Milchstrasse....

Orbit

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RPE schrieb:
Und ich denke, du liegst da sogar falsch, Orbit, mit deiner Annahme, dass diese nicht im Rahmen der RT beschreibbar wären.
Beschreibbar sind sie schon, da hast du Recht - wie auch die Singularität mit unendlicher Masse/Energie - aber physikalische sind sie ohne Relevanz. Ich erinnere daran, dass Einstein selbst der Meinung war, dass nicht alle Lösungen der RT in der Natur realisiert sein müssen.

Orbit
 
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RPE

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Orbit,

was ist in diesem Zusammenhang für dich noch physikalisch?
Eine Galaxie, deren Licht uns heute erreicht stand folglich irgendwann einmal mit uns in kausalem Zusammenhang. Bis hierhin ist es sicher physikalisch für uns beide, oder?
Sie hat jetzt aber das von Wright oben beschriebene z-Limit überschritten, so dass wir wissen, dass sie heute nicht mehr mit uns in kausalem Zusammenhang steht (uns nie wieder Licht von ihr errreichen kann). Für mich ist diese Galaxie jetzt weiterhin physikalisch. Mal Wurmlöcher (ausnahmsweise ;)) beiseite, hat sie wohl keine physikalische Relevanz mehr für uns hier, das sehe ich wohl ähnlich wie du, aber von einer 'in der Natur' realisierten bzw. physikalischen Lösung würde ich weiterhin sprechen. Du nicht?
 

Orbit

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RPE schrieb:
Eine Galaxie, deren Licht uns heute erreicht stand folglich irgendwann einmal mit uns in kausalem Zusammenhang.
Sie steht heute mit uns in kausalem Zusammenhang. Das, was uns heute von ihr erreicht, wechselwirkt mit uns.
RPE schrieb:
Sie hat jetzt aber das von Wright oben beschriebene z-Limit überschritten, so dass wir wissen, dass sie heute nicht mehr mit uns in kausalem Zusammenhang steht (uns nie wieder Licht von ihr errreichen kann). Für mich ist diese Galaxie jetzt weiterhin physikalisch.
Ich denke, du hast den von mac verlinkten Text von Ned Wright noch nicht verstanden.
Physikalisch relevant ist, was jetzt mit uns wechselwirkt.

Orbit
 

RPE

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Sie steht heute mit uns in kausalem Zusammenhang. Das, was uns heute von ihr erreicht, wechselwirkt mit uns.
Das war falsch von mir dargestellt. Sehe ich ein.

Ich denke, du hast den von mac verlinkten Text von Ned Wright noch nicht verstanden.
Physikalisch relevant ist, was jetzt mit uns wechselwirkt.

Ich glaube, du hast nicht verstanden, dass der Begriff der Gleichzeitigkeit und damit auch das Wort 'jetzt' nicht absolut sind sondern vom Bezugssystem abhängt. Siehe auch der erste Satz bei Wright.

RPE
 

Orbit

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RPE schrieb:
Ich glaube, du hast nicht verstanden, dass der Begriff der Gleichzeitigkeit und damit auch das Wort 'jetzt' nicht absolut sind...
Ich habe wohl von der ART noch einiges nicht verstanden - das aber schon. :)

Orbit
 
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Orbit

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Oder in der Vergangenheit wechselgewirkt hat.
Ehrlich gesagt, galileo, vermag ich dieser Ergänzung zu meiner Aussage in keinen sinnvollen Kontext abzugewinnen. Für mich ist sie von der Art
'Wenn man bei einem Hammerschlag die Kraftübertragung messen wolle, sei auch die Geschichte des Hammers zu berücksichtigen, insbesondere, dass das Eisen vor einiger Zeit noch als Eisenerz in einer Lagerstätte gelegen habe.' :)

Orbit
 

RPE

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Orbit, galileo,

wie beurteilt ihr die Unterscheidung bzw. Trennung zw. der Galaxie und dem Licht, das sie aussandte?

Ich würde dazu neigen, dazwischen zu unterscheiden, und der Galaxie trotzdem eine Existenz zugestehen, da ich momentan eine andere Definition von Existenz habe. Ich weiss zwar, dass uns ihr jetzt (comoving coordinates, kosmische Zeit) ausgesandtes Licht nie mehr erreichen kann, aber kann mich einfach nicht von dem recht wahrscheinlichen Wissen trennen, dass sie irgendwo noch weiter existiert. Ist wohl kein streng physikalisch relevanter Existenzbegriff und damit auch irgendwo wertlos, das sehe ich wohl ein. Aber nur weil meine Ex mich nicht mehr anruft, gehe ich ja auch nicht davon aus, dass sie nicht mehr existiert. ;)


Pragmatisch läuft es wohl darauf raus:
1) In einem offenen, beschleunigt expandierenden zeit-und räumlich simuliertem Weltmodell läuft sie irgendwann aus dem Rechengebiet, welches durch den (zeitlich wachsenden) Horizont definiert ist, und ist ab diesem Zeitpunkt für jeden weiteren Rechenschritt irrelevant.
2) Bei einem geschlossenen oder rekolabierenden sähe es wohl anders aus. Dann müßte man diese 'Dinger' wohl trotzdem weitermitrechnen, schließlich kommen sie irgendwann zurück.

