% weiter)

Mit den Werten komme ich auf 500 Millionen Planeten in der habitablen Zone in unserer Galaxie (der Wert erscheint mir selbst etwas hoch, aber ich bemerke keine Rechenfehler).

Und bei dieser Zahl steckt noch überhaupt nicht mit drin dass es ja vermutlich auch noch Planeten in der HZ gibt, die eine längere Umlaufzeit als ~50 Tage haben.
Wir können also wohl vermutlich mit mehr als 1 Milliarde Planeten in der habitablen Zone alleine in unserer Galaxie rechnen!
 
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TomTom333

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.......
Und die Annahme das wir 10% der Planeten in der HZ sehen können ist etwas hoch gegriffen. .....

Wilkommen im Club!!!

-Wenn wir dann davon ausgehen das per Transit nur (statistisch) 10 % gesehen wird

[xxxxo]
[xxxxo]
[oxooo]
[ooooo]

Prost
Bevor wir los legen hab ich mir noch mal 2 Flaschen aus dem Kasten genommen, weil ich hier nur schwer ein Warsteiner bekomme.

So und die 2 Flasche für den neuen!

Und nun zu meinen 10%:

Diese 10% sind der Anteil der von der Erde aus gesehen werden kann
Denn wir sehen einen Transit ja nur wenn der Planet bei dem anderen Stern vor ihm vorbeizieht. Wenn wir z.B. von Oben auf ein System schauen können wir niemals einen Transit beobachten. Und so entgehen uns knapp 90% der beobachteten Planetensysteme. Es gibt noch einige andere Verfaharen wie wir Planeten entdecken können. Die "radial velocity" ist die, bei der wir die meisten entdeckt haben.

Am besten du schaust dir diese Übersicht mal an:
http://www.exoplanet.eu/catalog.php

Tom
 

sirius3100

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Ja das ist mir schon klar. Es sind aber eben keine festen 10% sondern das hängt sowohl vom Radius des Sterns und des Planeten als auch des Abstands des Planeten vom Stern ab.
Für sehr nahe und im Verhältnis zu ihrem Stern große Planeten erreicht die Wahrscheinlichkeit sie zu entdecken sogar ca 20%.

Für kleinere Planeten die weiter weg sind fällt dieser Prozentsatz aber stark ab (für die Erde waren es glaube ich 0,7%). Und dann kommte natürlich noch dazu das kleinere Planeten natürlich auch die Helligkeitskurve beim Transit weniger stark absinken lassen.
Und da Planeten in habitablen Zonen ja weiter vom jeweiligen Stern weg sind dürfte die Wahrscheinlichkeit eines Transits bei deutlich unter 10% liegen (diese 10% sind nur so ein grober Richtwert der oft gegeben wird).

Hab da die Tage wie gesagt irgendwo mal was zu dem Thema gelesen (könnte sogar auf der offiziellen Kepler-Seite der Nasa gewesen sein), aber ich kann das leider nicht mehr finden. Da war sogar eine mathematische Herleitung dabei (war auch garnicht so kompliziert).

edit: ach und exoplanet.eu kenne ich schon, trotzdem danke :)

edit2: ist zwar nicht die Seite die ich gemeint habe, aber das hier hab ich auf die Schnelle gefunden: http://scienceblogs.com/startswithabang/2010/06/how_lucky_would_kepler_have_to.php
edit3: so ein letzter edit noch (sorry): hier die Seite von der Nasa die ich meinte: http://kepler.nasa.gov/Science/about/characteristicsOfTransits/ , kommt auf leicht andere Werte als der Link oben (ich denke bei dem Link oben wurde der
Planet als Punktförmig angenommen)
edit4: doch noch ein edit (seht ihr hier eigentlich Edits oder Doppelposts lieber? Mir fallen oft noch Sachen ein die ich dann irgendwie noch posten will; und da will ich nicht immer warten bis jemand auf meinen Post reagiert hat):

Ich habe eben mal mit der auf der Nasa-Seite angegebenen Formel die Wahrscheinlichkeit dafür berechnet dass Gliese 581g (falls es den den wirklich gibt, woran ich recht großen Zweifel habe) einen Transit bei Gliese 581 macht: 2,42% (mit einer Umlaufzeit von 36,6 Tagen liegt Gliese 581g auch etwa in dem Bereich in dem die von Kepler entdeckten Exoplaneten in der HZ sein dürften).
Mit diesem Wert hochgerechnet komme ich jetzt schon auf mindestens 1 Milliarde Planeten in der HZ um rote Zwerge in unserer Galaxie!
 
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mac

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Hallo Sirius,

willkommen im Forum!


(für die Erde waren es glaube ich 0,7%)
Nur Mut! Das kann man ausrechnen, ist gar nicht schwierig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonne Die Hälfte der Rechenarbeit ist schon erledigt:
Mittlerer scheinbarer Durchmesser 31,5 bis 32,5 Bogenminuten, als gut 0,5°. Ich rechne mit 0,5° weiter.

Der Rest geht mit Kopfrechnen und Vorstellungsvermögen.

Mal Dir die Sonne als Kreis auf ein Blatt Papier (in Gedanken genügt) rechts davon, ruhig nahe dran, die Erde als Punkt. Die Verbindungslinie Punkt und oberer bzw. unterer Rand des Kreises macht diesen 0,5° Winkel auf. Jetzt stell Dir vor, wie oft Du diesen Winkel in einen Halbkreis bekommst – richtig! 360 mal. Also eine Chance von 1/360 somit etwas weniger als 0,3%.

Warum Halbkreis und nicht Vollkreis? Finde es heraus!

Herzliche Grüße

MAC

PS. Vorsicht! Ich hab' bei den 360 Mal etwas vereinfacht!
 
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