Habitable Zone

TomTom333

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Hallo,

habe mich gefragt, ob es wohl ein Programm (Software) gibt in welche man (n) Daten eines Stern´s eingibt und der einem die HZ in AU´s ausgibt.
Hier meine ich innerer / äußerer Rand
Drauf gekommen bin ich nach dem Fund von Exo-P. HD 145457

Weitere Infos zum Stern Hier : http://exoplanet.eu/star.php?st=HD+145457

Mit fast 10 Sonnenradi wird seine HZ bestimmt nicht bei 0,7 AU sein.... oder?

Hat jemand ein Link.... ein Programm..... eine Formel.......

Tom
 

Bynaus

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Die Entfernung der habitablen Zone ist grob proportional zum Quadrat der Sternmasse.

Die Innere Grenze liegt bei 1 Sonnenmasse bei 0.95 AU, die Äussere bei 1.37 AU. Ein Stern mit 3 Sonnenmassen hat also eine habitable Zone, die von

3^2 * 0.95 = 7.6 AU

bis

3^2 * 1.37 = 10.96 AU

geht. Ein Stern von 0.1 Sonnenmassen hat hingegen eine habitable Zone, die von

0.1^2 * 0.95 = 0.0095 AU

bis

0.1^2 * 1.37 = 0.0137 AU

geht.

Das ist, wie gesagt, nur grob, weil sich die Energieverteilung im Sternspektrum mit der Masse verändert und die Albedo von Planeten (die entscheidend dazu beiträgt, ob ein Planet habitabel im Sinn der habitablen Zone ist oder nicht) stark von der Wellenlänge abhängig ist.
 

Alex74

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Genaugenommen sind es ja verschiedene Überlagerungen von Eigenschaften, die eine habitable Zone ausmachen;

Zum einen die Temperatur (siehe Bynaus Beitrag)
Dann das Strahlenspektrum (siehe Bynaus Beitrag)

=> schon aus diesen beiden kann es sich ergeben, daß gar keine habitable Zone existiert. Bei Blauen Riesen ist in dem Bereich angenehmer Temperatur die Sonnenstrahlung zu hart (Hauptlast im UV-Bereich), bei Roten Zwergen ist man am zweifeln, ob deren Infrarot-Spektrum überhaupt reicht, um photosyntheseähnliche Prozesse in Gang zu halten.

Weiter gehts mit der Synchronisierung der Eigenrotation;

Auch diese schneidet einen guten Teil der kleinen Sterne wohl weg, da Planeten an Roten Zwergen so nah dran sein müssen, daß diese dem Stern immer die gleiche Seite zeigen und es wenig wahrscheinlich ist, daß auf solchen Planeten lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

...könnte man sicher schreiben, so ein Programm.
Mit Eingabe der Masse und Umlaufdaten des Planeten könnte es sicher auch eine vereinfachte Aussage darüber treffen, wie wahrscheinlich hier Leben existieren kann. Bekannt ist mir aber nichts. :D

Gruß Alex
 

Bynaus

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Auch diese schneidet einen guten Teil der kleinen Sterne wohl weg, da Planeten an Roten Zwergen so nah dran sein müssen, daß diese dem Stern immer die gleiche Seite zeigen und es wenig wahrscheinlich ist, daß auf solchen Planeten lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

Auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme, dass Rote Zwergsterne vielleicht gar keine bewohnbare Zone besitzen (mal abgesehen davon, dass diese ohnehin sehr klein ist und die Chance, dort auch tatsächlich einen Planeten zu finden, winzig ist) es gibt hier aber schon einen Vorbehalt: wenn die Atmosphäre dicht genug ist, kann es sein, dass sie - wie bei der Venus - superrotiert und so die Wärme gleichmässig verteilt. Damit würde ein Ausfrieren der Atmosphäre (was ein grösseres Problem ist als die ungleiche Temperaturverteilung) verhindert. Ich glaube, ich habe mal eine Arbeit gesehen, in der gezeigt wurde, dass bereits eine Atmosphäre von ein paar bar CO2 ausreicht, um den Planeten rundum warm zu halten. Natürlich ist das dann aber ein weiteres "Goldlöckchen"-Problem (nicht zu wenig, nicht zu viel Atmosphäre).
 

