Brauchen wir die Kernenergie?

jonas

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hardy schrieb:
Andererseits wird häufig argumentiert, dass der Weiterbetrieb der KKW die Entwicklung der regenerativen Energien behindere, Stichwort 'Verstopfung des Stromnetzes durch KKW'. Ich verstehe das nicht. Das EEG garantiert doch die Abnahme des reg. Stroms, oder etwa nicht?
Jein. Das EEG garantiert die Abname zu einem bestimmten Preis nur für 20 Jahre ab Inbetriebnahme einer Anlage. Anlagen, die z.B. vor 5 Jahren ans Netz gingen, hatten in ihrer Kalkulation wahrscheinlich schon ein Szenario, daß nach diesen 20 Jahren, also im Beispiel in 15 Jahren von heute an, keine oder kaum noch ein KKW in Betrieb ist und die regenerative Anlage dann in einem Strommarkt ohne billigen KKW-Strom konkurriert. Diese Planungsgrundlage ist nun dahin, was schon in gewisser Weise einen Verrat des Staates gegenüber den damaligen Investoren darstellt.

JGC schrieb:
Wir entwickeln uns doch weiter, da wird doch wohl auch eine technische Lösung drin sein, die instabilen Atome am "Kragen" zu schnappen und sie so lange zu schütteln, bis sie kontrolliert zu einem "sauberen" Endzustand gebracht wurden..
Die Technologie existiert (schneller Brüter) bzw. man weiß wie man herangehen müsste: man braucht, ganz stark vereinfacht gesagt, halt Neutronen. Dazu kannst Du Dir mal einen Link ansehen, den ich im Zusammehang mit einem anderen thread hier gefunden habe: Nuclear energy: The hybrid returns, naturenews, 1.7.2009.
 
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JGC

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Zitat von JGC
Wir entwickeln uns doch weiter, da wird doch wohl auch eine technische Lösung drin sein, die instabilen Atome am "Kragen" zu schnappen und sie so lange zu schütteln, bis sie kontrolliert zu einem "sauberen" Endzustand gebracht wurden..

Die Technologie existiert (schneller Brüter) bzw. man weiß wie man herangehen müsste: man braucht, ganz stark vereinfacht gesagt, halt Neutronen. Dazu kannst Du Dir mal einen Link ansehen, den ich im Zusammehang mit einem anderen thread hier gefunden habe: Nuclear energy: The hybrid returns, naturenews, 1.7.2009.


Na um so besser!!


Also kein Grund, den radioaktiven Müll auf Nimmerwiedersehen zu "verstecken"


PS:

Um Atomkraft zu nutzen, dürfen eben nicht nur die positiven Merkmale betrachtet werden, sondern auch die notwendigen "Nebenkosten", Schutz und Lagerung) die es erfordert, eine qualitativen Energiegewinnung entgegen zu kommen..
 
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Alex74

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wenn dieser sich (nach unnötigem 10-jährigem Erkundungsverbot) letztlich als nicht geeignet herausstellt?
Nach allem was ich weiß ist Gorleben sogar tatsächlich recht ungeeignet und die Wahl auf diesen Ort fiel durch eine rein politische Entscheidung. Ursprünglich wurde Gorleben als Lager von den Experten nichtmal vorgeschlagen, tauchte aber handschriftlich, also im Nachhinein hinzugefügt, auf den Listen hierfür auf. Im Prinzip weiß kein Mensch wie es dazu kam.
Die besten Argumente, daß eine befriedigende Endlagerung möglich ist können so durch dumme Politiker im Nu ausgehebelt werden...
 

jonas

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Die besten Argumente, daß eine befriedigende Endlagerung möglich ist können so durch dumme Politiker im Nu ausgehebelt werden...
Naja, ich weiß nicht, durch wen sie letztendlich ausgehebelt werden: Durch den Politiker, der per Gesetz den Anwohnern ein Vetorecht gegen die Erkundung eines eventuellen Endlagers zubilligt oder durch die Anwohner, die dieses Vetorecht aus Angst vor dem Atom reflexartig sofort ausüben.
 

jonas

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Nochwas zur Endlagerung von hochgefährlichen Stoffen. Endlager für Atommüll haben eine extreme psychologische Reizwirkung auf die Öffentlichkeit. Vielleicht liegt das auch an den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Oder auch am Unglücksfall Tschernobyl und der beinahe Katastrophe auf Three Mile Island.

