Neue Hoffnung für Leben auf Titan

Stevie

Registriertes Mitglied
Wenn in diesem Jahrhundert noch Menschen zum Mars aufbrechen, wäre ich schon zufrieden.Eine bemannte Titanreise wäre wirklich erst möglich, wenn eine neue Antriebstechnik entwickelt wird.

Ich glaube, das ist eher eine Frage der Finanzen! Atomtechnik könnte das Triebwerksproblem lösen - das bringt aber natürlich wieder eine "grüne" Diskussion. Soweit ich weiß, gibts schon erfolgversprechende Versuche.
Auch Ionenantrieb wäre denkbar.

Natürlich würde ein solches Raumschiff eine entsprechend Größe haben müssen. Die Gruppe der "Kohlenstoffeinheiten" sollte eine gewisse Größe
haben...vielleicht so um 12-15 , da eine solche Reise mehrere Jahre dauert.

Interessant finde ich dem Zusammenhang die Vorstellung, in Zukunft vielleicht die Kernfusion zur Verfügung zu haben. Ok. es wird wohl noch ein paar Jahrzehnte dauern bis wir soweit sind, aber es würde eine Menge Probleme lösen. Strahlung z.B. und natürlich auch entsprechend freiwerdende Kapazitäten für Nutzlasten, da wesentlich weniger raumfüllender Brennstoff mit genommen werden müsste.
 

CAP

Registriertes Mitglied
Ja, es war ja mal irgendwo die Rede vom VASIMir Antrieb, aber selbst damit würde es doch noch sehr lange dauern oder nicht?Bis das entsprechende Gerät erstmal auf Reisegeschwindigkeit ist vergehen sicher ein paar Monate und bevor das Ziel erreicht wird muss sicher schon lange vorher das Bremsmanöver eingeleitet werden.Und selbst wenn es zeitlich machbar wäre, wie du schon sagtest, wird es fast unbezahlbar sein und bzgl. der Strahlung ist auch noch nicht klar ob es nicht zu riskant ist, das bezieht sich allerdings auch auf den Flug zum Mars
 

_Mars_

Registriertes Mitglied
Der VASIMR ist ein elektrisches Antriebssystem.

Man kann ihn mit Strom aus Solarzellen, Atomstrom oder jeglichen sonstigen Strom betreiben.

39 Tage soll mit ihm die Reise zum Mars dauern. Vorausgesetzt genug Leistung, da müsste wohl Atomstrom zum Einsatz kommen...

2012-2013 soll er auf der ISS getestet werden, mittels Pufferbatterien soll er bis zu 15min laufen.
Wenn das funktioniert erwartet man sich, dass er teure Reboost-Maneuver der Soyus ersetzten könnte.
Ausserdem könnte, wenn er sich als funktionstüchtig erweist, dafür ein Atom-Energiesystem gebaut werden.
 

Stevie

Registriertes Mitglied
39 Tage? ... hab ich noch nicht gehört, das wäre ja eine echte Revolution und würde eine bemannte Mission ins Sonnensystem (egal ob Mars,Titan, Europa..) in einem völlig neuen Licht sehen.
Muss das mal suchen...
 

Yadgar

Registriertes Mitglied
High!

An welcher Front?
Wir sprechen vom Titan, nicht von Afghanistan.

Bingo! Mein Stichwort! (d.s.a.- und d.s.r.-Veteranen wissen Bescheid!)

Ich wäre jedenfalls nach all den Trips ins äußere Sonnensystem irgendwann auch wieder für rein zivile Afghanistan-Missionen, vielleicht sogar (astro-)touristischer Art - allein schon wenn man sich vorstellt, was man im Hindukusch beim Spechteln für fantastische Grenzgrößen hat!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Mal wieder was "neues"
Der Azethylen gehalt in der Atmosphäre Titans ist überraschen gerings. Das lässt darauf schließen, dass es Leben geben könnte welches sich davon ernährt.

