Wie wird Hubble gedreht?

Martin H.

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Mal eine Frage an die Experten:
Man könnte es mit einen Düsenstrahl drehen, aber das wäre eine Verschwendung.
Man kann es auch mit einer Gewichtsverlagerung drehen, ähnlich, wie das Gehen auf einem antriebslosen Kinderkarussell das Karussell in Bewegung versetzt.
Nur wird es dann schwierig sein, im Weltraum einen mal gegebenen Impuls genau wieder abzubremsen.
Ich denke aber, dass es so gemacht wird, nun würde mich die Meinung der Experten interessieren.
 

Martin H.

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Danke, so in etwa habe ich mir das auch vorgestellt.
Nur dachte ich nicht, dass sich das Ding kontinuierlich dreht.
 

Martin H.

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Aha!!!
Dann verstehe ich aber das folgende aus dem 1. Link nicht:

Probleme von Kreiselsystemen [Bearbeiten]

Im Lauf der Zeit summieren sich die in den Kreiselsystemen gespeicherten Energien, das heißt die Drehzahlen der Räder nehmen zu.
 

Orbit

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Martin H.
Ich nehme an, Du hast es schon richtig verstanden. Jonas wollte einfach daran erinnern, dass die Kreisel von Zeit zu Zeit mit Hilfe von aussen wirkenden Kräften wieder abgebremst werden müssen, damit sie nicht überdrehen. Beim Hubble-Teleskop wird das anlässlich der Reparaturmission im März geschehen sein. Die Kreisel beginnen natürlich aber sofort wieder zu drehen, aber langsamer als vor dem Zwischenhalt.

Orbit
 

jonas

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Genau, normalerweise wird das System wieder beruhigt und auf Null gebracht, mit Hilfe von Steuerdüsen. Nur beim Hubble geht es halt nicht, weil der Gasausstoß vor die Linse geraten könnte.
 

Martin H.

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Wieso nehmen die Drehzahlen denn überhaupt ständig zu?
Wenn ich mich nun mal der Einfachheit wegen auf eine Achse beschränke:
X-Achse oder rechts links.
Wenn ich den Kreisel rechts beschleunige, oder links abbremse dreht sich die Sonde links.
Wenn ich den Kreisel links beschleunige, oder rechts abbremse dreht sich die Sonde rechts.

Meine Theorie:
Hubble dreht sich um die Erde, das heißt, um zu fixieren muss sich Hubble ständig entgegengesetzt um die eigene Achse drehen. Um das konstant zu halten, muss die Drehzahl des Kreisels ständig erhöht werden.

Meine weitere Theorie:
Und wenn der Kreisel nun abgebremst wird, dann kreiselt Hubble selbst.
Kann man dann Hubble über das Erdmagnetfeld stabilisieren?

Stimmt das so?
 

Martin H.

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Schade, dass niemand mehr geantwortet hat, aber ich folgere daraus, dass ich recht habe.
(Wobei ich mich nicht daran klammern möchte.)
 

Adestis

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Muß das hier mal wiederbeleben, denn mir kam gerade eine Idee. Könnte man sich das ganze Ausgleichen und Gegensteuern nicht sparen, wenn man Koaxialgyroskope benutzen würde?
Gehen wir wieder von der x-Achse aus und zwei übereinander (selber Schwerpunkt) liegenden Schwungscheiben. Das obere Gyro wird beschleunigt, Hubble fängt an sich zu drehen. Es müsste jetzt doch seinen Drehimpuls beibehalten bis es einen gleichwertigen Gegenimpuls bekommt, der seine Drehung stoppt, oder nicht? Nun beschleunige ich das untere Gyro in Gegenrichtung um den selben Wert des oberen. Hubble hält in seiner Bewegung an (glaub ich). Jetzt hab ich zwei Gyros die mit selber Geschwindigkeit, um den selben Schwerpunkt, gegeneinander drehen. Die Beiden könnte man jetzt doch, gleichmäßig, wieder auf "Null" bremsen oder auslaufen lassen ohne Hubble in Bewegung zu setzen. Vieleicht sogar mit Dynamos bremsen, für zusätzliche Energiegewinnung.
OK, ist jetzt nicht so ganz meine Idee und kommt aus einer anderen Sparte :rolleyes:
http://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialrotor

Aber ich denke, das die Jungs von der Nasa cleverer sind als ich und so ein Koaxialgyroskop gebaut hätten, wenn es möglich wäre. Mir ist halt nur nicht klar, WARUM das nicht klappt:confused:

Gruß
Adestis
 

Aragorn

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Aber ich denke, das die Jungs von der Nasa cleverer sind als ich und so ein Koaxialgyroskop gebaut hätten, wenn es möglich wäre. Mir ist halt nur nicht klar, WARUM das nicht klappt:confused:

Gruß
Adestis
Klappen sollte das. Aber weshalb sollte das von Vorteil sein, wenn man mit einem Kreisel das gleiche erreichen kann?

Nicht so richtig verständlich ist für mich was im Wiki steht (Link von IceyJones):

Im Lauf der Zeit summieren sich die in den Kreiselsystemen gespeicherten Energien, das heißt die Drehzahlen der Räder nehmen zu.

Das kann doch nur dann der Fall sein, wenn über einen längeren Zeitraum eine äußere Kraft in einer bestimmten Vorzugsrichtung auf den Satelliten wirkt? Nur dann müssen die Kreisel einen dauerhaften Drehimpulsausgleich in einer Richtung ausführen?

Gruß Helmut
 

IceyJones

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naja. nicht zwangsläufig. wenn ich mir diese handgyroskope vorstelle, die zu trainingszwecken verwendet werden, dann erhöht sich die drehzahl jedesmal, wenn die achse des gyroskops quer zur drehrichtung geändert wird, also ein drehmoment ins system gebracht wird.

das passiert ja bei hubble bei jeder lageänderung zwangsläufig auch, die von den reaktionsrädern getätigt wird. dieses drehmoment überträgt sich in die trägheitsräder, die stets laufen, und erhöhen mit jeder bewegung des hubbles entgegen die achse der trägheitsräder dessen drehgeschwindigkeit.

bei einem koaxial aufgebauten gyro hat man imho aber auch nix gewonnen, da sich dann halt bei BEIDEN gegenläufigen kreiseln die V erhöht. aber halt nur in die jeweils entgegengesetzte richtung. gewonnen hat man dann wohl nix.....
 

Aragorn

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Ok, jetzt habe ich es verstanden. Danke :)

Es wirken äußere Kräfte auf den Kreisel. Die dabei aufgewendete Energie um die Lage des Kreisels zu ändern, müsste ja irgendwo hingehen und dürfte die Rotationsenergie des Kreisels erhöhen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreiselinstrument

Kreiselsysteme lassen sich als geschlossenes System ansehen, dessen Drehimpuls konstant bleibt. Versucht eine äußere Kraft, die Drehachse des Kreisels zu kippen, resultiert daher ein Drehmoment.

Gruß Helmut
 
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