Andererseits hatten die Katastrophen von Bhopal und Seveso bei weitem keine auch nur annähernd ähnliche Wirkung. Daher wird der Endlagerung von chemischen Giftstoffen praktisch überhaupt keine öffentliche Beachtung geschenkt. Obwohl diese Stoffe auf ewig hoch toxisch bleiben und erbgutverändernd, also nicht irgendwann wie radioaktive Stoffe in ihrer Gefährlichkeit abklingen werden, kennt kein Mensch die Namen der Endlager.

Gorleben kennt jedes Kind, Asse auch, genauso wie man Schacht Konrad und Morsleben schonmal gehört hat. Aber wer kennt die Giftmüllgruben? Aus Wikipedia:
In Deutschland existieren an vier Standorten Möglichkeiten, konventionelle Abfälle langzeitsicher von der Biosphäre abzuschließen. Es sind dies die Orte Herfa-Neurode (Hessen) mit der UTD Herfa-Neurode, Heilbronn (Baden-Württemberg), Zielitz (Sachsen-Anhalt) und Borth (Nordrhein-Westfalen).

Soviel zur rationalen Beurteilung der Sache in der öffentlichen Diskussion :(
 

Alex74

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Mit der gleichen irrationalen Angst wurde der favorisierte Ort für den ITER auch abgelehnt - der wäre nämlich in Deutschland gewesen.

Nun wird er an einem nicht ganz erdbebensicheren Ort in Frankreich gebaut...

Diese Angst besteht - meine ich - vor allem daraus, daß man strahlende Dinge nicht sehen kann, womit sie für Otto Normalbürger so etwas wie Schwarze Magie sind. Gifte? Achja, das kennt man, ist schon nicht so schlimm, "ich arbeite mein Leben lang schon in der Grube/mit Lacken/bin Raucher/etc., und lebe noch..."

Was man sehen kann, auch wenn es de fakto gefährlicher ist, wird im Gehirn als "bekannt" gespeichert, nach Jahren als "damit habe ich Erfahrung" und damit als "halb so wild".
Die Menschen hatten aber schon immer am meisten Angst vor jenen Dingen, die sie nicht sehen und nicht verstehen.
 

frosch411

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Nach allem was ich weiß ist Gorleben sogar tatsächlich recht ungeeignet und die Wahl auf diesen Ort fiel durch eine rein politische Entscheidung. Ursprünglich wurde Gorleben als Lager von den Experten nichtmal vorgeschlagen, tauchte aber handschriftlich, also im Nachhinein hinzugefügt, auf den Listen hierfür auf. Im Prinzip weiß kein Mensch wie es dazu kam.

Als Gorleben ins Gespräch kam, lag Gorleben noch ziemlich am Rand von der Bundersrepublik Deutschland, sogar schon fast in der DDR. Noch dazu in einem eher strukturschwachen Gebiet. Und heute gehen die Politiker wohl davon aus, dass es günstiger kommt, Gorleben noch fertig als Endlager herzurichten, wenn schon soviel Geld dafür ausgegeben wurde.
 

ispom

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ich habe mich schon oft gefragt, warum denn nicht die Schächte des Uranbergbaus in Sachsen, aus denen doch die "Radioaktivität herausgebuddelt" wurde, als Endlager verwendet werden.
Was die Natur uns gegeben hat, geben wir ihr wieder zurück ggg
wenn auch in etwas modifizierter Form.
 

ispom

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noch ein Nachtrag:
selbstverständlich sollte man vorher den Müll so aufarbeiten, daß das wertvolle Plutonium (für Isotopenbatterien in Sonden zum äußeren sonnensystem, für Mischoxidbrennstäbe in den Kraftwerken....) vorher abgetrennt wird...
übrig bleibendie hochradiaktiven Spaltprodukte wie Strontium 90, Cäsium 137... aber die sind wesentlich kurzlebiger als das Uran im aus der Erde gewonnenen Erz... im Ergebnis wird (über lange Zeit gerechnet) der Erde weniger Radioaktivität zurückgegeben, als man ihr entnommen hat.
 

hardy

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Wen es interessiert


Hallo Luzifix,

danke für den interessanten Text.
Er gibt einen umfassenden Überblick über die KKW-Aktivitäten von Ägypten bis Nigeria (Teil I).