Quelle:www.spiegel.de
 

_Mars_

Registriertes Mitglied
Vielleicht suchen wir auch an der falschen Stelle...

Unter den Methanseen des Titan liegen Eis- und Geröllschichen. Wieder darunter liegt vielleicht ein Schicht flüssigen Wassers. Dann gäbe es Enceladus-ähnliche Bedingungen dort...
 

Stevie

Registriertes Mitglied
Sollte sich das wirklich als zutreffend herausstellen, würde das doch auf die Wahrscheinlichkeit der Existenz von weiterem Leben im Universum unerhörten Einfluss haben.

Dann sollte m.E. klar sein, dass die Erde als "Lebensherberge" nur eine von ziemlich vielen ist....
Ausserdem, stellt sich da nicht die Frage, ob die Natur nicht versucht, immer irgendwie irgendwas Lebendes zu produzieren?
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Vor wenigen Tagen ist in der Zeitschrift "Life" aus Basel ein Artikel über diverse Grenzen des Lebens erschienen. Den Abschnitt über eventuelles Leben auf Titan habe ich hier einer Kritik unterzogen:

https://ursprunginsleben.wordpress.com/2015/07/20/spekulationen-ueber-leben-auf-titan/
Hallo Mahananda,

ich habe mir den ersten Absatz Deiner Übersetzung mal abgeschaut und möchte Dir dringend ans Herz legen, jemanden, der Englisch als Muttersprache hat, beizuziehen. Ich jedenfalls habe nach dem ersten Absatz keine Lust mehr gehabt, weiterzulesen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

Danke für den Hinweis. Ich habe mir das Ganze ebenfalls noch einmal durchgelesen und stelle fest, dass es tatsächlich sehr umständlich und holprig zu lesen ist. Vielleicht habe ich in den nächsten Tagen etwas mehr Zeit, so dass ich den Text in eine lesbarere Form überarbeiten kann. Mir ging es zunächst darum, eine möglichst originalgetreue Übersetzung anzufertigen, um mit ihr dann weiterzuarbeiten.

Viele Grüße!
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Mir ging es zunächst darum, eine möglichst originalgetreue Übersetzung anzufertigen
Hallo Mahananda,

und gerade das ist sie eben leider nicht. Wäre sie nur holprig zu lessen, so hätte ich mich gewiss nicht zu Wort gemeldet. Nein, sie ist leider ungenau.

Und das ist eben schade, weil man dann gar nicht erst weiterliest und dann bis zu dene interessanten Aspekte, die Du eingebracht hast, gar nicht gelangt.

Ich habe das am eigenen Leibe gespürt: ich verfasse ja jeden Monat einen Astronomie-Beitrag in einem Jugendforum und da kam der Wunsch eines indischen Rechtsanwaltes, ob ich nicht auch etwas in englischer Sprache schreiben könnte. Obgleich ich eigentlich im Ruf stehe, sehr gut englisch zu können, habe ich einen Arbeitskollegen aus England gebeten, meinen nur 3-seitigen Text zu prüfen. Dieser Text ist an sich banal, es geht im Wesentlichen nur darum, Sterne in Sternbildern zu finden.

Ich hatte über 120 Fehler !!!


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

Gesperrt
Hallo Mahananda,

möglicherweise schon überarbeitet - ich mag mich dem jedenfalls nicht anschließen, korrekte Grammatik, alles prima. Geht runter wie Öl, wenn da nicht diese Fachbegriffe wären (die ich allerdings auch nicht missen möchte).

So z. B. "amphiphilisch", wo ich zuerst an einen Tippfehler dachte, eben ein phi zuviel, aber nein, da gibt es was zu entdecken! Kein Tippfehler.

Toll - und hochinteressant, lese noch...

