Als sie neulich mal Bilder von zugefrorenen Laptops im Astroeinsatz sah, war das Thema erledigt.
Cool! Und: Wieso, haben die danach nichtmehr funkioniert? Mein PC (nicht der Labppi) ist mit mir schon durch Schnee und Regen gegangen (naja, nicht ganz so dramatisch, aber auch nicht falsch) und mehrmals ist mir eine Selbstbauwasserkühlung auf dem Motherboard ausgelaufen - beim Betrieb! Muss echt ein gutes Motherboard sein, hat sich einfach ausgeschaltet und nach Beseitigung der Lache (garnicht so einfach, bei all den kleinen Bauteilen) war alles wieder in bester Ordnung.
Allerdings ist der Labtopakku ganau in der Zeit kaputtgegangen, als er bei Minusgraden im Außeneinsatz war. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass ein Kausalzusammenhang besteht. Für die Monti benutze ich eh 1 bis 2 kleine Autoakkus (die bei dem Stromverbrauch quasi unendlich halten) - mit dem Spannungswandler könnte ich den Labppi dann auch ein paar Tage dauerbetreiben, egal wie kalt (naja, die Schwefelsäure dürfte nicht gefrieren, dann ist der Ofen aus).
Es gibt nix schöneres als an trüben Wintertagen, im kuschligwarmen Wohnzimmer, die Dias auf der Leinwand zu betrachten.
Da hast Du Recht, Dias betrachten hat seinen ganz eigenen Flair. Mein Vater war früher Hobbyfotograf, immer wenn die Familie kam gabs einen Diaabend. Hört sich langweiligan...war es eigentlich auch, aber hatte Atmosphäre - der Geruch der Leinwand...die im gleißenden Licht tanzenden Staubkörner...jaja, so war das.
Ich habe meine Negative in Diarahmen gefasst und in solche 'Klarsichtkästen' getan, sieht aber uberhaubt nicht toll aus, wenn man sie in den Projektor steckt. Ist meist eh nur s/w, wegen der Selbstentwicklung und dem besseren chemischen Verhalten. Ich versuche immer mehrere s/w-Bilder als Luminanz aufzunehmen und ein Farbbild als Farbkanal. Funktioniert bis jetzt ganz toll. Ich habe nur noch nicht so viele Farbbilder, dafür müsste ich ja raus aus der Stadt.
Die Grenzgröße hab' ich erst zweimal bestimmt, unter verhältnismäßig sehr gutem Himmel. Ich glaube es war so was um 4 bis 5 (habs nicht so ernst genommen) aber wohl kaum besser. Unter besten Bedingungen kann man hier die Milchstraße sicher erfassen, aber besonders hübsch ist sie nicht. Auch wenn man dann mit dem Teleskop in den Zenith blickt ist da ein riesengroßer Helligkeitsunterschied zwischen Okularrand und Himmel. Naja, 'riesengroß' ist natürlich sehr subjektiv. Die Adromedagalaxie ist meist zu erkennen, aber nur wenn man ganz genau und indirekt hinsieht.
Was das Goto angeht, so muss man erst immer etwas Eingeben, oder so. Das kostet natürlich grundsätzlich etwas Zeit. Also mit Handsteuerbox, oder Computer nimmt sich, glaube ich, bei mir nicht so viel. Aber die Goto Geschwindigkeit spielt in meinem fall kaum eine Rolle, ich habe sich nichtmal auf dem Maximum. Wenn mir jetzt in den Sinn käme M1 anzufahren, so würde ich den Nebel wohl in 10 bis 40 Sekunden erblicken - hätte ich eines der Steuergeräte bereits in der Hand. Kannst Du da auch mithalten
? Das Teil ist völlig übermotorisiert. Sitzen da aber langezogene 20 kg auf der Monti sollte man es natürlich etwas ruhiger angehen.
Mit Starhopping habe ich es natürlich früher auch gemacht, bin aber nie richtig routiniert geworden. Ich benutze den Sucher kaum (ich sehe ihn meist als Ballast), sonder richte das Rohr eben meits einfach pi * Nase aus, wenn ich mal nicht das Goto benutze (mach aber soviel Spaß) oder initialisiere.
