PS: Ich bin seit gestern nur halb da, weil ich meinen Rechner total umpartionieren und -kopieren muß da dauernd voll. Trotzdem kurz zu den letzten posts ab #62:
Hallo Herr Dr. Landgraf,
herrlich das Sie sich zu dieser späten Stunde noch äussern!
Das mit Ihrem Rechner kommt mir bekannt vor, allerdings gehen meine Erinnerungen, betr. solch von Ihnen beschriebener Probleme, bis in die frühen 90ger zurück! Sie werden doch hoffentlich nicht mit einem Pentium der ersten Baureihe arbeiten?
Einstein war natürlich auch nur ein Mensch und Forscher, somit auch den üblichen menschlichen Beschränkungen inkl. normalem try-and-error der Forschung unterlegen. Aber er hat in ausgewogenem Maße sowohl gerechnet als auch Intuition benutzt. Wir müssen uns daran erinnern, daß zur damaligen Zeit bereits viele einzelne Befunde bekannt waren und Rechnungen zu diesen vorlagen. Einstein hat dann die Intuition benutzt, um alles kohärent zusammenzusetzen.
Ich bin da ganz Ihrer Meinung. Die Entscheidung, ob Einstein ein ausgezeichneter Mathematiker war oder nicht, konnte ich auch nicht selbst treffen, dies ergab sich z.B. aus Recherchen. Wichtig denke ich ist anzufügen, dass Einsteins Hartnäckigkeit und Ausdauer eine Sache zu verfolgen und sein grosser Bedarf wissenschaftliches zu kommunizieren, desweiteren zu seinen Erfolgen führte.
Wichtig zu beachten, daß in dieser Welt nichts perfekt, und auch die Forschung ein iterativer Prozeß ist. Nach Einstein (und Kant) hat man von der Erfahrung auszugehen, dazu passende Theorien zu machen, daraus weitere Beobachtungen um zwischen diesen zu entscheiden und sie zu verbessern.
Hier unterscheiden sich unsere Meinungen, soweit die Welt uns auch nicht perfekt erscheinen möge, ist sie es jedoch imho in Ihrer endgültigen gesamten Beschaffenheit. Dies ist aber eine eher philosophische Frage, die hier keinen Anspruch auf Wahr oder Unwahr erheben sollte. Weiterführend ist mir der „klassische“ Begriff der empirischen Wissenschaften nicht unbekannt.
Leider wird das oft in umgekehrter Richtung gemacht. Die Mathematik ergibt viel mehr als der Realität entsprechende Modelle. Momentan besteht zu große Toleranz und zu geringes Aussieben gleich vom Ansatz her. Zu allen theoretisch erdenklichen Variationen der Lagrange- bzw. Wirkungsfunktion werden Modelle und Beobachtungsvorhersagen gemacht --
Natürlich kann ich als Laie hier kaum geeignete Stellung nehmen, da ich nicht über genug Einsichten in wissenschaftliche Basisarbeiten verfüge, ich kann nur darauf verweisen, dass meine privaten Studien zu dem Schluss führen, dass die Mannigfaltigkeit an Variationen letztendlich immer zu „positiven evolutionären“ Sprüngen geführt habe. Inwieweit hier gedachter Zufall einem Determinismus entspricht, wie z.B. bei der Frage nach der Feinabstimmung der Naturkonstanten, bleibt offen.
Hingegen stände ich einem sozus. „Beschneiden“ von Variationen eher skeptisch entgegen, da ich zuviele gute Wissenschaftler abwandern gesehen habe, diesen man einen Erfolg wohl nicht zutraute. Oder wenn ich historische Zeiten erinnere, in denen falsche Beweggründe zu reduzierter Vielfalt führten. Im Grunde müsste ja jemand „Entscheiden“ was Sinnvoll ist und was nicht und das halte ich für ein wirkliches Problem, das sich imho verstärkt äussert. Sollte es sich bei solchen „Entscheidern“ allerdings um Grössen wie Herrn Hans Peter Dürr halten, hätte „ich“ nichts einzuwenden.
Für großräumige zusätzliche Strukturen - etwa eine senkrechte weitere Dimension, in der nach kurzer Entfernung eine andere Schicht als ein benachbartes Universum bestünde - besteht insofern keinerlei Bedarf.
Kein Bedarf, wenn ich recht verstehe, ist eine elegante Beschreibung dafür, dass Sie ein Paralelluniversum für sozus. „Unfug“ halten. Ich will Sie damit nicht kränken, das steht mir Fern, mir selbst reicht ein einziges allemal und darüber hinaus scheinen mir als Laien die „Stringtheorien“ auch nicht verlässlich genug um der Idee, z.B. bzgl. Branen genug Vertrauen zu schenken. Das jedoch „nach kurzer Entfernung“, z.B. durch eine Mannigfaltigkeit bedingte Raumzeitkrümmung, ein Tunneln in weit entfernte Bereiche möglich sein könnte, will ich nicht ausschliessen.
