Wow-Signal: die Messung

kaefergott

Registriertes Mitglied
Wie dem auch sei, hauptsache man sendet überhaupt eine Antwort.

Übrigens bzgl Zeit könnte auch folgendes denkbar sein: Angenommen es ist eine Zivilisation auf einer Umgebung wie der Saturnmond Titan entstanden (nicht, dass es zu Missverständnissen kommt, ich rede nicht von Titan selbst, sondern einer ähnlich "frischen" Umgebung).
Es könnten sich Lebensformen entwickelt haben, bei denen alles so unglaublich viel langsamer läuft. Das gesamte Zeitempfinden so sehr viel langsamer ist

Ich finde es naiv zu glauben, dass für ET-Leben ähnliche Parameter wie für das terrestrische gelten sollen. Vielleicht sind die Sender des Signals riesige intelligente Ikosaeder aus Silizium, die sich kaum bewegen und bis zu 10000 Jahre alt werden ? (Spinnerei ;) , ich will nur betonen, dass man das "maximal Fremde" sich nicht immer in der Anschauung vergegenwärtigen kann)

Und nochmal zurück, was ich mit "Missmut" meine ist, dass man allenthalben liest: "40 Jahre SETI, null Ergebnis". Für mich jedenfalls ist "Wow" ein ganz gewaltiges Ergebnis. Die Hinweise liegen nun so dicht vor unserer Nase, und nur weil sie keinen sogenannten "wissenschaftlichen Kriterien" genügen ignorieren wir sie. Nur blöd, wenn die Aliens ganz andere Kriterien haben bzw. das Signal sich wiederholt, nur eben alle paar Jahre (aus o.g. Gründen z.b., es könnte gut sein, dass sie ein Jahr empfinden, so wie wir eine Stunde...). Wir jedoch haben schon nach wenigen Monaten aufgehört kontinuierlich zu lauschen...
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
Also riesengrosse Aliens (Körpergrösse 37 m), die 150'000 Jahre brauchen, bis sie erwachsen sind und deren Herz einmal in zweieinhalb Stunden schlägt.
Oder so...:)
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich finde es naiv zu glauben, dass für ET-Leben ähnliche Parameter wie für das terrestrische gelten sollen.

Zwei Parameter hat für sie auf jeden Fall zu gelten: Die Zeit, die seit dem Urknall vergangen ist, sowie ihre Entwicklung per biologischer Evolution. Wenn das Leben auf ihrer Heimatwelt sehr viel langsamer abläuft, dann gab es seit der Entstehung des Lebens auf ihrer Welt sehr viel weniger Generationen, sehr viel weniger Zellteilungen, sehr viel weniger Möglichkeiten für Mutation und Selektion. Das heisst, eine Spezies, deren typischer Zeitablauf 1000 mal langsamer ist als unserer, wird auch 1000 Mal mehr Zeit brauchen, um sich überhaupt zu entwickeln. Sehr viel mehr als 3 Mal langsamer kann ihr Zeitablauf also nicht sein, wenn sie sich in der Zeit seit dem Urknall entwickelt haben sollen und die Entwicklungsdauer der Menschheit einigermassen typisch ist.

Die Hinweise liegen nun so dicht vor unserer Nase, und nur weil sie keinen sogenannten "wissenschaftlichen Kriterien" genügen ignorieren wir sie.

Wir ignorieren sie nicht. Das Wow existiert, und das ist nicht wegzudiskutieren. Aber wir wissen schlicht nicht, was es bedeutet. Wir müssen keinesfalls zwingend davon ausgehen, dass es sich um ein Signal einer ausserirdischen Zivilisation handeln muss (anders wäre das wohl, wenn das Wow-Signal eine Zahlenfolge gewesen wäre, z.B. die ersten zwanzig Stellen von Pi auf Basis 2 oder so...). Es könnte alles mögliche sein. Als man den ersten Pulsar entdeckte, dachte man auch zuerst an Ausserirdische: man hatte bis zu diesem Zeitpunkt schlicht keine Ahnung, nicht den Hauch einer Idee, dass es sowas wie Neutronensterne geben könnte.

Das Wow bleibt dadurch eben in der "Schwebe": ein faszinierendes Rätsel, das viele Eigenschaften eines ETI-Signals hat. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 

kaefergott

Registriertes Mitglied
...finde ich zumindest plausibler, wenn man schon über Aliens mutmaßen will, als das Bild, was z.b. in StarTrek&Co übermittelt wird von "humanoiden" Aliens.

