ISS: Die Möglichkeiten der Menschen im All

astronews.com Redaktion

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Wird der Mensch die Erde jemals für längere Zeit verlassen können? Eine Antwort auf diese Frage ergibt sich nicht nur aus den technischen Möglichkeiten, sondern auch aus den biologischen Voraussetzungen. Und genau diese will nun ein internationales Team unter schweizerischer Leitung erforschen. Die ersten Experimente sollen im September auf die Internationale Raumstation ISS gebracht werden. (21. Juni 2010)

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SpiderPig

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Mir ist mehr oder weniger der erste Satz im Artikel sauer aufgestoßen.

Hier wird doch tatsächlich untersucht, wie sich der Mensch an den Weltraum anpassen kann.

Das ist so gegen jede Menschlichkeit und ignoriert die Tatsache, dass wir Menschen als einzige Spezies der Erde die Fähigkeit und das Verlangen haben, unsere Umwelt unseren Bedürfnissen an zu passen und nicht umgekehrt wie bei allen Tieren und Pflanzen.
Mir scheint, die Wissenschaftler haben bei dieser Zielführung jegliches Maß an Menschlichkeit und Ethik verloren.

Selbstverständlich wird der Mensch, wenn er es in den Weltraum schafft, was ich hoffe und vermute, sich auch selbst verändern, aber ein Schritt in den Weltraum als Menschlicher Lebensraum wird nur klappen, wenn der Lebensraum Weltraum so Menschen-gerecht wie nur möglich gemacht wird, also mit künstlicher Schwerkraft und starker Abschirmung gegen Strahlung.

Alle anderen Versuche entbehren nach meiner Meinung jegliche ethische, moralische oder menschliche Weitsicht.


LG
 

FrankSpecht

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Sissy

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Hi SpiderPig,

Mir ist mehr oder weniger der erste Satz im Artikel sauer aufgestoßen.
Hier wird doch tatsächlich untersucht, wie sich der Mensch an den Weltraum anpassen kann.

ja, was soll den sonst untersucht werden? Wenn Du nen Geistesblitz hast, wie künstliche Schwerkraft praktisch hergestellt werden kann, dann laß uns doch bitte teilhaben.

Ich rede jetzt nicht von Schwerkraft durch Rotation um eine Achse. Denn die würde bei der ISS die Energieerzeugung durch Solarzellen ausschalten.

20 Jahre Raumflug (MIR, Spacelab, ISS) haben aufgezeigt, welche Probleme der menschliche Organismus ohne Schwerkraft bekommt.

Wir sind momentan weder theoretisch noch praktisch in der Lage, künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Also bleibt nix anderes übrig, als zu erforschen, ob man den Zellen eine andere Lösng bieten kann...

Oder wir legen die bemannte Raumfahrt soooo lange "auf Eis", bis wir energetische Schutzschilde und künstliche Schwerkraft herstellen können.

Sissy
 

_Mars_

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Ich rede jetzt nicht von Schwerkraft durch Rotation um eine Achse. Denn die würde bei der ISS die Energieerzeugung durch Solarzellen ausschalten.

Wieso sollen die mitrotieren? die macht man an ein Kugellager an und schon bleiben sie stehen ;) Oder drahtlos per Laser übertragen... Die Antenne kann mitrotieren...

Oder man pflastert die ganze Oberfläche mit Solarzellen zu... dann ist immer ein Teil in der Sonne
 

wrentzsch

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Wenn du soviel Treibstoff verwenden willst für Rotation (künstliche Schwerkraft) dann wird es aufwendig.
Und was Siehst du von der Umwelt wenn du in Ihr rotierst?
Da wird eher eine Stationäre Graviquelle am Raumschiff sinnvoller aber wie.
 

_Mars_

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Wenn du soviel Treibstoff verwenden willst für Rotation (künstliche Schwerkraft) dann wird es aufwendig.

Wenn man das Raumschiff in zwei Teile splittet, dann braucht man überhaupt keinen Treibstoff dafür.
Elektromotor, jeder Teil wird in die entgegengesetzte Richtung gedreht (Gegen-Drehmasse)

Die Astronauten können auch gegen die Drehrichtung joggen, dann beschleunigen sie die Rotation und gleichen damit Verluste aus.