Umgekehrt erklärt in kleinen Skalen die Quantenmechanik fast alles, ebenfalls auf der Basis der Zeit und des 3D-Ortsraumes. Die Gravitation ist dort ungleich schwAcher als andere Wechselwirkungen bis herab zur Planck-Skala. Ob man da dann nur wegen der schwachen, weiträumig wirkenden Gravitation weitere Dimensionen einführen muß, halte ich für ebenso fraglich. Wahrscheinlicher ist es mE, daß schlicht und einfach noch nicht eine adäquate Formulierung gefunden wurde, um im Mikroskopischen Gravitation und Quantisierung zusammenzufassen.
Wie bereits in einem meiner ersten Posts, deute ich das Sie hier auf Lösung durch Schleifen-Quantengravitation hoffen!? Sicher eine vielversprechende Theorie, in dem Sinne ist mir diese deutlicher als jede stringtheoretische Annahme, die mir bekannt wäre.
Zudem hat Penrose einen grossen Symphatie-Gehalt auf seiner Seite und was kann man schon gegen Smolin und Rovellis Engagement einräumen? Ich hoffe ich finde die Zeit meine Vorstellungen dazu etwas genauer zu beschreiben, was ich mich ohne mein Bett heute von innen gesehen zu haben, um diese Uhrzeit, nicht mehr traue.
Aus ganz anderer Betrachtungsweise bin ich zu der rein privaten Meinung gelangt, daß der Wirkung eine größere Bedeutung zuzuordnen ist, daß sie und damit selbst die Eigenzeit beobachterabhängig ist - also alles noch relativer als bei Einstein und überhaupt nichts mehr absolut.
Genau da ist auch eine meiner letzten Fragen aufgekommen, zum Glück habe ich ja nun Ihr Buch, Welt und Wirkungsprinzip erhalten und kann mich nach einer Mütze Schlaf ausgiebig damit beschäftigen, um so informiert wie möglich auf Ihre Ansichten einzugehen. Sicher wird es einige Fragen geben auf die ich mich schon freue.
Glaube an Gott und seine Schöpfung steht den Wissenschaften nicht entgegen; aber wie für alles müssen wir uns auch fürs Beobachten, Beschreiben und Nutzen der Welt ein bischen anstrengen. Wichtig auch die Erkenntnistheorie nicht ausufern zu lassen, sie einfach zu sehen und in der Realität zu bleiben.
Ich hoffe ich habe nicht den Eindruck bei Ihnen geweckt ich sei im „üblichen“ Sinne Gottesgläubig, dem ist nämlich nicht so. Auch distanziere ich mich von buddhistischen Vorstellungen, insofern ich mich überhaupt diesen je, ausser aus Gründen der Neugier und des Wissenzuwachses, genähert hätte. Allerdings, wahrscheinlich ähnlich wie Sie es beurteilen, sind einige interessante Analogien in Religionen und Weltanschauungen zu finden deren phänomenologische Deutungen, imho nicht nur Erachtenswert sind.
Später hat Einstein lange erfolglos intuitiv nach einer Vereinigung der Gravitation gesucht, aber das kann ganz einfach daran liegen daß es keine gibt.
Ich persönlich glaube nicht das Einstein noch besonders Intuitiv, in der Phase die Sie beschreiben, gewesen ist. Ich nehme an das er über die Jahre und die Anstregungen hinweg, einiges seiner Intuition einbüssen musste.
Natürlich kann es auch daran liegen das die Grav sich nunmal nicht vereinigen lasse, oder der damalige Kentnissstand einfach nicht ausreichte. Wenn man jedoch überlegt das es selbst heute noch nicht geglückt ist, ein schweres Los für ein so hervorragendes, hoffentlich nicht einmaliges, Genie der Neuzeit.
Viele Einzelheiten zum Vorgehen von Einstein und anderen stehen zBsp in der Zusammenfassung von Prof. Goenner (link muß ich erst suchen)
(Falls ich nicht ab morgen verschollen bin wenn gleich bei meiner Festplatten -Umkopier-Aktion alles daneben geht)
Ein Link von Ihnen wäre ausgezeichnet und viel Glück mit Ihrem Datenspeicher. Im Notfalle liesse sich sicher ein besseres Gerät auftreiben.
Sagen Sie einfach wenn Sie hierbei Hilfe benötigen, ich stehe Ihnen über interne Forums-Mail jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
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