Brauchen wir die Kernenergie?

Bynaus

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In Nature war gestern ein interessanter Beitrag, der die Geschichte der Kernenergie-Nutzung, und die Gründe, die zur Situation, in den wir uns heute befinden, nochmals aufrollt. Es wird auch ausführlich auf künftige Reaktordesigns und die Teams und Unternehmen, die sie derzeit entwickeln, eingegangen.

http://www.nature.com/news/nuclear-energy-radical-reactors-1.11957

Ich hoffe, ich gehe richtig in der Annahme, dass dieser Artikel frei verfügbar ist (es ist ein News Item, kein wissenschaftlicher Artikel).
 

Bernhard

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Es gibt aber schon funktionierende Algentanks. Ich mein, ich hätt was drüber gelesen. Spanien und USA, soweit ich mich erinner.
Hallo Sissy,

laut TV gibt es zu diesem Thema in den östlichen deutschen Bundesländern funktionierende Forschungsanlagen. Ich vermute aber zusätzlich, dass das Thema Algentanks über die Medien etwas zu sehr aufgebauscht wurde (weitere Sendungen im TV), denn es ist doch naheliegend, dass solche Tanks in sonnenreichen Gegenden besser und sinnvoller eingesetzt werden können als hierzulande.
MfG
 

Sissy

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Hi Bernhard,

Ich vermute aber zusätzlich, dass das Thema Algentanks über die Medien etwas zu sehr aufgebauscht wurde (weitere Sendungen im TV), denn es ist doch naheliegend, dass solche Tanks in sonnenreichen Gegenden besser und sinnvoller eingesetzt werden können als hierzulande.

:)

Klar. Aber wir können ja den an der Nordsee produzierten Windstrom schlecht nach Spanien "Beamen". Wir müssen den überflüssigen Strom da nutzen, wo er anfällt.

Freiluftalgentanks haben Nachts Ruhepause, wegen Lichtmangel. Die verbuddelten Algentanks dann eben tagsüber. Algen kommen mit sowas klar... :)

Oder man trennt Wasser in H2 und O. Kann man auch wieder zurückeletrifizieren... Was schlußendlich als Speichermedium genommen wird, is mir wurscht, solange mich die Stromlobbyisten nicht zu ner Nachtspeichergeschichte verdonnern...

Sissy
 

Bernhard

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Hallo Sissy,

Oder man trennt Wasser in H2 und O.
genau das ist EE-Gas. Allerdings hat Wasserstoff einige unangenehme physikalische Eigenschaften, weswegen die Weiterverarbeitung von H2 zu Methan sehr interessant ist. Bei diesem Prozess wird CO2 gebunden, das dann bei der Verbrennung wieder frei wird. Unter dem Strich wäre das immerhin ein klimaneutraler Prozess.

Was schlußendlich als Speichermedium genommen wird, is mir wurscht, solange mich die Stromlobbyisten nicht zu ner Nachtspeichergeschichte verdonnern...
Eingriffe in die Privatsphäre stehen zur Zeit nicht zur Debatte. Ob solche Eingriffe einmal nötig sein werden, ist aktuell ziemlich offen und meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich :) .
MfG
 

Kibo

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Nabend,

Anscheinend wurde das Kontrollzentrum von Iter in Betrieb genommen. Hier der spon Artikel (gibt sicher noch bessere).

Von einer anderen Technologie hab ich leider schon länger nichts mehr gehört, weiß wer Neues zu Polywell-Fusion? Im Wikipedia-Artikel steht, dass man wohl aktuell den WB7 und WB8 erprobt aber nichts Genaueres.

mfg
 
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Solarius

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Anscheinend wurde das Kontrollzentrum von Iter in Betrieb genommen. Hier der spon Artikel (gibt sicher noch bessere).
Laut Artikel ist tatsächlich nur das Kontroll- und Verwaltungszentrum in Betrieb genommen worden. Was machen die da eigentlich? Die Forschungsarbeiten werden laut Zeitplan erst in 7 Jahren beginnen.

Lasst uns dem Ding mal die Daumen drücken. Es wäre ja schön, wenn es klappt.
 

hardy

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@Solarius:
Die Frage, was da zurzeit zu kontrollieren wäre, habe ich mir auch gestellt.
Aber verwalten kann man natürlich immer :)
 

Ich

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hardy schrieb:
Aber verwalten kann man natürlich immer
Ja, wobei ich gelernt habe, dass derlei nützliche intraeuropäische Verwaltungstätigkeiten gerne mit Beamtenstatus, Überstundenausgleich, doppeltem Gehalt und Steuerfreiheit verbunden sind. Was wiederum erklärt, warum es so wahnsinnig viel zu verwalten gibt.

Kibo schrieb:
Eine neue Technologie könnte Fokusierte Solarenergie auf eine Licht-zu-Strom Effizienz von 40% hieven.
Von 44% auf 40%? Respekt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

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Nach deinem Diagramm schaffen es die Konzentratoren (um die es in dem Text geht) nur auf 29,1% Effizienz, das ist schon ein ganz schöner Sprung.

mfg
 

Ich

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Nein, dreistufige Konzentratorzellen liegen bei 44%. In deinem Text geht es wohl um einen thermischen Prozess (habs nicht durchgelesen). Das ist das neue daran, nicht der theoretische Wirkungsgrad.
 

SiberianKathru

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100 Milliarden Pfund, wer hat mehr zu bieten ?