Alex74

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So eindeutig ist "Bewohnbare Zone" ja auch nicht definiert, daß man sagen könnte "So, 0,8 AU = Du bist in der HZ, und Du mit 0,79 bist außerhalb".

Es hängt dann noch viel daran, wie der Planet bzw. seine Atmosphäre selbst mit der eingehenden Strahlung umgeht, ob sie stark reflektiert wird, wie groß der Treibhauseffekt ist, etc., hängt also auch sehr von der Zusammensetzung der Atmosphäre ab und ob es da Wolken gibt, und so weiter. Und vieles davon ist nur vage einzuschätzen, da die Entwicklung des Sterns und seines Planeten ja auch eine Rolle spielt (ein Planet, der zu Anfang knapp außerhalb stand, komplett vereiste und nach außen hin weiß ist, wird auch später, wenn der Stern mehr Energie abstrahlt und sich der Planet dann nominell innerhalb der HZ befindet, aufgrund seiner hohen Albedo komplett vereist bleiben.)
 

Orbit

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Alex74
Das hat aber Bynaus doch schon erklärt!
Nun gut, doppelt genäht hält besser. :)

Orbit
 
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Bynaus

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@TomTom333: Das Bild ist ja auch sehr allgemein, unterscheidet nur zwischen M, K und G-Zwergen. Ich bin sicher, du findest eine passende Sternmasse, so dass sie Zahlenwerte rausschauen, die in deinem Bild genannt werden. Die Formel, die ich dir geliefert habe, ist insofern viel flexibler.
 

TomTom333

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Bynaus

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Ist wohl knapp ausserhalb der habitablen Zone.

Von der Mondsituation her wäre der Planet gar nicht so ungünstig. 14 Jupitermassen, dass sind 4450 Erdmassen. Mit einem (vermuteten) typischen Mond/Planetenmasse-Verhältnis von 1:5000 kommt man auf eine totale maximale Mondmasse von knapp einer Erdmasse. Dummerweise könnte diese natürlich auch über einige grosse Monde mit einer Masse zwischen jener der Erde und jener des Mars verteilt sein (z.B. 4 x 2 Marsmassen). Wäre schade. :)
 

_Mars_

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2 Marsmasen wäre doch auch schon was... Auf jeden Fall genug um eine Atmosphäre zu halten, wenn sie ein Magnetfeld besitzen oder vom Magnetfeld des Exojupiter geschützt werden....


Aber durch die Gezeitenkräfte wird es noch ein bisschen wärmer... Und da er ohnehin schon zu nahe am Stern ist...
 

Bynaus

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Heute habe ich auf arxiv.org ein interessantes Paper zum Thema habitable (bewohnbare) Zone gefunden, und erlaube mir deshalb, diesen alten Thread wieder zum Leben zu erwecken... :) Die "klassische" HZ gemäss Kasting (dem Wissenschaftler, der sie als einer der ersten berechnet hat) geht ja von ca. 0.95 bis 1.67 AU. Nun haben diese Forscher die Arbeit wiederholt, allerdings berücksichtigen sie dabei eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse aus den letzten 30 Jahren (z.B. Absorbtion in bestimmten Bändern, verschiedenste Strahlungsspektren etc). Ich finde es erstaunlich und beeindruckend, wie gut das doch sehr einfach Modell in der Lage ist, die tatsächlichen Spektren von bekannten Planetenatmosphären wiederzugeben. Von den bekannten Exoplaneten liegen nur Gl 581 d und g (?), sowie HD 40307 g in der neuen HZ.

Interessant ist, dass das innere Ende der HZ näher an die Erde heranrückt, auf 0.99 AU (oder anders ausgedrückt: die Erde kommt ins Dampftreibhaus wenn die Sonneneinstrahlung 1.5% über dem heutigen Wert liegt, was bereits in 100-200 Mio Jahren der Fall sein wird). Die Autoren warnen zwar, dass hier die Albedo-Erhöhung durch Wasserdampfwolken nicht berücksichtigt wurde. Anderseits wissen wir aber aus Klimamodellen, dass Wolken eine komplizierte Rolle im Klimasystem einnehmen und keineswegs nur für Abkühlung sorgen. Die Autoren erwähnen allerdings auch, dass die Erde nicht ins Dampftreibhaus eintreten muss, damit die Sache für Lebewesen (wie Menschen) ungemütlich wird: ein paar Grad mehr reichen völlig aus.