Ich denke nicht, dass es, falls es in der stellaren Nachbarschaft oder zumindest irgendwo anders in der Milchstraße noch Leben gibt (egal ob intelligent oder nicht), dass wir es auf Anhieb als solches erkennen würden.
 

kaefergott

Registriertes Mitglied
Da gab es beim Posten wohl zeitliche Überschneidungen...

@Bynaus:

Also ich meine damit noch nichtmal die Entwicklungszeit. Sofern "Zellteilung" überhaupt der Mechanismus der Wahl für unsere vermeintlichen ETs ist. Die Wahrnehmung von Elementen unserer Anschauung (Raum, Zeit, Form, Farbe) ist stark subjektiv, selbst zwischen den diversen Lebensformen auf unserem Planeten.

Ich vermute weiterhin für meinen Teil, dass Wow eine Art kosmischer "Ping" ist, und wir schulden ein "Pong", oder sollten es zumindest ernsthaft erwägen.

Und ferner ist es wie schon erwähnt gut möglich, dass es ein verstümmelter Teil von z.b. einer Zahlenfolge ist, die z.b. nur über so Große zeitliche Abstände moduliert wurde, dass wir schlicht aufgehört haben zu lauschen,bis der nächste "Piep" kommt.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Die Wahrnehmung von Elementen unserer Anschauung (Raum, Zeit, Form, Farbe) ist stark subjektiv, selbst zwischen den diversen Lebensformen auf unserem Planeten.
kaefergott
Mit dieser psychologischen Physik kommst du nicht weiter. Die Naturgesetze, von welchen man annimmt, dass sie überall im Universum gelten, sind nicht von ihrer Rezeption abhängig.

Orbit
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo kg,
Und nochmal zurück, was ich mit "Missmut" meine ist, dass man allenthalben liest: "40 Jahre SETI, null Ergebnis". Für mich jedenfalls ist "Wow" ein ganz gewaltiges Ergebnis. Die Hinweise liegen nun so dicht vor unserer Nase, und nur weil sie keinen sogenannten "wissenschaftlichen Kriterien" genügen ignorieren wir sie.
ich will dir deine Begeisterung für das Wow!-Signal mit Sicherheit nicht nehmen. Ich finde es auch immer noch faszinierend. Ertragreicher ist es jedoch, dass rational zu betrachten, anstatt sich die Welt so zu basteln, dass sie irgendwie zu einer vorgegeben Vorstellung passt.
z.b., es könnte gut sein, dass sie ein Jahr empfinden, so wie wir eine Stunde...
Betrachten wir uns dennoch mal deine Spekulation über den zeitlich verzögerten Ablauf der 'Körper'funktionen deiner Wow-Aliens. Das wäre also ein Faktor von 1:8760. Das Wow!-Signal wurde 72 s lang aufgezeichnet innerhalb eines Korridors von +/- 3 min. Übertragen auf unser Zeitempfinden entspräche dem eine Signaldauer von 8 µs. Ich würde ein Signal solcher Länge zu einer anderen Welt nicht senden (zum Vergleich: die Arecibo-Botschaft hatte eine Länge von 167,9 s).

Was aber viel wesentlicher ist. Solcherart 'zeitverzögerter' Lebewesen wären nicht in der Lage, eine komplexe Technik zu errichten, weil sie weder die notwendigen chemischen noch physikalischen Vorgänge beherrschen könnten, die nach den Naturgesetzen auf wesentlich kleiner skalierten Zeitperioden ablaufen. Oder um es einfacher zu sagen, selbst einfache Verhüttungsprozesse oder das Anrühren von Beton würde ihnen auf ewig verschlossen bleiben.

Auch davon abgesehen. Da für uns die Zeit so abläuft, wie sie es nun einmal macht, würde eine echte Kommunikation mit einer solchen Zivilisation völlig verunmöglicht. Also ist auch durch diese Spekulation wieder nichts gewonnen.

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Also ich meine damit noch nichtmal die Entwicklungszeit.

Ich wollte damit sagen: solche Wesen, wie du sie vorschlägst, sollten wir nicht am anderen Ende der Leitung erwarten: sie haben sich noch gar nicht entwickelt.

