Die Zusammenfassung des Artikels durch astronews...
Durch die galaktischen Begegnungen, so die Schlussfolgerung des Teams nach Analyse ihrer Simulationen, würde ein gravitativer Prozess angestoßen, den sie resonant stripping, also etwa resonantes Abstreifen, nennen. Hierdurch werden während der Begegnung Sterne aus der kleineren Zwerggalaxie entfernt, die dadurch zu einer sphäroidalen Zwerggalaxie wird.
...ist so vage, wie der Artikel selbst:
Wie kann man einen Artikel zu diesem Thema schreiben, ohne die Gezeitenkräfte und die Roche-Grenze auch nur mit einem Wort zu erwähnen?!
Die meisten der 22 Zwerg-Galaxien in der Umgebung der Milchstrasse befinden sich, auf ihre mittlere Dichte bezogen, innerhalb der Roche-Grenze. Hier wirken also Gezeitenkräfte auf sie. Dass bei der Roche-Grenze und den Gezeitenkräften das Dichte-Verhältnis der beiden interagierenden Himmelskörper eine zentrale Rolle spielt, weiss man.
Und dass man bei ausgedehnten Himmelskörpern nicht mit einer durchschnittlichen Dichte operieren kann, dünkt mich selbstverständlich. Aber genau das tun die Leute hier.
Mit der hier beschriebenen Simulation möchte man erklären,
1. warum den Zwerggalaxien nur ein Teil der Sterne ausgerissen werden und
2. der zurückbleibende Rest zusammen mit der DM eine sphäroide ZG bildet.
Wenn die nun die Rechnung ohne den Wirt machen, d.h. ihre Überlegungen ohne DM durchführen, diese mit der Bemerkung, die chaotisch rotierende DM könne nicht in prograd und retrograd eingeteilt werden, gar aus dem Prozess ausklammern, dann erlaube ich mir hier das nun wirklich zu tu tun:
Dass es da Sterne gebe, zu welchen die Vektoren der Gravitationskraft nach einem ausgeklügelten System gerade so drehen, dass die Sterne da bleiben, wo sie sind, ist angesichts der Komplexität von Umlauf- und Rotationsgeschwindigkeit eher unwahrscheinlich. Viel eher wird es so sein, dass die einen ihre Heim-Galaxie lediglich früher verlassen haben werden als die andern; aber längerfristig würden alle Sterne den Weg in die grössere Galaxie finden, ohne dass sphäroide Zwerggalaxien entstünden.
Nein, der hier unter 'resonant stripping' beschriebene Mechanismus ist hochgradig instabil und unwahrscheinlich.
Ich denke, es geht halt nicht ohne den Wirt, die DM also:
Retrograd hin, prograd her, die näher dem GZ der grossen Galaxie liegenden Sterne werden, wie das längst bei den Gezeitenkräften beschrieben wird, stärker beschleunigt als die auf der gegenüber liegenden Seite der ZG. Letztere aber wandern in ihrer Heimgalaxie nach innen. Und weil das Innere der ZG in der Regel wesentlich dichter ist, gilt für sie nun eine neue Roche-Grenze. Die kann sich bei den grossen Dichte-Unterschieden, wie sie bei Zwerg-Galaxien in letzter Zeit beobachtet wurden, durchaus auf einen Bruchteil reduzieren. D.h. diese Sterne liegen nun ausserhalb der Roche-Grenze und bleiben ihrer Heimatgalaxie deshalb erhalten.
Orbit