Brauchen wir die Kernenergie?

hardy

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Hallo,

dass die Kernenergie gegenwärtig eine Renaissance erlebt, ist m. E. offensichtlich:

- Polen, das bisher 90% seines Stromes aus Kohle erzeugt, will in die Kernenergie einsteigen.

- Italien, das 1986 ausgestiegen war und seitdem Strom aus vier französischen KKW bezieht, steigt wieder ein.

- Der 1980 beschlossene Ausstieg Schwedens aus der Kernenergie ist kein Thema mehr.

- Die USA haben für die Hälfte ihrer 104 KKW eine Laufzeitverlängerung von 40 auf 60 Jahre bewilligt.

- In Russland und Asien (China, Japan, Indien, ...) werden KKW-Neubauprojekte realisiert, die etwa 10% der gegenwärtigen KKW-Kapazität betragen.

Zur Fortführung der sachlichen Diskussion empfehle ich folgenden Link:

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/publikationen,did=275470.html

Gruss
hardy
 
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hardy

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Dann schau auch mal nach, wer die Haupt-Geldgeber da sind (vermutlich die einzigen Geldgeber).

Dann überlege mal warum das so veröffentlicht wird, wo die Zahlen erkennbar, eindeutig geschönt und optimistisch sind.

Sachliche Argumente hast du wohl nicht, SpiderPig?
Wer sind denn die Geldgeber der Studien von Greenpeace oder des Öko-Instituts?
Und wie willst du beurteilen, ob die Zahlen dieser Institutionen nicht auch geschönt sind?

fragt dich
hardy
 

FUNtastic

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Dann schau auch mal nach, wer die Haupt-Geldgeber da sind (vermutlich die einzigen Geldgeber).

Dann überlege mal warum das so veröffentlicht wird, wo die Zahlen erkennbar, eindeutig geschönt und optimistisch sind.
SpiderPig

Wie kommst du darauf? Dies war zugegebenermaßen auch mein erster Gedanke, nachdem ich den Beitrag von ispom gelesen hatte. Nach meinen bisherigen Recherchen hat sich dieses (Vor)urteil jedoch keineswegs bestätigt.

Ich bin übrigens Befürworter des "Atomausstiegs". Ich denke, dass dies bei mir in erster Linie aus einem undifferenzierten, mulmigem Gefühl heraus resultiert. Andererseits haben wir in Deutschland bisher noch eine Vorreiterrolle inne, was die Techniken rund um erneuerbare Energien angeht. Der Markt boomt nach wie vor und nach dem Regierungswechsel in den USA steigt auch dort die Nachfrage. Die USA sind drauf und dran uns zu überholen und in China werden die Solar-Panels zum halben Preis produziert und auch nach Deutschland verkauft. Hier müssen wir dran bleiben und gegensteuern!
Innerhalb des letzen Jahrzehnts hat sich in Deutschland ein ganzer Industriezweig etabliert, und die deutsche Technik ist nach wie vor auch im Ausland sehr gefragt. Erneuerbare Energien werden mittel und langfristig noch wesentlich mehr gefragt sein. Hierbei ist es egal, ob es sich um eine vermeintliche "Modeerschinung" handelt! Die heranwachsende Generation wächst mit der Auffassung auf, dass "Ökostrom" etwas gutes ist. Ob man dies nun befürwortet oder nicht, ist aus den von mir genannten Gründen egal. Wir deutschen sollten also "am Ball bleiben" um weiterhin unsere führende Rolle zu behalten, um nicht abertausende von Arbeitsplätzen aufs Spiel zu setzen.

Grüße
Matthias
 

SpiderPig

Gesperrt
Sachliche Argumente hast du wohl nicht, SpiderPig?
Doch. Viele sogar.
Wer sind denn die Geldgeber der Studien von Greenpeace oder des Öko-Instituts?
Und wie willst du beurteilen, ob die Zahlen dieser Institutionen nicht auch geschönt sind?
Ich betrachte mir bei solchen politischen Machwerken immer die Rohdaten. Dann komme ich grundsätzlich zu anderen Ergebnissen, sowohl was die Pro- wie auch was die Kontra-Seite angeht. Beide schönen und manipulieren. Selbst Rohdaten unterscheiden sich und das bisweilen bis zu 4000% voneinander. (Da recherchiere ich normalerweise selber die Daten was meist sehr schwierig und aufwändig ist.)
Dann mache ich mir mein eigenes Bild was jeder naturwissenschaftlich geschulter Mensch mit einem Taschenrechner machen kann. Wer natürlich bei Bild denken lässt..... ;)

KKW sind jetzt die schnelle Alternative zur CO2 Reduktion, daher wird jedes Land das einsetzen soviel wie möglich, ungeachtet der Gefahren für die nächsten Millionen Jahre. Und ungeachtet, dass die Kosten für Uran immens steigen, weil man kann ja erbrüten (was wiederum kompliziert ist und zusätzliche Gefahren birgt)

Ich bin dafür, die Investitionen sofort in regenerative Energien zu stecken. Das ist immens sicherer für die Umwelt und auf Dauer sowieso die einzige Lösung aller Energieproblematik, wenn nicht die Fusion trotz aller Schwierigkeiten doch noch so funktioniert, wie man es sich wünscht.