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Vor wenigen Tagen ist in der Zeitschrift "Life" aus Basel ein Artikel über diverse Grenzen des Lebens erschienen. Den Abschnitt über eventuelles Leben auf Titan habe ich hier einer Kritik unterzogen:

https://ursprunginsleben.wordpress.com/2015/07/20/spekulationen-ueber-leben-auf-titan/
Hallo zusammen,

schauen wir uns doch nur den ersten Absatz mal zusammen an:

Auf einem Mond wie Titan mit seiner Oberfläche, die teilweise mit flüssigem Methan und Ethan bedeckt ist, würden Organismen mit einer Biochemie, wie sie von der Erde bekannt ist, nicht gedeihen,
bis hierher m.E. korrekt.

ungenau: "even if" heisst: "auch dann, wenn"

es würden einige neuartige Anpassungen genutzt.
Zustimmung; Du hast zwar den Nebensatz "wie im vorherigen Beispiel spekuliert" weggelassen, aber ok, da Du Dich im weiteren nicht darauf beziehst. Vielleicht kann man das mit "(...)" andeuten.

Sicher würde ein unpolares Lösungsmittel erfordern,
Gerade noch ok; warum aber nicht wörtlich: "Sicherlich, ein unpolares Lösungsmittel würde erfordern, dass ..." - die Betonung ist einfach eine andere !

dass die Biochemie dieser mutmaßlichen Organismen stark von unserer verschieden ist
Das ist sehr schön in die deutsche Sprache übertragen, auch wenn "stark" für "drastically" etwas untertrieben ist, aber im deutschen neigen wir nicht zu diesen überflüssigen amerikanischen Übertreibungen.

und eine neue Biochemie wäre erfunden worden.
Ungenau bis falsch: "wäre" ist Vergangenheit, aber im Original heisst es: "müsste erfunden werden" bzw. wörtlich: "würde zu erfinden sein müssen".

Organismen auf der Erde haben Membranen, die amphiphilisch mit ihren polaren (hydrophilen) Köpfen in das Lösungsmittel Wasser eintauchen und deren nichtpolare (hydrophobe) Schwänze
gut, aber nun fehlt etwas: ", die zueinander orientiert sind,"

vom Lösungsmittel weg orientiert sind.
Das ist wiederum korrekt.

Wie gesagt: es ist natürlich nicht völlig falsch, aber doch in mehreren Punkten unnötig ungenau, auch wenn ich es ausdrücklich begrüsse, dass Du diese für die deutsche Mentalität atypische Übertreibung sinngemäss und nicht wörtlich übersetzt hast.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Den Abschnitt über eventuelles Leben auf Titan habe ich hier einer Kritik unterzogen:

https://ursprunginsleben.wordpress.com/2015/07/20/spekulationen-ueber-leben-auf-titan/
Hallo Mahananda,

ich wollte mir mal Deine beiden ersten Einwände näher anschauen. Zu diesem Zwecke braucht es aber die Referenzen [49] und [50]. Die erste kostet 40 Dollar, die zweite darf man sich für 51 Dollar einen Tag lang anschauen ...

Besteht die Möglichkeit, diese beiden Referenzen ein bisschen preisgünstiger zu erwerben, damit man die dort vorgeschlagenen Mechanismen etwas detaillierter nachlesen kann ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

noch einmal Danke für Deine Hinweise zur Textübersetzung. Ich werde mich in den nächsten Tagen (vielleicht auch schon heute, mal sehen, wie ich es schaffe ...) noch einmal dransetzen und die Übersetzung überarbeiten.

Besteht die Möglichkeit, diese beiden Referenzen ein bisschen preisgünstiger zu erwerben, damit man die dort vorgeschlagenen Mechanismen etwas detaillierter nachlesen kann?

Ich habe die Quellen - soweit verfügbar - am Ende meines Beitrages verlinkt.

Viele Grüße!
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Dgoe,

Toll - und hochinteressant, lese noch...

Schön, dass es Dir gefällt. Die vielen Fremdwörter sind nun mal Usus in Fachartikeln. Sie innerhalb der Übersetzung zu erklären, wäre unpraktikabel, aber ein Glossar als Anhang könnte ich noch beifügen, damit der Text leichter verständlich wird.

Viele Grüße!
 
Oben