Wie beschreibt man sein Lieblingsgerät

Guido_Waldenmeier

Registriertes Mitglied
ohne gleichzeitig Werbung zu machen.Vielleicht könnte der webmaster mal ein Beispiel schreiben.Werbung soll ja möglichst nicht vorkommen,da es ja auch einen Interessenkonflikt mit den Werbebannern geben könnte.Ich nehme mal an das sie zur Finanzierung der internetseite beitragen.
 

Martin

Registriertes Mitglied
Das sollte kein Problem darstellen. Erstens sind die Werbebanner hier für Händler, die mit allen möglichen Teleskopen handeln (meintest Du doch, oder beziehst Du Dich auf die Werbung für Festnetztelefone), und zweitens ist das Forum doch für sowas gedacht. Im SPIEGEL hast Du auch Artikel über Autos, in denen diese verrissen werden, und ne Seite drauf ne große Anzeige für das gleiche Fahrzeug.
Also schreib einfach,

Glück Auf

Martin (der sich für die nächsten sieben Wochen schon wieder verabschiedet zwecks Praktikum)
 

Webmaster

Administrator
Teammitglied
Werbung und das Forum

Gegen einen Erfahrungsbericht über sein Lieblingsgerätes ist absolut nichts einzuwenden, auch nicht gegen negative Erfahrungen mit einem Instrument. Alles ok solange es sich um Beratung/Diskussion von User zu User handelt.

Von Werbung hier auf der Seite, sollte sich niemand in der Diskussion eingeschränkt fühlen.

Stefan Deiters
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi zusammen
Auch wenn es hier so gut wie keine Beobachter gibt. Will ich doch etwas zu diesem Thema beisteuern.
Angaben zur Öffnung, Brennweite, Bauart sollten ja kein Problem darstellen. Ein paar Angaben zum Durchmesser und Stabilität des Okularauszuges würden sicher auch interessieren. Weiter die Verarbeitung des Teleskops und des Suchers. Natürlich ist auch die Art der Montierung von belang. Verwendetes Zubehör, wie Okulare, Filter und event. fotografische Ausrüstungen runden alles ab.
Die Abbildungsleistung und der tatsächliche Eindruck des Gesehenen, sind hingegen sehr subjektiv und von vielen Faktoren abhängig. Wichtig ist das man persönlich mit seinem Beobachtungsinstrument zufrieden ist.
Bei meinem Hauptinstrument würde sich das so lesen.
Öffnung 254mm
Brennweite 1016mm
Ergibt eine Blende f/4
Das stellt ziemlich hohe Anforderung an die Justage das ganzen Systems, sowie an qualitativ hochwertigere Okulare. Meine Lieblingsokus sind Weitwinkelokulare mit 14;10; 7,5mm Brennweite.
Die Blende von f/4 hat aber auch den Vorteil eines relativen großen Bildfeldes.
Weiters Zubehör ist ein UHC und OIII Filter, die beim Beobachten von Emissions und Planetarischen Nebeln gut eignen.
Das Teleskop besitzt einen 2" OAZ, welcher im Orginal ziemlich wacklig war, dieser wurde nun durch einen hochwertigeren Auszug ersetzt.
Die Montierung ist parallaktisch und der eigentliche Schwachpunkt meiner Ausrüstung. Schon der kleinste Windstoss lässt das Gerät erzittern, wodurch die Objekte unscharf erscheinen. Aber auch hier gibt es mittlerweile Abhilfe, eine stabilere Monti ist schon da.
Im Allgemeinen bin ich aber zufrieden, es gibt High End Produkte die wesentlich teuerer sind. Im vergangenen Jahr hab ich 134 Stunden am Teleskop verbracht und einiges beobachten können.
So ganz ohne Werbung
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Ok, fangen wir also ganz nach dem Motto 'Mein Haus, mein Auto, mein Teleskop' an, mal sahen was daraus so wird.

Meins war ursprünglich ein 200mm f/4 (in Wirklichkeit f/3,74 (!)) GSO Newton. Sollte mit einer EQ-5 oder sowas verkauft werden, das war mir zu schwächlich. Nun ruht das Ding auf einer EQ-6 mit Escap Motoren und einer DynostarX3 Steuerung. Das Goto ist echt cool und die Steuerung ist echt herrausragend genial (einfach, trotzdem voller Funktionen und suuuper praktisch). Der Hauptspiegel zeigt nicht gerade das, was man als Gleichheit der intra- und extrafokalen Sternenbilder bezeichnet, wie gut er tatsächlich trennt weiß ich nicht genau. Ich habe den Tubus aus Spaß (und als eine Art Generalprobe) zu einem leichteren Alu-Gitterrohrtubus umgebaut. Mit dem Werkkeller des Opas meiner Freundin (Drehbank, Fräse, Standbohrmaschiene uvm.) und billigem Alu aus dem Baumarkt wurde es zu einer gemeißterten Herausvorderung (ich würde gerne Bilder Zeigen, aber das geht ja nicht). Der HS ruht auf sechs Gummischeiben, von denen jeweils zwei auf einer Wippe befindlich sind. Die Wippen liegen auf den Schenkeln eines Dreiecks, welches sich gegen den Rest des Tubus' justieren lässt. Rest heißt: HS-seitig ein Quadrat, FS-Seitig zwei Achtecke aus Alu-Vierkant. Zwischen Quadrat und Achteck acht schräge Trusses, zwischen den beiden Achtecken vier gerade Trusses und der OZ auf einem 2mm Duralublech. Das mit den vier geraden Trusses bereue ich, da ich Astrofotografie betreibe und ich die Torsion unterschätzt habe. Hab' aber schon einen einfachen Ausweg gefunden. Alles ist jetzt super flexibel justierbar, HS, FS und OZ lassen sich natürlich neigen und auch etwas 'shiften', letzterer zwar nur in eine Richtung (shift) aber dafür gleich um 5 cm. Zusätzlich kann man den Abstand zwischen den Achtecken recht einfach fast beliebig verändern und den Tubus somit für andere HS oder spezielles Okularseitiges Zubehör, welches einen besonders langen 'backfocus' erfordert anpassen. Z.B. für eine CCD-Kamera samt Adaptiver Optik - wenn ich erstmal in der Welt der arbeitenden Bevölkerung Fuß gefasst habe. Der erwähnenswerte Rest der Ausrüstung besteht aus einer Nikon FE (nicht meine) einem Celestron Komakorrektor (scheint seine Sache gut zu machen) einem 2" CCD-H-alpha Filter (allseits beliebt mit dem tollen Technical-Pan hypersensibilisierter Weise). Das ist so das, was ich meist benutze. Okulare hätte ich natürlich gerne Nagler, aber ich spare das viele Geld lieber ersteinmal für eine Astro-CCD-Kamera. Durch das Rohr schauen bringt einen hier eh nicht zu Extase.

Hat da jemand Erfahrung (nicht mit der Extase :D)? Ich hätte da an SBIG gedacht, aber keinen Schimmer wie gut die adaptive Optik oder das Selfguiding noch mit Schmalbandfiltern funktionieren, oder ob ich eher für oder gegen anti-Blooming wäre.

Komme ich mal zur angesprochenen 'Generalprobe': ich habe vor ein etwa gleiches, nur viel Größeres Instrumen zu bauen - aus Karbon. Nach meinen jetzigen Berechnungen müsste es möglich sein so einen 12-Zöller (oder sogar 14 "?) auf der EQ-6 Fotografisch zu verwenden.

Hat jemand eine Ahnung, wo man etwas anderes als Karbon-Rohre herbekommt? Benutzt man Für Karbon Stahlbearbeitungswerkzeuge?

Ach ja, nochwas zu meiner Ausrüstung: da gibt es natürlich noch das Leitrohr, ein D=60 mm, f=1000 mm Bresser 'Kaufhaus' Achromat mit Achromatischer 2x Meade Barlow und 12,5 mm Baader Messokular. Die Barlow erzeugt bei höheren Vergrößerungen (Größenordnung von 200x bis 300x, oder so) einen starken Farbfehler - naja, ist ja auch zu erwarten. Das Messokular ist ganz praktisch, z.B. um allerlei tatsächliche Brennweiten zu bestimmen, oder eine verbesserte, rechnerische Scheinermethode durchzuführen.

Für jemanden, der 23 ist, ist das wohl schon eine überdurchschnittliche Ausrüstung - nützt mir aber alles nicht so viel: ich sitze im lichtverschmutzten Garten, im Sommer begraben unter Baumkronen und einen Führerschein, geschweigedenn ein Auto hab' ich nicht. Den einzigen Trost spendet da der H-alpha Filter, mit dem man wenigstens in Zusammenarbeit mit dem TP hyp. gute Bilder von hier aus machen kann. Aber 4 Stunden um den Nordamerikanebel auszubelichten?!? Ich hab' 3 geschafft...und die Monti war nicht gut genug ausgerichtet. Selbst bei Punktgenauer Nachführung scheint das zu einer Drehung des Bildfeldes um den Leitstern, oder einen anderen Punkt, zu führen. Vielleicht hat sich auch was verwunden, aber ich glaube nicht. (Naja, ich habe die Situation 'Ungenaue Montierung' mit einem 3D-Animationsprogramm Nachgestell und es führte tatsächlich zu einer Drehung um den Leitsern. Früher hätte ich das noch im Kopf gekonnt...tja, was ist nur mit meinem Hirn?

