Brauchen wir die Kernenergie?

Mahananda

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Hallo Luzifix,

ja, mir ist diese Vorstellung auch unangenehm. Ich denke, es wird Zeit, hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie auf einen Verzicht hin umzudenken. Die möglichen negativen Folgen sind auf Dauer nicht beherrschbar, auch wenn es eine mehr oder weniger lange Zeit gut gehen mag. Die Endlagerungsproblematik ist nach wie vor nicht gelöst, was man Greenpeace und anderen Anti-Atom-Aktivisten diesmal nicht in die Schuhe schieben kann. Bei einer veranschlagten Endlagerungsfrist von etwa 1 Million Jahren schlagen so viele Unwägbarkeiten zu Buche, dass es Augenwischerei ist, wenn man meint, man hätte über diesen Zeitraum hinweg alles im Griff. Nichtsdestotrotz muss der Müll, der sich bis jetzt angesammelt hat, ja doch irgendwo endgelagert werden. Das heißt, dass der weitere Betrieb von Kernkraftwerken auch bei störungsfreiem Betrieb die noch anstehenden Risiken maximiert, weil die Menge des endzulagernden Mülls nur noch zunimmt.

Viele Grüße!
 

Luzifix

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...dass der weitere Betrieb von Kernkraftwerken auch bei störungsfreiem Betrieb die noch anstehenden Risiken maximiert, weil die Menge des endzulagernden Mülls nur noch zunimmt.

Hallo!

Das glaube ich so nicht, die absolute Menge des strahlenden Mülls wird sich durch einen Weiterbetrieb wie im ursprünglichen Ausstiegsbeschluß vorgesehen oder sogar 5 Jahre länger nicht sehr vergrößern. Aber die Technologie, damit umzugehen, wird sich noch etwas entwickeln. Das scheint mir sehr wichtig. Wenn man das Spektakel jetzt in der ASSE sieht, da ist das allerdings keinerlei Trost. Wenn die Regierung Rückgrat zeigen will, sollten die Verantwortlichen für diese Schweinerei schleunigst inhaftiert werden.

Was das Cäsiumatom angeht, es ist ja gar nicht nackt, es schwimmt als Ion mit anderen in der Zellflüssigkeit. Es bleibt nur irgendwie im statistischen Gewusel etwas Ladung übrig. Das ist mir eben dazu eingefallen. Gleichzeitig haben wir doch aber das Elektron aus dem Jod übrig. Was geschieht nun mit dem? Wird es irgendwoanders eingefangen oder existiert es eigenständig (als Strom gar?) weiter? Beim Suchen nach diesem Thema bin ich eben auf das Stichwort Betavoltaik gestoßen. Oder kommt es in diesen komplexen Wassermolekülen (-ionen) auf so eine Landung mehr oder weniger gar nicht an?
 
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hardy

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Hallo Luzifix,

Iod 131 zerfällt in stabiles Xenon 131 durch Beta-Minus-Zerfall. Mir ist daher unklar, wie radioaktives Iod immer noch ein Problem in ukrainischen Flüssen darstellen kann, wenn es mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen zerfällt und der Unfall von Tschernobyl bereits 25 Jahre her ist.

Den von Luzifix angegebenen Link kann ich leider nicht öffnen. Deshalb weiss ich nicht, um welches radioaktive Iod-Isotop in ukrainischen Flüssen es sich handelt.

Insgesamt sind heutzutage 37 Iod-Isotope von I-108 bis I-144 bekannt.

Neben den in Kernreaktoren hauptsächlich entstehenden Isotopen I-131 bis I-135, welche relativ kurze Halbwertszeiten haben, wird auch das Isotop I-129 mit einer Halbwertszeit von 15,7 Mio. Jahren gebildet. Dessen Aktivität ist jedoch sehr gering.

Beim Unfall von Tschernobyl wurden 1,8E+18 Bq I-131 freigesetzt, jedoch nur 3,9E+10 Bq I-129. Letzteres entspricht einer freigesetzten Masse von 6 kg I-129. Durch Kernwaffenexplosionen wurden zwischen 45 und 150 kg I-129 in die Umwelt freigesetzt.

