Periodensystem: Offiziell: Element 112 heißt Copernicium

astronews.com Redaktion

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Das schwerste anerkannte chemische Element mit der Ordnungszahl 112 wurde am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung entdeckt und hat seit dem 19. Februar 2010 den offiziellen Namen Copernicium mit dem chemischen Symbol Cn. Dies wurde von der für die Benennung zuständigen International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) beschlossen und am Freitag bekannt gegeben.*(19. Februar 2010)

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pauli

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hm ... also ich weiß nicht, man erzeugt ein "Element" für den Bruchteil einer Sekunde, weist es nach auf Grund von Strahlung/Bruckstücke, nennt es "neues Element" und gibt dem Element einen Namen ... ich sehe nicht, was daran die Entdeckung sein soll, man sollte es imho nur "künstlich erzeugt" nennen :eek:
 

Orbit

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man sollte es imho nur "künstlich erzeugt" nennen
Das tut man auch; aber ein künstlich erzeugtes neues Element ist's halt trotzdem. Man nimmt übrigens an, dass es im Bereich der Ordnungszahl 170 wieder stabile Elemente geben könnte.

Orbit
 

hardy

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hm ... also ich weiß nicht, man erzeugt ein "Element" für den Bruchteil einer Sekunde, weist es nach auf Grund von Strahlung/Bruckstücke, nennt es "neues Element" und gibt dem Element einen Namen ... ich sehe nicht, was daran die Entdeckung sein soll, man sollte es imho nur "künstlich erzeugt" nennen :eek:

Die Entdeckung besteht darin, ein solches Element nachgewiesen zu haben.

Alle Elemente jenseits des Urans (und sogar einige Elemente mit Ordnungszahlen < 92) wurden künstlich erzeugt. Die Frage ist, was man mit solchen Elementen anfangen kann. Eine Lebensdauer von Bruchteilen einer Sekunde ist technisch sicher nicht relevant.

Das Element mit der höchsten Ordnungszahl, das einen technischen Nutzen hat, ist Californium (Ordungszahl 98). Es dient als intensive Neutronenquelle. Elemente > 98 haben m. E. nur Bedeutung für die Grundlagenforschung. Vom Element 114 verspricht man sich eine 'Stabilitätsinsel'. Das wäre echt interessant!

meint
hardy
 

pauli

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"Island of Stability" - nicht schlecht :)
Wenn wirklich ein stabiles Nuklid dabei entstehen würde, könnte man es – wegen der Abwesenheit radioaktiver Zerfallsereignisse und der äußerst geringen Menge – experimentell kaum finden und nachweisen.
Die Natur machts uns aber auch wirklich schwer: selbst wenn endlich mal ein stabiles neues Element entstehen sollte, ist es ohne Zerfallsprodukte nicht nachweisbar ist :eek:
 

Orbit

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Hallo mac
Danke für den Ferienprospekt. Diese Inseln meinte ich. Die kleinen bei 114, 120 und 126 hatte ich einfach vergessen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Orbit,

Die kleinen bei 114, 120 und 126 hatte ich einfach vergessen. :)
Ich bis vor einigen Tagen auch. Ich habe darüber vor bestimmt mehr als 30 Jahren was gelesen. Weiß aber nicht mehr wo, nur daß ich das irgendwie mit dem Roman von Hans Dominik (Atomgewicht 500) in Verbindung bringe, den ich als Jugendlicher mal gelesen hatte. Als hier aber die Posts zur Energieversorgung der Planetenmissionen jenseits von Mars kamen, habe ich nach Alternativen gesucht und bin zufällig wieder darauf gestoßen.

Herzliche Grüße

MAC
 

CAP

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Auf Wikipedia steht, dass es erstmals 1996 nachgewiesen wurde (vermutlich).
Schon krass, dass es 14 Jahre dauert bis die IUPAC es offiziell bestätigt ?!
 

Stardust

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Und warum forscht man dann nicht gleich nach diesen Stabilitätsinseln sondern tastet sich langsam hoch?

Oder funktioniert diese Forschung nach dem Prinzip, schießen wir mal A und B zusammen und schauen was heute rauskommt?
 

TKC

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Und warum forscht man dann nicht gleich nach diesen Stabilitätsinseln sondern tastet sich langsam hoch?

Oder funktioniert diese Forschung nach dem Prinzip, schießen wir mal A und B zusammen und schauen was heute rauskommt?

Meines Kenntnissstandes nach, muss man erst bestimmte instabile Kerne "herstellen" um diese wiederum in Sekundenbruchteilen mit anderen Elementen zu "fusionieren." Andernfalls kommt man wohl nicht höher (abgesehen von dem Mehr an Energie, dass bei jedem "Sprung" benötigt wird).
 

hardy

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Alle Elemente jenseits des Urans (und sogar einige Elemente mit Ordnungszahlen < 92) wurden künstlich erzeugt.