Und was Siehst du von der Umwelt wenn du in Ihr rotierst?
Willst du Monate lang in die Sterne schauen??
Wofür gibt es eigentlich Kameras?
Und wenn der Durchmesser entsprechend groß ist, kann die Geschwindigkeit kleiner sein. Daher würde es sich nur sehr langsam drehen und man würde relativ lange an einen Punkt nach draußen schauen können


Da wird eher eine Stationäre Graviquelle am Raumschiff sinnvoller aber wie.
Sowas gib es nicht (noch nicht?)
Du könntest den Astronauten Ritterrüstungen anziehen und einen Magneten an das Raumschiff anbringen. ;)
 

mac

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Hallo Mars,

Wenn man das Raumschiff in zwei Teile splittet, dann braucht man überhaupt keinen Treibstoff dafür.
nicht viel, aber ganz ohne geht nicht. Aber wenn die Drehung ohne Reibung auskommt, dann bleibt sie, einmal in Gang gesetzt, bestehen, ohne weiteren Energiebedarf.



Die Astronauten können auch gegen die Drehrichtung joggen, dann beschleunigen sie die Rotation und gleichen damit Verluste aus.
damit kann man keine 'Verluste' ausgleichen. Wenn sie mit dem Joggen aufhören, ist alles wieder so wie vorher.

Herzliche Grüße

MAC
 

wrentzsch

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Auf jeden Fall ist so eine lange Reise wie zum Mars eine Zumutung.
Da kann man froh sein auf der Erde sich nicht an einen bestimmten Ort begeben zu müssen für Schwerkraft.
 

Zweiblum

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Ich rede jetzt nicht von Schwerkraft durch Rotation um eine Achse. Denn die würde bei der ISS die Energieerzeugung durch Solarzellen ausschalten.
Ich möchte dies Thema mal aufgreifen, weil es mich schon seit längerem beschäftigt.

Manchmal frage ich mich "schauen die Ingenieure eigentlich niemals SF-Filme?" Denn in diesen Filmen werden oft Lösungsansätze für Probleme erdacht, die wir noch gar nicht haben. ;)
In diesem Fall z.B. in dem Film Mission To Mars ( -> hier ein youtube-Ausschnitt). Man beachte dabei den teilweise zu erkennenden Aufbau des Raumschiffs: der mittlere Teil wird dabei in Rotation versetzt, so dass die Astronauten dort zumindest eine leichte Schwerkraft empfinden können.
Dies halte ich für sehr wichtig für das Wohlbefinden und zur Gesunderhaltung der Mannschaft; nicht nur auf langen Reisen (wie hier Richtung Mars), sondern auch für eine langfristigere Nutzung der ISS-Station.

Wäre also ein Umbau der Station in diesem Sinne möglich, das man zumindest einen Teil davon in eine Rotation versetzen könnte? :confused:

Und P.S.: weitere sehr schöne Bilder, wie man sich solch eine Station in größerem Umfang vorstellen könnte, enthielt schon der Filmklassiker "2001 Odyssee im Weltraum" ( sieht man z.B. -> hier ).
 

Bynaus

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Wäre also ein Umbau der Station in diesem Sinne möglich, das man zumindest einen Teil davon in eine Rotation versetzen könnte?

Nicht mit den heutigen Raumfahrtsbudgets. Ich denke, Ingenieure (insbesondere Raumfahrtingenieure) schauen sehr oft SciFi-Filme (viele kamen dadurch vielleicht überhaupt erst zu ihrem Beruf?), allerdings ist es ein Ding, so eine Zentrifuge für einen Film zu animieren, und ein anderes, eine funktionierende Zentrifuge zu bauen und ins All zu starten. Die ISS hatte übrigens ursprünglich ein kleines Zentrifugenmodul, in dem die Auswirkungen dieser Art von künstlicher Schwerkraft auf Pflanzen und Tiere hätte erforscht werden sollen. Leider wurde das Modul aus Kostengründen gestrichen.
 

mac

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Hallo Zweiblum,

der mittlere Teil wird dabei in Rotation versetzt, so dass die Astronauten dort zumindest eine leichte Schwerkraft empfinden können.

Ein solches ‚Karussell‘ hat, besonders wenn es schnell rotiert, einige Nachteile.

