Inklination und Einfluß auf Planetenbahnen

Kosmosteilnehmer

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Mit Überraschung habe ich festgestellt,
dass nicht nur Pluto nicht in einer Ebene mit den Restplaneten liegt,
sondern viele Planeten eine mehr oder weniger starke Abweichung dazu aufweisen.

Nun die Frage:
Führt das nicht über kurz oder lange dazu,
dass über Milllionen / Milliarden von Jahren,
die Planeten sich gegenseitig derart beeinflussen,
dass die Gleichmässigkeit ihrer Bahnen bzgl. der Inklination durcheinander gerät ?

"Schmetterlingseffekt"; Chaostheorie ?
 

Bynaus

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Nein, warum? Wenn die Bahnen gegeneinander geneigt sind, sind die Planeten im Schnitt weiter voneinander entfernt, das heisst, ihre gravitativen Interaktionen verringern sich.

Es gibt so einen Mechanismus, der Inklination gegen Exzentrizität tauscht (den sog. Kozai-Mechanismus), der wirkt letztlich sogar stabilisierend auf die Planetenbahnen (spielt in unserem System aber v.a. für Asteroiden eine Rolle).
 

Kosmosteilnehmer

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Berechnungen. Stabilität und Chaos

So nahm ich das bisher auch an.
Die Planeten stabilisieren sich auch gegenseitig.
Selbst wenn es zutrifft, spricht das für Stabilität an sich ?

Die einzelnen Anziehungskräfte sind auch minimal. Das suggeriert erst einmal Stabilität.

In meinen Berechnungen habe ich nur die größten Entfernungen einbezogen, also die geringste Gravitationskräfte. Über lange Zeitperioden summieren diese Effekte deutlich.
Ab einem Zeitraum von 10 - 100 Mio. Jahre treten die Effekte deutlich hervor.

Wie ich gestern noch lesen konnte,
will ein Wissenschaftler (dessen Ergebnisse auch in Wikipedia, Spiegel, etc.) vorliegen,
in 40 Mill. Jahren ein völlig anderes Bahnverhalten der inneren Planeten (Merkur, Venus, Erde) berechnet haben. Er soll bestätigt worden sein und seine Berechnungen seien sehr umfassend gewesen.

Auch Effekte der Chaostheorie lassen für die Zukunft chaotischere Zustände vermuten.
(Winkeldifferenzen der einzelnen Planetenbahnen zueinander, usw.)


P.S.
Einige Stabilisierungseffekte, wie die des Mondes auf die Erdumdrehung
und damit auf das Wettergeschehen (schnellere Umdrehung, größere TempUnterschiede, stärkere Winde),
werden offenbar ebenfalls mit "Verschleiß" erkauft. Sein Abstand soll jährlich, aufgrund der damit verbundenen Effekte, um 3 cm zur Erde steigen.

Sein Stabilisierungseinfluß auf die Erde, wäre demnach in der Vergangenheit und Zukunft nur zeitbegrenzt möglich.

Werde mir mal die Mühe machen,
meine Berechnungen zu detaillieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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Das Sonnensystem zeigt im Zeitraum von >50 Mio Jahren ein chaotisches Verhalten - für diese Zeit ist es nicht möglich, die Positionen der Planeten vorherzusagen, während das für einen Zeitpunkt in, sagen wir, 10000 Jahren noch problemlos möglich ist.

Es ist auch möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich, dass es in der Zeit, die der Sonne noch bleibt, zu grossen Änderungen in der Architektur des inneren Planetensystems - bis hin zu Kollisionen - kommt. Die Chance dafür beträgt ein paar Prozent, wie kürzlich in einer Arbeit festgestellt wurde (von 2500 Simulationen -> 200 Planetenkollisionen (z.B. Merkur-Erde, Mars-Erde, Merkur-Venus, etc.), davon -> 50 betreffen die Erde).

http://www.space.com/scienceastronomy/090610-planets-colllide.html

Sein Abstand soll jährlich, aufgrund der damit verbundenen Effekte, um 3 cm zur Erde steigen.

Das hat mit den Gezeiten zu tun, nicht mit den Stabilisierungseffekten. Aber es ist tatsächlich so, dass in ca. 1 Mrd Jahre diese Stabilisierungseffekte wegen der ständigen Mondflucht von gegenwärtig 3.8 cm/Jahr nicht mehr greifen werden. In der Vergangenheit, als der Mond näher war, war die Stabilisierung aber immer gegeben.
 
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