Dass wir Menschen praktisch kurz vor dem Ende der bewohnbaren Zeit der Erde auftauchen, ist dann zu erwarten, wenn die typische Zeit bis zum Erscheinen einer Zivilisation sehr viel grösser ist als die typische Lebensdauer eines bewohnbaren Planeten (bzw., wenn die Chance der Zivilisationsbildung sehr klein ist). Auf den paar wenigen Planeten, auf denen "mit viel Glück" trotzdem eine Zivilisation auftaucht, erscheint diese in aller Regel kurz vor dem Ende der bewohnbaren Phase (so, wie wenn man mit 5 Würfeln gleichzeitig eine Sechs würfeln soll, aber dafür nur 10 Würfe zur Verfügung hat: in den wenigen Fällen, in denen das gelingt, wird es überwiegend innerhalb der letzten paar Würfe geschehen, weil die Wahrscheinlichkeitsverteilung in Richtung des Peaks by (1/6)^-5 = 7776 Würfe ansteigt). So könnte man die Beobachtung unseres Heimatplaneten am Abgrund der HZ als Hinweis nehmen, dass Zivilisationen tatsächlich extrem selten sind und die frühe Selbstzerstörung aller Zivilisationen nicht zwingend Teil der Antwort auf das Fermi-Paradox sein muss.
 

Kosmo

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Nimmt man die Annahme hinzu, dass zur Bildung von Zivilisationen unzählige Eigenschaften der Erde und des gesamten Systems Sol erforderlich sind (inkl. gewisser Impakte zu gewissen Zeitpunkten), könnten Zivilisationen nicht nur extrem selten, sondern überaus superselten sein!
 

Toni

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Anscheinend versucht man unter Aufwendung von allem möglichen simulationösem Hokuspokus die absolute Einzigartigkeit der Erde und der Menschheit immer und immer wieder zu fundamentalisieren!? Wir stünden ja bereits jetzt schon ...
am Abgrund der HZ
... und hätten einen der ganz wenigen Planeten, ...
auf denen "mit viel Glück" trotzdem eine Zivilisation auftaucht
Merkt Ihr eigentlich nicht, was da auf Kosten der Wissenschaft und moderner Forschung für Unfug verzapft wird?
Interessant ist, dass das innere Ende der HZ näher an die Erde heranrückt, auf 0.99 AU (oder anders ausgedrückt: die Erde kommt ins Dampftreibhaus wenn die Sonneneinstrahlung 1.5% über dem heutigen Wert liegt, was bereits in 100-200 Mio Jahren der Fall sein wird).
1 AU = 149,6 Mill. km
0,99 AU = 148,104 Mill. km
Die Bahn der Erde schwankt innerhalb eines Jahres zwischen 148,1 und 151,1 Mill. km! - Sind deshalb die Sommer z.B. am südlichen Wendekreis wesentlich heißer und für den Menschen deshalb unerträglich als am nördlichen Wendekreis?? :confused:

Die Evolution des Menschen geschah in den tropischen Regionen Afrikas - und nicht in den kühleren oder gar kälteren Regionen, in denen WIR jetzt leben!
Die ersten Zivilisationen der Menschheit entwickelten sich in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde (Ägypten, Mesopotamien, Indien, Mittel- und Südamerika) - und eben NICHT in den kühleren oder gar kälteren Regionen!!

Es gab in der Geschichte des Lebens auf der Erde schön öfters Warmphasen, in denen die durchschnittlichen Temperaturen um etliche Grade höher lagen als heute - aber das Leben als solches explodierte! In den letzten Eiszeiten (und erst recht während der gewaltigen globalen Vereisung ["Schneeball Erde"]) kämpfte das Leben ums Überleben und eine Entwicklung menschlicher Zivilisation (mit Städten und Staaten) war undenkbar!
Die "klassische" HZ [...] geht ja von ca. 0.95 bis 1.67 AU.
WENN dem so wäre, dann müsste man sämtliche Fernsehsender, die Sendungen aus Forschung und Wissenschaft bringen, in welchen die HZ gezeigt und erklärt wird, der absichtlichen Lügenverbreitung bezichtigen, da in solchen Beiträgen die Erde IMMER fast mittig befindlich in der HZ dargestellt wird! Zwar reicht dort die HZ insgesamt gesehen ebenfalls etwas näher zum Mars als zur Venus, aber eine Erde "am Abgrund" der HZ wurde in solchen Sendungen NOCH NIE gezeigt!!