Stell Dir folgendes vor:

Du stehst in diesem Rotationszylinder und schaust in Richtung Drehachse. Also so, daß sich die Zylinderwände links und rechts von Dir nach ‚oben‘ krümmen, Deine Blickrichtung somit parallel zur Drehachse zeigt und die Welt draußen sich für Dich gegen den Uhrzeigersinn dreht.


aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rotationsachse
Wiki schrieb:
Anschaulich machen lässt sich die Drehachse anhand des Rades. Die Drehachse steht senkrecht auf den Speichen. Sie steht auch senkrecht auf dem Radreifen, der einen Kreis darstellt. In abstrakter Betrachtungsweise kommt man ohne Speichen und Reifen aus. Wir ersetzen den Reifen durch Punkte, die sich auf einer Kreisbahn bewegen, deren Durchmesser ohne Belang ist. Der gedachte Kreis spannt eine Ebene auf, auf der die Drehachse senkrecht steht.

Die Drehachse kann jetzt noch eine Richtung bekommen, das heißt, sie kann in eine Richtung oder auch entgegengesetzt zeigen. Wenn sich der Kreis vom Beobachter gesehen, im Uhrzeigersinn dreht, weist sein Blick in dieselbe Richtung wie die Richtung der Drehachse zeigt. Dies ist eine Vereinbarung (Definition). Siehe dazu auch Drehrichtung.
Wenn Du hier den Eindruck hast, daß ich bei meiner Richtungsangabe die Drehrichtung verwechselt habe, dann denke bitte daran, daß Du Dich im Beispiel nicht als außen stehender Beobachter befindest, sondern Dich im rotierenden System mit bewegst.

Dein Gleichgewichtsorgan, genauer die Flüssigkeit in den Bogengängen (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Bogengänge) paßt sich Deiner Rotation nach kurzer Zeit an und Du hast den Eindruck, der Zylinder steht und die Welt draußen rotiert. Wenn Du Dich nun aber um Deine eigene Längsachse drehst und in die andere Richtung schaust, siehst Du, daß sich die Welt draußen nun im Uhrzeigersinn dreht. Die Flüssigkeit in den Bogengängen aber noch nicht. Bewegt sich diese Flüssigkeit schnell genug, dann fällst Du um. Eine solche Konfusion zwischen den verschiedenen Sinnesorganen (hier Augen und Bogengänge und Bogengänge untereinander) gibt es im richtigen, ursprünglichen Leben eigentlich nur bei Vergiftungen, zumindest sind diese der gefährlichste Grund. Als natürliche Gegenmaßnahme wird Dir schlecht und Du mußt Dich übergeben (um das vermeintlich gegessene Gift los zu werden) Das geht alles an Deinem bewußten Willen vorbei, macht Dich aber trotzdem arbeitsunfähig.

Erst wenn die Rotation langsam genug ist, wird Dir nicht bei jeder Drehung um die eigene Achse schwindelig.

Den Zusammenhang zwischen Beschleunigung, Rotationsgeschwindigkeit und Radius des Drehzylinders kannst Du selber ausrechnen (keine Angst, geht sogar ohne Mathe Leistungskurs ;))

Beschleunigung durch Rotation = ((2 * Pi / Zeit für eine Umdrehung)zum Quadrat) * Zylinderradius)

alle Längen in m, Zeit in Sekunden
Das Ergebnis hat die Einheit Meter/Sekunde zum Quadrat (m/s^2) Das ist eine Beschleunigung. Die für uns normale Erdbeschleunigung, also das was wir als Erdanziehung empfinden, beträgt 9,81 m/s^2

Als Kontrollmöglichkeit, falls Du es selber rechnen möchtest, schreibe ich Dir das Ergebnis für einen Zylinder mit einem Durchmesser von 20 m (also 10 m Radius) und einer Rotationsgeschwindigkeit von einer Umdrehung pro Minute, also Zeit für eine Umdrehung = 60 Sekunden) auf:

= 0,10966… m/s^2

das ist erst rund 1/100 der Erdschwerkraft und darum ist es im wirklichen Leben, sogar mit SciFi, ;) schwierig solche Ideen nutzbringend zu verwirklichen.

Herzliche Grüße

MAC
 
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_Mars_

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1/10 g würde doch schon genügen. Es ist etwas weniger als die Mondschwerkraft, aber immerhin kann man dann 100kg Hanteln statt 10 kg verwenden.( 1/5 g wäre auch noch eine Option. Oder 1/3 g...)

Laufen ginge auch, und Bauchmuskeln lassen sich am besten mit viel Übungen ohne große Anstrengungen aufbauen. :)
 
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