Gibt es hier jemanden, der diese Aufgabe auch im Kopf hinbekommen hätte? Also nicht rechnerisch, sondern durch Vorstellungskraft. Oder nimmt die Vorstellungskraft mit dem Alter etwa wirklich so stark ab, dass man das nach der Pubertät nur als echter Wunderknabe hinbekommt?

Oh, nochwas: ich benutze 'Cartes du Ciel' um die Monti mit dem Labtop zu steuern (ist aber selten nötig, nur wenn ich mal einen Katalog mit mehr als den relativ wenigen in der Handsteuerbox gespeicherten Sternen brauche). Funktioniert ganz gut, kann ich nur empfehlen!

So, jetzt habe ich eine ganze Menge einfach mal so runtergelabert und hoffentlich niemanden ob der Menge oder der lachsen Ausdrucksweise verschreckt. Vielleicht jetzt kommt hier jetzt mal eine Diskussion zu Stande :D.

@ Udo_S (und eigentlich auch alle anderen):

Hi, bist Du noch da?!? Weitwinkelokulare sind bestimmt toll, ich habe ja oben geschrieben, dass mir die Nagler am Herzen liegen - obwohl ich noch keines in Natura gesehen habe. Ich besitze nur das erwähnte Messokular, ein 26 mm 2 " GSO Kellner (??), welches kein viel besseres Bild liefert, als ein Glas-Aschenbecher. Damit kann man nur Suchen und hoffen auch zu finden. Durch die Goto-Steuerung ist das Suchen jetzt aber eigentlich überflüssig geworden. Selbst winzige Planetarische Nebel kann man damit auf Anhieb finden: 2,5 mm Vixen LV rein (das wohl Hochwertigste Okular, welches ich besitze), schnell zur Sicherheit auf einen Stern in der Nähe des Objektes der Begierde initialisieren und dieses dann Mittels Steuerbox oder Labtop anfahren. Traraa - mitten in der Mitte schwebt das Nebelchen! Bei geringerer Vergrößerung halte ich viele PN wohl für Sterne. Dann habe ich noch ein 15 mm Meade Super-Plössl, das ist dann das 'Weitwinkligste' was ich zu bieten habe (55 ° :(), ich finde die Bildqualität aber besser, als alle immer von Meade behaupten.
Die Justage klappt mit einem etwas modifizierten Baader-Laser (der eigentlich eine Farce ist) ganz Gut. Mit etwas Wissen über Optik kann man damit HS, FS und OZ hinreichen genau aufeinander abstimmen. Die Endjustage erfolgt am Stern - hier verpatze ich aber oft alles wieder.
Ich will mir auch einen neuen OZ holen (Crayford), für den Moment habe ich das Spiel durch die Positionierung einer einzelnen Lage Tesafilms gegenüber eines jeden der vier längs-Teflonstreifen etwas gesenkt.

viele Grüße,
Hector42
 
Zuletzt bearbeitet:

Udo_S

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Hi Hector 42
Hab mich mal durch deinen Bericht gewühlt ;)
Schon sehr interessant was Du alles auffährst. Übrigens ist meine stabilere Montierungsalternative zur LXD 55, auch eine EQ 6 mit einer MTS3 SDI Steuerung. Leider konnte ich es bis jetzt noch nicht ausprobieren.
Deine Selbstbauprojekte hören sich gut an, scheint du hast dich ernsthaft mit der Thematik zu befassen. Allerdings bezweifle ich das unser Forum hier, dir mit speziellen Antworten dienen kann. Viele Praktiker hab ich hier noch nicht getroffen.
Als Weitwinkelokus habe ich die Speers Waler. Die Nagler sind mir echt zu teuer. Da ich mich ja auch mit der Astrografie versuche, muss man seine Kosten ja auch etwas einteilen. Auf 3 Stunde Blz kam ich aber bisher noch nicht, so 20 Minuten waren bis jetzt die längsten Blz. Zukünftig versuche ich die Astrografie noch etwas auszubauen. Dunkleren Standort suchen, und Nutzung der 1016mm Brennweite des 10" wären so die wichtigsten Ziele.
Allerdings möchte ich auch visuell weiter beobachten. Galaxien, Sternhaufen und Nebel für sich zu entdecken, ist immer wieder beeindruckend.
Goto nutze ich keines, hab mir Sternkarten ausgedruckt und finde es immer wieder spannend die Objekte mittels Starhopping zu finden. Mit der Zeit bekommt man Übung.
So das war es erstmal.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
auch eine EQ 6 mit einer MTS3 SDI Steuerung
Ja, die Welt ist klein. Ich habe mal eine Strichspuraufnahme vom RA-Fehler der EQ-6 gemacht, da es hieß die Escap-Gertiebe könnten Linderung verschaffen. Habe es mit letzteren aber noch nicht überprüft. Vorheriger Fehler etwa +-30 ", ganz schön böse.

Was die Praktiker angeht, so wäre ich in anderen Foren wohl besser aufgehoben, aber mal sehen, vielleicht wirds hier ja doch was.
Durch das heftige Öffnungsverhältnis ist das 100 % ausgeleuchtete Bildfeld ein gutes Stück kleiner als das Kleinbildformat (ich habe zur Brennweitenverlängerung nur einen Foto-Telekonverter, der macht die Abschattung noch schlimmer), vielleicht hole ich mir einen übergroßen Fangspiegel. Vielleicht warte ich aber auch bis sich mein Traum einer CCD-Kamera erfüllt und passe die Größe des Fangspiegels an die Chipgröße an, um möglichst wenig and Kontrast zu verlieren. Bei einer ST-7 mit ihrem kleinen Chip wäre das wohl ein auffallend kleiner Fangspiegel. Ich hätte aber lieber eine ST-10 :D.

Deine Selbstbauprojekte hören sich gut an, scheint du hast dich ernsthaft mit der Thematik zu befassen.
Naja, Astronomie ist mein Lebensinhalt, was nicht bedeutet, dass ich permanent daran denke, aber es gibt schon Phasen, in denen ich Wochenlang über ungelegte Eier (z.B. CCD-Kamera) nachdenke. Wenn es dann viel später soweit ist kommt mir das zu Gute.
Das einzige, was ich gemacht habe ist, dass ich mir ein freeware Programm zur Berechnung von Spiegelzellen heruntergeladen habe (bei der hätte man das ja auch so gekonnt), auf 2, 3 Selbstbau Seiten war und mir Anregungen geholt habe (ich war immer der Meinung meine Konstruktion sei viel besser, soviel zur Arroganz - ich glaube das natürlich immer noch), die Idee mit den Wippen und dem Dreieck ist natürlich nicht von mir (nur die konkrete Umsetzung), das scheint Selbstbaustandart zu sein. Ich war allerdings der einzige, der verrückt genug war zwei Achtecke zu bauen (viele Schrauben und sehr aufwändig, sieht aber ganz cool aus): das Ganze Teleskop, besonders die Achtecke, ist voller Stahlschrauben (knapp 100 x M5 plus Mutter und so). Das wäre auch leichter gegangen (M4), ist etwas überdimensioniert. Bei einem größeren Selbstbauprojekt würde sich das stark relativieren, da die Schraubenanzahl prinzipiell gleich bleibt und ich denke auch bei einem 14-Zöller tun es zumeist M5 oder M6 Schrauben. Die Strukturelle Schwäche liegt mehr bei den Rohren und deren Befestigung, das muss man möglichst intelligent lösen.
Momentan glänzt der Alutubus noch schrecklich - das sieht zwar toll aus, ist aber wohl kaum erstrebenswert. Ich war an meiner alten Schule mal in einer 'Regenerative Energien AG', da haben wir einen Sonnenkollektor gebaut. Ich kam auf die Idee ihn mit einer Spezialfarbe zu bestreichen: matter Klarlack mit etwa dem gleichen Volumen an Aktivkohle. Das Zeug ist genial. (Und wieder ein Eigenlob :eek:.) Das werde ich für den Tubus auch verwenden, es ist nur recht schwer für einen Lack.
Ich baue die alten EQ-6 Motoren gerade an eine Vixen NP - nicht so ganz ernsthaft, mit Kardankupplungen aus dem Modellbau, einfach so dran. Sollte aber viel besser werden, als der komische Motor, der da voher dran war. Mit den tollen Steuerungen von dem bestimmten Herre kann man ja alles Steuern, was irgendwie als 'Schrittmotor' definiert ist.