http://de.wikipedia.org/wiki/Habitable_Zone

Dass wir Menschen praktisch kurz vor dem Ende der bewohnbaren Zeit der Erde auftauchen,
Genau SOLCH eine Aussage wird ja von den Leuten angestrebt, die dann ihre Simulationen mit genau DEN Daten ausstatten, dass eben solche Ergebnisse dabei herauskommen! - Hier wird das Mittel (die Simulation) zum Zweck (die Aussage, wir wären die einzige intelligente Spezies im All und hätten verdammtes Glück gehabt bzw. hätten es irgendeinem Gott zu verdanken, dass wir überhaupt existieren) gemacht! - "Human-Egozentrik" vom Feinsten!! :D

so, wie wenn man mit 5 Würfeln gleichzeitig eine Sechs würfeln soll, aber dafür nur 10 Würfe zur Verfügung hat: in den wenigen Fällen, in denen das gelingt, wird es überwiegend innerhalb der letzten paar Würfe geschehen, weil die Wahrscheinlichkeitsverteilung in Richtung des Peaks by (1/6)^-5 = 7776 Würfe ansteigt
Die Natur würfelt nicht! - (in Anlehnung an den Ausspruch eines der größten Wissenschaftler des letzten Jahrhunderts ^^)

Habitable Grüße von Toni
 

Ich

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Hi Toni,

schalt doch mal das Hirn ein, bevor du dich wieder wegen nichts ereiferst. Der Punkt ist, dass die Sonne immer heißer wird und deswegen die Erde immer näher an den Kollaps schiebt. Vor 400 Mio Jahren konnte der Regelkreis Erde ein paar Grad wärmer durchaus vertragen und auch wieder zurückstellen. Heute anscheinend nicht mehr.
Meine letzte Zahl zum Ende der Bewohnbarkeit ist, dass es in etwas 700 Mio Jahren so weit ist. Jetzt meint einer, dass das noch früher der Fall sein könnte. Deswegen Zeter und Mordio zu schreien, die Ergebnisse (ohne Hintergrundwissen oder Verständnis der Zusammenhänge, wie klar aus deinem Beitrag hervorgeht) als "Unfug" zu bezeichnen und dem Forscher unlautere Motive zu unterstellen, geht eindeutig zu weit. Stattdessen könntest du dir z.B. überlegen, warum dein Argument
Toni schrieb:
Die Bahn der Erde schwankt innerhalb eines Jahres zwischen 148,1 und 151,1 Mill. km! - Sind deshalb die Sommer z.B. am südlichen Wendekreis wesentlich heißer und für den Menschen deshalb unerträglich als am nördlichen Wendekreis??
Unsinn ist.

Hi Bynaus,

Bynaus schrieb:
so, wie wenn man mit 5 Würfeln gleichzeitig eine Sechs würfeln soll, aber dafür nur 10 Würfe zur Verfügung hat: in den wenigen Fällen, in denen das gelingt, wird es überwiegend innerhalb der letzten paar Würfe geschehen, weil die Wahrscheinlichkeitsverteilung in Richtung des Peaks by (1/6)^-5 = 7776 Würfe ansteigt
Nein, das funktioniert nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist bei jedem Wurf dieselbe. Deswegen wird das erste Ereignis "Zivilisation entsteht" (bzw. "5x6") mit größter Wahrscheinlichkeit am Anfang passieren, nicht am Ende.
Wobei im Falle von Zivilisationen die Gleichverteilung der Wahrscheinlichkeit m. E. nicht gegeben ist, sondern eine gewisse Evolution stattgefunden haben muss. Erst dann, wenn der Peak der Wahrscheinlichkeitsdichte (nicht nur der Erwartungswert!) in der Zukunft liegt, werden Zivilisationen bevorzugt am Ende entstehen. Das müsste man aber mit anderen Mitteln als Statistik belegen oder plausibel machen.
 

Bynaus

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Anscheinend versucht man unter Aufwendung von allem möglichen simulationösem Hokuspokus die absolute Einzigartigkeit der Erde und der Menschheit immer und immer wieder zu fundamentalisieren!?