Teil II setzt den Überblick fort (Norwegen ... Schweiz :) ... bis Weissrussland):

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_siegeszug_der_kernkraft_nur_in_deutschland_gilt_sie_als_brueckentechn_2/

Beide Teile zusammen findet man unter:

Der Siegeszug der Kernkraft

Einen kompakteren Überblick gibt folgender Link:

Die Renaissance der Kernenergie in der Welt

Gruss
hardy
 

Sonnenaufgang

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ich halte sowohl die Franzosen als auch die Chinesen für sehr gescheite Leute.....:)
Darüber liesse sich trefflich streite. Stichwort, Umweltzerstörung in China, Atomwaffen in beiden...
beiden Völkern und ihren Staaten ist gemeinsam, daß sie ihre Kernkraftwerke nicht in Privatbesitz haben, daß also der Staat selbst sowohl Bauherr als auch Stromproduzent und Strom-Verkäufer ist.
In F kommen bekanntlich fast 90 Prozent des Stroms aus KKW, China baut gerade 42 neue Kernkraftwerke.
Warum wohl entscheiden sich die beiden für Atomenergie, wenn die so sehr teuer sein sollte?
Für Kernwaffen sind Atomkraftwerke nötig. Die entsprechenden nötigen Summen gehören zu den Kosten des AKW-Stroms!
eine KWh Atomstrom kostet 2 Cent netto ab Kraftwerk, alles eingerechnet, einschließlich Sicherheitsrücklagen,
da in F aber der Verbraucher etwa soviel für den Strom zahlt wie hier, ist die Atomstromproduktion für den Staat eine wichtige Einnahmequelle...
Eben dies ist Atompropaganda, Siehe oben und siehe die Kosten für das neue AKW in Finnland. Solange die Endlagerung nicht gelöst ist ist deren Kostenberechnung nicht sicher. Ganz von der Zukunft abgesehen!
würde man hier bei uns den Ökostrom nicht massiv subventionieren, wäre er unbezahlbar teuer....der Ökostrom ist (und bleibt) eine sehr defizitäre Sache :rolleyes:
Ja klar. Die oben angesprochenen Suventionen der kernenergie lässt Du natürlich weg. Wie fast alle, die pro KKW sind. Und die vermiedenen Folgekosten der fossilen Energien ebenso.

Im Übrigen könnte man zu den Folgekosten aller fossilen Energien incl. KK einen grossen Teil aller Militärausgaben hinzu zählen. Siehe Irakkrieg und Öl. (2000 Milliarden $?)
ps
ach so...übrigens: ich bin für Atomstrom
trotz der massiven Werbung hier im Forum für den "Atomausstieg"
Verstehe ich eh nicht. Der Zubau von Solar und Windenergie ist riesig und zeigt wie schnell ein Umstieg möglich wäre. Schneller als ein Ausbau der KK. Auch Speichertechnologien sind verfügbar und funktionieren. Ein Europäisches Gleichstrom-Verbundnetz braucht auch keine Jahrzehnte zum Aufbau. im Gegensatz zu Desertec bei Gaddafi...
 

Sonnenaufgang

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Ich melde hier auch mal ein vorsichtiges PRO an, und zwar aus folgenden Gründen:

