Wie beschreibt man sein Lieblingsgerät

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Meinen Verständnis nach werden die Sterne ja immer punktförmig (idealfall) abgebildet, da dürfte die Brennweite eigentlich egal sein. Die unterschiedlichen Sterngrößen auf dem Film sollten durch die Größe des Beugungsscheiben bestimmt werden. Das Beugungsscheibchen ist es nicht durch die Optik, sowie Seeing bestimmt. Da müsste ich erstmal nachschlagen.

So eine Sternwarte bauen stelle ich mir auch nicht so schwierig vor, hätte sogar Platz dafür. Leider ist es da wo ich Platz habe nicht optimal und da wo es besser ist, fehlt mir der Platz. Mit dem Lottogewinn war ja auch eher so gemeint das man dann ja auch die entsprechende Monti und Teleskop möchte, von Aufnahmetechnik und Bildverarbeitung ganz zu schweigen. Außerdem ist mir hier auch der Himmel nicht gut genug. Früher oder später werde ich mir einen dunkleren Standort suchen.

Das Fokussieren mit Messerschneide hab ich bisher auch nur ein-zweimal probiert. Hatte noch einen alten Kamerabody, da hab ich dann die Rasierklinge angebracht. Um irgend welches Verstellen noch zu minimieren, möchte ich dann den Distanzring verwenden. Hoffe die Genauigkeit von ein paar Hunderstel sollte reichen. Der neu angebrachte OAZ ist auch recht stabil so das ich da guter Hoffnung bin.

Deine Homepage: In letzter Zeit hab ich mir schon einige HP's angeschaut. Aber ganz ehrlich ich hab von sowas auch keinen Schimmer. Ich persönlich mag es, wenn es gut erklärt ist, besonders Selbstbauprojekte und Anleitungen. Ein paar Bilder kommen auch immer gut. Die Ausrüstungen find ich auch interessant. Natürlich ist das aber Geschmackssache. Mach es einfach wie du es für richtig befindest, die Fans werden sich schon finden. ;)

Nee Sportunfall war es keiner, eher ein Haus und Hofunfall. Naja wenn man vom Dorf kommt gibt es immer was zu tun. Das hält mich fit und auch ganz schön auf Trab, soviel Zeit wie jetzt hab ich im gesunden Zustand nie. Erst die Arbeit, dann die häuslichen Pflichten. Für Astro wird es manchmal ganz schön knapp. Zwar versuche ich möglichst jede Beobachtungsmöglichkeit zu nutzen aber die Vor und Nachbereitung fällt gelegentlich schon recht knapp aus. So ein typischer Astroabend fällt öfters so aus. Nach der Spätschicht (da ist es am günstigsten) aufbauen, da ist es meistens 23:30 Uhr, beobachten bis gegen 3:00 Uhr. Gegen 4 Uhr schlafen bis spätestens 8 Uhr, dann Beobachtungsbericht schreiben, Objekte mit Redshift gegenchecken. Ausrüstung kontrollieren bzw. wegräumen. Letztes Jahr hab ich das mal ne' Woche lang gemacht, da war ich auch mal froh, wenn es geregnet hat. ;)
Naja man soll das Leben ja mit dem großen Löffel essen.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo Udo!