Ich vermute weiterhin für meinen Teil, dass Wow eine Art kosmischer "Ping" ist, und wir schulden ein "Pong", oder sollten es zumindest ernsthaft erwägen.

Ein "Ping" bedingt, dass der Absender eine Antwort erwartet. Wie erwähnt: der Absender des Wow-Signals kann unmöglich von der Menschheit wissen (zumindest, wenn das Signal von einem Sternsystem ausgesandt wurde und nicht aus dem sonnennahen interstellaren Raum, was IMHO nicht besonders viel Sinn machen würde).

Und ferner ist es wie schon erwähnt gut möglich, dass es ein verstümmelter Teil von z.b. einer Zahlenfolge ist, die z.b. nur über so Große zeitliche Abstände moduliert wurde, dass wir schlicht aufgehört haben zu lauschen,bis der nächste "Piep" kommt.

Die Himmelskoordinaten des Wow wurden immer wieder abgesucht, auch über längere Zeit, ohne dass sich jemals ein Erfolg eingestellt hätte.
 

kaefergott

Registriertes Mitglied
Diese "Aliens" waren ja auch bloß ein Beispiel dafür, was dort sein könnte. Wahrscheinlich ist es aber noch abgefahrener und bizarrer, als wir uns das hier jemals ausmalen könnten.

Was ich meine ist, dass Wahrnehmungsprozesse selbst auf der Erde zwischen verschiedenen Spezies grundverschieden sind. Wie könnte es erst also sein, z.b. zwischen Kohlenstofflern und "Silizis" ;-)

Mit dieser psychologischen Physik kommst du nicht weiter. Die Naturgesetze, von welchen man annimmt, dass sie überall im Universum gelten, sind nicht von ihrer Rezeption abhängig.

Wohlgemerkt, es gibt keine objektive Realität, die für uns zugänglich wäre, wie zum Beispiel Ernst von Glasersfeld richtig erkannt hat. Folglich fußt auch sämtliche Naturwissenschaft auf
1. unserer Anschauung sowie der durch diese Schranken gestatteten Information und
2. Fähigkeit zur Abstraktion und Deutung derselben

So gut wir auch messen, so können wir es doch nur innerhalb der uns gesteckten Grenzen. Wir haben erstaunliche intellektuelle Fähigkeiten, können mit Modellen umgehen, und trotzdem wird kein Mensch sich einen vierdimensionalen Körper vorstellen können. (Ist jetzt nur ein Beispiel, hat nix mit dem Thema zu tun).

Was ich damit sagen will: Wenn wir auf die Suche nach ETI gehen, müssen wir mit dem "maximal Fremden" rechnen. Und so kann es gut sein, dass dieses Fremde derart tickt, dass es für "es" durchaus Sinn macht, genau einmal, für genau diese Zeit, ein schmalbandiges Signal in der genauen Frequenz des Feinstrukturübergangs von H zu senden. Wer weiß das schon ?

Die Himmelskoordinaten des Wow wurden immer wieder abgesucht, auch über längere Zeit, ohne dass sich jemals ein Erfolg eingestellt hätte.

Anfangs, ja. Dann nur noch sporadisch.
Soweit ich weiß hört man wieder alle paar Wochen für ein paar Stunden in die Richtung. Bloß gab es seit dem Ereignis mit Sicherheit mehr Zeit, in der wir nicht diesen Himmelsabschnitt beobachtet haben, als wir ihn beobachtet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo kg,
Wahrscheinlich ist es aber noch abgefahrener und bizarrer, als wir uns das hier jemals ausmalen könnten.
damit verabschiede ich mich aus diesem Diskussionszusammenhang.
Wohlgemerkt, es gibt keine objektive Realität, die für uns zugänglich wäre, wie zum Beispiel Ernst von Glasersfeld richtig erkannt hat. Folglich fußt auch sämtliche Naturwissenschaft [...]
Der Radikale Konstruktivismus hat ein Selbstanwendungsproblem, was du wahrscheinlich wissen wirst. Alle seine Versuche, diesem zu entgehen, stellen lediglich eine Problemverlagerung dar.

Da halte ich mich lieber an den erfolgreich praktizierten mainstream der (natur)wissenschaftlichen Methodologie, der nicht so "abgefahren" ist, dass er in pure Beliebigkeit abdriftet.

Grüsse galileo2609
 

kaefergott

Registriertes Mitglied
Richtig, hat er, und ich bin keineswegs ein "Anhänger" dieser Denkrichtung, falls das jetzt so herausgeklungen ist, möchte ich es gleich mal richtig stellen.

