Archäoastronomie: Maya-Geschichte 208 Jahre später?

astronews.com Redaktion

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Die Mayas hinterließen in Mittelamerika nicht nur eindrucksvolle Bauten, sondern auch Aufzeichnungen von besonderen astronomischen Ereignissen. Diese versuchte ein Berliner Wissenschaftler nun zu identifizieren und damit eine Verbindung zwischen dem Kalender der Mayas und unserem Kalender herzustellen. Das überraschende Ergebnis: Die Maya-Geschichte könnte sich 208 Jahre später ereignet haben als bislang angenommen. (2. November 2009)

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Bynaus

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Das wäre wirklich schade, wenn sich das bestätigen sollte. Ich hätte in 3 Jahren gerne das "esoterische Armageddon" erlebt, wenn alle Eso-Fritzen dieser Welt den kurz bevorstehenden Weltuntergang hypen und dann einfach nichts passiert... Die Ernüchterung danach hätte vielleicht heilende Wirkung gezeigt... Nun wird man einfach darauf verweisen und sagen, dass der Weltuntergang eben doch erst 2220 käme...

Mal ganz abgesehen von diesem Tamtam wäre es natürlich eine spannende und überraschende Änderung unseres Maya-Bildes...
 
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Schmidts Katze

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Hallo Bynaus,

zu dem ersten Absatz deines Posts gebe ich dir recht, das ist echt blöd.
Da wird jetzt weiter getrommelt, und 2013 kann man sich mit dem neuen Kalender rausreden.

Aber wie würde sich unser Maya-Bild ändern, wenn alles nach unserer Zeitrechnung um 200 Jahre verschoben würde?

Grüße
SK
 

Bynaus

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Aber wie würde sich unser Maya-Bild ändern, wenn alles nach unserer Zeitrechnung um 200 Jahre verschoben würde?

Naja, bisher ging man ja - soviel ich weiss, ich bin alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet - davon aus, dass lokale Klimakapriolen der Zivilisation zum Verhängnis wurden. Wenn sie nun 200 Jahre später ausgestorben ist, dürfte sich das eventuell ändern, weil das Timing von Katastrophe und Verschwinden nicht mehr stimmt.
 

Schmidts Katze

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Können wir denn diese Klimaveränderungen in unserem Kalendersystem zeitlich einordnen, oder nur mithilfe des Maya-Kalenders?
D.h., könnte es sein, daß die Trockenheit, zusammen mit der ganzen Maya-Geschichte, nach unserer Zeitrechnung um 200 Jahre verschoben werden muss?

Grüße
SK
 

Bynaus

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Hm... Ich habe mal bei ADS nach "Maya" gesucht, und unter anderem ein Science Paper von 2003 gefunden:

http://adsabs.harvard.edu/abs/2003Sci...299.1731H

Oder eines aus Nature, 1995:

http://adsabs.harvard.edu/abs/1995Natur.375..391H

Zumindest das Nature-Paper gibt für die Radiokarbondatierungen (von Material mit beobachteten Sauerstoffisotopenschwankungen) einen Fehler von 30-60 Jahren an. Wenn die neue Datierung stimmt, dann wären die Maya nicht am Ende einer andauernden Trockenperiode verschwunden, sondern am Ende einer kurzen Feuchtperiode, welche auf die lange Trockenperiode folgte.
 

angpap

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alles nur mist

hi bynaus...
ich finde was diese "forscher" erzählen ist alles nur mist....
2005 hieß es auch 2006 kommt der weltuntergang!
und was lese ich neulich bei msn:2010 geht die welt unter! :eek:
HALLO.... das ist doch panne ...
ich finde die sollten sich einfach mal schlafen legen , denn die sind doch sowieso verrückt!
 

Bynaus

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@angpap: Du hast meine Postings offenbar gründlich missverstanden: Von mir bekommst du sicher nicht zu hören, der Weltuntergang sei 20XX... Das ist kompletter Unsinn.

Die Welt AKA die Erde wird wohl, wenn nichts Grösseres dazwischen kommt, in ca 7.6 Mrd Jahren untergehen, wenn sie von der Sonne verschluckt wird.
 

void

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Hallo Bynaus,

ich gebe dir in deiner Anschauung Das ist kompletter Unsinn Recht, möchte jedoch anmerken, daß mit Weltuntergang meines Erachtens nach meistens das (katastrophenbedingte) Ende der menschlichen Zivilisation oder der menschlichen Existenz grundsätzlich gemeint ist, und weniger das Ende der darunterliegenden Hardware (Erde).