Lieber Toni, erstens vermischst du hier den Artikel (der keinerlei solche Gedanken äussert) mit meinen Anmerkungen zum Thema. Ich bezweifle, dass die Autoren auch nur im Entferntesten die Absicht hatten, die du ihnen hier unterstellst. Wenn schon müsstest du also schreiben, dass ich hier "unter Aufwendung von allem möglichen simulationösem Hokuspokus" (etc.) hier versuche, irgendwas zu "fundamentalisieren"...

Was ich aber nicht tue. Die Erde und die Menschheit ist sicher (im gesamten beobachtbaren Universum) einzigartig (ich glaube kaum, dass du behaupten möchtest, dass es in der Andromedagalaxie eine Erde gäbe, komplett mit Nord- und Südamerika, der Freiheitsstatue an der Ostküste von ersterem und Gürteltieren im Urwald von letzterem)... Das hast du wohl aber nicht gemeint.

Natürlich ist es nach allem was wir wissen sehr wahrscheinlich, dass es im Universum viele erdähnliche Welten, und viele andere intelligente Lebensformen gibt: diesbezüglich sind Erde und Menschheit mit Sicherheit nicht "einzigartig". Die alles entscheidende Frage ist aber die nach der Distanz bis zu jenen anderen belebten oder zivilisierten Welten. Und eine sehr nahe innere Grenze der HZ weist eben darauf hin, dass diese Distanz eher grösser als kleiner ist.

Die Bahn der Erde schwankt innerhalb eines Jahres zwischen 148,1 und 151,1 Mill. km! - Sind deshalb die Sommer z.B. am südlichen Wendekreis wesentlich heißer und für den Menschen deshalb unerträglich als am nördlichen Wendekreis??

Es besteht ein fundamentaler Unterschied im totalen Energieeintrag, ob die Erde nur ein paar Wochen bei einer bestimmten Distanz verbringt (die dann auch noch durch eine längere Zeit auf grösserer als mittlerer Distanz kompensidert werden), oder das ganze Jahr durch. Und es geht um diesen Energieeintrag. Wenn die gesamte Energie, die die Erde absorbiert, steigt, dann kommt eben eine Entwicklungskette in Gang, die zum Dampftreibhaus führt (Sättigung der Erdatmosphäre mit Wasserdampf, hohe Temperaturen, Verlust des Ozeans ins All), und von dort dann irgendwann (wenn die Temperaturen hoch genug sind, um CO2 aus dem Kalk zu lösen) ins "Runaway"-Treibhausklima der Venus.

Die Tropen befänden sich übrigens jetzt schon in einem Zustand, der ins Dampftreibhaus führen würde - wenn nicht die Zirkulation über die Pole eine stetige Abkühlung ermöglichen würde. Mit zunehmender Einstrahlungsleistung wandert diese "kritische" Zone auf beiden Hemisphären in Richtung Pole, bis irgendwann der Kipppunkt kommt, wo die Pole die benötigte Kühlung nicht mehr leisten können.

Es gab in der Geschichte des Lebens auf der Erde schön öfters Warmphasen, in denen die durchschnittlichen Temperaturen um etliche Grade höher lagen als heute

Erzählt das jemandem, der das nicht weiss... Diese Warmphasen hatten stets hohe Konzentrationen an Treibhausgasen zur Ursache: diese düngen ihrerseits die Pflanzenwelt: der Lebensraum ist grösser, das Nahrungsangebot ist grösser - kein Wunder, dass das Leben explodiert! Mit steigender Sonneneinstrahlung im Verlauf der Jahrmilliarden hat das Erdklimasystem den CO2-Gehalt auf (im grossen und ganzen) immer tiefere Werte hinunterreguliert. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Da Pflanzen ohne CO2 nicht auskommen, wird diese letzte "Warmphase" eben nicht zu einer Explosion des Lebens führen, sondern zu dessen Kollaps. Nicht heute oder morgen, aber - in ergeschichtlichen Zeiträumen - relativ bald (100 - 200 Mio Jahren).

