Geht es mehr darum "den Meister" vom Sockel zu stoßen, ist es mehr ein "Bauchgefühl" z.B. bezügl. Raumzeit oder so was, das dich treibt?
Nein, es treibt mich diesbezüglich nichts. Schon gar kein Bauchgefühl. Allerdings lese ich hier gerne in älteren Threads und bin dabei immer wieder entzückt zu erfahren, daß offenbar eine ganze Menge Leute auf denselben Irrwegen unterwegs waren (oder noch sind).
Irgend einen Meister vom Sockel zu stoßen kann natürlich der Antrieb für einen bestimmten Ehrgeiz sein, es ist aber zweckmäßig, sich zuerst gründlich mit der Materie zu befassen. Ich hatte von einem alten Physikprofessor mal ein paar Bücher geschenkt bekommen, der brauchte wohl damals Platz im Regal, darunter war die Reclam-Ausgabe der Original-Vorlesungen Einsteins über die RT.
Mir schienen die Annahmen und Umstände von Einsteins Gedankenexperimenten unplausibel oder sogar unzulässig zu sein und so kam ich relativ schnell zu der Schlußfolgerung, daß nicht die physikalische Realität im beobachteten (bewegten) System beschrieben wird, sondern daß man in der RT lediglich eine Vorschrift zur Interpretation der vom bewegten System erhaltenen Meßwerte und Informationen sehen darf.
Dieser Widerspruch hat mich dann so lange beschäftigt.
Grundsätzlich finde ich das auch heute nicht abwegig. Es ist doch in der Physik immer so daß man sich beim Einsatz mathematischer Mittel immer zuerst fragen muß, ob man das, was formalistisch gesehen funktioniert, physikalisch gesehen darf oder ob nicht.
(Beispielsweise ist mir heute noch nicht klar, in wieweit sich ein materielles Objekt mit c auf einen ruhenden Punkt zu bewegen kann, wenn sich Zeit und Raum nach der RT entsprechend verzerren. Der Mittelpunkt eines SL und ein beliebiger anderer zum SL ruhender Punkt sind doch gleichgerechtigt. Man kann deshalb nicht, bezogen auf einen fernen ruhenden Beobachter eine Theorie herleiten und sie dann beim SL zum Zwecke der Postulierung einer Singularität außer Kraft setzen. Ich setze das mal in Klammern, weil es eigentlich nicht her gehört.)