Hier erscheint er mir aber situationsbezogen gut zu passen, wenn wir uns mit dem maximal andersartigen beschäftigen wollen.

PS:
Falls du dich aber bloß an der Formulierung störst, nehme ich "abgefahren" zurück, und ersetze es durch "fremdartig" ;)
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo kg,
Falls du dich aber bloß an der Formulierung störst
nein, es ist nicht nur die Formulierung. Ich habe hier einigen input geliefert, auf den keine Reaktion kommt, ausser dass man das alles durch noch phantastischere Spekulationen aushebeln könnte. Das ist für mich keine Basis, auf der ich SETI diskutieren möchte. Deshalb gehe ich hier erstmal auf stand by.

Grüsse galileo2609
 

kaefergott

Registriertes Mitglied
Meinst du nun deinen Einwand bzgl.
- der Entwicklungsdauer einer "langsamen" Zivilisation
- Hemmung techn. Fortschritts
solcher exotischer Lebewesen ? Mehr als ein Schulterzucken kann ich darauf nicht antworten, und es war ja auch bloß eines von tausenden denkbarer Beispiele, warum es für uns/aus unserer Perspektive keinen Sinn machen kann, dass das Signal so gesendet wurde, wie wir es empfangen haben, für den Sender aber sehr wohl.
Aber was nützt es - von Inspiration für Sci-Fi Geschichten abgesehen - über diese Wesen oder Gründe zu spekulieren, wie sie im einzelnen aussehen könnten.
Fakt ist, wir haben sowieso nur die zwei Möglichkeit "senden oder nicht senden"

Mein Ansinnen war einfach nur zu bekräftigen, dass man die Frage 'was könnten sie sich bei dem Signal nur gedacht haben' nicht befriedigend beantworten kann, solange man absolut nichts über den Sender weiß, außer, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit vollkommen andersartig ist. (Warum das so ist, kann an anderer Stelle diskutiert werden, z.b. im Astrobiologie)

In jedem Fall falsch wäre es aber, meiner Meinung nach (nicht nur meiner), menschliche Maßstäbe anzulegen bei der Bewertung des Signals bzw. dessen Sinnhaftigkeit. Und deshalb nicht zu senden, oder eben schon nach ein paar Monaten nicht mehr kontinuierlich zu lauschen.

Fakt ist weiterhin, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Signal
a) terrestrischen Ursprungs
b) natürlichen Ursprungs
ist.

Sicherlich, mit der Zeit für die Antwort hast du ein gutes Argument geliefert, aber andererseits wäre es doch schon ganz schön eigennützig, nur deshalb nicht zu senden, weil erst in vielen tausend Jahren eine Antwort zu erwarten wäre (nach dem Motto "das nützt uns sowieso nichts". Irgendwann muss man schließlich anfangen.

Und wer weiß, vielleicht ist der Stern nur 20 ly. weit entfernt und bloß hinter einer Dunkelwolke. Die Oort Cloud blockiert (dazu gibt es unterschiedliche Ansichten) eventuel auch einen beträchtlichen Anteil von Sternenlicht. Außerdem noch die Bewegung der Sterne um das galaktische Zentrum. Alles in allem können wir gar nicht mit Bestimmtheit sagen, dass das Signal von "sehr weit weg" kommen muss (also 1000+ ly)
 
Zuletzt bearbeitet:

Chrischan

Registriertes Mitglied
Hallo kg,
Und wer weiß, vielleicht ist der Stern nur 20 ly. weit entfernt und bloß hinter einer Dunkelwolke. Die Oort Cloud blockiert (dazu gibt es unterschiedliche Ansichten) eventuel auch einen beträchtlichen Anteil von Sternenlicht.
nur mal kurz zur "Oort cloud":
Die Oortsche Wolke ist keine Dunkelwolke, auch wenn der Name dies suggerieren mag. Sie besteht, ähnlich dem Asteroidengürtel, aus einzelnen Körpern (Kometen).
Somit wird sie, wie eben auch der Asteroidengürtel, nicht die dahinterliegenden Sterne abdunkeln wie es eine Dunkelwolke tut, sondern allenfalls durch einzelne, kurzzeitige Sternbedeckungen durch einzelne Kometen dahinterliegende Sterne komplett abdunkeln.

