Phobos - ein Hohlkörper ?

ispom

Registriertes Mitglied
ich erinnere mich noch gut an die senstaionellen geschichten und spekulationen:

die Marsmonde sind hohl - sind es Raumschiffe der Aliens?

nun wissen wir mehr:
http://www.esa.int/esaCP/SEMIPX6K56G_index_0.html

es sind Geröllhaufen... 25 bis 35 % porös
it is little more than a ‘rubble pile’ circling Mars.

endgültig schluss mit den Spekulationen ... eigentlich schade ...
Alien-Raumschiffe sind doch viel interessanter als ordinäre Schutthaufen :eek:
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Das hätte ich dir (ohne Gewissheit, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit) schon lange sagen können... :D Ausserordentliche Behauptungen brauchen ausserordentliche Belege, und die Idee, die Marsmonde seien hohl, stand noch nie auf besonders solidem Grund, geschwiege denn die Idee, es seien "ausserirdische Raumschiffe" (warum auch sollte man Raumschiffen das Aussehen von natürlichen Himmelskörpern geben?).
 

ispom

Registriertes Mitglied
ich habe damals diese wilden Spekulationen (entweder in "Bild der Wissenschaft oder "Peter Mossleitner" oder so...) auch mit Skepsis verfolgt... aber die "Tarnung der Alien-Raumschiffe mit dem outfit von natürlichen Himmelskörpern", um uns Erdlinge ungestört beobachten zu können, klang recht plausibel :)
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,
Das hätte ich dir (ohne Gewissheit, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit) schon lange sagen können... :D Ausserordentliche Behauptungen brauchen ausserordentliche Belege, und die Idee, die Marsmonde seien hohl, stand noch nie auf besonders solidem Grund, geschwiege denn die Idee, es seien "ausserirdische Raumschiffe" (warum auch sollte man Raumschiffen das Aussehen von natürlichen Himmelskörpern geben?).
ispoms Erinnerung hat allerdings eine reale historische Basis. In den 1950er und 1960er Jahren war die Vorstellung eines hohlen Phobos Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Grund dafür war die damals (überhöhte) Messung der Rate, mit der sich Phobos der Oberfläche des Mars nähert. Ausgehend von den Überlegungen Iosif Samuilovich Shklovskys, konnte die Abbremsung des Marsmonds aufgrund atmosphärischer Reibung nur erklärt werden, wenn Phobos hohl und, so spekulierte man, sein Volumen von einer ca. 6 cm dicken Eisenhülle aufgespannt wäre. Eine Vorstellung, die konsequenterweise in die Annahme führte, Phobos wäre ein künstliches Objekt.

Diese Vorstellung erreichte über S. Fred Singer auch den damaligen amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Dieser übernahm aufgrund der Vorlage seines wissenschaftlichen Beraters die Annahme, dass es sich bei Phobos um eine Raumstation handeln könnte, die ausserirdischen, wenn nicht sogar marsianischen Ursprungs ist.
Heute wissen wir, dass die Abbremsung des Marsmonds geringer ist, als damals gemessen und dass Gezeitenkräfte und nicht atmosphärische Reibung dafür verantwortlich sind, dass Phobos irgendwann auf dem vierten Planeten einschlagen wird.

Die bisherigen Messungen von Mars Express haben allerdings auch gezeigt, dass mit grösseren Hohlräumen innerhalb von Phobos kalkuliert werden muss. Die Daten des neuesten Vorbeiflugs werden hier sicherlich noch genauere Erkenntnisse bringen. Phobos bleibt zwar auch dann ein natürliches Objekt. Aber wenn er wirklich Hohlräume birgt, könnte das Optionen für die bemannte Raumfahrt der nächsten Generation vorhalten. Und Phobos wird vielleicht dann doch noch eine Raumstation. Ein paar Millionen Jahre haben wir ja noch Zeit.

Grüsse galileo2609
 
Zuletzt bearbeitet:

Atraides

Registriertes Mitglied
(warum auch sollte man Raumschiffen das Aussehen von natürlichen Himmelskörpern geben?).

Wieso? Ist doch nicht die schlechteste Idee.

1. ist das Material schon im All.
2. fängt so eine dicke Gesteinshülle eine Menge an Strahlung ab.
3. Lässt sich so ein fliegender Bunker von (Mikro)meteoritentreffern eher weniger beeindrucken.
4. Hat man genug Material dabei, das sich bei sehr langen Reisen dann auch mal abnutzen darf
5. Hat man genug Raum um eine möglicherweise stahlende Energiequelle weit genug vom Habitat zu plazieren.
6. Fällt man nicht gleich auf, wenn man zufällig bei irgendeiner anderen Zivilisation im All reinstolpert.