Nanana, wer wird den hier das Erdinventar von Groessenordnungmaessig 100 kg natuerlich vorkommenden Plutoniums vergessen? Ich glaube ich habe erst gestern wieder ein Atom davon gesehen.

http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ja01150a034

Aha, Martin, da hast du wohl ein abbauwürdiges Plutonium-Vorkommen entdeckt? :D

Aber im Ernst: Ich hätte tatsächlich vorsichtiger formulieren müssen.
Neutronen, die natürlich vorkommendes Uran in Plutonium umwandeln können, finden sich immer. Zum einen aus der Spontanspaltung von U-238, zum anderen aus der Reaktion von alpha-Teilchen der Uran-Blei-Zerfallskette mit den Kernen leichter Elemente wie z. B. Sauerstoff (Photoneutronen).

Wegen der grossen Halbwertszeit des Isotops Pu-244 (80 Mio. Jahre) wurde Plutonium m. W. in die Liste der natürlich vorkommenden Elemente aufgenommen.

Danke und 'Glück auf'
hardy
 

_Mars_

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Man nimmt übrigens an, dass es im Bereich der Ordnungszahl 170 wieder stabile Elemente geben könnte.

Dauerhaft stabil, oder nur für Tage (wie die Insel der Stabilität)?

Was könnte uns sowas bringen? Für künstliche Schwerkraft in Raumschiffen wäre das wohl zu klein, und wenn man genug hätte, könnte man nicht mehr beschleunigen...

Evt. als Strahlenschutz?
 

Orbit

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Für künstliche Schwerkraft in Raumschiffen wäre das wohl zu klein, ...
Wie kommst du denn darauf? Obwohl künstlich hergestellt, würden sie doch aus ganz normalen Protonen und Neutronen bestehen, welche schon vor der Fusion da waren.

Dauerhaft stabil, oder nur für Tage (wie die Insel der Stabilität)?
Hab bisher geglaubt, man erhoffe sich dauerhaft stabile Elemente; aber das ist vielleicht falsch. Hardy weiss da sicher mehr. Und dazu auch:
Was könnte uns sowas bringen?

Orbit
 

Bynaus

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Orbit schrieb:
Wie kommst du denn darauf? Obwohl künstlich hergestellt, würden sie doch aus ganz normalen Protonen und Neutronen bestehen, welche schon vor der Fusion da waren.

Ich glaube, er meint, dass diese Elemente mit ihrer hohen Masse eine genügend hohe Anziehungskraft entwickeln könnten (bzw, er erkennt, dass das wohl nicht ausreicht), um für künstliche Gravitation durch ihre Gravitationswirkung zu sorgen...

Ich kann mir im Moment auch gerade keine praktischen Anwendungen vorstellen. Für Munition mit sehr hoher Dichte und damit Durchschlagskraft vielleicht (a la Uranmunition), allerdings kein besonders positiver Ausblick, aber sonst?
 

mac

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Hallo Bynaus,

Ich kann mir im Moment auch gerade keine praktischen Anwendungen vorstellen. Für Munition mit sehr hoher Dichte und damit Durchschlagskraft vielleicht (a la Uranmunition), allerdings kein besonders positiver Ausblick, aber sonst?
wenn das Geschoß mit dem man z.B. einen Panzer zerstören will, um unabsehbar viele Größenordnungen teurer ist, als der Panzer?

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Ja, da hast du natürlich völlig recht. Ich dachte da auch in eine andere Richtung, zugegeben, und die Gedanken sind nicht in den Post eingeflossen...

Wenn es denn eine solche Insel der Stabilität gibt, und diese Elemente tatsächlich stabil sind oder zumindest Halbwertszeiten von vielen Millionen Jahren haben, dann werden sie natürlich nicht nur in Labors auf der Erde, sondern auch in Supernova-Explosionen produziert (wo wohl so ziemlich alles produziert wird, was irgendwie möglich ist...). Das heisst, es müsste davon natürliche Vorkommen geben (selbst wenn sie extrem selten wären...). Soviel ich weiss, hat man da - trotz Suchen - nie etwas gefunden, aber ich habe keine Ahnung, wie intensiv die Suche wirklich war. Aber selbst dann dürfte es wohl sehr viel teurer kommen, das kleine bisschen stabiler Transurane aus irgendwelchen Gesteinen zusammenzukratzen, als einfach abgereicherte Uranmunition zu verwenden...
 

Bewegt

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Kann man auf der Erdoberfläche mit Maschinen so hohen Druck erzeugen, das man ein so schweres Element herstellt? Meiner Ansicht nach wäre der Druck wesentlich grösser als im Zentrum der Sonne, stimmt diese Ansicht?
 
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