Hallo liebe Chatgemeinde,

nachdem ja nun Angelika Merkel der Welt gezeigt hat, wie man professionell per Doppel-Drehung aus der Atomkraft EIN/AUS steigt haben auch die Britten mal schnell mittels Rechenschieber ein wenig die Folge-Kosten der Atomkraft berechnet.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/sellafield-preis-der-atomkraft-1.1591684

Dabei hat man jetzt festgestellt, dass man nach (ähm 2013 minus 1957 Atomunfall Sealllafiedel oder so) äh gefühlten 1000 Jahren doch nun mal endlich eine alte Atomruine abreissen sollte.
Da der Rechenschieber hier 100 Milliarden Dingsda berechnet hat wurde das in die Zukunft verschoben; der Abriss aber grundsätzlich für eine gute Sache gehalten.

Ich möchte hier nochmal meine Hochachtung gegenüber der Atomindustrie äußern. Wenn wir Auto so bauen würden wie Ihr Atomkraftwerke betreibt, gäbe es kein Klimaproblem.

Gruß
SK :)
 

Bynaus

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Wenn wir Auto so bauen würden wie Ihr Atomkraftwerke betreibt, gäbe es kein Klimaproblem.

Genau. Und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass man Atomkraftwerke wie Autos bauen kann. Vielleicht nicht ganz so viele, aber vielleicht in etwa so viele wie Grossraumflugzeuge. Modular, standardisiert, zertifiziert, in Serie und grosser Stückzahl, mit kleiner bis grosser Leistung, für den zentralen und dezentralen Einsatz. Wetten, dass dann sogar all die Autos kein Problem mehr für das Klima darstellen? :)
 

SiberianKathru

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Neues Angebot 430 Dingsda ?

Hallo Leutchens,

da niemand hier so richtig sich um eine exakte Berechnung der Folge-Kosten der Atomkraft kümmert überbiete ich mich mal Selbst!
Ich biete 430 Milliarden Dingsda: http://www.welt.de/wirtschaft/artic...-wuerde-Frankreich-430-Milliarden-kosten.html
Wer hat mehr im Angebot ?

Hier noch mal ein Link zur Häufigkeit: http://wissen.de.msn.com/technik/al...ende-studie-zu-gefahren-von-kernkraftwerken-1
Naja die andere Folgen gibt es da auch noch, aber das kostet ja Garnichts : http://derstandard.at/1361241345470/Schilddruesen-Anomalien-bei-Fukushima-Kindern

Ach da lob ich mit den ITER, dann gibt's endlich Ökostrom ohne Ende *träum

Gruß
TK :)
 

Bynaus

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Dass ein Atom-Unfall in einem dichtbesiedelten Gebiet hohe Kosten nach sich zieht, steht ausser Frage. Folge davon? Die AKW so bauen, dass es keine Atom-Unfälle gibt! AKW sind keine tickenden Zeitbomben, die plötzlich und unverhofft losgehen (so wie es dein zweiter Link impliziert: einfach Arbeitsstunden durch Anzahl Vorfälle teilen, so einfach ist das! Wie beim Lotto!). AKW sind Maschinen, die physikalischen Gesetzen gehorchen und von Menschen bedient werden. Sie können so gebaut werden, dass die physikalischen Gesetze für Sicherheit sorgen, selbst wenn der bedienende Mensch einen (oder mehrere) Fehler macht. Sie können sogar so gebaut werden, dass sie auch bei mutwilliger Sabotage nicht unsicher werden. Darauf sollten wir unsere Energie und Kreativität fokussieren, nicht auf einen tumben Ausstieg, der am Ende nur zu mehr Verbrauch von fossilen Energien führt. Man steigt ja auch nicht einfach generell aus der Fliegerei aus, bloss weil ein Flugzeug abstürzt: man untersucht den Vorfall, lernt daraus und macht es besser (es sind schon viel mehr Menschen in Flugzeugabstürzen gestorben, als bei AKW-Unfällen!). Und je mehr Flugzeuge es gibt, desto sicherer werden sie.

ITER kannst du gleich vergessen. Der Reaktor, den sie in Caderache bauen, ist nicht mal ein Prototyp - es ist ein Technologiedemonstrator. Man weiss noch nicht einmal, wie man mit dem Design zu einem funktionierenden Reaktor kommt. ITER is sowas wie die Spruce Goose der Energietechnik - ein Monstrum aus einer anderen Zeit, das es nur noch wegen der Trägheit seines Entwicklungsprozesses gibt. Es wäre toll, wenn Fusion funktionieren würde, weil wir dann in aller Ruhe alle AKW abschalten könnten (ausser ein paar wenige vielleicht, um den bestehenden Abfall unschädlich zu machen). Vielleicht wird es auch irgendwann Fusionsreaktoren geben. Aber ich bezweifle, dass sie auf dem ITER-Konzept basieren werden.
 

Solarius

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Dass ein Atom-Unfall in einem dichtbesiedelten Gebiet hohe Kosten nach sich zieht, steht ausser Frage. Folge davon? Die AKW so bauen, dass es keine Atom-Unfälle gibt! AKW sind keine tickenden Zeitbomben, die plötzlich und unverhofft losgehen...
Dass ein Atom-Unfall in einem dichtbesiedelten Gebiet hohe Kosten nach sich zieht, steht ausser Frage. Folge davon? Die Erneuerbaren ausbauen. AKW sind tickenden Zeitbomben, die plötzlich und unverhofft losgehen...

Lieber Bynaus,
deiner ganz privaten Meinung nach können AKWs sicher gebaut werden. - Aber es ist eben nur deine Meinung.
 

Kibo

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Lieber Solarius,
deiner ganz privaten Meinung nach sind AKWs tickende Zeitbomben und erneuerbare Energien, die kostengünstige Alternative. - Aber es ist eben nur deine Meinung. mfg
 
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