WENN dem so wäre, dann müsste man sämtliche Fernsehsender, die Sendungen aus Forschung und Wissenschaft bringen, in welchen die HZ gezeigt und erklärt wird, der absichtlichen Lügenverbreitung bezichtigen, da in solchen Beiträgen die Erde IMMER fast mittig befindlich in der HZ dargestellt wird!

Sie sagens im Fernsehen! Es muss so sein!!! Lies doch mal in deinem eigenen Link nach...

die Aussage, wir wären die einzige intelligente Spezies im All und hätten verdammtes Glück gehabt bzw. hätten es irgendeinem Gott zu verdanken, dass wir überhaupt existieren

Du hast leider überhaupt nicht begriffen, um was es geht, du hast offenbar nicht einmal ernsthaft versucht, zu verstehen, was ich sagen wollte. Mit "Gott" hat das alles nichts zu tun.

Die Natur würfelt nicht!

Natürlich würfelt sie. Evolution, schon mal gehört?
 

mac

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Hallo Toni,

Anscheinend versucht man unter Aufwendung von allem möglichen simulationösem Hokuspokus die absolute Einzigartigkeit der Erde und der Menschheit immer und immer wieder zu fundamentalisieren!?
Wieso fundamentalisieren?

Die Erde ist einmalig, und nicht wiederholbar. Das bedeutet doch aber nicht, daß nur die Erde bewohnbar ist und nur sie (höheres) Leben hervorgebracht haben kann.

Ich nehme mal an, daß Du ‚simulationösen Hokuspokus‘ rein polemisch gemeint hast? Denn nur weil Du und ich diese Simulation nicht ohne erheblichen Aufwand nachvollziehen könnten, ist sie ja noch lange keine Hexerei – oder?

Daß ihre Bewohnbarkeit, egal für wen, einen Anfang hatte und ein Ende haben wird, willst Du doch sicher auch nicht ernsthaft bestreiten, oder?

Warum bringt Dich dann eigentliche eine solche Aussage ( noch für 100 Millionen Jahre bewohnbar) so auf die Palme? Zu erwarten, daß wir (Menschen) noch 100 Millionen Jahre existieren könnten, ist doch zumindest nach den bisher gesammelten Informationen zu Lebenszeiten von Arten, ziemlich kühn.

Ganz davon abgesehen, liegt es doch an uns und nur an uns, was wir daraus machen. In einem hunderttausendstel dieser Zeit könnten wir problemlos mit unseren natürlichen Fähigkeiten diesen Zeitraum für die Biosphäre der Erde und weit darüber hinaus, um einen Faktor > 10 verlängern, wenn es das ist, was Dich auf die Palme treibt?


Merkt Ihr eigentlich nicht, was da auf Kosten der Wissenschaft und moderner Forschung für Unfug verzapft wird?
Nö. Eigentlich merke ich bisher nur, daß Du in Deiner Rage Unfug verzapfst:
1 AU = 149,6 Mill. km
0,99 AU = 148,104 Mill. km
Die Bahn der Erde schwankt innerhalb eines Jahres zwischen 148,1 und 151,1 Mill. km! - Sind deshalb die Sommer z.B. am südlichen Wendekreis wesentlich heißer und für den Menschen deshalb unerträglich als am nördlichen Wendekreis?? :confused:
ist von ähnlicher Qualität wie die Aussage: Wennse in Doartmund Temperaturen von -20 bis +40 Grad hast, wat kommse mich dann mit Deine 4° Erderwärmung?



WENN dem so wäre, dann müsste man sämtliche Fernsehsender, die Sendungen aus Forschung und Wissenschaft bringen, in welchen die HZ gezeigt und erklärt wird, der absichtlichen Lügenverbreitung bezichtigen, da in solchen Beiträgen die Erde IMMER fast mittig befindlich in der HZ dargestellt wird! Zwar reicht dort die HZ insgesamt gesehen ebenfalls etwas näher zum Mars als zur Venus, aber eine Erde "am Abgrund" der HZ wurde in solchen Sendungen NOCH NIE gezeigt!!

http://de.wikipedia.org/wiki/Habitable_Zone
In dem von Dir verlinkten Wiki-Artikel stehen doch genau die Zahlen, die auch Bynaus hier genannt hatte. Mal abgesehen davon, warum glaubst Du, daß in einer Fernsehsendung, in der eine Graphik zur Veranschaulichung gezeigt wird, Du mit Deinem Augenschein aus dieser Graphik eine bessere/wahrere Information interpretieren kannst, als sie in den Zahlen des von Dir verlinkten Wiki-Artikels nachzulesen sind?



