Hallo freezingmoon,
nicht die Artikel widersprechen sich, sondern die verschiedenen ‚Lager‘ bei den Astronomen/Astrophysikern.
Solange niemand DM präsentieren kann, sondern nur ihre Effekte - Stärke der Gravitationslinsen und viel zu hohe Geschwindigkeit verschiedenster Sterne und Sternhaufen beobachtbar sind, und auch die Modelle zur Makrostrukturbildung nur mit DM funktionieren, sind zwar die entsprechenden Gravitationsdifferenzen zu Newton nicht zu leugnen, aber für die Ursache gibt es anscheinend noch viel Spielraum, der natürlich auch besetzt wird.
Wie man bei dem jüngsten Artikel allerdings zwar den (scheinbaren?) Widerspruch
Astronews schrieb:
Dieser Befund lässt sich nach Ansicht der Physiker nur mit der Annahme erklären, dass die Satelliten vor langer Zeit bei der Kollision junger Galaxien entstanden sind. "Aus dem 'Schrott', der bei einem solchen Crash entsteht, können sich rotierende Zwerggalaxien bilden", erläutert Metz, der inzwischen beim Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet.
Doch auch die Crash-Theorie hat einen Haken: Die Satelliten, die dabei entstehen, können laut Theorie keine Dunkle Materie enthalten. Das steht jedoch im Widerspruch zu einer weiteren Beobachtung: "Die Sterne in den jetzt untersuchten Satelliten bewegen sich viel schneller, als sie es nach den Berechnungen dürften. Als Ursache kommt aus klassischer Sicht eigentlich nur die Anwesenheit dunkler Materie in Frage", erklärt Metz. Oder man nimmt an, dass wesentliche Grundlagen der Physik bislang falsch verstanden wurden.
löst (vielleicht auch nur scheinbar elegant?), aber damit gleichzeitig den neu produzierten Widerspruch (man kann diese ‚Gravitationsmodifikation‘ meines Wissens nach, weder bei kleinen noch bei großen Sternansammlungen innerhalb der Milchstraße beobachten) umgeht, habe ich noch nicht verstanden.
Die MOND-Theorien arbeiten mit einer Modifikation zur klassischen Gravitationsbeschleunigung die proportional der Masse / (MONDModifikation * Abstand^2) ist. Damit man dabei nicht in Konflikt mit den Beobachtungen im Sonnensystem oder auch in der inneren Milchstraße (bis etwa zum Abstand unserer Sonnenbahn um das galaktische Zentrum) kommt, definiert man diese Modifikation erst bei sehr großen Entfernungen zu wirksamer Stärke. Alles gut und schön und führte, für die einen mehr schlecht als recht, immer mal wieder zur Anpassung an die neueren Beobachtungen modifiziert, für die anderen wohl doch ein etwas unbeachtetes Schattendasein (kannst Du bei Andreas Müller nachlesen). Nicht erst die Beobachtungen von DM auf relativ kleinen Längenskalen, innerhalb der extragalaktischen Kugelhaufen, machen MOND das 'Leben' aber doch ziemlich schwer.
Was man jetzt Newton mit seinem 1/r^2 alles antun muß, um ganz schrecklich viel DM in kleinen Kugelhaufen wegzurechnen, ohne dabei gleichzeitig ganz ungeheuer viel DM-Effekt in großen Kugelhaufen (wie z.B. dem galaktischen Bulge) zu produzieren, die zumindest beobachtungstechnisch gar nicht da ist und dabei trotzdem mit dieser Erklärung wieder ziemlich viel DM innerhalb von gut 300000 Lichtjahren Durchmesser produziert, habe ich bisher nicht verstanden.
Interessant wäre ja jetzt in diesem Zusammenhang, ob sich solche (nach Metz rechentechnisch bedingten) DM-Ansammlungen auch in den Sternansammlungen innerhalb der Milchstraße beobachten lassen. Plejaden z.B. Und noch interessanter wäre, wie die Bonner Gruppe erklärt, daß man mit den Hipparchos-Messungen (3D-Geschwindigkeitsverteilung) keinerlei Hinweise auf DM in unserer ‚näheren‘ Sternenumgebung erkennen konnte.
jetzt bin ich ganz schön verwirrt. ist aber doch auch möglich das die MOND theorie gar nicht so falsch ist und es trotzdem DM gibt ?ich bin zwar nur ein doku-freak aber ich weiß das DM z.b. nur eine hilfs-vorstellung ist. ich meine die beiden artikel wiedersprechen sich gegenseitig.ich weiß nicht wie ich das besser erklären kann.ich hoffe ihr versteht was ich meine. nehmt mir das nicht übel wenn ich hier gerade völligen unsinn schreibe,ich versuche nur was zu lernen
ich sehe, Du bist ein friedfertiger Mensch! Immer zu Kompromissen bereit.
Nicht genug damit, daß man diese unsägliche DM noch dazu ohne jedes Knirschen zwischen den Zähnen schlucken soll, jetzt soll man auch noch die kombinierte gedämpfte, asymptotische, Sinus-Cosinus-Schwebung (oder wie die Bonner das auch immer hinbiegen) elegant an Newton angepaßt hinnehmen? Ich fürchte daß beides zusammen nur noch von den verkappten Kreativ-Künstlern unter den Physikern ohne heftigste Ohren und Magenschmerzen toleriert werden wird. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt
Herzliche Grüße
MAC