Gruss
hardy
 

Luzifix

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Nimm die letzte eckige Klammer aus dem Link.
Hallo!

Ja, so funktioniert es. Danke auch, hardy, bei Dir kann man immer was lernen.

Einen interessanten Link habe ich auch hier gefunden, für Leute, die sich für Netze und Standorte von Atomkraftwerken interessieren, das kann man auch downloaden, (hab es allerdings nicht probiert.)

https://www.entsoe.eu/index.php?id=77

(Diesmal ohne eckige Klammer, ich weiß auch nicht, warum ich die so gerne verwende. Müßte man mal tiefenpsychologisch untersuchen.)

Ich träumte in der Nacht von häßlichen gefräßigen Cäsiumatomen, die sich in meine Bronchien bohren. Deswegen kaufe ich mir heute eine neue 9V-Batterie, damit ich mit dem Geigerzähler mal den Garten testen kann. Damals bei Tschernoby hatten wir sowas ja nicht, ich glaube, der private Besitz von solchen Geräten war sogar verboten. Schöne neue Welt!

Ach ja, und wenn Ihr noch paar Minuten Zeit übrig habt, lest unbedingt das hier noch: http://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-anti-akw/artikel/1/die-vergessenen-helfer/
 
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ispom

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Tja, Tschernobyl....das war schon schlimm, sehr viel schlimmer als Fukushima.... und vor allem: es war menschliches Versagen :(

Trotzdem ist die Antiatomhysterie diesmal in D viel tiefgreifender und vor allem...für uns alle folgenreicher... alle Parteien wetteifern beim "Ausstieg" (gegen den globalen mainstream)...

und nehmen es in Kauf von den Finnen, Schweden, Franzosen.... energiepolitisch nicht mehr für voll genommen zu werden :confused:
 

Runzelrübe

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Wir leben in einer Gesellschaft, in der Risiko mit Katastrophe gleichgesetzt wird. Wo früher der Begriff Restrisiko genannt wurde, war er bis vorigen Monat mit dem Begriff Tchernobyl verknüpft. Heute ist es eben Fukushima.

Es tut so weh, dass ausgerechnet auf dem Energiesektor in Deutschland solch große Schritte zurück gegangen werden. Wir haben eben nur noch Gierlobbyisten statt Phantasten mit dickem Geldbeutel zu tun.

Bill Gates z.B. liefert weiterhin Geld für die Forschung an Laufwellenreaktoren. Ein kanadisches Startup namens General Fusion beschäftigt(e) sich mit einem mechanischen Ansatz zur Auslösung einer Fusionsreaktion. Wo steht da Deutschland? Oder wenigstens Europa. Wir haben ITER. Ja toll, das ist alles!? :(
 

galileo2609

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Wo steht da Deutschland? Oder wenigstens Europa. Wir haben ITER. Ja toll, das ist alles!? :(
Deutschland finanziert den Löwenanteil von Wendelstein 7-X in Stellarator-Bauweise, das alternative Prinzip zum Tokamak. Ich glaube nicht, dass die Europäer deshalb in larmoyantem Selbstmitleid versinken müssen.

Generell würde ich vorschlagen, die Diskussion hier wieder auf ein etwas rationaleres Niveau zu hieven. Schliesslich ist auch dieser Thread Bestandteil eines wissenschaftlich orientierten Forums. Der plumpe Populismus, der hier teilweise betrieben wird, ist kein Aushängeschild für astronews.com.

Grüsse galileo2609
 

ispom

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... und vor allem: es war menschliches Versagen

Genauso wie bei Fukushima!
Solche Unfälle basieren IMMER auf menschlichem Versagen. Sei es durch Profitgier oder durch falsch gewertete Statistik

naja.... wenn Gier, dann die Gier nach Energie, die die Menschen global umtreibt.
In Tschernobyl kam dazu die Gier einiger Verantwortungsloser, mit einem gewagten Experiment nachzuweisen, daß die Apparatur auch ohne externe Kühlung beherrschbar bleibt :mad:

Aber in Fukushima war höhere Gewalt der Auslöser, ein nicht vorhersehbares Naturereignis... ob nun durch Gott oder den Teufel oder die Gaia inszeniert....
eine hochzivilsierte (viel Energie verbrauchende Gesellschaft...siehe Kardashev) wird daraus lernen und die Kraftwerke sicherer machen.

