Bynaus
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Nur mal angenommen, du hast Recht. Soll man wirklich 480 AKWs bauen? Wie lange wird dann das Uran reichen?
Jahrmillionen, sobald 1) Brutreaktoren im Einsatz sind, die alles Uran in einem Brennstab verbrennen und keine langlebigen Transurane zurücklassen (z.B. Flüssigsalz-Reaktoren) und 2) Uran aus dem Meerwasser gewonnen wird.
Falls der Uranverbrauch auf dem heutigen Niveau verbleibt, würden die bekannten und vermuteten Vorräte für etwa 70 Jahre den Bedarf decken. Falls sich jedoch die heutigen Nuklearkapazitäten im Laufe der nächsten vier Jahrzehnte verdoppeln, dann reichen die Uranvorräte bis etwa zum Jahr 2050. Bei einer Verdreifachung wäre die Reichweite sogar ungefähr bis zum Jahr 2040 begrenzt, so dass für viele Reaktoren schon während ihrer geplanten Betriebszeit der Brennstoff ausgehen würde.
Hier wurde sowohl ignoriert, dass 1) die "bekannten und vermuteten Vorräte" mit zunehmender Exploration wachsen (wenn auch natürlich nicht ins unermessliche), 2) das Meer riesige Mengen Uran enthält, 3) der Uran-Bedarf mit neuen Reaktortypen stark (Faktor 100!) zurückgehen wird (allein in den bisherigen radioaktiven Abfällen steckt genügend Energie, um die Menschheit für 500 Jahre mit Energie zu versorgen) und 4) es auch noch Thorium gibt, das darüber hinaus 4 mal häufiger als Uran ist.
Der Kernbrennstoff wird uns in absehbarer Zeit sicher nicht ausgehen. Sicher nicht in den nächsten 100 Jahren, wo der Einsatz von Atomenergie gerade wegen dem schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien wirklich wichtig ist. Danach ist es bloss eine wirtschaftliche Frage (dh, wenn Erneuerbare Energien bis dahin wirklich wirtschaftlicher sind als Kernenergie wird letztere einfach verdrängt werden).
Demnach verursacht ein Erdgas-GuD-Heizkraftwerk nur etwa doppelt soviel CO2 Emissionen pro Kilowattstunde Strom wie ein AKW. Ein Erdgas-Blockheizkraftwerk verursacht sogar weniger CO2 Emissionen, als ein AKW.
Das ist Unsinn. Ein AKW verursacht im Betrieb grundsätzlich nur minimalste CO2-Emissionen. Die Frage ist, wie die einzelnen Schritte zum lieferfertigen Strom verwirklicht werden. Wenn man Uran mit Kohlestrom anreichert und dabei die energiefressendste Technik wählt, bekommt man natürlich eine viel schlechtere CO2-Bilanz als wenn man das ganze - wie die Franzosen - mit Atomstrom macht. Frankreich hat totale Uranzyklus-Emissionswerte von gegen 5 g CO2/kWh. Das ist besser als alle fossilen Alternativen und gleich gut wie die sparsamsten Windturbinen.