Das Beugungsscheibchen ist natürlich wie der Name schon sagt beugungsbegerenz und somit theoretisch von der Größe des Instrumentes und den obstruierenden Elementen abhängig. In wirklichkeit handelt es sich im Gegensatz zum Namen aber nicht um eine Scheibe, sondern eine Gaußähnliche-Funktion. Je größer die Obstruktion, desto flacher und weiter wird diese. Das bemerkt man - neben einem Trennschärfeverlust - auch in Form eines Kontarstverlustes. Die Scheiben sind natürlich überaus klein, aber sie stellen sozusagen die kleinste Auflösungseinheit der Optik dar - so eine Art unscharfe Pixel. Wenn man also über die Auflösung redet, dann darf man nicht von einer Punktförmigkeit ausgehen. Wenn Du bei Dir eine Hammervergrößerung einstellst, auf einen engen Doppelstern, dann hast Du ja auch keine getochen scharfen Punkte vor Dir, sondern zwei ineinanderlaufende bunte Batzen. Der Winkel, bei dem die einem noch getrennt erscheinen wird Trennschärfe genannt. Oft sagt man auch (wie ich oben) Aulfösung, das ist aber nicht korrekt, denn eine Auflösung ist eine Größe bezogen auf eine Andere, z.B. 'Bogensekunden pro Pixel'.
Diese theoretische Trennschärfe wird dann noch sehr stark durch die Luftunruhe verschlechtert, besonders bei Fotos. Währen der Belichtung bewegt sich das Sternenscheibchen mal hierhin und mal dorthin, ebenfalls eine Gaußfunktion erzeugend, die Häufigkeit des Sternes an einer bestimmten Stelle des Bildes wiederspiegelt. Dieses Wischiwaschie ist dann viel größer als das eigentliche Beugungsscheibchen und die Aufgabe der Dekonvolution ist es unter der Annahme, dass das Wischiwaschi vorher mal ein Punkt war, dieses auch wieder in einen zurückzurechnen. Was für die Sterne gilt, gilt für alle anderen Abbildungen natürlich auch, alles andere wird auch verschmiert und richtet sich auch nach der Trennschärfe, die für Sterne gilt. Nur weil letztere so extrem hell sind blähen sie sich auf Bildern immer so auf (man sieht die Gaußfunktion richtig), auch deshalb, weil ihr Licht, dass auf den Film Trifft in der Emulsion gestreut und reflektiert wird und dann eben etwas daneben landet. Alles Wischiwaschi! Ein Schrecken für Perfektionisten :D .
Wenn man das Seeing nicht berücksichtigt, dann liegt die mathematische Fokustoleranz (ab der die unscharfe, eigentlich Punktförmige Sternenabbildung größer wird als das Beugungsscheibchen) bei f/4 bei, ich glaube, 3 µm! Aber keine Angst, das Seeing macht eh alles zu nichte ;) . Und weder ein Ektar 200 noch ein TP haben ein entsprechend kleines Korn.

Ja, so ist das mit dem Platz, das kenne ich. Es muss doch irgendwie möglich sein sich ein winziges Grundstück zu besorgen - da wo es dunkel ist -, so wie ein Schrebergarten, oder so. Das ist mein Lösungsansatz.

Aber ganz ehrlich ich hab von sowas auch keinen Schimmer.
Bin zwar eine Art Computerfreak, aber was das angeht habe ich auch keinen blassen schimmer. Aber das kann man ja ändern. Hab' mir gestern zum ersten mal einen HTML-Editor angeschaut und auch Flash. Bei letzetem gleich mal die Tutorials durchgemacht. Jetzt habe ich so etwa eine Ahnung, wie das geht, ich muss nur erstmal wissen, was ich machen will, soll ja nicht 0-8-15 werden. An Bildern solls nicht mangeln, werde alles darlegen, von Astronomie über 3D-Animation, Schaukampf uvm.. Eigentlich habe ich verdammt viele 'Hobbys', die in Phasen mal auftreten, wenn sie an der Reihe sind. Also eher Masse statt Klasse. Astronomie und natürlich Astrofotografie zeigen eigenlich auch dieses Verhalten, nur in einer ganz anderen Dimension :) . Sozusagen das Master-Hobby-Lebensinhalt-Dingsbums.

Nee Sportunfall war es keiner, eher ein Haus und Hofunfall. Naja wenn man vom Dorf kommt gibt es immer was zu tun. Das hält mich fit und auch ganz schön auf Trab, soviel Zeit wie jetzt hab ich im gesunden Zustand nie. Erst die Arbeit, dann die häuslichen Pflichten. Für Astro wird es manchmal ganz schön knapp...
Ja, ich persönlich kann mit Arbeit und Pflichten außerhalb meines augenblicklichen Interesses immer nicht viel anfangen. Muss erst noch lernen damit richtig umzugehen, ohne meine Prinzipien aufzugeben.
Hast da ja einen richtig professionellen Astroplan ;) . Ich halte sowas immer nicht durch und frage mich manchmal später, welche Blz. ich wohl hatte und bei manchen Negativen sogar wo ich die Überhaup gemacht habe. Soll mit meiner Art Glossar aber auch besser werden.

