Brauchen wir die Kernenergie?

Solarius

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Ich habe den Eindruck, dass der Autor des Artikels sich zu sehr von seinen Wünschen leiten liess.
Das ist sicher richtig. Allerdings bezieht sich der Autor auf The World Nuclear Industry Status Report 2012. Das hat er leider falsch verlinkt. Man findet ihn hier:
http://www.worldnuclearreport.org/
Dort findet man auch eine Zusammenfassung des Reports:
http://www.worldnuclearreport.org/IMG/pdf/2012MSC-WorldNuclearReport-EN-V2-LQ-Summary.pdf
Der Heise-Artikel ist also nicht falsch. Spiegel-Online schreibt jetzt auch das gleiche. Das verlinke ich aber nicht. Statt dessen dies:
Windanlagen-Bau künftig am Fließband
http://www.handelsblatt.com/unterne...lagen-bau-kuenftig-am-fliessband/6851502.html
 

Bynaus

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na also, selbst die japaner wissen was los ist und das atomkraft nur schadet ...

Irgendwann in den 2030er-Jahren aus der Atomenergie auszusteigen ist in etwa so wie irgendwann in den 2030er-Jahren zum Mars zu fliegen. Da kann und wird noch viel passieren bis dahin. Das ganze ist vielmehr als ein politisches Signal an die Wähler zu deuten, denn als ein klarer, unumstösslicher Entscheid zum Ausstieg.

Den derzeitigen temporären Ausstieg bezahlt Japan teuer: Um die Stromproduktion trotz wegfall der AKW aufrecht zu erhalten, wird zusätzliches verflüssigtes Gas im Wert von mehr als 20 Mrd $ jährlich importiert.

Aber das ist ja egal: Fossile Energien sind ja so grün, so gut für die Umwelt, das Klima und für die menschliche Gesundheit! Während Atomkraft "nur schadet"...
 

Bernhard

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Das ganze ist vielmehr als ein politisches Signal an die Wähler zu deuten, denn als ein klarer, unumstösslicher Entscheid zum Ausstieg.
Völlig richtig. Dass AKWs in Erdbebengebieten geschlossen werden sollten ist meiner Meinung nach aber richtig und nachvollziehbar. In den restlichen Gebieten sollte man meiner Meinung nach auch weiterhin auf eine Mischung aus "grünen" Technologien und AKWs setzen. Ich denke Deutschland ist da auf einem recht guten Weg. Das Ersetzen von AKWs durch Kraftwerke mit fossilen Energieträgern halte ich allerdings auch für bedenklich.
 

Solarius

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Völlig richtig. Dass AKWs in Erdbebengebieten geschlossen werden sollten ist meiner Meinung nach aber richtig und nachvollziehbar. In den restlichen Gebieten sollte man meiner Meinung nach auch weiterhin auf eine Mischung aus "grünen" Technologien und AKWs setzen. Ich denke Deutschland ist da auf einem recht guten Weg. Das Ersetzen von AKWs durch Kraftwerke mit fossilen Energieträgern halte ich allerdings auch für bedenklich.
Das Potential für EE ist in Japan weit größer als in D.
https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=220160
Interessant ist der zweite Beitrag von EuRegEn. Dort findet man immer interessant Links.

Übrigens bekommt auch Polen ein Erneuerbare-Energien-Gesetz:
http://www.heise.de/tp/blogs/2/152783
Erstaunlicherweise sind die Vergütungssätze mit 27 ct pro Kilowattstunde Solarstrom sehr hoch.
 

hardy

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na also, selbst die japaner wissen was los ist und das atomkraft nur schadet ...

http://www.focus.de/politik/ausland...tweisen-atomausstieg-bis-2040_aid_819567.html

Dass Atomkraft nur schadet, sieht man z.B. an folgender Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). :)

Dort begann man im Juli 2012 mit dem Bau des ersten von 4 KKW-Blöcken am Standort Barakah. Die südkoreanische 'Kepco' liefert die Reaktoren vom Typ APR-1400 (1'400 MWe pro Reaktor).

Dieses Beispiel ist recht bemerkenswert, denn:

- die VAE verfügen über die siebtgrössten Erdölvorkommen der Welt,
- das Land ist zu mehr als zwei Dritteln von Sandwüste bedeckt, tagsüber scheint praktisch immer die Sonne, eigentlich ideal für Solarkraftwerke.