- Atomenergie mag nicht völlig CO2 neutral sein - sie ist aber mit Sicherheit die CO2-neutralste der momentan zur Verfügung stehenden Technologien zur Erzeugung von sehr grossen Strommengen bei vergleichsweise niedrigem Ressourcenaufwand.
Das ist meiner Meinung das einzige halbwegs wahre Argument pro KK.
- Die hohen Kosten sind vor allem wegen der (teilweise irrationalen) Ängste in der Bevölkerung vor allem, was mit Radioaktivität zu tun hat, so hoch. Könnte man schneller und häufiger Kernkraftwerke bauen, hätte man mehr Erfahrung, mehr Flexibilität, könnte mehr Designs ausprobieren etc.
Falsch, siehe das neue in Finnland, der Rest ist könnte....
- Die Abfallproblematik könnte künftig entschärft werden, wenn man auf die Entwicklung von Schnellen Brütern setzt (der Name dieses Reaktordesigns ist einfach eine absolute PR-Katastrophe: Wer will schon neben einem Ding wohnen, das "schnell" etwas "ausbrütet"?), die radioaktive Abfälle verbrennen können. In Thoriumreaktoren lassen sich unsere heute produzierten Abfälle fast vollständig in mengenmässig sehr viel kleinere, harmlosere Abfälle verwandeln, die man nur noch für ca. 200 Jahre wegschliessen muss. Aber dafür braucht es erst die Bereitschaft, diese neuen Technologien zu entwickeln - Indien etwa geht auf diesem Weg voran (Indien hat grosse Thorium-Reserven, aber nur wenig Uran).
- Uran könnte künftig auch aus dem Ozeanwasser gewonnen werden. Dies lohnt sich, nach japanischen Forschern, ab einem Uranpreis von ca. 220 Dollar / kg. Im Ozean und in den Flüssen gibt es genügend Uran, um die Menschheit für Jahrmilliarden zu versorgen.
Auf könnte sollte würde will doch hoffentlich keiner, der ernst genommen werden will, unsere Energieversorgung gründen? Die Art der Versprechungen kennen wir aus der Geschichte der Kernkraft zur Genüge. Der Anfang war allerdings der Einsatz als Waffe.
Ich denke aber schon, dass mittelfristig die (billige und massengefertigte) Solarzellentechnologie (mit Speicherkraftwerken / Batterien für die Gewährleistung der Grundlast) die Oberhand behalten wird, und man die Nukleartechnologie nur noch für Sonderzwecke (Schiffe, Raumfahrzeuge, U-Boote) einsetzen wird.
Ganz meine Meinung. Wenn wir wollen sogar kurzfristig.
 

Sonnenaufgang

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Hallo Luzifix,

danke für den interessanten Text.
Er gibt einen umfassenden Überblick über die KKW-Aktivitäten von Ägypten bis Nigeria (Teil I).

Teil II setzt den Überblick fort (Norwegen ... Schweiz :) ... bis Weissrussland):

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_siegeszug_der_kernkraft_nur_in_deutschland_gilt_sie_als_brueckentechn_2/

Beide Teile zusammen findet man unter:

Der Siegeszug der Kernkraft

Einen kompakteren Überblick gibt folgender Link:

Die Renaissance der Kernenergie in der Welt

Gruss
hardy
Ich kann diese Behauptungen nicht für voll nehmen. Der mögliche Ausbau der Kernenergie ist nach allen Erfahrungen viel zu langsam, um in z.B. 10J einen wesentlichen Teil der weltweiten Energieversorgung zu bewerkstelligen. ganz davon abgesehen, würde bei einem grossen Ausbau der heutigen Technologie der Brennstoff nicht einmal für die Lebensdauer der neuen Reaktoren reichen. Je nach Meinung 20-200J. (http://de.wikipedia.org/wiki/Uran#Abbau)
Nach diesen Tabellen reichen die Vorräte für 30J.
http://de.wikipedia.org/wiki/Uran/Tabellen_und_Grafiken

Laut http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk hat KK heute einen Anteil von 13%. Will ich den Anteil verdoppeln reichen die heute gut verfügbaren Vorkommen nicht mehr 30 sondern nur noch 15 Jahre.

Ach ja Thoriumreaktoren waren mir neu. Ein geplanter wurde ausgerechnet von Norwegen abgesagt, obwohl dieses Land grosse Vorräte hat.
http://www.nordkap.org/norwegen-baut-kein-thorium-reaktor/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300
 

Sonnenaufgang

Registriertes Mitglied
Was man nicht vergessen darf:

1. Keine Produktionsmethode zur Herstellung von Massenstrom hat über die Jahre so wenige Tote gefordert wie die Kernenergie. Bei der Kohle sterben jedes Jahr tausende von Kumpels in Kohleminen, tausende von Menschen an Lungenkrebs (wegen der Russpartikel), wohl auch bald einige wegen der Klimaerwärmung. Kohle setzt mehr Radioaktivität frei als alle Kernkraftwerke (über das in der Kohle einglagerte Uran). Öl und Gas haben in unzähligen Rohstoffkriegen unzählie Menschenopfer gefordert, ganz zu schweigen von den Unfällen beim Handling dieser Substanzen. Auch Wasserkraft hat viele Tote (brechende Dämme, etc.) gefordert, und Millionen von Menschen mussten weltweit schon wegen Wasserkraft umziehen. Man muss das alles ein bisschen ins richtige Verhältnis setzen. ...
Nigeria und die französische Schweinereiförderung von Uran dort hast Du übersehen. Ebenso früher Schweigereien in u.a. den USA und der UDSSR.