@hardy Wenn du mir Unsachlichkeit vorwirfst, dann bringe bitte entsprechende Rohdaten mit Nachweisen und nachvollziehbare Rechnungen.
Meine angedeuteten Zweifel an der Richtigkeit bestimmter Ausarbeitungen ist berechtigt. Es gibt genug offizielle Gegendarstellungen.

@FUNtastic Dein undifferenziert, mulmiges Gefühl kommt aus der Eindeutigkeit, dass KKW nach menschlichem Ermessen nicht sicher gebaut werden können. Ein Restrisiko bleibt.
Und bei mehr KKW in der Welt steigt das Risiko entsprechend. Wenn die Länder mit hohem Sicherheitsstandard auf KKW setzen, wird das jedes andere Land auch gerne tun, aber um Kosten zu Sparen weniger Sicherheit in Kauf nehmen.
Ich garantiere bei dieser Entwicklung für ein zweites Tschernobyl in den nächsten 25 Jahren. Zudem wird es Weltweit immer mehr Skandale geben wo Atomschrott und Abfall in den normalen Handel gerät und irgendwo verbaut wird. Wo man viel Geld sparen kann wird es auch Missbrauch geben. Das beweist die deutsche Politik seit 35 Jahren.

Gesundheit:
Allen Ingenieuren und wissenschaftlichen Dementi zum Trotz kann jeder mit einem normalen Geigerzähler die Anlauf- und Abschaltphasen der KKW in der Haupt-Windrichtung sofort an deutlich höheren Werten ablesen (über dem erlaubten Mittelwert). Eine offizielle Studie dazu gab es weltweit bis heute nicht. Warum? Alle offiziellen Stellen sprechen davon, das sowas physikalisch nicht sein kann. Warum werden dann allen messenden Personen per Mahnverfahren die Veröffentlichungen der Messwerte und Reihen per Mahnverfahren verboten?
Angeblich wegen der Möglichkeit des Missbrauchs solcher Daten.
Sind die nun realistisch und können daher missbraucht werden oder sind die unrealistisch und haben somit keine weitere Aussagekraft. Dann dürften die auch nicht verboten werden.

Zudem gibt es seit 20 Jahren 100% sichere, aber tot- geschriene Hinweise auf hohe Gesundheitsrisiken bei ganz normalem Betrieb, die sich anscheinend nicht auf die gemessene Radioaktivität bezieht.
Warum werden solche Fakten tot-geschrien, und auch per Gerichtsverfahren, mit dem Hinweis, es gäbe keinen erkennbaren Zusammenhang?
Es muss ja nicht mit Radioaktivität oder Uran zu tun haben. Eventuell gibt es ja Wirkungen von schwerem Wasser oder anderen, nicht radioaktiven Isotopen, deren Wirkung bisher nicht erforscht wurden, die aber aus KKW entweichen bzw. entweichen könnten.

Ich will hoffen, das es zu keinem zweiten Tschernobyl kommt, aber selbst ohne GAU ist die Atomwirtschaft nicht in der Lage die Gefahren für die Menschheit weltweit soweit zu minimieren, dass die Risiken vertretbar sind.

SpiderPig
 

Schmidts Katze

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für mich ist die Frage Kernenergie, ja oder nein, eher eine politische als eine technische.
Ich erinnere mich noch sehr gut an unseren Bundeskanzler Helmut Kohl, der sich "persönlich verbürgt" hat, daß der Atommüll für 100.000de Jahre sicher gelagert wird, und sehe 25 Jahre später die Zustände in der Asse und die Vorgänge um Gorleben.

Und heute lese ich das:

Mafia soll Atommüll ins Meer gekippt haben.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Atommuell-Mafia;art1117,2905285

Grüße
SK
 

Schmidts Katze

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Orbit

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"schadlos verwertet oder geordnet beseitigt"
und
Leider liegt der Atommüll trotz dieser tollen Gesetze im Mittelmeer.
muss sich nicht unbedingt widersprechen. Alles eine Frage der Interpretation.
Ich vermute in Deutschland interpretiert man ähnlich. Stichwort Assen.
Kleiner Unterschied:
Dort machten einige Kohle,
hier machte es der Kohl.
:D
 
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Schmidts Katze

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Ja, so läuft das hier.