Sind die Scheichs dämlich? Wissen sie nicht, was los ist?
 

SiberianKathru

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Atomkraft und Frankreich

das gleiche auch für Frankreich:

http://www.sueddeutsche.de/politik/...de-laesst-akw-fessenheim-abschalten-1.1467932

unten kann man lesen:

"Frankreich bezieht mehr als drei Viertel seines Stroms aus Atomanlagen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil nach den Plänen der sozialistischen Regierung auf 50 Prozent gesenkt werden."

Aktuelle Risikoabschätzungen sagen Atomkatastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima alle 10 bis 20 Jahre voraus.

Nun stell sich die Frage, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für Frankreich für einen Atomunfall bzw. ein Atomdesaster (mehere Atomanlagen-Katastrophen als Kettenreaktion) bis zum Austieg von Frankreich. Sollte der nächste Atomunfall in Frankreich passieren, dann wird der Ausstieg wohl schneller erfolgen.

Fragen stellen sich, wie schnell könnte Frankreich überhaupt austeigen ?

Weiterhin hat Frankreich die größte Atomindustrie in Europa und operiert global als Dienstleister. Kann AREVA überhaupt auf eine andere Industrie / Kraftwerksanlagen umsteigen?
Siemens ist dies möglich; AREVA würde ich sagen Nein. Somit wird Areva bis aufs Messer ihre Position verteidigen... ?
 

Bynaus

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@Bernhard:

Dass AKWs in Erdbebengebieten geschlossen werden sollten ist meiner Meinung nach aber richtig und nachvollziehbar.

Ja, da hast du recht.

@SiberianKathru

Aktuelle Risikoabschätzungen sagen Atomkatastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima alle 10 bis 20 Jahre voraus.

Ach was. Welchen grossen Reaktorunfall wie "Tschernobyl oder Fukushima" gab es denn (vor Fukushima) seit 2002? Oder seit 1992?

AKWs sind keine tickenden Zeitbomben, bei denen jemand die Uhr weggeworfen hat: sie gehen nicht "einfach so" hoch. Tschernobyl ist hochgegangen, weil mit einem instabilen Reaktortyp herumexperimentiert wurde. Fukushima war eine Fehlkonstruktion, die - trotz besseren Wissens, zumindest in den letzten Jahren - für viel schwächere Erdbeben und kleinere Tsunamis ausgelegt war. Dieses Problem hätte sich relativ einfach beheben lassen, wie der Fall von Fukushima 2 zeigt - dort wurden die Reaktoren ebenfalls von Tsunamis überspült, und das Erdbeben war noch stärker als in Fukushima 1 (wo die Reaktorkerne geschmolzen sind): aber geschehen ist nichts. Die Reaktoren und die Ausrüstung waren neuer und besser.

Man wird das "Restrisiko" nie völlig ausschalten können, so wie bei nichts im Leben. Aber man kann mit baulichen Massnahmen dafür sorgen, dass Unfälle so gut wie ausgeschlossen werden, und dass, falls sie doch einmal eintreten sollten, keine Radioaktivität in die Umgebung abgegeben wird. Genau deshalb ist es wichtig, dass der AKW-Park so neu und modern wie möglich ist.
 

spacewalk1

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Man wird das "Restrisiko" nie völlig ausschalten können, so wie bei nichts im Leben.
Bla Bla Bla.


Aber man kann mit baulichen Massnahmen dafür sorgen, dass Unfälle so gut wie ausgeschlossen werden, und dass, falls sie doch einmal eintreten sollten, keine Radioaktivität in die Umgebung abgegeben wird.
Diese "baulichen Massnahmen" werden nicht angewendet, oder bestenfalls in deutlich reduzierter Form. Siehe oben, Beispiel Fukushima.
Tatsache bleibt, dass sicherheitsrelevante "bauliche Massnahmen" auch die Kosten für ein Atomkraftwerk in die Höhe treiben.


Genau deshalb ist es wichtig, dass der AKW-Park so neu und modern wie möglich ist.
Wie viele Werbeblöcke für Atomkraftwerke der neuen Generation musst Du noch bringen?
 

