E8- Weltformel von A.G.Lisi

SpiderPig

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Hallo,

ich habe hier im Forum keinen Beitrag über die Arbeit (theoretische Physik) von Antony Garrett Lisi gefunden.
Hier ein Link (in Englisch) zu seiner Theorie.

Ich habe das Thema in einer PM gefunden und wollte das eigentlich ab tun. Auf die weise: Was in der PM steht, muss ja nicht gleich was richtiges sein. :p

Trotzdem hat mich die Thematik doch sehr fasziniert, und bin ich auf einen weiteren Artikel gestoßen, der mir sachlicher erscheint. (Printmedien - kein Link)

Laut den beiden Artikeln, hat Lisi die Gravitation und alle bekannten Elementarteilchen und Kräfte in der mathematische Struktur namens E8 abbilden können.
Er soll dann später erkannt haben, dass die Struktur des E8 mit den zugeordneten Teilchen die (bekannten) Wechselwirkungen der Teilchen untereinander exakt bezeichnet.
Sollte Lisi also recht haben, so ist seine Theorie nachprüfbar, denn er postuliert einige bisher unbekannte Teilchen mit expliziten Eigenschaften. (Leider weiß ich bisher nichts genaueres). Die sollen zum Teil am LHC entdeckt werden können.

Die Arbeit wird gerade in vielen Blogs und Fachforen diskutiert.
Auch wenn dabei der Tenor durch klingt, dass Lisi einen groben Fehler gemacht haben soll (e=5 und 5*8 = 40 und nicht 42 wie gefordert) sind auch viele namhafte Mathematiker und Physiker dabei, die seine Arbeit als möglichen Durchbruch bezeichnen.

Hat jemand von euch schon von der Weltformel des Herrn A.G.Lisi gehört und näheres gelesen und verstanden?


SpiderPig
 

SRMeister

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hey was ist denn hier los?
jemand hat vielleicht einen entscheidenden Schritt zur TOE gemacht, und ihr streitet euch mit Antirelativisten über die Existenz von Gravitationswellen?
Also bitte !!! Was ist nur los mit euch?

Meine Frage wäre, ob jemand weis, wo ich Literatur bekomme zu Lie Gruppen. Hatte im Studium schon viel Mathematik, so lange ist das nicht her und würde mich nun gern mit dem Thema beschäftigen. Habe zwar schon Bücher gefunden aber suche für den Anfang vielleicht doch eher was kostenloses, für Einsteiger, wie e-books oder webseiten zum Thema.
Kann jemand helfen?

PS: mein Einleitungssatz bitte nicht soo ernst nehmen ;-)
 

Bernhard

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Meine Frage wäre, ob jemand weis, wo ich Literatur bekomme zu Lie Gruppen.

Hallo SRMeister

Wie gut kennst Du Dich mit Riemannscher Geometrie aus? Um sinnvolle Literaturtipps geben zu können, sollte man erst einmal die "Basics" klären, denn ohne diese Vorkenntnisse wirst Du mit Lie-Gruppen und erst recht mit den zugehörigen Lie-Algebren vermutlich nicht allzu viel anfangen können.
MfG
 

SpiderPig

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Ich habe recht große Probleme den Artikel von A.G.Lisi zu verstehen. :eek:

ZB. ist mir nicht ganz klar, ob er mit
Seite 3 Kap. 1.1 schrieb:
while the gravitational Fields are described by the spin connection,
eine Verbindung zwischen Spin und Gravitation postuliert oder als beispielhafte Arbeitsgrundlage verwendet.
(Mir schwahnt ein Gravitationsgenerator auf Spin-Basis ;) )

Die Mathematik dahinter ist mir sowieso nicht geläufig, erscheint mir aber durchaus erlernbar.

Kennt jemand eine Möglichkeit, wie ich mir den Artikel (PDF) kostenfrei übersetzen kann?


SpiderPig
 

Bernhard

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(Mir schwahnt ein Gravitationsgenerator auf Spin-Basis ;) )

Hallo Spider..

ich habe auch erst vor kurzem gelernt, dass es tatsächlich einen (wohldefinierten?) Spin-Zusammenhang in der ART gibt. Dieser Zusammenhang beschreibt den Paralleltransport von Spinoren in der ART und dieser ist, so wie sein muss, von der Metrik abhängig (Alles klar?).

Insofern würde ich das paper nicht gleich in die Rubrik "Crank-paper" stecken.
MfG
 

Bynaus

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Von welchem Spin reden wir hier? Von drehenden Körpern oder von der Elementarteilchenqualität?
 

SpiderPig

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Hallo Berhard,
ich habe auch erst vor kurzem gelernt, dass es tatsächlich einen (wohldefinierten?) Spin-Zusammenhang in der ART gibt. Dieser Zusammenhang beschreibt den Paralleltransport von Spinoren in der ART und dieser ist, so wie sein muss, von der Metrik abhängig (Alles klar?).

Das ist für mich neu, dass es auch in der ART einen Zusammenhang zwischen Spin (Elementarteilchen-Eigenschaft) und Gravitation gibt.

Kannst du mir dazu einen Link (deutsch, arabisch, chinesisch) empfehlen?

Insofern würde ich das paper nicht gleich in die Rubrik "Crank-paper" stecken.
Ich wollte mit meiner Frage auf gar keinen Fall die E8-Weltformel als Crank bezeichnen.

Ganz im Gegenteil finde ich die Idee (soweit ich das verstehe) absolut "faszinierend". (hebe meine rechte Augenbraue und drehe den Kopf um 4° nach links) ;)



SpiderPig
 

Bynaus

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Bernhard schrieb:
ich habe auch erst vor kurzem gelernt, dass es tatsächlich einen (wohldefinierten?) Spin-Zusammenhang in der ART gibt. Dieser Zusammenhang beschreibt den Paralleltransport von Spinoren in der ART und dieser ist, so wie sein muss, von der Metrik abhängig (Alles klar?).

