Hallo, Emily,
Werden eigentlich alle Sterne am Ende ihres Lebens immer erst zu Roten Riesen, bevor sie je nach ihrer Größe z.B. als Weisser Zwerg oder als Supernova kollabieren ?
nicht alle Sterne. Ihre Entwicklung ist von der Masse abhängig. Ein Stern entsteht durch die Verdichtung von Nebeln aus Gas und Staub. Er wird zunächst ein Protostern. Braune Zwerge würden sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr weiterentwickeln, weil der Druck in ihrem Inneren nicht ausreicht, um eine Wasserstoff-Kernfusion zu zünden. Sie verwenden bloß Deuterium, was aber auch nicht ausreicht. Für andere Sterne als Braune Zwerge gilt: Druck ist hoch, somit auch Temperatur, wodurch die Fusion von Wasserstoff zu Helium erfolgt.
Dies allein würde durch die Explosionen zwar eine Vergrößerung des Sterns hervorrufen, als Gegenkraft wirkt aber noch die Gravitation, weshalb insgesamt eine Stabilität herrscht. Nun gilt der Stern als sogenannter Hauptreihenstern (siehe auch
Hertzsprung-Russel-Diagramm). Durch das Streben nach Stabilität gilt also: Je massereicher ein Stern ist, desto stärker muss er mittels Kernfusion entgegenwirken. Das heißt wiederum: Kleine Sterne haben eine längere Lebensdauer als große, weil sie im Gegensatz zu den großen zur Erhaltung der Stabilität nicht so viele Fusionen durchführen müssen. Vor allem bei roten kleinen und blauen riesigen Sternen ist der Unterschied sehr deutlich: Hinzu kommt in diesem Fall nämlich noch, dass Blaue Riesen viel massereicher als Rote Riesen sind (ein weiterer Unterschied am Rande wäre noch, dass Blaue Riesen bereits als solche geboren werden, während Rote Riesen sich erst im Laufe entwickeln).
Wenn der Wasserstoffvorrat verbraucht ist, also nicht mehr im Kern zu Helium fusioniert werden kann, muss mehr Brennstoff her. Also werden die Atomkerne in den äußeren Schichten des Sterns, zudem das Helium im Kern zu schwereren Elementen bis zum Eisen, verbrannt, wodurch der Radius ansteigt. Hier kann noch zwischen zwei Sternarten unterschieden werden: Welche, die über Helium bis Sauerstoff verbrennen, zählen zu den massearmen Sternen, während solche, die bis Eisen verbrennen, zu den massereichen zählen.
Generell gilt folgendes Schema:
- Braune Zwerge (kleine Sterne) entstehen wie vorhin erwähnt bereits nach der Gasverdichtung und verharren als solche.
- Mittelgroße Sterne (darunter auch die Sonne), bestehend aus Roten Zwergen oder sonnenähnlichen, gelblichen Sternen, entwickeln sich in der Tat zu Roten Riesen und enthüllen sich anschließend. Zurück bleibt ein Weißer Zwerg, der schließlich zu einem Schwarzen Zwerg abkühlt.
- Blaue Riesen (große Sterne) entwickeln sich nicht nur zu Roten Riesen, sondern auch zu Roten Überriesen. Jene explodieren als Supernovae, zurück bleiben Neutronensterne. Neutronensterne sind stark verdichtete (im Mittel haben sie einen Radius von nur zehn Kilometern) und schnell rotierende (mehrere Umdrehungen pro Sekunde (der schnellste je gemessene Neutronenstern rotiert einmal innerhalb von einandhalb Millisekunden)) Körper. Sie entstehen dann, wenn ihr jeweiliger ursprünglicher Stern eine Mindestmasse besitzt (sogenannte Chandrasekhar-Grenze; liegt bei 1,4 Sonnenmassen).
- Blaue Riesen mit noch höherer Masse (Riesensterne) werden zu noch größeren Überriesen, explodieren als Supernovae und enden als Schwarzes Löcher. Das besondere Merkmal Schwarzer Löcher ist ihre sehr hohe Masse, wodurch selbst Licht nicht entkommen kann und uns die Körper daher als schwarz erscheinen. Diese Überriesen überspringen sozusagen das Stadium als Neutronensterne und kollabieren so als Schwarze Löcher weiter. Die Mindestmasse deren jeweiliger ursprünglicher Stern liegt dabei schätzungsweise bei 3 Sonnenmassen.
Wie Du also siehst, entwickeln sich nicht alle Sterne zu Roten Riesen. Zu was sie werden, hängt im Allgemeinen von ihrer Masse ab. Die
Wikipedia kann Dir sicher auch dazu verhelfen, das Leben der leuchtenden Gestirne besser zu verstehen.