Bynaus

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spacewalk1 schrieb:

Ist das deine qualifizierte Meinung? Wer absolute Sicherheit fordert, der muss nicht nur AKW verbieten, sondern alles im Leben. Es gibt keine Entscheidung, die einfach nur gut ist, und wir müssen immer Vorteile gegen Nachteile abwägen.

Diese "baulichen Massnahmen" werden nicht angewendet, oder bestenfalls in deutlich reduzierter Form. Siehe oben, Beispiel Fukushima.
Tatsache bleibt, dass sicherheitsrelevante "bauliche Massnahmen" auch die Kosten für ein Atomkraftwerk in die Höhe treiben.

Doch, sie werden angewendet, siehe Fukushima 2. Man muss nur alte Reaktoren konsequent nachrüsten, und der Staat muss sicherstellen, dass das geschieht. Soweit ich beurteilen kann, geschieht das so in der Schweiz. Ohne, dass die AKW-Betreiber dadurch Pleite gegangen wären. Schliesslich müssen alle AKW ersetzt werden, und in den neuen AKW sind diese Erfahrungen längst eingeflossen.

Wie viele Werbeblöcke für Atomkraftwerke der neuen Generation musst Du noch bringen?

Bei AKW werden die Nachteile von einigen, die sich seit Fukushima im Aufwind sehen, derzeit ideologisch aufgeblasen und die Vorteile kleingeredet bzw. totgeschwiegen.
Im Rahmen der demokratischen Diskussion bringe ich hier einfach die Fakten ein, die den einen oder anderen vielleicht davon überzeugen könnten, dass es sich lohnen könnte, die Nachteile von AKW wenigstens für eine gewisse Zeit (bis die Erneuerbaren entsprechend ausgebaut sind, oder bis wir auf eine ganz andere Energiequelle stossen) in Kauf zu nehmen. Wenn du das als "Werbeblöcke für AKW" bezeichnen willst, ist das deine Sache. Ich sehe das eher als Werbeblöcke für eine rationale, statt ideologische, Herangehensweise an das wichtigste Problem unserer Generation (nämlich: woher beziehen wir künftig unsere Energie, und wie tun wir das, ohne das Klima vor die Hunde zu treiben?).
 

spacewalk1

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Wer absolute Sicherheit fordert, der muss nicht nur AKW verbieten, sondern alles im Leben.
Das ist einfach nur Quatsch. Es ist legitim, Sicherheit zu fordern.


Man muss nur alte Reaktoren konsequent nachrüsten, und der Staat muss sicherstellen, dass das geschieht.
Muss der Staat eine Nachrüstung sicherstellen? Der Mix aus alter und neuer Reaktortechnologie, erhöht das Risiko für den Betrieb.
Marode Atomkraftanlagen sollten sobald als möglich stillgelegt werden.


Schliesslich müssen alle AKW ersetzt werden, und in den neuen AKW sind diese Erfahrungen längst eingeflossen.
Atomkraftwerkanlagen werden früher oder später stillgelegt werden müssen, weil sie technisch veraltet sind und der Betrieb ein zu hohes Risiko darstellt.
Ersetzt werden diese Anlagen durch erneuerbare Energien.


Bei AKW werden die Nachteile von einigen, die sich seit Fukushima im Aufwind sehen, derzeit ideologisch aufgeblasen und die Vorteile kleingeredet bzw. totgeschwiegen.
Ideologisches Aufblasen eines GAU's? Wie soll das gehen?
Ist in deinen Augen ein GAU nur ein unwichtiges Ereignis?
 

Bynaus

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spacewalk1 schrieb:
Es ist legitim, Sicherheit zu fordern.

Lies bitte genau. Sicherheit, da hab ich nie was gesagt. Absolute Sicherheit gibt es hingegen nicht.

Marode Atomkraftanlagen sollten sobald als möglich stillgelegt werden.

Marode, ja. Alte, aber nach bestem Stand des Wissens nachgerüstete Anlagen, nicht unbedingt.

Ersetzt werden diese Anlagen durch erneuerbare Energien.