Die Evolution des Menschen geschah in den tropischen Regionen Afrikas - und nicht in den kühleren oder gar kälteren Regionen, in denen WIR jetzt leben!
Die ersten Zivilisationen der Menschheit entwickelten sich in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde (Ägypten, Mesopotamien, Indien, Mittel- und Südamerika) - und eben NICHT in den kühleren oder gar kälteren Regionen!!

Es gab in der Geschichte des Lebens auf der Erde schön öfters Warmphasen, in denen die durchschnittlichen Temperaturen um etliche Grade höher lagen als heute - aber das Leben als solches explodierte! In den letzten Eiszeiten (und erst recht während der gewaltigen globalen Vereisung ["Schneeball Erde"]) kämpfte das Leben ums Überleben und eine Entwicklung menschlicher Zivilisation (mit Städten und Staaten) war undenkbar!
Und das widerspricht jetzt genau wo dem, was in dem hier diskutierten Thread gesagt wurde?



Genau SOLCH eine Aussage wird ja von den Leuten angestrebt, die dann ihre Simulationen mit genau DEN Daten ausstatten, dass eben solche Ergebnisse dabei herauskommen! –
Haben ‚diese Leute‘ Dir das in einem persönlichen Gespräch, vielleicht sogar hinter vorgehaltener Hand unter dem Siegel der Verschwiegenheit gestanden? Dann müßte ich annehmen, daß man Dir besser nichts anvertrauen sollte.

Wenn das, wovon ich aus gehen, nicht so war, woher nimmst Du dann solche Gewißheiten? Warum unterstellst Du ‚diesen Leuten‘ solch unredliches, leicht widerlegbares täuschen und lügen? Hältst Du sie für so blöde? Oder glaubst Du, daß ihr Bestreben die klimatischen Einflüsse auf die Entwicklung von Planeten, also auch unserer Erde, so gut wie möglich zu verstehen sinnlos sind und daher auch nicht ihr Motiv sein können? Dann solltest Du hier Schritt für Schritt erklären, wieso das sinnlos ist. Sollte Dir dann ja auch nicht so schwer fallen.

Den Rest verbuche ich vorläufig auch wieder unter emotional getriebener Polemik.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Bynaus

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Ich schrieb:
Nein, das funktioniert nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist bei jedem Wurf dieselbe.

Hm, möglich, dass ich in meiner simplen Analogie einen Denkfehler gemacht habe. Meine Darstellung war auch nicht vollständig. Im vollständigen Modell geht man davon aus, dass mehrere "hard steps" von der Entwicklung von Leben bis hin zur Zivilisation überwunden werden müssen, wobei jeder "step" auf dem vorherigen aufbaut. Man braucht also Prokaryoten für Eukaryoten, Eukaryoten für Mehrzeller, etc. Dann kommt eben raus, dass sich aus dem zeitlichen Abstand zum künftigen Ende der Biosphäre rekonstruieren lässt, wie viele "hard steps" es gibt.

Hier z.B. ein Artikel von Brandon Carter dazu, geschrieben 1987. http://arxiv.org/abs/0711.1985

Eine inner HZ, die noch näher an der Erde ist als bisher gedacht, würde die Anzahl "hard steps" weiter nach oben treiben. Auch ein Weg zu sagen, dass die Distanz zur nächsten Erde bzw. Zivilisation grösser wird.

EDIT: Mittlerweile gibts auch einen Artikel auf NewScientist: http://www.newscientist.com/article/dn23118-earth-and-others-lose-status-as-goldilocks-worlds.html
 
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Ich

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Im vollständigen Modell geht man davon aus, dass mehrere "hard steps" von der Entwicklung von Leben bis hin zur Zivilisation überwunden werden müssen, wobei jeder "step" auf dem vorherigen aufbaut.
Was in deinem Würfelmodell bedeutet, dass du z.B. den vierten Treffer zählst, nicht den ersten. Dann ist der Peak in der Zukunft, und dein Modell passt. Trivialerweise, weil's ja frühestens beim vierten Mal Würfeln klappen kann. 100 Versuche wären dann angemessener.
 
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