Sollten die Amerikaner (oder gar die Welt) in Erwartung des (morgen oder in 10000 Jahren ausbrecheden Supervulkans Yellowstone) ihre über 100 Kernkraftwerke abschalten? Yellowstone wäre mit oder ohne KKW die Apokalypse.
(man muß es ja für die von der grünen Propagada betäubten deutschen Fernseh -Konsumenten immer mal wieder betonen:
in Japan: 25000 Tote und 10000 Verletzte durch Beben und Tsunami, 3 Verletzte durch den "Atomunfall"... es sei denn, man zählt die in den Anlagen des Kraftwerks unmittelbar durch die Flutwelle getöteten als "Atomopfer" ...)
 

ispom

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Stimmt. Erdbeben und Tsunamis hat es nämlich in Japan noch nie gegeben. Wie hätte man also damit rechnen können, dass so etwas einmal passiert?

Monod

eine solche Ironie ist hier nicht angebracht, angesichts des schlimmsten Bebens seit Menschengedenken plus bisher nie erlebten 14 m -Flutwellen, und das unmittelbar vor dem Kraftwerk.....
ich glaube mich da einer Meinung mit Galileo

Generell würde ich vorschlagen, die Diskussion hier wieder auf ein etwas rationaleres Niveau zu hieven. Schliesslich ist auch dieser Thread Bestandteil eines wissenschaftlich orientierten Forums. Der plumpe Populismus, der hier teilweise betrieben wird, ist kein Aushängeschild für astronews.com.
 

Monod

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@ ispom:

Gut, dann eben ganz rational: Japan befindet sich am Rand einer Subduktionszone, wo es immer wieder zu Erdbeben und Tsunamis kommt. Das stärkste Beben war übrigens 1960 in Chile, wo ebenfalls eine Subduktionszone ist. Es war folglich nur eine Frage der Zeit, dass sich ein ähnlich schweres Beben auch vor Japan ereignet. Meiner Ansicht nach ist es daher von den Planern verantwortungslos gewesen, dort Kernkraftwerke zu errichten, wo Tsunamiwellen hingelangen können.

Weiterhin finde ich es angesichts der katastrophalen Ausmaße der weiträumigen Verstrahlung von Siedlungsgebieten infolge der Havarie, die große Landstriche für Jahrhunderte unbewohnbar machen wird, in unerträglichem Maße zynisch, so eine Rechnung aufzumachen:

(man muß es ja für die von der grünen Propagada betäubten deutschen Fernseh -Konsumenten immer mal wieder betonen:
in Japan: 25000 Tote und 10000 Verletzte durch Beben und Tsunami, 3 Verletzte durch den "Atomunfall"... es sei denn, man zählt die in den Anlagen des Kraftwerks unmittelbar durch die Flutwelle getöteten als "Atomopfer" ...)

Ich glaub mich da mal eher einer Meinung mit Galileo als Du.

Monod
 

ispom

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Weiterhin finde ich es angesichts der katastrophalen Ausmaße der weiträumigen Verstrahlung von Siedlungsgebieten infolge der Havarie, die große Landstriche für Jahrhunderte unbewohnbar machen wird....

na, na...warten wir es ab.... zwar ist die freigesetzte Menge an Radioaktivität annähernd der mit Tschernobyl vergleichbar, aber das meiste ist aufs Meer getrieben und dort bis zur Unbedenklichkeit verdünnt.

