Frankie, so wird das nicht sein. Das Seil soll ja geostationär positioniert werden. Damit hat die Rakete, die nach unten geht, keine Relativgeschwindigkeit zur Atmosphäre. Sie müsste also sozusagen kerzengerade nach unten fallen.Nicht nach oben oder unten, sondern bildlich vor und zurück... die Rakete die "zurück" fliegt wird in Umlaufrichtung "langsamer" und fällt automatisch auf einen tieferen Orbit, bis sie von der Atmosphäre weiter abgebremst wird und von selbst fällt. Diese zusätzliche "Abbremsung" bewirkt, daß das Kabel oben beschleunigt abgerollt wird. Die andere Rakete wird durch die Masseträgheit des Seils relativ sanft abgebremst beim "Aufrichten" des Gesamtsystems.
Auf dem Weg nach unten muß sie allerdings Drehimpuls loswerden, ansonsten würde sie das Seil um die Erde wickeln. Insgesamt wäre ein solches Manöver wirklich abenteurerlich, weit schwieriger als der Faden einer Spinne, an dem sie sich nach unten abseilt. Denn wenn der Schub, der den Drehimpuls abbauen soll, nicht absolut präzise ist, dann wird das Seil lateral zu schwingen beginnen. Und dies umso chaotischer, je mehr Kurskorrekturen auf dem Weg nach unten durchgeführt werden müssen.
Und wenn das Manöver nicht gut genug gelingt, dann hängt kein Orbitalseil vom Himmel, sondern ein Peitsche, die der Erde links und rechts Hiebe versetzt, daß einem buchstäblich Hören und Sehen vergeht.
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