Wenn Du willst kann ich Dir vielleicht ein paar astrofotografische Tipps geben oder wir könnten Fotos austauschen, will mich aber nicht aufdringen.
Ok, ich besitze wohl einen technischen Vorteil, aber Du hast das größere Instrument und vermutlich den dunkleren Himmel. Mit meinem jetzigen Instrument habe ich noch gar nicht so viele richtige Aufnahmen gemacht, meißt nur rumprobiert. Was ich letztes Mal geschrieben habe entspricht zwar der Wahrheit, es hört sich aber viel eindrucksvoller an, als es ist.
Ich würde so gern mal eine Galaxie fotografieren - selbst die Andromedagalaxie sieht bei der Lichtverschmutzung nicht so prall aus, auch wenn man hier einen den Umständen entsprechend sehr guten Himmel hat.

Allerdings möchte ich auch visuell weiter beobachten. Galaxien, Sternhaufen und Nebel für sich zu entdecken, ist immer wieder beeindruckend.
Vermutlich würde ich unter besseren Bedingungen auch mehr schauen, wie gesagt das mit den planetarischen Nebeln und der Goto ist ganz lustig, ich musste aufpassen nicht zu konsumieren, sodern mir der Einzigartigkeit und Erhabenheit jedes eizelnen Nebels im Bewusstsein halten. Dummerweise leuchtete mir dabei so eine Hg-Laterne ständig ins Auge. Jetzt steht hier eine mit Natrium (ich glaube eine mit höherem Druck) - besser. Angesichts des Lichtes sind die PN wohl die einzigen (deepsky) Objekte visueller Freuden, die ich hier genießen kann. Leider sind sie noch nicht bunt. Planeten mag ich nicht wirklich und meine Freundin wohnt in einer anderen Stadt :(.

viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Überlegen was man noch alles gebrauchen könnte, ja das kenn ich. Bis man mal so alles zusammen hat, ist es ein weiter Weg. Vor allem in der Astrografie, zur Zeit versuche ich chemisch vorwärts zu kommen. Um die Bilder ins Netz zu bekommen, war ein Scanner fällig, so das ich mich zur Zeit auch mit dem Thema Bildbearbeitung beschäftigen muss. Digitale Aufnahmegeräte würden mich zwar auch interessieren aber die Kosten insbesondere für einen leistungsfähiges Laptop, welches ich mit ins Freie nehmen kann, schrecken mich schon ab.
Selbstbaumäßig hab ich nur meinen Einsteigernewton etwas mit Velorfolie verbessert, sowie eine Plattform für die Kameras gebastelt.
Am Schmidt-Newton traue ich mich nicht so recht dran, obwohl könnten Lüfter nicht schaden. Mal sehen.
Klar kannst Du mir auch Tipps geben, allerdings hab ich zur Zeit keine Fragen, da ich durch einen Unfall gehandicapt bin, kann ich keine astronomischen Aktivitäten durchführen. :( Hoffe aber in ein paar Wochen wieder fit zu sein.
Blöd das man hier keine Bilder einstellen kann das würde die Sache sicherlich interessanter machen. Bin auch bei www.deepsky.de aktiv, ich finde das Forum für Praktiker doch lohnender.
So muss Schluss machen, die "Regierung" kommt von der Arbeit. :D
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi,

mein Vater hat einen Negativscanner, damit digitalisiere ich gerade alles. Der Flachbettscanner mit Durchlicht hat's nicht gebracht. Bei so einer guten Qualität lässt sich an dem ein oder anderen Bild sogar was mit CCD-Techniken drehen: den TP hyp. kann man relativ gut deconvolutionieren. Rauschfilter wirken auch etwas auf das Korn. Ich benutze 'Cadet' und 'Iris' beides freeware. nur bei der Deconvolution wirds bei den Kleinbildscans problematisch: der ein oder andere Algorithmus hat eine maximale Bildgröße und die bei denen es prinzipiell geht verlangen dann bei einem bild von 7000 x 5000 quadratpixeln natürlich nicht vorhandene 3 GB Arbeitsspeicher. Das Programm checkt das aber nicht und wird, nachdem es 100 Jahre später alle Swap-Dateien zugemüllt hat geschlossen. Aber bei einer ST-7 oder meinetwegen ST-10 hat man ja nich so riesige Bilder und die Deconvolution und die Filter funktionieren dann damit wohl erst so richtig.

Leistungsfähiger Labtop? Ich hab' mir meinen extra für das Tesleskop bei e-Bay besorgt, ist ein 333 MHz, tuts aber auch mit 166. Also das schnelle Bearbeiten von 7000 pixel x 5000 pixel 16 bit pro Kanal Bildern bekommt mein stationärer Comp (2,2 GHz, 7xx MB RAM) gerade so hin. Hast Du keinen starken stationären Computer, um das zu machen? Normal große CCD-Bilder müssten auch mit dem Labtop drin sein und das bloße Aufnehmen ist ja nicht schlimm, denke ich mal (kommt eher auf den RAM an, und davon hat er verhältnismäßig viel: 256 MB). Übrigens läuft auf diesem, meinem Labppi WinowsXP SP2 eigentlich ganz wunderbar, damit meine ich: nicht besonders langsam, es ist zwar schon langsam, aber sicher nicht langsamer als so mancher ungepflegte state-of-the-art Comp (die Pflege hats echt ins sich: einmal alle paar Monate defragmentieren und an sonsten einfach nicht unordentlich werden lassen, das ist mein Rezept für einen schnellen, fehlerarmen Computer). Ich mag das Ding fast mehr als den anderen Comp - das LCD ist so schön klar, macht trotz des Alters eine futuristische Atmosphäre, zusammen mit den Mac-Skins. Ihn benutze ich zum Arbeiten, den schnellen Comp zum Spielen, zur Bildbearbeitung und zum Rendern von 3D-Szenen und Animationen.
Ich werd' bis zum nächten Mal beim Link vorbeigeschaut haben, das mit dem Unfall und dass es gleich ein paar Wochen sind, ist natürlich betrüblich :(

Auch würde ich dem Admin sehr danken, wenn er in den Amateurbereichen Bilder erlauben würde - ich finde besonders hier macht das schon Sinn.

Viele Grüße von Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Ein leistungsfähiger stationärer Computer, ja denn hätte ich gern. Meiner hat für Computer schon ein recht ansehnliches Alter erreicht. Die Bildbearbeitung mache ich auf dem Laptop meiner Freundin. Als sie neulich mal Bilder von zugefrorenen Laptops im Astroeinsatz sah, :eek: war das Thema erledigt.
Zugegebener Maßen möchte ich es aber auch nicht übertreiben. Alles Step by Step, da ich von EDV relativ wenig Ahnung habe und auch nicht immer die Zeit mich ausgiebig darum zu kümmern. Schließlich sehe ich auf den Dias ja auch schon was. ;) Es gibt nix schöneres als an trüben Wintertagen, im kuschligwarmen Wohnzimmer, die Dias auf der Leinwand zu betrachten.

Aber noch was zur visuellen Beobachtung, meine Grenzgrößen hier liegen so bei 5,0-5,4 mag. Ich tue mich da immer bissel schwer, weil die Augen auch nicht mehr so die allerbesten sind. Die Milchstrasse ist im Sommer recht gut auszumachen und die Andromedagalaxie kann man auch sehen.
Die LXD 55 verfügt ja auch über GoTo aber ich nutze es eigentlich kaum noch. Hab mir dafür Sternkarten ausgedruckt und fahre die Objekte mittels Starhopping an. Bei relativ einfachen Objekten ist man damit fast schneller als das GoTo, bei allen anderen ist es eine Herausforderung.
Was mich am GoTo immer stört, ist die Tatsache, das wenn das Objekt mal nicht auf Anhieb zu sehen ist, man keine Ahnung hat wo man eigentlich suchen soll. Bei relativ hellen Objekten ist es ja noch einfach aber bei schwachen Galaxien, die man nur noch indirekt erkennen kann, verliert man schnell die Übersicht. Durch die Karten habe ich jetzt immer einen Anhaltspunkt von den ich aus die Suche starten kann. Bis jetzt hat diese Methode immer gut funktioniert und ich hab mehr NGC Galaxien beobachtet als ich das jemals mit GoTo gemacht hätte.
Für die gefundenen Objekte solltest Du dir auf jeden Fall etwas Zeit nehmen, nicht wegen der Andacht, sondern wegen des besseren Erkennen der Einzelheiten. Da hilft eventuell das Zeichnen der Objekte. Auch mit indirekten Sehen lässt sich noch etwas herausholen. Ich hab es mir angewöhnt, meine Beobachtungen auf Band zu sprechen und später noch aufzuschreiben. Dazu hab ich mir noch Glossar erstellt um die Objekte besser zu beschreiben, also nicht eine schöne, hübsche, herrliche, sondern länglich, oval, strukturiert, von ost nach west verlaufend usw.
Ganz ehrlich meine Fähigkeit Einzelheiten zu erkennen oder überhaupt etwas zu erkennen hat seither zugenommen.
Wie überall, Übung macht den Meister.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Als sie neulich mal Bilder von zugefrorenen Laptops im Astroeinsatz sah, war das Thema erledigt.
Cool! Und: Wieso, haben die danach nichtmehr funkioniert? Mein PC (nicht der Labppi) ist mit mir schon durch Schnee und Regen gegangen (naja, nicht ganz so dramatisch, aber auch nicht falsch) und mehrmals ist mir eine Selbstbauwasserkühlung auf dem Motherboard ausgelaufen - beim Betrieb! Muss echt ein gutes Motherboard sein, hat sich einfach ausgeschaltet und nach Beseitigung der Lache (garnicht so einfach, bei all den kleinen Bauteilen) war alles wieder in bester Ordnung.
Allerdings ist der Labtopakku ganau in der Zeit kaputtgegangen, als er bei Minusgraden im Außeneinsatz war. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass ein Kausalzusammenhang besteht. Für die Monti benutze ich eh 1 bis 2 kleine Autoakkus (die bei dem Stromverbrauch quasi unendlich halten) - mit dem Spannungswandler könnte ich den Labppi dann auch ein paar Tage dauerbetreiben, egal wie kalt (naja, die Schwefelsäure dürfte nicht gefrieren, dann ist der Ofen aus).