Was mich am GoTo immer stört, ist die Tatsache, das wenn das Objekt mal nicht auf Anhieb zu sehen ist, man keine Ahnung hat wo man eigentlich suchen soll.
In diesem Sinne gibt es nach dem Update für die Dynostar (und auch eine der MTS Versionen) eine Funktion, die mir erst einen Stirnrunzler entlockte, die man aber durchaus praktisch finden kann: Man kann Achterbahn fahren. Besser gesagt Spiralen um die Augenblickliche Position und damit sein Objekt finden. Jeder nach seinem Gusto! Geschwindigkeit, und alles Drum und Dran sind einstellbar, sodass das wirklich ziemlich gut funkioniert. Man kann Drehrichtung und Geschwindigkeit natürlich auch währen der Fahrt ändern. Ich kann es nur immer wieder sagen: das Ding ist genial...meiner persönlichen Ansicht nach.
Karten benutze ich ja auch noch, ich muss ja manchmal die Kamera orientiern und die richtige Position verifizieren. Die hab' ich ja im Labtop. Ausdrucke mache ich nicht mehr, die fliegen bei mir immer überall rum - unterm Bett...draußen im Wind...
Das mit der Beobachtungsgabe kann ich nachvollziehen, wenn jemand Jonglieren lernt, dann bilden sich in '3D-Hirnzentrum' auch neue Verknüpfungen und soweit ich weiß nach neusten Erkenntnissen sogar Neuronen! Ich habe früher mal versucht zu zeichen, ist aber immer schrecklich geworden. Auf die Idee mit dem Band bin ich auch schon gekommen - hört sich sehr professionell an und ist sicher auch eine der effizientesten Methoden der Beobachtung. Die Lage ist bei mir nur so: obwohl ich sehr wissenschaftlich bin, habe ich am Beobachten und Kategorisieren und so weiter wenig Interesse. Ich bin eher ein Ästhet und ein Träumer. Ich bin mir selber nicht sicher, ob mein - mich schon mein ganzes Leben lang begleitendes - Interesse für die Wissenschaft aus Ästhetik erwachsen ist, oder andersherum. Die Astrofotografie ist eine Art kanalisation und ein Ventil für meine Vorstellungskraft: Ich will das Universum sehen, das ich mir in meinem Kopf so ideal und schön vorstelle. Alle Bilder sind aber nur ein schwacher Abglanz dessen, was ich mir ersehne. Man könnte sagen der Wunsch das Gesamte Universum mit meinem Geist zu umfassen, gleichzeitig auf alle seine Ebenen, Quanten, Nebel, Suberhaufen blicken zu können alles zu sehen und zu verstehen, verzehrt mich...angesichts der Tatsache, dass dieses Ventil ebensogroß ist, wie ich im Vergleich zum Universum. Ich kann nicht akzeptieren hier auf so einer Erde zu sitzen und die Welt immer aus dem selben Blickwinkel zu sehen. Frei nach dem Motto 'Es gibt so viel zu entdecken'.
Äh, ja...jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Indierektes Sehen ist mir wohl bekannt
, leider entziehen sich die Objekte mir dann aber etwas einer freudigen
geistigen Exploration.
So eine Art Glossar habe ich seit neustem auch. Ich erstelle zu den Rohildern Textdateien in denen alles nötige steht, um die Aufnahmen einzuordnen und reproduzierbar zu machen, also mehr über Ausrüstung, Entwicklung und Vorgehensweise und erreichte Schärfe, aber natürlich auch etwas über Himmel und Ort - nur nichts über das Objekt an sich.
Hab' bei
www.deepsky.de vorbeigeschaut, aber erstmal nur ganz oberflächlich - hab kaum Zeit, meine Forumartikel hier rauben mir in letzter Zeit den ganzen Tag (sind nicht viele, bin nur lahm). Macht einen guten Eindruck und ich bin interessiert mitzumachen. Wenn es dort Aufnahmen von Dir gibt, so werde ich sie finden
. Ich kann ja mal schauen, dass ich Dir die besten meiner Bilder maile (Du hast hier doch irgendwie einen e-Mail Link, oder wie geht das?), kann aber ein, zwei Tage dauern und sind fast nur Rohbilder, welche ich dann aber ganz exklusiv zusammenstelle
.
Ciao und bis denn...
Hector42