Dass ein Atom-Unfall in einem dichtbesiedelten Gebiet hohe Kosten nach sich zieht, steht ausser Frage. Folge davon? Die AKW so bauen, dass es keine Atom-Unfälle gibt! AKW sind keine tickenden Zeitbomben, die plötzlich und unverhofft losgehen (so wie es dein zweiter Link impliziert: einfach Arbeitsstunden durch Anzahl Vorfälle teilen, so einfach ist das! Wie beim Lotto!). AKW sind Maschinen, die physikalischen Gesetzen gehorchen und von Menschen bedient werden. Sie können so gebaut werden, dass die physikalischen Gesetze für Sicherheit sorgen, selbst wenn der bedienende Mensch einen (oder mehrere) Fehler macht. Sie können sogar so gebaut werden, dass sie auch bei mutwilliger Sabotage nicht unsicher werden. Darauf sollten wir unsere Energie und Kreativität fokussieren, nicht auf einen tumben Ausstieg, der am Ende nur zu mehr Verbrauch von fossilen Energien führt. Man steigt ja auch nicht einfach generell aus der Fliegerei aus, bloss weil ein Flugzeug abstürzt: man untersucht den Vorfall, lernt daraus und macht es besser (es sind schon viel mehr Menschen in Flugzeugabstürzen gestorben, als bei AKW-Unfällen!). Und je mehr Flugzeuge es gibt, desto sicherer werden sie.
ITER kannst du gleich vergessen. Der Reaktor, den sie in Caderache bauen, ist nicht mal ein Prototyp - es ist ein Technologiedemonstrator. Man weiss noch nicht einmal, wie man mit dem Design zu einem funktionierenden Reaktor kommt. ITER is sowas wie die Spruce Goose der Energietechnik - ein Monstrum aus einer anderen Zeit, das es nur noch wegen der Trägheit seines Entwicklungsprozesses gibt. Es wäre toll, wenn Fusion funktionieren würde, weil wir dann in aller Ruhe alle AKW abschalten könnten (ausser ein paar wenige vielleicht, um den bestehenden Abfall unschädlich zu machen). Vielleicht wird es auch irgendwann Fusionsreaktoren geben. Aber ich bezweifle, dass sie auf dem ITER-Konzept basieren werden.