Es gibt nix schöneres als an trüben Wintertagen, im kuschligwarmen Wohnzimmer, die Dias auf der Leinwand zu betrachten.
Da hast Du Recht, Dias betrachten hat seinen ganz eigenen Flair. Mein Vater war früher Hobbyfotograf, immer wenn die Familie kam gabs einen Diaabend. Hört sich langweiligan...war es eigentlich auch, aber hatte Atmosphäre - der Geruch der Leinwand...die im gleißenden Licht tanzenden Staubkörner...jaja, so war das.
Ich habe meine Negative in Diarahmen gefasst und in solche 'Klarsichtkästen' getan, sieht aber uberhaubt nicht toll aus, wenn man sie in den Projektor steckt. Ist meist eh nur s/w, wegen der Selbstentwicklung und dem besseren chemischen Verhalten. Ich versuche immer mehrere s/w-Bilder als Luminanz aufzunehmen und ein Farbbild als Farbkanal. Funktioniert bis jetzt ganz toll. Ich habe nur noch nicht so viele Farbbilder, dafür müsste ich ja raus aus der Stadt.

Die Grenzgröße hab' ich erst zweimal bestimmt, unter verhältnismäßig sehr gutem Himmel. Ich glaube es war so was um 4 bis 5 (habs nicht so ernst genommen) aber wohl kaum besser. Unter besten Bedingungen kann man hier die Milchstraße sicher erfassen, aber besonders hübsch ist sie nicht. Auch wenn man dann mit dem Teleskop in den Zenith blickt ist da ein riesengroßer Helligkeitsunterschied zwischen Okularrand und Himmel. Naja, 'riesengroß' ist natürlich sehr subjektiv. Die Adromedagalaxie ist meist zu erkennen, aber nur wenn man ganz genau und indirekt hinsieht.
Was das Goto angeht, so muss man erst immer etwas Eingeben, oder so. Das kostet natürlich grundsätzlich etwas Zeit. Also mit Handsteuerbox, oder Computer nimmt sich, glaube ich, bei mir nicht so viel. Aber die Goto Geschwindigkeit spielt in meinem fall kaum eine Rolle, ich habe sich nichtmal auf dem Maximum. Wenn mir jetzt in den Sinn käme M1 anzufahren, so würde ich den Nebel wohl in 10 bis 40 Sekunden erblicken - hätte ich eines der Steuergeräte bereits in der Hand. Kannst Du da auch mithalten :D? Das Teil ist völlig übermotorisiert. Sitzen da aber langezogene 20 kg auf der Monti sollte man es natürlich etwas ruhiger angehen.
Mit Starhopping habe ich es natürlich früher auch gemacht, bin aber nie richtig routiniert geworden. Ich benutze den Sucher kaum (ich sehe ihn meist als Ballast), sonder richte das Rohr eben meits einfach pi * Nase aus, wenn ich mal nicht das Goto benutze (mach aber soviel Spaß) oder initialisiere.

Was mich am GoTo immer stört, ist die Tatsache, das wenn das Objekt mal nicht auf Anhieb zu sehen ist, man keine Ahnung hat wo man eigentlich suchen soll.
In diesem Sinne gibt es nach dem Update für die Dynostar (und auch eine der MTS Versionen) eine Funktion, die mir erst einen Stirnrunzler entlockte, die man aber durchaus praktisch finden kann: Man kann Achterbahn fahren. Besser gesagt Spiralen um die Augenblickliche Position und damit sein Objekt finden. Jeder nach seinem Gusto! Geschwindigkeit, und alles Drum und Dran sind einstellbar, sodass das wirklich ziemlich gut funkioniert. Man kann Drehrichtung und Geschwindigkeit natürlich auch währen der Fahrt ändern. Ich kann es nur immer wieder sagen: das Ding ist genial...meiner persönlichen Ansicht nach.
Karten benutze ich ja auch noch, ich muss ja manchmal die Kamera orientiern und die richtige Position verifizieren. Die hab' ich ja im Labtop. Ausdrucke mache ich nicht mehr, die fliegen bei mir immer überall rum - unterm Bett...draußen im Wind...
Das mit der Beobachtungsgabe kann ich nachvollziehen, wenn jemand Jonglieren lernt, dann bilden sich in '3D-Hirnzentrum' auch neue Verknüpfungen und soweit ich weiß nach neusten Erkenntnissen sogar Neuronen! Ich habe früher mal versucht zu zeichen, ist aber immer schrecklich geworden. Auf die Idee mit dem Band bin ich auch schon gekommen - hört sich sehr professionell an und ist sicher auch eine der effizientesten Methoden der Beobachtung. Die Lage ist bei mir nur so: obwohl ich sehr wissenschaftlich bin, habe ich am Beobachten und Kategorisieren und so weiter wenig Interesse. Ich bin eher ein Ästhet und ein Träumer. Ich bin mir selber nicht sicher, ob mein - mich schon mein ganzes Leben lang begleitendes - Interesse für die Wissenschaft aus Ästhetik erwachsen ist, oder andersherum. Die Astrofotografie ist eine Art kanalisation und ein Ventil für meine Vorstellungskraft: Ich will das Universum sehen, das ich mir in meinem Kopf so ideal und schön vorstelle. Alle Bilder sind aber nur ein schwacher Abglanz dessen, was ich mir ersehne. Man könnte sagen der Wunsch das Gesamte Universum mit meinem Geist zu umfassen, gleichzeitig auf alle seine Ebenen, Quanten, Nebel, Suberhaufen blicken zu können alles zu sehen und zu verstehen, verzehrt mich...angesichts der Tatsache, dass dieses Ventil ebensogroß ist, wie ich im Vergleich zum Universum. Ich kann nicht akzeptieren hier auf so einer Erde zu sitzen und die Welt immer aus dem selben Blickwinkel zu sehen. Frei nach dem Motto 'Es gibt so viel zu entdecken'.
Äh, ja...jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Indierektes Sehen ist mir wohl bekannt :), leider entziehen sich die Objekte mir dann aber etwas einer freudigen geistigen Exploration.
So eine Art Glossar habe ich seit neustem auch. Ich erstelle zu den Rohildern Textdateien in denen alles nötige steht, um die Aufnahmen einzuordnen und reproduzierbar zu machen, also mehr über Ausrüstung, Entwicklung und Vorgehensweise und erreichte Schärfe, aber natürlich auch etwas über Himmel und Ort - nur nichts über das Objekt an sich.
Hab' bei www.deepsky.de vorbeigeschaut, aber erstmal nur ganz oberflächlich - hab kaum Zeit, meine Forumartikel hier rauben mir in letzter Zeit den ganzen Tag (sind nicht viele, bin nur lahm). Macht einen guten Eindruck und ich bin interessiert mitzumachen. Wenn es dort Aufnahmen von Dir gibt, so werde ich sie finden :D. Ich kann ja mal schauen, dass ich Dir die besten meiner Bilder maile (Du hast hier doch irgendwie einen e-Mail Link, oder wie geht das?), kann aber ein, zwei Tage dauern und sind fast nur Rohbilder, welche ich dann aber ganz exklusiv zusammenstelle ;).

Ciao und bis denn...
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector42
In 10-40 sec zu M1, oh das wird knapp, allerdings entwickelt man mit der Zeit eine gewisse Übung und diese will trainiert sein. Die EQ6 jetzt auf schnelles GoTo umzurüsten, würde auch wieder finanziellen Aufwand bedeuten. Allerdings ist mit dem Kauf der EQ mein Rahmen für dieses Jahr schon reichlich ausgeschöpft und der Kleinkram ist ja auch nicht billig.
Momentan würde ich auch nichts lieber machen, als das ganze mal ordentlich auszutesten, leider geht das aber nicht :( . Kribbeln in den Fingern tut es schon ordentlich.
1. die Genauigkeit der Monti prüfen. Dazu wollte ich mir den Jupiter ins Fadenkreuz stellen und ihn mal über längere Zeit beobachten ohne Nachzuführen. Außerdem ist bei Deepsky eine Methode beschrieben um fotografische Aufnahmen dahingehend zu untersuchen.
2. liegt bei mir noch die "Russentonne" die ich kurz vor meinem Unfall bei ebay ersteigert hab. Die würde ich natürlich auch gerne mal einsetzen.
3. Die Galaxien kommen langsam in gute Beobachtungsposition, die hätte ich auch gerne beobachtet.
Naja noch 4-5 Wochen wird es wohl dauern.