Es werden bald die Bewohner in die deiner Meinung nach
"für Jahrhunderte unbewohnbaren Landstriche" zurückkehren,

(selbst Tschernobyl lockt schon seit Jahren die Touristen :cool: )

Zwanzig Jahre nach der Explosion im Reaktorblock 4 vermarkten ukrainische Reisebüros Tschernobyl als Ziel für Individualreisen. Durch die Sperrzone führen die „Kinder von Tschernobyl“ selbst.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08...E2BD98A2B9EC69952F~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
 

ispom

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Ich träumte in der Nacht von häßlichen gefräßigen Cäsiumatomen, die sich in meine Bronchien bohren.

und ich erlebte heute im Traum die Lösung für das Phenomen der "typisch deutschen Atomangst", über die sich die Welt seit Wochen lustig macht:

sie ist genetisch bedingt, kommt aber erst zum Ausbruch, wenn sie durch ein gewisses Maß an grüner Gräuelpropaganda aktiviert wurde

so ist es zu erklären, daß einerseits die Deutschen einst führend waren in der Kernenergieerzeugung, und daß sie andererseits heute gegen den globalen mainstram quasi umgepolt sind ;)
 

Monod

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(selbst Tschernobyl lockt schon seit Jahren die Touristen )

Es wird nicht besser ... Vielleicht solltest Du mal eine Weile Pause machen. Dein Zynismus ist wirklich unerträglich. Mir fehlen die Worte.

P.S.: Gerade gelesen:

sie ist genetisch bedingt, kommt aber erst zum Ausbruch, wenn sie durch ein gewisses Maß an grüner Gräuelpropaganda aktiviert wurde

Ich denke, es reicht jetzt. Das Maß ist voll. Mach Pause! Verschone uns mit Deinem niveaulosen Schwachsinn!
 
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Monod

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@ ispom:

Träume sind nun mal immer ein wenig schwachsinnig,
meine... die von Luzifix... deine vielleicht auch?...erzähl doch mal

Was soll der Unsinn? Erst weißt Du Dich mit Galileo einig, der angemahnt hatte, hier das Niveau wieder anzuheben, und dann kommen nur noch solche Trollposts wie eben? Draußen ist schönes Wetter. Geh mal raus. Mach einen Spaziergang an der frischen Luft. Lass Sauerstoff an Dein Gehirn. Hilft meist bei mentalen Verspannungen. Falls dann noch was mit Substanz kommen sollte, kannst Du es ja gern hier ablassen, aber das Gebrabbel, was Du zuletzt hier gepostet hast, ist schlicht eine Zumutung, so dass ich Dich ganz höflich darum bitte, fürderhin dies zu unterlassen, auch wenn es Dir möglicherweise schwer fallen sollte, Dich dazu zu überwinden. Es wäre nett. Danke!

Monod
 

ispom

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Draußen ist schönes Wetter. Geh mal raus. Mach einen Spaziergang an der frischen Luft. Lass Sauerstoff an Dein Gehirn. Hilft meist bei mentalen Verspannungen. Falls dann noch was mit Substanz kommen sollte, kannst Du es ja gern hier ablassen, aber das Gebrabbel, was Du zuletzt hier gepostet hast, ist schlicht eine Zumutung, so dass ich Dich ganz höflich darum bitte, fürderhin dies zu unterlassen,

monod, solche diskursiven Entgleisungen, in denen man die Argumente des anderen als substanzloses Gebrabbel bezeichnet, weil man selbst keine mehr hat, sind immer ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Aber da du mich so höflich bittest, dich jetzt zu schonen, werde ich dem nachkommen.
Übrigens: ich bin schon draußen, sitze auf der Terasse und genieße einen Cappucino... bis bald mal wieder! ;)

und ein PS, weil ich vorhin einen 5 Jahre alten Bericht zitiert habe...:(
hier ganz aktuell von gestern:

http://www.welt.de/reise/nah/article13186533/In-Tschernobyl-boomt-der-Katastrophen-Tourismus.html

In Tschernobyl boomt der Katastrophen-Tourismus
jährlich kommen tausende....

ich denke nicht, daß Fukushima ein ähnliches Schicksal bevorsteht.... man wird dort wieder Energie erzeugen...aber keine Windenergie ;)
 
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