Schön wärs. Wo baust du deine 300 Quadratmeter Solarzellen auf? (oder etwas weniger Solarzellen, dafür mehr Wind - braucht einfach für jeden aufgegebenen Solarzellenquadratmeter etwa drei Quadratmeter Wind)

Ist in deinen Augen ein GAU nur ein unwichtiges Ereignis?

Ziemlich durchsichtige Taktik. Wenn du dann genügend Strohmänner abgebrannt hast, können wir vielleicht vernünftig diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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Nur die AKW-Lobbyisten benötigen immer eine Taktik.

Du denkst, ich tu das für Geld? Da muss ich dich enttäuschen. Ich tu es nach reiflicher Abwägung aller Fakten aus der Überzeugung heraus, dass es die Beste Lösung für unsere gegenwärtig wichtigsten Probleme ist.
 

Solarius

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Schön wärs. Wo baust du deine 300 Quadratmeter Solarzellen auf? (oder etwas weniger Solarzellen, dafür mehr Wind - braucht einfach für jeden aufgegebenen Solarzellenquadratmeter etwa drei Quadratmeter Wind) .
In der Studie des Umweltbundesamtes wird davon ausgegangen, dass 1% der Landesfläche für die Windenergie genutzt werden. Für die Photovoltaik werden 1.620 km2 genutzt. Davon 800 km2 Dachfläche.
 

Bynaus

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Solarius schrieb:
In der Studie des Umweltbundesamtes wird davon ausgegangen, dass 1% der Landesfläche für die Windenergie genutzt werden. Für die Photovoltaik werden 1.620 km2 genutzt. Davon 800 km2 Dachfläche.

Bei 360000 km2 für Deutschland wären das also 3600 km2 Wind und 1620 km2 Solar. Bei 3 Watt pro m2 für Wind und 10 Watt pro m2 für Solar kommt man dann also auf 3600*1000000*3 = 10.8 GW Wind und 1620*1000000*10 = 16.2 GW Solar, total 27 GW. Bei 80 Mio Einwohnern sind das dann knapp 340 Watt pro Person.

Der realistische pro-Kopf Endenergiebedarf (dh, nach Herausrechnung aller Effizienzverluste - etwa Faktor 2) beträgt aber rund 3000 Watt pro Person, also knapp das 10-fache. Nach diesen Zahlen hier betrug er 2005 pro Kopf in Deutschland sogar über 4000 Watt pro Person (10570 PJ pro Jahr). Die angegebene Dachfläche deckt sich übrigens gut mit dem typischen Schätzwert von 10 Quadratmeter für Solarenergie nutzbare Dachfläche pro Person in westlichen Ländern. Solarzellen auf jedem Dach können damit gerade mal 3% des Energiebedarfs decken.

Deine Flächenangaben für erneuerbare Energien sind ein guter Start. Nur musst du jetzt noch erklären, wo die restlichen 90% herkommen sollen.

Das ist das Hauptproblem, vor dem die meisten die Augen - wissentlich oder unwissentlich - verschliessen: den grössten Teil unseres Energiebedarfs decken wir aus fossilen Energien. Strom ist nur ein Teil unseres Energieverbrauchs. Die Umstellung des heutigen Stromverbrauchs auf 100% Erneuerbare wird nur eine relativ kleine Reduktion des CO2-Ausstosses bewirken, etwa im Umfang Anteil Strom am Gesamtendenergieverbrauch * Anteil Strom aus fossilen Quellen.

Tatsächlich müssen wir zuerst unseren gesamten Energieverbrauch weitgehend elektrifizieren (auch, um die hohen Effizienzverluste bei der Verbrennung herauszuholen). Das wird aber die benötigte Strommenge gegenüber heute gewaltig (wie oben erwähnt: Faktor 10) ansteigen lassen. Während es rein physikalisch möglich wäre, auch diesen Bedarf durch erneuerbare Energien zu decken, gehen damit hohe Kosten und eine beträchtliche Verbauung der Landschaft einher. Niemandem käme in den Sinn, 27000 Quadratkilometer Land für Parkplätze zuzupflastern. Wenns statt grauem Beton plötzlich glitzernde Solarzellen sein sollen, ist es plötzlich okay?
 