>Ich will das Universum sehen, das ich mir in meinem Kopf ideal und schön vorstelle.<
Verstehe voll und ganz. Man wünscht ich zwei 10 Meter große Pupillen und das man frei im Raum schweben könnte. Man kommt an den Rand unserer Galaxie und die Sterne lichten sich, wie die Bäume am Waldrand und dann schaut man hinaus in das Reich der Galaxien. Wunschvorstellung a la Udo S

Schön das du mal im Deepsky Forum vorbei geschaut hast, in der Astrogalerie unter Nebel findest Du einen Cirrusnebel von mir der ist aber noch nicht so toll. Viel Vorzeigbares gibt es noch nicht, das Scannen und Nachbearbeiten ist noch nicht so mein Ding. Außerdem geht es ja jetzt erst richtig los. Im vergangenen Jahr hab ich noch viel visuell beobachtet. Jetzt mit der neuen Monti wird es wohl auch mehr Fotoabende geben. Kannst wenn du da angemeldet bist auch Bilder in die Galerie einstellen. Ich finde wenn alle was davon haben ist das besser. Ach ja kleiner Test http://www.ds-src.de/4images/data/media/3/img038.jpg

Mal sehen ob es geht.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
In 10-40 sec zu M1, oh das wird knapp, allerdings entwickelt man mit der Zeit eine gewisse Übung und diese will trainiert sein. Die EQ6 jetzt auf schnelles GoTo umzurüsten, würde auch wieder finanziellen Aufwand bedeuten.
Ja...wie schon gesagt: jeder nach seinem Gusto! ;)

1. die Genauigkeit der Monti prüfen. Dazu wollte ich mir den Jupiter ins Fadenkreuz stellen und ihn mal über längere Zeit beobachten ohne Nachzuführen. Außerdem ist bei Deepsky eine Methode beschrieben um fotografische Aufnahmen dahingehend zu untersuchen.
Ich habe mir das da noch nicht so genau angesehen. Ich habe bei mir einfach auf die Plejaden draufgehalten (also Fotografisch meine ich), mit 20 ° (?) verstelltem Azimut, bis die Schnecke ein, zwei mal rum war. Danach das Bild vermessen.

2. liegt bei mir noch die "Russentonne" die ich kurz vor meinem Unfall bei ebay ersteigert hab. Die würde ich natürlich auch gerne mal einsetzen.
Russentonne...ja, höre nur Gutes über diese Dinger. Ich mag solche Systeme aber nicht wirklich: Maksutov, (Schidt-)Cassegrain und so weiter, die sind alle so lichtschwach. Wenn ich was scharfes, lichtschwächeres möchte, dann würde es schon ein Fluorit-Apo werden müssen - bin halt Perfektionist. Den habe ich natürlich aber auch schon im Kopf...wenn ich das da alles so zusammennehme komme ich so auf etwas in der Größenordnung von 20 000 Euro. Und ich habe zudem noch nie gearbeitet. Keine Ahnung, wie es sich entwickelt. Reisebedürfnisse habe ich jedenfals nicht, das spart schomal Geld, essen tu' ich auch fast nichts...und eine Auto??? hab' immernoch Hemmungen den Führerschein zu machen, also: andere holen sich ein Auto, ich hol' mir dafür eine feine Sternwarte...wenn das mal so einfach wäre. Und ich werde es sicher nicht bei diesen Instumenten belassen Wollen. Wenn ich später wirklich viel Geld haben sollte, wird immernoch jeder freie Cent in die Astronomie gesteckt...oder das Haus, dass muss ja auch meinen hochästhetischen Ansprüchen genügen.

3. Die Galaxien kommen langsam in gute Beobachtungsposition, die hätte ich auch gerne beobachtet.
Naja noch 4-5 Wochen wird es wohl dauern.
Ich könnte jetzt nachschauen, welche ungefähr Du meinst, aber wozu sind wir hier, wenn nicht zum reden? Wenn ich einen ersten Blick auf meine Astrosoftware werfen würde, dann wäre da der Ganze Himmel voll. Welche meinst Du also...die im Löwen (kann nur wenige Sternbilder auf anhieb einer Jahreszeit zuordenen)?

Man wünscht ich zwei 10 Meter große Pupillen und das man frei im Raum schweben könnte.
Tja, das mit den Pupillen vergessen die meisten Nichtastronomen. Ich hab den Film 'Contact' sehr gemocht, nur schade, dass das hübsche Fräulein solche Riesenglubscher gebraucht hätte um das alles so zu sehen :eek: , hihi. Wenn es die Technik gibt, um an solche Orte zu kommen, dann wird man sein Hirn aber sicher auch an entsprechende Sensoren linken können, oder so. Ganz besonders starke Gefühle kamen in mir aber auf, als ich das HubbleUltraDeepfield mal unter die Lupe nahm. Hochgerechnet sind darauf etwa 10 000 oder 100 000 Galaxien zu sehen - weiß nicht mehr so genau. Die waren alle so einzigartig und so viele einzigartige Galaxien in einem so kleinen Himmelsausschnitt. Ich wäre gern einmal in jeder einzelnen auf dem ein oder anderen Planeten, und sei es mit meinen bloßen Augen, dass ich diese ganz speziellen Milchstraßen dieser Planeten aus dieser Perspektive sehe. Jetzt fang ich schon wieder an damit! :eek:

Jupp, der Link funktioniert. Hast eigentlich Recht mit der Galerie, dann komm ich mir aber so verloren vor. Nichts für ungut. Ich hätte da noch die ein oder andere Animation in peto (Venustransit (zum Copyright: der ist eigentlich von meiner Freundin (*stolz*), ich musste zur Schule), Merkurtransit und Machholz), kann man da sowas auch reinstellen?
Zu Deinem Zirrusnebel: Naja, ich sage immer ganz direkt, was ich Denke, also ziemlich unrelativiert. Ich denke, dass man das nicht gerade als unglaublich strukturiert bezeichnen kann, *hehe* (mir gehen die Smileys aus), aber was solls, Du hast mich damit quasi schon übertrumpft. Um mal wieder ganz direkt und schonunglslos zu sein: die Bilder, die ich so in letzter Zeit mache finde ich schon recht toll und sie sind wohl auch hübscher, als dieses Deinige (ich will Dich auf keinen fall entmutigen - sag', dass ich taktlos bin, das bekomme ich öfter zu hören, aber ich will nicht schaden), aber erstens mache ich das ja auch schon länger und zweitens habe ich mehr Zeit...drittens bin ich gesegnet mit materiellen Dingen (leider nur diese), dank meiner Elten...und viertens...ist es eigentlich doch garnicht so übel. Ich habe mich an das Ding noch nicht rangetraut (hab's aber im Kopf) und schon garnicht in farbe. Heh, Du solltes mal meine ersten Aufnahmen von Orionnebel sehen, durch einen 'Kaufhausreflektor' ohne überaupt ein 100 % ausgeleuchtetes Bildfeld. Da sieht es besser aus, wenn ich mit einer Zahnbürste Farbe auf das Papier spritze und meinen Nase darauf drücke! :D

Freue mich auf nächstes Mal...ciao!
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Jo, im Löwen geht es mit den Galaxien los (M65/66, NGC 2903, M95/96) usw.
Wenn du vom östlichsten hellen Stern im Löwen (beta Leonis, Denebola) im Sucher langsam nach Osten steuerst, sollte dir irgend wann eine T-förmige Sternfigur ins Auge fallen. Von da aus geht es mitten rein in den Virgohaufen, genial sag ich da nur. Schon um das "T" finden sich M98,99,100 sowie zahlreiche NGC's. Von da aus ganz du Galaxienhopping betreiben, da hab ich schon mit meinem Einsteigernewton mit 4,5" schon einiges gesehen.
Als Tipp, ich verwende den "Deep Sky Reiseführer" vom Oculum Verlag zum Herausfinden der Objekte. Neben dem Virgo und Comahaufen sind noch zahlreiche andere sehenswerte Galaxien über dem Himmel verteilt.

Zur Fotokritik :D Ich kann damit leben, schließlich merke ich wie die Bilder besser werden. Der Cirrusnebel wurde 10min belichtet bei Blende 5,6. Nachgeführt auf der noch wackligen LXD 55, da war noch der 10" als Leitrohr drauf. Ich bin schon immer froh, wenn die Sterne punktförmig sind. Das Nachführen ist nicht einfach. Zehn Minuten auf halb acht Stellung am Okular einen Stern versuchen im Ziel zuhalten, kann gannnzzz schöööönnn lang werden. Die kleinen Erfolge sind es die mich vorwärts treiben. Ich fände es furchtbar ein Bild zu machen und nicht mehr zu wissen was ich noch besser machen könnte.
Zur Bestimmung des Schneckenfehlers befindet sich auch eine Anleitung im DSforum. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Ja, ne schöne Ausrüstung kann teuer sein aber ich finde es toll auch mit wenig Mitteln viel zu erreichen, das spornt mich richtig an.
Hoffentlich können sich andere User, etwas Anregung in unserem Dialog finden. Vielleicht kriegen wir hier ja doch noch ein paar Beobachter zusammen.
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo!