Gruß,
Christian
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo kg,
Mehr als ein Schulterzucken kann ich darauf nicht antworten
wahrscheinlich hast du mich noch nicht verstanden. Eine Diskussion über SETI macht dann keinen Sinn, wenn man sich, am Beispiel des Wow!-Signals eben alles mögliche zurecht biegt, nur um es als Kontaktaufnahme einer extraterrestrischen Intelligenz herauszustellen. Das
In jedem Fall falsch wäre es aber, meiner Meinung nach (nicht nur meiner), menschliche Maßstäbe anzulegen bei der Bewertung des Signals bzw. dessen Sinnhaftigkeit.
immunisiert natürlich den Glauben daran gegen jede wissenschaftliche Erörterung.
Fakt ist weiterhin, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Signal
a) terrestrischen Ursprungs
Ja, mit hoher Wahrscheinlichkeit.
b) natürlichen Ursprungs
Hier ist die Wahrscheinlichkeit schon wesentlich geringer. Darüber haben wir schon diskutiert, aber du übergehst es mit einem "Schulterzucken".
Und wer weiß, vielleicht ist der Stern nur 20 ly. weit entfernt und bloß hinter einer Dunkelwolke. Die Oort Cloud blockiert (dazu gibt es unterschiedliche Ansichten) eventuel auch einen beträchtlichen Anteil von Sternenlicht. Außerdem noch die Bewegung der Sterne um das galaktische Zentrum. Alles in allem können wir gar nicht mit Bestimmtheit sagen, dass das Signal von "sehr weit weg" kommen muss (also 1000+ ly)
Systematische Himmelsdurchmusterungen finden nicht nur im sichtbaren Bereich elektromagnetischer Strahlung statt. Selbst wenn deine neuerliche Zusatzthese Gültigkeit hätte und uns die 'nahe' Quelle des Wow!-Signals im sichtbaren Licht verborgen geblieben wäre, hätten wir sie im Radio- oder Infrarotbereich längst vermessen. Schliesslich haben wir ja auch das Signal empfangen.
aber andererseits wäre es doch schon ganz schön eigennützig, nur deshalb nicht zu senden, weil erst in vielen tausend Jahren eine Antwort zu erwarten wäre (nach dem Motto "das nützt uns sowieso nichts". Irgendwann muss man schließlich anfangen.
Fakt ist, wir haben sowieso nur die zwei Möglichkeit "senden oder nicht senden"
Es geht nicht um entweder/oder bzw. um eine 'Eigennützigkeit'. Auch darüber haben wir schon diskutiert. Es geht um eine sinnvolle Strategie unter den gegebenen technologischen Mitteln, der mobilisierbaren Sendeenergie und sinnvoller Ziele.

stand by, galileo2609
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Christian,

im Prinzip einverstanden
nur mal kurz zur "Oort cloud":
Die Oortsche Wolke ist keine Dunkelwolke, auch wenn der Name dies suggerieren mag. Sie besteht, ähnlich dem Asteroidengürtel, aus einzelnen Körpern (Kometen).
Somit wird sie, wie eben auch der Asteroidengürtel, nicht die dahinterliegenden Sterne abdunkeln wie es eine Dunkelwolke tut, sondern allenfalls durch einzelne, kurzzeitige Sternbedeckungen durch einzelne Kometen dahinterliegende Sterne komplett abdunkeln.
nur zum komplett abdunkeln noch eine Bemerkung: Um dazu in der Lage zu sein, muß der Bedeckungswinkel des Asteroiden größer sein, als der Winkel der Sternenscheibe.

Nehmen wir mal einen Beispielkometen: Kugel, 1 km Durchmesser und einen Beispielstern 1,4 Millionen km Durchmesser.

Der Beispielkomet soll 40 AE weit weg von uns sein, dann muß der Beispielstern weiter entfernt sein als 880 Lichtjahre, um für uns vom Beispielkometen vollständig bedeckt zu werden.

Nun sind die Objekte in der Oort’schen Wolke aber vielleicht bis zu 100.000 AE weit weg. Bei diesem Abstand würde unser Beispielkomet den Beispielstern noch nicht mal dann abdecken, wenn der Stern in der Andromeda-Galaxis wäre. (Gerechnet ohne Gravitationslinseneffekte. Wie man das rechnet, weiß ich nicht auswendig und zum Nachschlagen hab‘ ich jetzt keine Lust, zumal der Effekt eine optische Bedeckung erschweren würde.