Nachteil ist natürlich, das so ein Klotz erstmal bewegt werden will. Aber wer zwischen den Sternen reist, muß eh seeehr viel Zeit mitbringen, da fällt ein träger Start kaum ins Gewicht.

mfg

M. Bähr
 

jonas

Registriertes Mitglied
Bynaus schrieb:
(warum auch sollte man Raumschiffen das Aussehen von natürlichen Himmelskörpern geben?).
Ich erinnere mich, daß Du, Bynaus, diese Idee schon selbst einmal in die Diskussion geworfen hattest (glaube es war der Monsterthread "Goldener Mittelweg der Zivilisationsentwicklung" - bitte verzeih mir, wenn ich daher jetzt nicht die genaue Fundstelle raussuche ;))
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Oder man nimmt die Sonderform des Asteroiden, nähmlich einen Kometen. Hat man Wasser und damit auch treibstoff für ne ganze Zeit und sonderlich warm wird es ja im interstellaren Raum eh nicht
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich meinte das so: Natürlich kann man Asteroiden aushöhlen, um mit ihnen zwischen den Sternen hin und her zu fliegen. Aber das hätte zur Folge, dass die Oberfläche wohl kaum "natürlich" aussehen würde. Zunächst einmal hätte das Ding ja einen Antrieb, und dessen Reaktionsmasse muss irgendwo raus. Da dies zudem Energie erfordert, muss irgendwo Wärme abgestrahlt werden, wir brauchen also Radiatoren, je schneller das Asteroiden-Raumschiff fliegen kann, desto mehr. Dann bewegt es sich ja vermutlich mit relativistischer Geschwindigkeit, was Spuren auf der Oberfläche hinterlassen würde (die "Frontseite" wäre wohl verglast von all den Mikroeinschlägen). Es gäbe Ausgänge/Eingänge, die offen liegen würden. Man würde darauf hinarbeiten, das Raumschiff an der Oberfläche gleichmässig mit Regolith zu bedecken, damit die Strahlungsabschirmung überall einigermassen gleich ist, und damit vermutlich die tieferen Krater einebnen. Und so weiter.

Dass die Aussenseite völlig "natürlich" aussieht (unberührter Regolith, viele Krater, keine Anzeichen technischer Geräte oder interstellaren Fluges, etc) liesse dann nur einen Schluss zu: man wollte die wahre Natur des Himmelskörpers verschleiern. Das ist nur nötig, wenn man weiss, dass da auf dem dritten Planeten jemand ist, der sich dafür interessieren könnte - das heisst, das Raumschiff müsste auch vor relativ kurzer Zeit hier angekommen sein.

Was man aber auch bedenken muss: die Unversehrtheit bzw "Natürlichkeit" der Oberfläche kann man nur aus der Nähe beurteilen. Wäre der Mond tatsächlich hohl, kann man das auch aus der Ferne beurteilen (wie das 50er Jahre-Beispiel zeigt). Das heisst, die Tarnung als natürlicher Körper wäre völlig sinnlos, weil sie zwar auf die Nähe, aber nicht auf die Ferne wirken würde - jedem halbwegs intelligenten, interstellare Raumschiffe bauenden Alien muss es aber klar sein, dass wir diesen Mond zuerst aus der Ferne, dann erst aus der Nähe beobachten werden. Die Entdeckbarkeit der Hohlkörperform (wie man zuerst meinte) würde also darauf hindeuten, dass die Aliens ihr Raumschiffes nicht verschleiern wollen (sonst würden sie z.B. die langsame Abbremsung kompensieren). Man würde aus dieser Beobachtung ein nicht besonders getarntes Raumschiff erwarten. So lange es keine Nahaufnahmen von Phobos gab (also in den angesprochenen 50er und 60er Jahren) war die Raumschiffnatur von Phobos angesichts der zur Verfügung stehenden Daten eine valide Hypothese. Da wir heute Bilder von der Oberfläche von Phobos haben und diese ein natürliches Objekt zeigen, können wir praktisch ausschliessen, dass es sich um ein Raumschiff handelt (ganz abgesehen davon, dass der raumschiffartige Hohlkörper aufgrund heutigen Wissens gar nicht mehr möglich ist).
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

Registriertes Mitglied
Könnte die Oberfläche eines solchen Raumschiffs nicht über Jahrmillionen von Jahren wieder "renaturalisieren"? Ein Einschlag hier einerr da und schon sieht alels wieder ganz normal aus:)
Das würde natürlich vorraussetzen , wir hätten hier ein uraltes verwaistes Raumschiff.
mfg
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Zunächst einmal, zur Erinnerung, Phobos kann kein Hohlkörper sein, wie man das in den 50er und 60er Jahren glaubte. Diese Annahme basierte auf fehlerhaften Messungen.

Aber hypothetisch gesprochen: Nach sehr langer Zeit würde man wohl tatsächlich nichts mehr sehen. Neue Einschläge sorgen für neuen Regolith, der alles gleichmässig zu bedecken beginnt. Die verglaste Frontseite würde durch Einschläge aufgebrochen und pulverisiert.

Aber irgendwann müsste man dann auch Occam's Razor ins Spiel bringen: was ist wohl die einfachere Erklärung - dass Phobos ein uraltes ausserirdisches Raumschiff ist, das im Inneren eines Asteroiden gebaut wurde, das aber wiederum so lange verwaist war, dass jegliche künstliche Spuren an der Oberfläche zuverlässig verschwunden sind - oder dass Phobos ganz einfach ein natürlicher Körper ist?
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Ich wollt mit der Frage auch gar nicht sagen Phobos wäre kein natürliches Objekt es ging mir nur um die Möglichkeit:D

mfg
 
Oben