Ich werde zu gegebener Zeit mal genau das machen, was Du mir da aufgeschrieben hast, wird bei meiner Lokalität aber wohl noch 2 Monate oder mehr dauern (im Osten steht ein Baum...und ein Hochofen, welcher öfter den halben Himmel in orangenes Licht tauch. Das ertste mal als mir der aufgefallen ist dachte ich an einen Meteoriteneinschlag - und dann war da noch ein Beamer, der mich an Aliens denken ließ :mad: . (also nicht wirklich)
Ich habe auch schonmal versucht mitten in soeinen Galaxienhaufen einzutauchen (Comahaufen), habe aber nix gesehen :( . Und Du meinst das mit dem Löwen funktioniert auch bei meinem 4 m Himmel? Wäre bestimmt toll! Den "Deep Sky Reiseführer" kenne ich, ist nicht schlecht.

Naja, mir ist später erst aufgefallen, dass Du wohl kaum durch Deinen 10-Zöller fotografiert haben kannst, dafür waren die Sterne zu groß und zu rund. Ich habe auch schonmal den Nordamerikanebel mit einem Fotoobjektiv aufgenommen, war allerdings nicht so toll, aber besser, als mit den damaligen 'Kaufhausteleskopen'. Heute benutze ich diese Bilder als Farbkanal...ich könnte das s/w-Bild allerdings auch einfach rot einfärben, das würde wohl besser aussehen :rolleyes: . Und 10 min bei Blende 5,6, da kann man nicht meckern. Wenn ich es also relativiert betrachte: doch ganz gut geworden.

Zehn Minuten auf halb acht Stellung am Okular einen Stern versuchen im Ziel zuhalten, kann gannnzzz schöööönnn lang werden.
Jaaa, einfach ist das nicht. Naja, wenn man jung ist gehts wohl noch besser :) . Stell Dir mal vor das 180 ' lang zu machen, das sind auf der Dynostaranzeige 10800 langsame Sekunden! Bei der unvorhersagbaren EQ-6 muss das schon sein. Auch die komplitzierte Messplatte des Baader-Okulares verschwimmt einem dann vor den Augen, ganz zu schweigen davon, dass sie sich 'einbrennt': wenn man ständig auf den Leitstern starrt, dann verschwindet nach einer Weile das gesamte Bild. Es ist als würde man langsam Blind werden. Also: möglichst indirekt gucken und die Position ständig wechseln, dann kann man öfter auch mal wieder direkt draufschauen.

Ja, ne schöne Ausrüstung kann teuer sein aber ich finde es toll auch mit wenig Mitteln viel zu erreichen, das spornt mich richtig an.
Ja, ist vermutlich das selbe Gefühl, das ich ein bisschen bekomme, wenn ich mir klar mache, dass das Teleskop durch das ich gerade die Saturnringe erfahre im Prinzip total einfach aufgebaut ist und trotzdem so toll ist und Freude macht.

Ich hätte da noch eien Tip (der aber fast schon selbstverständlich ist): Falls man am Teleskop rumbastelt sollte man den Haupspiegel immer nach oben drehen, wenn man keine lust hat ihn ganz in Sicherheit zu bringen. Ich nehme es damit nicht so genau und halte mich oft auch nicht an diesen meinen eigenen Tipp, was mir zwei nette Schrammen beschert hat, da mir die massive Okularhalterung auf den Spiegel geknallt ist - au, das hat gescheppert. Hätten die von GSO nicht die 'extra-dick' Ausführung verwendet, um die unintelligente Lagerung auszugleichen wäre er vielleicht zerbrochen (wieviele Jahre Pech bekommt man wohl für einen kaputten Teleskopspiegel?). Am Fangspiegel ist auch schon etwas abgeplatzt. Aber keine Panik, als Perfektionsit war ich darüber natürlich höchst betrübt, ich kann jedoch nicht behaupten, dass mir diese Macken auf Fotos oder beim Beobachten auffallen würden. Eine Aufregung ist also sinnlos.

Hab' letzte Nacht ein kleines Experiment gemacht: Orionnebel mit H-alpha-Filter und einem Fuji Neopan 100 Film (den pushe ich immer auf 400, merkwürdig: im Mikroskop gibts beim Korn keinen Unterschied!). Der Film ist ganz nett, und der doch recht Kluge Verkäufer (immerhin wusste er, was magnitudo bedeutet) meinte er würde für Astroaufnahmen bestimmt der beste Film aller Zeiten werden (so ungefähr) - das hab' ich ihm aber natürlich nicht abgenommen. Habe damit schon einiges auf Korn genommen, eigentlich doch nicht so schlecht. Er hat einen guten Schwarzschildexponenten und zudem einen extra hohen Kontrastausgleich - frag mich nicht, wie das zusammenpasst. Also 30 ' bei f/8 auf M42 (ohne Filter) sah schon sehr gut aus (oder waren es 60 '???): netter Außenbereich und kein ausgebranntes Zentrum. Das Belichtungsverhalten ist also irgendwie ganz gut, aber auf keinen fall linear! Naja, das nächtliche Experiment ist, wie erwartet, schlecht ausgefallen. Der Technical Pan hat ja eine erweiterte Empfindlichkeiet bei H-alpha, aber alle anderen Filme nicht, die machen es schon bei 600 nm nicht mehr so richtig. Es geht also immernoch laaange nichts über den guten alten TP hyp. und der Verkäufer wollte mir das nicht glauben, ist schon denkwürdig. Es ist Monatsanfang, solange noch Geld auf dem Konto ist bestelle ich lieber noch zwei TPs bei 'Astrofilm'. Letztes Mal wusste ich nicht, dass man die nicht mehrmals einfrieren darf. Jetzt werde ich die Teile in 1 - 2 Aufnahmen große Streifen zerschneiden und irgendwie getrennt einfrieren, dann habe ich auch was davon.
Oh, nochwas: ich habe öfter schonmal Tests gesehen, die den 'Kodak Farbwelt 800' als sehr gut astrotauglich darstellen. Das ist völliger Humbug, woran haben die denn da getestet, bestimmt nicht am Nachthimmel. Wieder mal mein Lieblingsobjekt Nordamerikanebel: 60 ' f/4 ließen dessen hellste Stelle etwa so aussehen wie Deinen Zirrusnebel, nur viel kleiner und viel schlechter - eine Rote Banane! Der Rest des Nebels - soetwa 95 % des eigentlichen - war ganz schwer auszumachen und dunkelbrilliantblau!!! Ich glaube der Film schaltet so nach 10 bis 20 Minuten Blz. 'ab'. Meiner Ansicht nach ist der eine totale astrofotografische Katastrophe. Orionnebel mit f/4 geht aber, glaube ich. Nur, falls Du auch mal auf die Idee kommen solltest.

Viele Grüße,
Hector42
 
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Udo_S

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Hi Hector42
Probier das ruhig mal aus mit dem Löwen. Obwohl ich mir jetzt nicht ganz sicher bin ob das "T" auf dem Kopf steht oder richtig rum. Ein 4'er Himmel ist natürlich schlecht, allerdings hab ich die genannten GX auch mit einem 4,5" schon gesehen, mit 10" war es natürlich der Hammer.
Mit den Filmen bist du ja ganz schön experimentierfreudig, wie ich gehört habe soll ja der TP nicht mehr hergestellt werden, also schnell noch ein paar auf Eis legen. Beim Kodak Farbwelt 800 hat man ja schon vor Jahren die Emulision geändert, so das er nicht mehr zu gebrauchen ist.
Persönlich verwende ich den Kodak Elitechrome 200 und den Fuji Provia 400F, wobei ich wenn es mit der Monti gut läuft auf den Kodak Ektachrome 200 umsteigen will. Der ist zwar teurer aber auch noch etwas besser.
Dein heller Himmel ist natürlich nicht unproblematisch, daher der H-alpha Filter und die langen Aufnahmezeiten? Drei Stunden klingen ja respekteinflössend. Da ich meine Filme mangels Ahnung im Ganzen entwicklen lasse, würde es ja Ewig dauern bis da mal einer voll wäre.
Naja 5,3mag sind auch nicht gerade ideal, vielleicht suche ich mir noch einen dunkleren Standort. Allerdings ist es auch angenehm, wenn man alles nur um die Ecke tragen muss.
Bis ich durch das große Rohr fotografiere wird es wohl auch noch etwas dauern. Das Rubinar Objektiv 5,6/500 wartet ungeduldig auf seinen Einsatz und ich möchte damit erstmal ein paar Erfahrungen sammeln in Punkto Nachführung und Fokussierung. Sollten trotzdem schon ein paar schöne Aufnahmen werden.
Mit großer Bestürzung mußte ich von deinen Missgeschicken lesen, es wird ja schon als "Todsünde" gehandelt über den Spiegel trocken drüberzuwischen. Als ich meinen OAZ tauschte, war das auch Anspannung pur. Vielleicht kommen an den 10" noch Lüfter, da werde ich Spiegel und Schmidtplatte vorsichtshalber ausbauen. Schief gehen kann aber immer was, offene Okularkoffer deren Inhalt man dann auf den Boden verteilt oder beim reinigen der Okus als mir plötzlich das Isopropanol zwischen die Linsen geraten ist. :(
Hoffe wir bleiben zukünftig von solchen Dramen verschont.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi!