Ein Teil wird in die Asse gebracht, bis die plötzlich unter Wasser steht, oder nach Schacht Konrad,
der Rest wird zur Wiederaufarbeitung nach Frankreich gebracht; der ist dann erstmal weg, aber den muß man dann ja auch irgendwann wieder zurücknehmen; und dann vorläufig in Ahaus und Gorleben in Zwischenlagern erst mal abgestellt.

Ein Endlager wird es in Deutschland nicht geben, weil es nirgendwo politisch durchsetzbar ist.

Kein Wunder, daß dann irgendwann die Mafia eine Lösung für unsere Probleme hat.

Grüße
SK
 

hardy

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Ein Endlager wird es in Deutschland nicht geben, weil es nirgendwo politisch durchsetzbar ist.

Das tut mir aber leid für Deutschland, SK!

Dann bleiben eben die radioaktiven Abfälle in den zentralen Zwischenlagern Ahaus und Gorleben oder in den 13 Zwischenlagern an den Standorten der deutschen KKW. Technisch ist das kein Problem. Und die Sicherheit ist ebenfalls garantiert.

meint
hardy
 

hardy

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Ziemlich lange, frosch411.
Mindestens aber so lange, bis Endlager betriebsbereit sind.

Bei der trockenen Zwischenlagerung von hochaktiven Abfällen (verglaste Spaltprodukte oder abgebrannte Brennelemente) in CASTOR- oder CASTOR-ähnlichen Behältern rechnet man derzeit mit Lagerzeiten von 40 bis 60 Jahren. Längere Lagerzeiten sind aber durchaus möglich, denn die Wärmeentwicklung der eingelagerten radioaktiven Abfälle nimmt mit der Zeit ab.

Die Behälter verfügen über ein Doppeldeckelsystem mit einer automatischen Dichtheitsüberwachung, so dass allfällige Undichtheiten rasch erkannt werden. Durch umfangreiche Versuche der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) wurde gezeigt, dass die Behälter sehr grossen mechanischen und thermischen Belastungen gewachsen sind und selbst den Absturz eines Flugzeuges mit anschliessendem Kerosinbrand überstehen.

Gruss
hardy
 

hardy

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Und von wem?
Mit welcher maximalen Deckung?
Für wie lange?
Wer ist der Sicherungsträger?
Wer bezahlt das?

Deine Fragen, SpiderPig, beziehen sich auf mein Statement (Beitrag #74), dass die Sicherheit der Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle garantiert sei.

Und von wem?
Laut Atomgesetz ist der Betreiber einer Kernanlage (hier: Zwischenlager) für die Sicherheit vollumfänglich verantwortlich.

Mit welcher maximalen Deckung?
Ich kenne nicht die Haftpflichtversicherung des Anlagenbetreibers.

Für wie lange?
Siehe meine Antwort an frosch411.

Wer ist der Sicherungsträger?
Meinst du wirklich Sicherungsträger? Das dürfte dann wohl der Objektschutz der Anlage sein.

Wer bezahlt das?
Der Verursacher der radioaktiven Abfälle, wer sonst?

Gruss
hardy
 

Schmidts Katze

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Ziemlich lange, frosch411.
Mindestens aber so lange, bis Endlager betriebsbereit sind.

Wann sind die denn betriebsbereit?

Bei der trockenen Zwischenlagerung von hochaktiven Abfällen (verglaste Spaltprodukte oder abgebrannte Brennelemente) in CASTOR- oder CASTOR-ähnlichen Behältern rechnet man derzeit mit Lagerzeiten von 40 bis 60 Jahren.

Das ist ja schon 0,2% der Halbwertszeit von Plutonium. Super.

Die Behälter verfügen über ein Doppeldeckelsystem mit einer automatischen Dichtheitsüberwachung, so dass allfällige Undichtheiten rasch erkannt werden. Durch umfangreiche Versuche der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) wurde gezeigt, dass die Behälter sehr grossen mechanischen und thermischen Belastungen gewachsen sind und selbst den Absturz eines Flugzeuges mit anschliessendem Kerosinbrand überstehen.

Gruss
hardy

Ist dir eigentlich klar, wie lange diese Technik funktionieren muss?
In 100.000 Jahren wird wohl niemand mehr wissen, was ein Doppeldeckelsystem ist.
Und die BAM wird wohl auch nicht mehr existieren.

Grüße
SK
 
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