Das interessiert mich - könntest du das etwas ausführlicher erklären?
 

Bernhard

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Hallo Bynaus,

endlich habe ich jetzt etwas Zeit gefunden, um zu der Frage zu antworten:

Der Spin-Paralleltransport wird wichtig, wenn man ein Modell für das Verhalten von Fermionen in relativistischen Gravitationsfeldern haben will. Fermionen werden bekanntlich inklusive Spin sehr gut durch die Dirac-Gleichung beschrieben. Auf der anderen Seite werden gemäß ART bei Anwesenheit relativistischer Gravitationsfelder kovariante Gleichungen gefordert. Diese Forderung führt bei den Maxwell-Gleichungen zu den verallgemeinerten Maxwell-Gleichungen, welche die Metrik der ART enthalten. Damit wird der Einfluß extrem starker (relativistischer) Gravitationsfelder auf das elektromagnetische Feld berücksichtigt (Lichtablenkung).

Analog kann man auch für die Dirac-Gleichung eine verallgemeinerte, kovariante Formulierung suchen. Diese Verallgemeinerung soll sich z.B. im Falle der Minkowski-Metrik auf die normale Dirac-Gleichung reduzieren. Eine Gleichung, welche eben diese Eigenschaften aufweist, wird im Schmutzer, "Relativistische Physik" vorgestellt. Um diese Gleichung zu verstehen und um auch mit dieser Gleichung rechnen zu können, muss man zuerst verstehen, wie sich Spinoren in Riemannschen Mannigfaltigkeiten definieren lassen. Grob gesprochen "leben" diese Spinoren natürlich immer in den Tangentialräumen der Mannigfaltigkeit und analog zu den Vektoren kann man auch hier so etwas wie einen Paralleltransport von einem Tangentialraum in einen infinitesimal benachbarten Tangentialraum definieren. Mathematisch gesehen ist das ein lineares Differentialfunktional welches auf Spinoren wirkt. Gleichzeitig kann man anscheinend aufgrund physikalischer Überlegungen diesen Zusamenhang/Paralleltransport so weit festlegen, dass sich die komplexen Komponenten dieses Transports aus der Metrik ableiten lassen.

Konkrete Beispiele habe ich dazu noch nicht gerechnet, aber ich finde das Thema in der Tat recht spannend. G. Lisi stellt in seinem Paper über Cliffford-Bündel übrigens ganz ähnliche Strukturen vor, allerdings ohne Bezug zur Metrik der ART und damit hat man in dem Lisi-Paper imo eigentlich nur mathemtische Strukturen ohne echten physikalischen Bezug.

Soviel also zum Thema Spinorbündel. Den Schmutzer kann ich für Interessierte wirklich empfehlen, weil dort sehr viele Themen vorgestellt werden. Die Heisenberg-Gleichung ist dort übrigens auch zu finden (das ist W. Heisenbergs Ansatz für eine Weltformel aus seinen späteren Jahren und nicht zu verwechseln mit dem, was man in der Wikipedia findet).
Viele Grüße
 

Bernhard

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Analog kann man auch für die Dirac-Gleichung eine verallgemeinerte, kovariante Formulierung suchen. Diese Verallgemeinerung soll sich z.B. im Falle der Minkowski-Metrik auf die normale Dirac-Gleichung reduzieren. Eine Gleichung, welche eben diese Eigenschaften aufweist, wird im Schmutzer, "Relativistische Physik" vorgestellt.
das Gleiche, aber in gebräuchlicherer Schreibweise findet sich übrigens auch hier:
http://rmp.aps.org/abstract/RMP/v29/i3/p465_1
Als vorbereitende Lektüre empfehle ich Misner, Thorne, Wheeler, "Gravitation", Kapitel 41, "Spinors".
MfG
 

wrentzsch

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Wenn er einen neuen Ansatz zur Gravitationserklärung hat, ist das hübsch aber wie das die Anforderung an eine Weltformel erfüllen soll, ist mir ein Rätsel.
Vor Jahren hat ein Italiener, im inneren einer jeden Materieeinheit ein schwarzes Loch vermutet.
Von dem hört man auch nichts mehr!
Viellecht müsste man erst mal erklären, was die Weltformel leisten soll!?
-Sie soll einen gemeinsamen Nenner für bisher unvereinbares Wissen liefern!
-Sie soll erklären wie Bewegung und Entwicklung in den Homogen Raum kam!
-Sie soll erklären, wieso der Radius Null nicht zu erreichen ist.(auch vom schwarzen Loch nicht)
-Sie soll erklären, wie Energie entstand, die nicht erzeugt und nicht vernichtet werden kann.(Energieerhaltungssatz)
-Sie soll die Beschleunigung von Photonen von Null auf c in nicht messbarer Zeit und auf nicht messbarer Strecke erklären.
-Sie soll die Gesetzmäßigkeit der Funktion der Naturgesetze erklären.
-Sie soll variationen der Zeit erklären.
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Vielleicht habt ihr noch Bedingungen, die die Weltformel leisten muß aber mir nicht einfallen.
 
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FrankSpecht

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Vielleicht habt ihr noch Bedingungen, die die Weltformel leisten muß aber mir nicht einfallen.
Ja, sie muss einen gemeinsamen Nenner für bisher bewiesenes Wissen liefern.
Dies schließt die Fehlerberechnung im Rahmen der Messmethoden mit ein, wie üblich in der Wissenschaft!
 
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