:eek: Waaaas muss ich da über den TP hören? Was für eine Hiobsbotschaft! Meine Ansichten über diese Gesellschaft werden immer schlechter :( . Also, das versteh ich aber nicht so richtig. Ok, es gib nicht so viele Astrofotografen wie Ottonormalverbraucher, aber erstere verwenden zu einem sehr hohen Prozentsatz diesen Film. Außerdem taugt er ja noch zu Anderem. Werden wohl in diesen anderen Bereichen auch durch Digitalkameras ersetzt, oder? Die können doch aber in Punkto Trennschärfe gerade dem TP doch immernochnicht das Wasser reichen, oder? Rentiert sich das für Kodak wirklich nicht mehr? Och man, dabei habe ich doch noch nicht mal richtig angefangen :( . Ich glaub' ich bunker dann doch ein paar Filmchen mehr.
WHAA, PANIK!
...naja, wenigsten ist es jetzt gewiss: so schnell wie möglich eine SBIG anschaffen!

Beim Kodak Farbwelt 800 hat man ja schon vor Jahren die Emulision geändert, so das er nicht mehr zu gebrauchen ist.
Persönlich verwende ich den Kodak Elitechrome 200 und den Fuji Provia 400F, wobei ich wenn es mit der Monti gut läuft auf den Kodak Ektachrome 200 umsteigen will.
Ah, nun geht mir ein Licht auf, warum die Tests nicht zur Praxis passen. Das, was ich vom Ektachrom so alles gesehen habe (hier kann man ja auch schon sagen: der gute alte) ist fabulös. Ich würde sagen es ist der TP der Farbfilme. Super schnell bei roten Nebeln. Oder verwechsel ich das jetzt mit der Negativversion?

Dein heller Himmel ist natürlich nicht unproblematisch, daher der H-alpha Filter und die langen Aufnahmezeiten? Drei Stunden klingen ja respekteinflössend. Da ich meine Filme mangels Ahnung im Ganzen entwicklen lasse, würde es ja Ewig dauern bis da mal einer voll wäre.
Jau, naja und genau.
Ohne Filter mit f/4 sieht ein s/w-Negativ auf Entfernung schon ziemlich schwarz aus - so ab 20 ' Blz.. NGC7000 mit Filter und TP hyp. unter meinem Stadthimmel sieht weit besser aus, als mit Fuji Neopan Acros und ohne Filter aus dem Wendland! Dort war ein beeindruckender Sternenhimmel. Aber diese lange Belichtungszeit ist nicht unbedingt nötig. Sieht auch nach 60 ' schon ordentlich aus und bei der Länge klappts auch mit der Nachführung. Das 3 h Bild hat zwar auch seine Qualitäten, aber ich benutze es nicht, ist eher Müll. Ich würde soeine lange Belichtungszeit nocheinmal ausprobieren, wenns dann nicht klappt sollte ich wohl mehrere 60 er addieren oder mitteln, aber dabei bleiben schwache Strukturen unerfasst - wirst Du ja hoffentlich bald sehen.
'Naja', weil: Musik an, hinsetzen, mundhalten, durchgucken. So einfach ist das - man darf nicht daran denken wie lange es wohl noch dauert, oder wie viel man schon hat (naja, ich hab' mir die Zeit vertrieben, indem ich das doch hin und wieder gemacht habe, nämlich Sekunden in Minuten oder Stunden Umrechen oder Prozent oder einen Bruch, usw.). Hab mich von Lied zu Lied gehangelt. Ohne Metallica und konsorten hatt' ich es vermutlich nicht durchgehalten, wer weiß. Aber scheinst wohl Recht zu haben, hab' noch nie eine einzelne Aufnahme gesehen, die läger als 3 h belichtet wurde, meist viel weniger. Trotzdem: ich bin damit nicht zufrieden. Damit die Trennschärfe des Teleskopes genutzt wird (und die der Atmosphäre) müsste ich eine 2x-Barlow dazwischenklemmen und Du weißt ja, was das bedeutet. Wenn man es ganz genau nimmt sogar über 16 (!) Stunden, denn ich habe errechnet (ausgehend von dem 60 ' Bild und unter der Annahme von Linearität), dass eine etwa 85 % Schwärzung durch die hellste Stelle des Nebels eigentlich 4 h Blz. erfordert. Da kam nur ein Gebäude dazwischen. Die Staubfronten und -rüssel, die in dem Nebel sind haben es mir ganz besonders angetan, mit TP und Filter kommen die schon ganz gut raus, aber Du solltest mal sehen, was die mit den SBIG-Kameras da herausholen...nein, besser nicht, das führt entweder zu Depressionen oder zu Geldarmut. Als ich das erste Mal in deren Gallery war sind mir die Augen rausgekullert. Ich hätte bis dato nicht für möglich gehalten, das Amateure Aufnahmen machen können, die denen vom Hubble kaum nachstehen - zuweilen auch mit 8- und 10-Zöllern, das macht anscheinend kaum einen Unterschied. Scheint wirklich mehr an der Kamera zu liegen. Ich war total baff. Wenn Du mal Deinen galaktischen Träumen nachhängen willst und keine Angst vor unglaublich heftigen Amateurbildern hast, dann solltest Du mal bei www.sbig.com vorbeischauen ('image calendar'). Mein Galaxiefavorit: M31 von Rob Gendler, ansonsten eben die Staubfronten in NGC7000. Da gibts aber noch viel mehr.
Ja, auch das ist das Problem mit dem Einfieren und auftauen vom TP. Hoffentlich geht das mit dem Zerschnipseln, die müssen ja auch trocken sein. s/w-Material zu entwickeln ist wirklich ganz einfach, die ein oder andere Lösung ist aber schon abgelaufen, bevor damit 5 Bilder behandelt wurden. Dafür habe ich mein Resultat immer 30 ' später und wenn ich es mal versieben sollte, dann rege ich mich wenigstens nicht so doll auf. Ich hätte auch vor Farbentwicklung wenig Angst, aber das lohnt nun wirklich nicht, angesichts der digitalen Revolution und dem Fakt, dass ich schon verreisen müsste um gute Farbaufnahmen zu machen.

Allerdings ist es auch angenehm, wenn man alles nur um die Ecke tragen muss.
Mir reichts schon, dass ich das Zeug nur hoch und runter tragen muss - bin nicht gerade der stabilste. Besäße ich ein Auto, könnte ich es im Kofferraum belassen. Aber der Traum ist ja eh eine Sternwarte.

Bis ich durch das große Rohr fotografiere wird es wohl auch noch etwas dauern. Das Rubinar Objektiv 5,6/500 wartet ungeduldig auf seinen Einsatz und ich möchte damit erstmal ein paar Erfahrungen sammeln in Punkto Nachführung und Fokussierung.
Wenn man es nachrechnet, dann müsste die Fakussierung schon mikrometergenau sein. Ich fokussiere einfach einen hellen Stern auf die Mattscheibe. Manchmal geht es schief. Mit dem H-alpha Filter werden die Sterne dann zu kleinen Kreisen, das ist ganz gut, der absorbiert nur so viel Licht, dass man nicht viele Sterne zum Fokussieren benutzen kann. Wega war schon fast schwierig, angesichts dieser Laterne. Beteigeuze ging aber ohen Probleme - ist ja auch rot. Messerschneide funktioniert auch ganz gut (einen tuck besser, als Mattscheibe), ist aber bei mir nicht praktikabel. Und das mit der Scheinerblende habe ich irgendwie nicht ganz hinbekommen.

es wird ja schon als "Todsünde" gehandelt über den Spiegel trocken drüberzuwischen.
Tja, wie gesagt, ich bin da nicht so zimperlich, aber versuche es natürlich zu vermeiden. Der Respekt vor solchen Dingen geht bei mir schnell verloren, wenn ich erstmal angefangen habe daran rumzubasteln. Ich glaube dass die mit Edding geschwärtzten Schrammen so viel einfluss auf die optische Leistung haben. Die kleinere liegt auch im FS-Schatten.
Beim Schmidt-Newton hätte ich auch erstmal Respeckt, hatte ja noch nie eine Schmidtplatte in der Hand.
Die Okus baue ich auseinander und reinige sie mit milder Cremeseife, wenn sie arg verfettet sind, sonst mit Optikreinigungslösung (dürfte etwa das gleiche sein). Dann kommt ein Klarspülgang mit kaltem Leitungswasser und anschließen eine Überspülung mit demineralisiertem Wasser. Nach Trocknung im Badezimmer (gekachelt, kein Staub) geht es an das Zusammenbasteln. Weiß nicht wie schonend die Seifen sind. Und ob ich Weitwinkelokulare auseinanderbasteln würde muss ich mir dann auch erstmal überlegen. Höchstwahrscheinlich ja. Kommt alles auf die Qualität der Dinge an.