Solarius

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Bei 360000 km2 für Deutschland wären das also 3600 km2 Wind und 1620 km2 Solar. Bei 3 Watt pro m2 für Wind und 10 Watt pro m2 für Solar kommt man dann also auf 3600*1000000*3 = 10.8 GW Wind und 1620*1000000*10 = 16.2 GW Solar, total 27 GW.
Die Zahlen der Studie:

Photovoltaik: Installierte Leistung: 275 Gigawatt ergeben 248 TWh Ertrag
Windenergie an Land: Installierte Leistung: 60 Gigawatt ergeben 180 TWh Ertrag
Windenergie auf See: Installierte Leistung: 45 Gigawatt ergeben 180 TWh Ertrag
Wasserkraft Installiert Leistung: 5,2 Gigawatt ergeben 24 TWh Ertrag
Geothermie: Installierte Leistung 6,4 Gigawatt ergeben 50 TWh Ertrag
Abfallbiomasse: Installierte Leistung "nach Bedarf" ergeben 23 TWh Ertrag
Insgesamt kommt man auf 705 TWh Ertrag

Das sind die Zahlen der Studie. Und die stammt aus dem Jahr 2010. Seit dem hat sich einiges getan.
 

Bynaus

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Insgesamt kommt man auf 705 TWh Ertrag

Oben hattest du nur Wind an Land und Solar angegeben: die Summe aus diesen Erträgen ergibt 428 TWh. Das Jahr hat 8760 Stunden, dh, das ergibt eine Leistung von 48 GW (die Unterschiede von einem Faktor 2 zu meiner Rechnung oben lassen sich leicht durch leicht verschiedene Effizienzannahmen erklären, oder z.B. dadurch, dass die angegebenen Fächen Modulflächen statt Stellflächen sein könnten, etc.)
Der neue Totalertrag aus allen Erneuerbaren gemäss deiner Studie (könntest du die mal verlinken?), 705 TWh, entspricht einer Leistung von 80 GW. Bei 80 Mio Einwohnern ist das gerade 1000 Watt pro Person.

Wohlgemerkt ist das jetzt noch ohne jedwelche Verluste bei der Speicherung gerechnet. Und natürlich sind das alles nur Pläne, die bisher erst auf dem Papier bzw. in PowerPoint-Präsentationen existieren.
Aber seien wir optimistisch und fragen wir: Sehr schön, 33% des Energiebedarfs kommt nun aus Erneuerbaren Energien. Woher kommen die anderen 67%?
 

hardy

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Muss der Staat eine Nachrüstung sicherstellen?

Der Staat kann die Nachrüstung einer Kernanlage gesetzlich fordern.
Das Kernenergiegesetz (KEG) der Schweiz z.B. enthält eine solche Forderung.
So heisst es im Art. 22 KEG:

1 Der Bewilligungsinhaber ist für die Sicherheit der Anlage und des Betriebs verantwortlich.
2 Dazu muss er insbesondere:
...
g. die Anlage soweit nachrüsten, als dies nach der Erfahrung und dem Stand
der Nachrüstungstechnik notwendig ist, und darüber hinaus, soweit dies zu einer weiteren Verminderung der Gefährdung beiträgt und angemessen ist;


Der Mix aus alter und neuer Reaktortechnologie, erhöht das Risiko für den Betrieb.

In der Schweiz haben wir 3 Reaktoren der 1. Generation (alte Reaktortechnologie) und 2 Reaktoren der neueren 2. Generation.
Dieser Mix erhöht keineswegs das Risiko für den Betrieb.
Die älteren Reaktoren wurden kontinuierlich nachgerüstet, beispielsweise mit einem autarken, gebunkerten Notstandssystem, über das die neueren Anlagen bereits seit Inbetriebnahme verfügen.

Marode Atomkraftanlagen sollten sobald als möglich stillgelegt werden.

Was bedeutet deiner Ansicht nach "marode"?

In der Schweiz gibt es eine Verordnung zur Ausserbetriebnahme von Kernanlagen.
Darin sind die Kriterien festgelegt, die eine Ausserbetriebnahme nach sich ziehen.
Das Alter einer Kernanlage ist darin KEIN Kriterium.
Kernanlagen dürfen in der Schweiz so lange betrieben werden wie sie sicher sind.
Die Sicherheit der Kernanlagen wird vom "Eidgenössischen Nuklearsicherheits-Inspektorat (ENSI)" beurteilt.
 
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