Oder nicht?
 

Bernhard

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Wenn man bei einem Hammerschlag die Kraftübertragung messen wolle, sei auch die Geschichte des Hammers zu berücksichtigen
Hallo Orbit,

das ist ein guter Vergleich, der auch zutrifft. Schließlich hängt die Kraftübertragung anschaulich gesprochen von der Geschwindigkeit des Hammers ab.
Beispiel: Die Weltlinie des Hammers liegt z.B. im Rückwärtslichtkegel eines Ambosses. Über die Steigung der Weltlinie relativ zur Zeitachse gibt die Weltlinie Auskunft über die Geschwindigkeit vor dem Auftreffen des Hammers auf dem Amboss. Man muss also "Geschichte" in diesem Zusammenhang nur für kleine Zeitabstände deuten und schon macht der zitierte Satz wieder Sinn.
MfG
 
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mac

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Hallo RPE,

wie beurteilt ihr die Unterscheidung bzw. Trennung zw. der Galaxie und dem Licht, das sie aussandte?
Welche Galaxie meinst Du hier? Die, die Du heute hier, auf der Erde oder mit Hubble siehst, oder die, von der Du annimmst, daß sie in der comoving radial distance heute noch existiert?



Ich würde dazu neigen, dazwischen zu unterscheiden, und der Galaxie trotzdem eine Existenz zugestehen, da ich momentan eine andere Definition von Existenz habe.
Im philosophischen Sinne magst Du ihr diese Existenz zugestehen. Im physikalischen Sinne gibt es sie für uns nicht dort, wo sie heute wahrscheinlich ist.



Ich weiss zwar, dass uns ihr jetzt (comoving coordinates, kosmische Zeit) ausgesandtes Licht nie mehr erreichen kann, aber kann mich einfach nicht von dem recht wahrscheinlichen Wissen trennen, dass sie irgendwo noch weiter existiert.
wie gesagt, im philosophischen Sinne kann man das so sehen.



Ist wohl kein streng physikalisch relevanter Existenzbegriff und damit auch irgendwo wertlos, das sehe ich wohl ein. Aber nur weil meine Ex mich nicht mehr anruft, gehe ich ja auch nicht davon aus, dass sie nicht mehr existiert. ;)
dieser Vergleich ist ungeeignet. Deine Ex, wie Du sie zu nennen beliebst, kannst Du erreichen, wenn Du willst, und sie Dich, wenn sie will. Diese Galaxie von der Du sprichst, kannst Du selbst mit c nicht mehr erreichen und ihr heute ausgesandtes Licht Dich auch nicht. Du kannst Dir sozusagen nur noch alte Photos ansehen aber noch nicht mal ein Grab besuchen.



Pragmatisch läuft es wohl darauf raus:
1) In einem offenen, beschleunigt expandierenden zeit-und räumlich simuliertem Weltmodell läuft sie irgendwann aus dem Rechengebiet, welches durch den (zeitlich wachsenden) Horizont definiert ist, und ist ab diesem Zeitpunkt für jeden weiteren Rechenschritt irrelevant.
2) Bei einem geschlossenen oder rekolabierenden sähe es wohl anders aus. Dann müßte man diese 'Dinger' wohl trotzdem weitermitrechnen, schließlich kommen sie irgendwann zurück.
dieser Horizont ist nicht nur ein Simulationsrechengebiet. Wenn das Universum irgend wann mal kollabieren würde, nimmt sie an der Veranstaltung bei uns so lange überhaupt nicht mehr teil, wie wir kein Licht mehr von ihr sehen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Orbit, galileo,

wie beurteilt ihr die Unterscheidung bzw. Trennung zw. der Galaxie und dem Licht, das sie aussandte?
Hallo RPE
Da du mich persönlich fragst, gebe ich dir eine persönliche Antwort, die nicht dem Standardmodell entspricht:
In meiner Vorstellung gibt es keine Trennung, sondern wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit :) die Differenz zwischen dem Zeitpunkt t der Emmission und jenem der Absorption, to, die so genannte Lichtlaufzeit.

RPE schrieb:
Ich weiss zwar, dass uns ihr jetzt (comoving coordinates, kosmische Zeit) ausgesandtes Licht nie mehr erreichen kann, ...
Hier nehme ich an, dass eine Galaxie, deren Licht einmal bis zu uns gelangt ist, nie mehr erlöschen wird, nur weil sie ab einer bestimmten Grenze zu weit weg wäre. Nur die Lichtlaufzeit wird immer länger und zwar exponentiell. In meinem Modell gibt es in ferner Zukunft also weder einen Big Rip noch ein Big Freeze. Letzteres beschreibst du eigentlich hier:

RPE schrieb:
1) In einem offenen, beschleunigt expandierenden zeit-und räumlich simuliertem Weltmodell läuft sie irgendwann aus dem Rechengebiet, welches durch den (zeitlich wachsenden) Horizont definiert ist, und ist ab diesem Zeitpunkt für jeden weiteren Rechenschritt irrelevant.

Orbit
 
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