Mir ist da noch eine andere Idee im Bezug auf Bilder und Inetnet gekommen. Ich wollte wich schon immer mal so richtig mit einer Homepage profilieren können. Bei GMX hab' ich ja schon eine e-Mail Adresse. Da kommt dann alles auf die Homepage. Fraglich ist nur ob die 10 MB bei GMX dafür reichen, und ob die für 3 Euro im Monat rumspammen. Das mit deepsky.de überlege ich, mir aber immernoch.

Viele Grüße,
Hector
 

Udo_S

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Hi Hector
Tja von einer Linearität bei der Belichtungszeit des Films kannst du aber nicht ausgehen, da du ja den Schwarzschild Effekt völlig außer acht lässt. Soll heissen Belichtungszeit und Schwärzung des Filmes verhalten sich zueinander nicht linear. Irgend wann macht es keinen Sinn mehr länger zu belichten.
Hab mir die sbig-Seiten mal angesehen, das ist schon faszinierend.
Mittlerweile bin ich da aber wieder Realist geworden und kümmere mich wieder um meine Möglichkeiten. Um das Potenzial dieser Kameras voll auszuschöpfen ist eine Sternwarte schon Pflicht. Klappt wohl höchstens nach einem Lottogewinn.
Zum Fokussieren will mir ein Kumpel einen Distanzring drehen, der genau dem Auflagemaß meiner Kamera entspricht, mit dem Ring wollte ich mittels Messerschneidemethode scharf stellen. Bin mal gespannt ob dies funktioniert. Leider sind die Mattscheiben meiner Kameras nicht optimal und zum fokussieren nicht zu gebrauchen, eventuell bastel ich mir noch eine Scheinerblende sollte zumindest beim 10" was bringen.
Ach ja, Diafilme haben die Endung "chrome", Farbnegativfilme "cholor".
Der Ekta-und Elitechrome 200 von Kodak und der Fuji Provia 400F sollen ja zur Zeit die besten Farbdiafilme sein. Hoffentlich werden Sie nicht eingestellt, die Industrie hat die Weichen auf Digital gestellt, ich glaub da ist es egal ob mit Filmmaterial noch bessere Ergebnisse erzielt werden oder nicht. Analogen Kameras wird wohl dasselbe Schicksal beschieden sein, wie analogen Schallplattenspielern, Videokameras und Uhren.
Aber jammern hilft nix. Noch habe ich ja noch ein paar Filme auf Vorrat und solange die mir jemand entwickelt ist alles i.o.
Optik reinigen, das ist wohl auch ein Forum für sich. Hab da schon einiges verfolgt. Neulich hab ich ein Buch über das Spiegel schleifen gelesen und die erforderlichen Genauigkeiten. Danach hast du Angst vor jedem Fussel. ;) Man kann sich aber auch selber verrückt machen.

CS Udo S
 

Hector42

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Hallo!

Tja von einer Linearität bei der Belichtungszeit des Films kannst du aber nicht ausgehen, da du ja den Schwarzschild Effekt völlig außer acht lässt. Soll heissen Belichtungszeit und Schwärzung des Filmes verhalten sich zueinander nicht linear. Irgend wann macht es keinen Sinn mehr länger zu belichten.
Klar, weiß ich doch alles ;) . Ich würde niemals auf die Idee kommen 3 h mit einem anderen Film als dem TP hyp. durchzuziehen, denn dieser ist im Vergleich zu anderen Filmen schon ziemlich linear, das hat mir der vergleich der 180 ' und 60 ' Bilder auch gezeigt und darum lässt er sich als einziger auch halbwegs gut dekonvolutioniern - das funktioniert nur 100 % ig bei Linearität. Beim neuen Farbwelt 800 hat wohl die rot-Schicht einem ganz besonders bösen Schwarzschildexponenten.

Klappt wohl höchstens nach einem Lottogewinn.
Ach, nicht doch so negativ :) ! Ein Astrokumpel von mir hat sich eine Rolldachhütte gebaut, ganz schnuckelig und garnichtmal so klein. Hat lediglich ein, zwei Tausender hingeblättert (ich glaube DM). Wenn man so heimwerkerisch begabt ist, wie der Durchschnittsdeutsche, dann ist das eigentlich kein Problem das selber zu machen, und wenn nicht, dann hat man ja noch Freunde :) . Mich als Perfektionist hat natürlich gestört, dass das Teil genagelt, nicht geschraubt ist - aber ich finde ja immer was, was mich stört. Tornadofest muss es ja nicht sein.

...mit dem Ring wollte ich mittels Messerschneidemethode scharf stellen.
Ich habe einen Mikroskopie-Objektträger hinter die offene Kamera in die Filmebene geklemmt. Der war mit allerlei test-Messerschneiden versehen (Eddingstriche, Alufolie, Kratzer - hab letztendlich die Folie als am besten befunden, weiß aber nicht wie gut das absolut gesehen ist). Aus diesem Grund mach ich das auch nicht. Ich kann ja nach dem Fokussieren keinen abgeschnittenen Filmstreifen in die Kamera legen ohne diese wieder abzubauen und mit in die Dunkelkammer zu nehmen. Und auch wenn der Fokus festgeklemmt wird versuche ich das Teil dann nichtmehr anzufassen. Ich glaube allerdings das die Klemmung von diesem Okularauszug meine eingestellte Position immer ein bisschen verschiebt.
Was in dem Zusammenhang auch interessant ist: die Sternengrößen (ich meine: echter Durchmesser auf dem Negativ) unterscheiden sich wenig, ob ich nun mit 800 oder 1600 mm Brennweite Fotografiere. Sie scheinen also lediglich durch ihr eigenes Streulicht größer zu werden - auch die ganz schwachen. Wenn ich den Fokus nicht treffen würde, dann müsste ich ja keine solche Regel aufstellen können, oder? Dann müßte es mit den Sterngrößen ja kreuz und quer gehen - die sind bei gleicher Brennweite aber immer fast die gleichen.

Ach ja, Diafilme haben die Endung "chrome", Farbnegativfilme "cholor".
Jupp, wusste nur nicht, ob ich an den 'Ektachrome' oder den 'Ektacolor' gedacht habe. Glaube aber schon, dass es der Diafilm war.

Analogen Kameras wird wohl dasselbe Schicksal beschieden sein, wie analogen Schallplattenspielern, Videokameras und Uhren.
Weißt Du, ich finde den Style dieser Nikon FE, die mir da zur Verfügung steht schon ziemlich cool. Ich kann nicht verstehen, wie man so eine Kamera von heute hübscher finden kann. Mein Vater hat da zwei neuere (auch eine Nikon D100 (Digital), aber für Langzeitaufnahmen überhauptnicht geeignet). Die sind so...rund...und diese Objektive...viel Plastik, macht alles einen weniger soliden eindruck als der 'old-style', ist auch nicht so zeitlos elegant. Die ganzen Funktionen (eigentlich bin ich ja ein Technik-Freak, aber hier sieht's anders aus) sind sicher für normale Fotografen gut, unsereins braucht davon ja kaum was. Und ratz fatz ist bei denen auch die Stromquelle leer. Jetzt musste ich doch wieder jammern.

Sag' mal, ich habe mir da so einige Gedanken über die eigene Homepage gemacht, würdest Du als Besucher HTML besser finden (wäre eher konventionell und einfach), oder Flash (wäre sehr verspielt, ich würde die Illusion eines Raumschiffcockpits aufbauen, oder so)? Es gibt da so viele Fragen: schwarz/grün (oder blau???) Sci-Fi-Style oder eher weißes Sci-Fi wie beim Mac? Anrede mit 'Du' oder 'Sie'? Soll ich mich in der ersten oder dritten Person (z.B. als 'Forschungsobjekt') darstellen? usw...(musst nur die vor dem ':' beantworten und auch nur, wenn Du willst :) )

Ist das eigentlich eine Sportverletzung, die Du da hast? Ich hocke die ganze Zeit drinnen - ziemlich schlecht für's Herz, das ist merklich - deshalb bin ich etwas schwächlich. Für das Experiment letztens habe ich seit (relativ) langem wiedermal die Ausrüstung durch die Gegend getragen und wenn's nur 100 m waren. Jetzt habe ich Muskelkater. In Phasen erhöhter astronomischer Aktivität ist in diesem Sinne auch eine erhebliche Verbesserung der Konstitution feststellbar. Also: Astronomie ist nicht nur was für's Auge und für's Hirn schwächlicher Wissenschafter, sondern auch gesund (wenn man nicht beim Nachführen einfriert)!

Viele Grüße,
Hector42
 
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