Und welche Kriege um Uran ausbrechen, wenn die Vorräte zur Neige gehen möchte ich mir nicht vorstellen. Andere Energien bzw. Rohstoffe sind seid Jahrzehnten der Hauptgrund für viele Kriege...

Im Übrigen ist sind die durch erhöhte Radioaktivität bewirkten Krankheiten und Todesfälle schlecht nachweisbar, da der Effekt beim Einzelnen klein ist, bei der Masse der Menschen aber zu vielen Toten geführt hat und führen wird. Es ist vollkommen unbestritten, das es keine ungefährliche Radioaktivität gibt.
 

Hirschi

Registriertes Mitglied
Hallo :)
ich finde es weitaus schlimmer und erschreckender, dass 2/3 unserer Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird und kein Ende absehbar ist. Da sagt kein Gorleben-Krawallist was. Es wird an Bio-Sprit geforscht mit Abermilliarden von $ (weltweit). Wenn sich Biosprit durchsetzt, dürften wir uns von einem Großteil der nutzbaren Fläche zur Erzeugung von Nahrung verabschieden. Aber es gibt ja noch genug nutzbare Fläche, die von sinnlosem Wald plus dazugehöriger Flora und Fauna "blockiert" wird. Auch da hört man nichts von Gleisblockaden und Lichterketten.
Lieber wird die umweltverträglichste aller Energiegewinnungen so schlecht geredet, dass allein der Anblick der Steckdose, aus der zum Teil auch Atomstrom kommt, zu unkontrolliertem Zellwachstum führt.
Mit "umweltverträglichste" meine ich auch Eingriffe in die Natur (zb beim Bau von Wasserkraftwerken) oder die Flächenverschwendung (Solar- oder Windparks).
Wenn man mal weltweit eine ehrliche und ambitionierte Werbung für Atomstrom machen würde und endlich mal das Geld aus der Forschung wirklich umweltzerstörerischer Energien in die Kernenergie gesteckt würde, wären wir beim Energieproblem wohl weit eher an einer befriedigenden Lösung für alle inklusive Mutter Erde.

So far
Hirschi

P.S. Klares PRO Kernenergie
 

Buggy B

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Zum Thema Uran=Magelware gibs da nen schönen Artikel, von dem ich aber nicht genau weiß, wie wahrheitsgemäß dieser ist...

http://www.final-frontier.ch/uranknappheit

Es wird auch ein Reaktortyp erwähnt, der extrem effizient arbeiten soll und kaum langlebigen Abfall produziert. Klingt schon fast zu schön um wahr zu sein!
 

Sonnenaufgang

Registriertes Mitglied
Hallo :)
ich finde es weitaus schlimmer und erschreckender, dass 2/3 unserer Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird und kein Ende absehbar ist. Da sagt kein Gorleben-Krawallist was. Es wird an Bio-Sprit geforscht mit Abermilliarden von $ (weltweit). Wenn sich Biosprit durchsetzt, dürften wir uns von einem Großteil der nutzbaren Fläche zur Erzeugung von Nahrung verabschieden. Aber es gibt ja noch genug nutzbare Fläche, die von sinnlosem Wald plus dazugehöriger Flora und Fauna "blockiert" wird. Auch da hört man nichts von Gleisblockaden und Lichterketten.
Da gebe ich Dir grundsätzlich recht.
Nur: Der Eine Mist rechtfertigt nicht den anderen!
Gib doch einfach mal zu, dass KK mit der heutigen Technik längst nicht genügend zur Lösung unserer weltweiten Energieprobleme beitragen kann-
1 zu teuer (Bau)
2 nicht akzeptiert (das musst Du anerkennen!)
3 Brennstoff (Uran) reicht mit der bisherigen Technologie noch weniger lang als ÖL und Kohle
4 Monopol und Grosskonzern - abhängig, was noch nie besonders gut war
5 Bau geht zu lang, rechne mal wie lange es geht tausende Kernkraftwerke zu bauen. Die dafür (und für den Betrieb) nötigen Spezialisten musst Du vorher auch noch ausbilden, die fehlen nämlich mitlerweile.
Lieber wird die umweltverträglichste aller Energiegewinnungen so schlecht geredet, dass allein der Anblick der Steckdose, aus der zum Teil auch Atomstrom kommt, zu unkontrolliertem Zellwachstum führt.
Mit "umweltverträglichste" meine ich auch Eingriffe in die Natur (zb beim Bau von Wasserkraftwerken) oder die Flächenverschwendung (Solar- oder Windparks).
Immer der gleiche Blödsinn, sorry. Der Uranabbau ist und war sehr schädlich! Informiere Dich bitte richtig. Kernwaffen, Militär, Nigeria, zukünftige Kriege um Uran gehören auch dazu.