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:

kaefergott

Registriertes Mitglied
Hallo kg,

nur mal kurz zur "Oort cloud":
Die Oortsche Wolke ist keine Dunkelwolke, auch wenn der Name dies suggerieren mag. Sie besteht, ähnlich dem Asteroidengürtel, aus einzelnen Körpern (Kometen).
Somit wird sie, wie eben auch der Asteroidengürtel, nicht die dahinterliegenden Sterne abdunkeln wie es eine Dunkelwolke tut, sondern allenfalls durch einzelne, kurzzeitige Sternbedeckungen durch einzelne Kometen dahinterliegende Sterne komplett abdunkeln.

Gruß,
Christian

Ja, darum habe ich sie auch gesondert genannt.
Gut, ich sehe ein, dass diese Begründung auch vermutlich an den Haaren herbeigezogen ist.
(Man kann genausowenig auch ausschließen, dass das Signal nicht aus interstellarem Raum kommt. Ich halte aber interstellare Reisen für äußerst unwahrscheinlich, wobei man es trotzdem bedenken kann)

@galileo:

1. Natürlicher Ursprung:
Wo haben wir das diskutiert ? Also, dass ein derart schmales Signal natürlichen Ursprungs ist, ist an sich schonmal sehr merkwürdig. Noch merkwürdiger ist, dass es das einzige ist, was jemals empfangen wurde.
Ehman z.b. geht eher von der terrestrischen Hypothese aus, dass es z.b. von einem Satelliten reflektiert wurde. (Klärt natürlich nicht die Frequenz, auf der eigentlich keiner sendet, selbst wenn dieser unglaubliche Zufall zutrifft...)

Ich sehe es nicht zwingend als Kontaktaufnahme und verbiege dahingehend keine Tatsachen. Ebensogut könnten die ETI's es unabsichtlich gesendet haben, vielleicht war es nicht für uns bestimmt, oder oder oder. Aber ob intendierte Kontaktaufnahme oder nicht, es stammt nunmal nicht von uns, und vermutlich auch nicht von einem natürlichen Phänomen.


2. Technologie:
Ist auch vorhanden, wurde auch schon oft gemacht z.b. Arecibo.

Bleibt also noch
3.der Bereich. Hier wird es problematisch. Es gibt zwei Angaben dazu, also macht es uneingeschränkt Sinn zu beiden Stellen zu senden. Wie gesagt, ein Problem ist die Bewegung der Sterne.
Dabei will ich ja gar nicht abstreiten, dass das Senden vielleicht niemals zu etwas sinnvollem führt. Aber allein die Aussicht darauf, dass wir erstmals Kontakt zu einer fremden Zivilisation herstellen können, ist es in meinen Augen einfach wert. Jedenfalls eher wert, als wahllos Nachrichten an Kugelsternhaufen zu versenden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

Registriertes Mitglied
Sagt mal,
klingt vieleicht etwas "exotisch", aber könnte die Übertragung nicht auch von einem ganz anderen Ursprungsort kommen?:confused:

Müsste ja nur ein genügend schweres Objekt irgendwo in der Nähe des Richtungsvektors rumschweben oder?
Das würde vielleicht auch erklären warum das Signal nur genau einmal bei uns ankam, weild ie Konstellation einfach nicht mehr stimmt.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
kibo schrieb:
klingt vieleicht etwas "exotisch"...
Exotisch ist an deiner Idee nur, dass die Masse des Objektes eine Rolle spielen soll; aber sonst ist das die naheliegndste, und deshalb ist man der auch nachgegangen. Aber leider konnte man halt nichts finden.
Orbit
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
ob intendierte Kontaktaufnahme oder nicht

Wie erwähnt - wenn es nicht aus dem interstellaren Raum <20 LJ von der Sonne entfernt kommt, dann KANN es keine intendierte Kontaktaufnahme sein. Der nächste Stern in dieser Richtung ist wohl 100e von LJ entfernt.

Die einzig mögliche Erklärung, die in Richtung intendierte Kontaktaufnahme geht, ist dass die allfälligen Absender die Erde als lebensfreundlich erkannt haben und mal auf gut Glück ein Signal hingeschickt haben (so wie sie das mit 1000en anderen Planeten in der Milchstrasse tun), in der Hoffnung, dass da vielleicht ein Empfänger sitzen würde.
 
Oben