Grüße
void
 

FrankSpecht

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Moin, void,
daß mit Weltuntergang meines Erachtens nach meistens das (katastrophenbedingte) Ende der menschlichen Zivilisation oder der menschlichen Existenz grundsätzlich gemeint ist
Ich bin eher geneigt zu sagen "das Ende EINER Zivilisation", die manche Kulturen auch als "die" menschliche Zivilisation ansehen mögen.
Aber was kannten frühe Zivilisationen denn von der Welt? Manche Zivilisationen kannten ja noch nicht einmal die richtige Form der Erde.
Letztendlich galten frühe Untergangsszenarien wohl immer nur für die eigene bekannte Zivilisation. Ohne Kenntnis, was sich mittlerweile auf anderen Kontinenten entwickelt hatte.
Insofern bin ich aus heutiger Sicht geneigt zu sagen, dass nicht Zivilisationen ausgelöscht werden, sondern eher Kulturen.
 
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Aurora

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Der gute Mann macht einen gravierenden Fehler, wenn er annimmt, die Mayazentren wären ab ca. 900 AD vollständig und dauerhaft verlassen worden.
Erste Mayazentren entwickelten sich bereits um 2600 BC (Präklassik). Der Untergang der letzten Mayazentren wird durch die Spanier eingeleitet und dauerte bis ca 1542 AD (Postklassik) Die bis zum Eintreffen der spanischen Conquista existierenden Mayazentren standen unter toltekischen Einfluss.
Wichtige Mayazentren (vor allem heutigen Guatemala und Honduras) wurden bereits während der Zeit der Klassik - um 900 AD verlassen Der Untergang dieser Mayazentren hängt ursächlich mit dem Untergang von Teotihuacán in Zentralmexiko zusammen, durch den diese Zentren in eine tiefe krise stürzten, von der sie sich nie wieder erholten.
Der Mayakalender, besser DIE Mayakalender lassen sich nicht einfach 1:1 auf den christlichen Kalender übertragen, weil hier mehrere Kalender miteinander verwoben sind und die einen 52-Jahre Zyklus ergeben, welcher sich ständig wiederholt.
Das angeblich aus dem Mayakalender heraus gelesene Datum 22.12.2012, stammt aus dem Long Count (Lange Zählung) und bei diesem Long Count handelt es sich um eine Tageszählung und nicht um einen Jahreskalender.
Es handelt sich hierbei um ein, auf Basis mehrerer 52-Jahreszyklen, mathematisch ermitteltes Nulldatum, welches in die Vergangeheit gelegt und von dem an die Tage bis zum Ende des gegenwärtigen Zeitalters gezählt wurden. Dieses Nulldatum wurde, in Anlehnung an das 365-Tagejahr, für das Jahr 3114 BC ermittelt, also lange bevor es überhaupt Anfänge einer Mayakultur gab und endet nach 5126 Jahren - so lange dauerte eine Schöpfungsperiode.
Herr Fuls bezieht sich ausschließlich auf den Codex Dresdenensis, welcher aus dem 12. Jh. stammt und bei dem es sich vermutlich um eine mexicanisch (toltekisch) beeinflusste Abschrift oder Neufassung einer nicht erhaltenen Handschrift aus klassischer Zeit. Es ist also nicht auszuschließen, dass Aufzeichnungen von Ereignissen aus späterer Zeit eingeflossen sind bzw mit denen fehlende Teile ersetzt wurden. Er kann daher nicht für alle Mayazentren verallgemeinert werden.
Weiter vergleicht Herr Fuls nur Bauwerke in Mexiko. Leider fehlen hier Angaben WO er Bauwerke verglichen hat. Die Mayas richteten ihre Bauwerke immer und überall astronomisch aus, aber die Ausrichtungen sind nicht zu allen Zeiten gleich. Es lassen sich mehrere Perioden unterscheiden:
Gruppe A:10° bis 12° Abweichung von der astronomischen Nord-Süd-Richtung,
Gruppe B:16° bis 18° Abweichung von der astronomischen Nord-Süd-Richtung und
Gruppe C:21° bis 23° Abweichung von der astronomischen Nord-Süd-Richtung. Bei Gruppe C werden nur die Sonnenauf- und Untergänge während der Solstitien (Sonnenwenden) berücksichtigt, während bei Gruppe A und B auch die Zenitdurchgänge bestimmter Sternenkonstellationen und der Sonne zu bestimmten Daten Berücksichtigung fanden. Dies deutet auf einen kulturellen Wandel.
Es ist also durchaus nicht verwunderlich, wenn Herr Fuls mit seinen Chronologievorschlägen auf Ablehnung bei Wissenschaftlern (Mayaforschern) stößt, weil die sich eben nicht auf Aufzeichnungen aus dem 16. und 17. Jh. verlassen, sondern auf die Datierung ihrer Funde, mittels wissenschaftlicher Methoden und Archäoastronomie ist nur eine unter mehreren. Eben so wenig ist verwunderlich, dass einige Datierungen Fuls' Chronologie stützen, weil beispielsweise Chichén Itzá seine Hochblüte im 10 und 11. Jh. erreichte, ebenso wie Uxmál und Mayapán erreichte seine Hochblüte gar erst im 12./13. Jh.

Aurora
 
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