Wer weis denn schon wie die Energiebilanz bei KK aussieht, wenn man den dreck alle 200 Jahre wieder ausbuddeln müssen sollte, die nächsten 100000 Jahre?

Es ist einfach ein grandiose Unverschämtheit nachfolgende Genrationen mit den ungelösten Problemen des heutigen Verbrauchs zu belasten. Egal ob es sich um KK oder Öl handelt.

Versiegelte Flächen haben wir mehr als genug für Solar. Windparks sind eher ein optischen Problem. Wasserkraftwerke sind oft Pumpspeicherkraftwerke und werden für Deine geliebte Kernkraft genauso gebraucht wir für Solarstrom.

Wenn man mal weltweit eine ehrliche und ambitionierte Werbung für Atomstrom machen würde und endlich mal das Geld aus der Forschung wirklich umweltzerstörerischer Energien in die Kernenergie gesteckt würde, wären wir beim Energieproblem wohl weit eher an einer befriedigenden Lösung für alle inklusive Mutter Erde.
So far
Hirschi
P.S. Klares PRO Kernenergie
Wie wäre es wenn man die Subventionen, die in KK geflossen sind in EE steckt? Das ist sehr viel mehr, als bisher in EE.

Wie lange wird intensiv mit vielen hundert Milliarden an KK geforscht?
Ein Bruchteil dessen in EE und unsere Energieprobleme sind gelöst.

Im Übrigen verkaufe ich Photovoltaikanlagen, kenne daher den Preis und kann daher behaupten: Wenn ich leicht steigende Strompreise zu Grunde lege, ist Photovoltaik heute schon rentabel, wenn ich 20 Jahre rechne. Ohne Subventionen.
Ohne den Dreck von Öl und Atom und Krieg zu rechnen.
Und ohne die Steuern, die Arbeit und Abgaben die ich und alle die damit zu tun haben erwirtschaften bzw. schaffen.
 

Sonnenaufgang

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Mal eine kleine Rechnung: Der Irakkrieg (ohne Öl gäbe es den nicht ist meine Hypothese) hat bisher ca. 2000 Milliarden $ gekostet. Vor ein paar Jahren las ich 1000 neuere Zahlen kenne ich nicht.
Das sind in Euro ca. Min 700 Milliarden eher das Doppelte. Sagen wir 1000 Milliarden Euro.
Grosse Photovoltaikanlagen kosten heute 2000 Euro/KWp.
Für das Geld hätten die USA 500 GWp (500'000'000Wp) Photovoltaikanlagen aufbauen können. (1 Euro / 500Wh/J)
In ertragreichen Gegenden würden diese Anlagen weit mehr als 500'000GWh/J bzw. 500TWh/J Strom erzeugen.
Das ist in etwa 10% der derzeitigen Stromproduktion vonn ca. 5000TWh dort pro Jahr.
Diese Investition würde den Preis vermutlich aber halbieren.
Also würden die USA für die Kosten des Irakkrieges mit Photovoltaik in der Grössenordung 20% Strom für die nächsten 20-30 Jahre erzeugen können.
Ob der Iarak diese Menge Engergie wohl kostenlos liefert??

Bei Parabolrinnenkraftwerken wie Andasol (300 Mio Euro) erzeug eine Anlage, 180GWh/J.
Da komme ich auf ähnliche Kosten - was mich erstaunt, habe die zahlen aber nicht noch geprüft: http://strom.idealo.de/news/3125-andasol-1-offizieller-start-fuer-nachtaktives-solarkraftwerk/

KKWs kosten ca. 2.5 Mia/GW und erzeugen etwa 7,5TWh/J pro installiertem GW
 
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