Naja man soll das Leben ja mit dem großen Löffel essen.
Ganz meine Meinung, führt sonst zu nicht viel.

Beste Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector 42
Mit den Beugungscheiben konnte ich dir also auch nichts neues berichten. :D
Wie ich sehe kennst du dich damit besser aus, ich kann mir die ganze Theorie nicht merken und muss da hin und wieder zur erklärenden Literatur greifen, von der ich einiges zu Hause stehen habe.

Ja,ja der Astroplan. Das war bei mir auch nicht von anfang an so. Nachdem ich allerdings Aufnahmen hatte von den ich nicht mehr wusste, was ich da eigentlich abgelichtet hab oder Beobachtungsabende mit immer gleichen Objekten, musste sich was ändern. Undokumentierte Beobachtungen sind verlorene Beobachtungen, das stimmt wirklich.
Ich hab dann angefangen mir über Redshift, Karten auszudrucken die alle Objekte anzeigten die bis zu einer von mir festgelegten Grenzgröße sichtbar sein sollten. Beim Abfahren dieser Karten war ich überrascht was ich alles sehen konnte, klar gibt es Objekte nach denen man vergeblich sucht aber alles in allem verlief das Positiv. Um jetzt NGC xyz nicht mit NGCzyx zu verwechseln, waren Aufzeichnungen unerläßlich. Auch ein Nachkontrollieren am anderen Tag erschien mir sinnvoll, weil es in der Nacht nicht immer einfach ist die kleinen Zahlen richtig zu erkennen.
Mit den Notizen zu den Objekten verbessert sich die Wahrnehmung und mit der Überlegung über die Ausrichtung die Vorstellungskraft. (Versuch mal beim Blick durch den Fernrohr die Himmelsrichtungen zu bestimmen).
Das Bemühen um reproduzierbare Aussagen zu den Objekten macht mir mittlerweile genau so viel Spass, wie das blosse Beobachten. Ist wie Fotos mit dem Gehirn machen. :D
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo!

Mit den Beugungscheiben konnte ich dir also auch nichts neues berichten.
Nee, tut mir leid :D . Das war aber auch schon alles, was wir so auf die schnelle dazu eingefallen ist. Ich habe kaum Literatur und momentan auch nicht den Platz dafür. Schnappe es hier und da auf - meist natürlich im Web - und muss es im Gehirn lagern.

Um jetzt NGC xyz nicht mit NGCzyx zu verwechseln, waren Aufzeichnungen unerläßlich.
Man, das hört sich ja an, als würde es da oben nur so von Galaxien wimmeln - genau, wie es mir meine Astrosoftware weiß machen will. Muss da echt mal genauer hinschauen. Die PN im Drachen und im Schwan fand ich ja schon toll und zahlreich. Meinst Du mit den Galaxien würde es genauso sein, wenn ich nur mal hinschaute?

Mit den Notizen zu den Objekten verbessert sich die Wahrnehmung und mit der Überlegung über die Ausrichtung die Vorstellungskraft. (Versuch mal beim Blick durch den Fernrohr die Himmelsrichtungen zu bestimmen).
Man sollte sein Gehirn eben nicht einrosten lassen :) . Ganz am anfang - mit dem 4,5 "-Kaufhausnewton hätte ich Dir noch binnen Sekunden sagen können, wo da was lag, ohne die Achsen zu bewegen. Seither bin ich aber anscheinend...eingerostet. Die menschlichen unterschiede in Konzentration und geistigem Fassungsvermögen sind doch auch sehr unterschiedlich. Ich hatte mal ein Computerspiel, dort tauchte an einer Stelle eine Rätselfrage auf. Ein normal langer Satz in dem die logischen, aber komplizierten informationen total stark komprimiert waren. Meine Freundin hat 10 ' für die Lösung gebraucht und ich kann es garnicht schaffen, weil mein Arbeitsgedächtnis bei diesem schlimmen Satz (der aber einwandfrei und elegant formuliret ist) darmaßen schnell vollläuft, dass ich richtig merke, wie sich das vor Sekunden Gelesene mit jedem weiteren Wort in Wohlgefallen auflöst. Es ist wie ein starker Tunnelblick, nur im Gedächtnis. Ich kann diesen einen Satz einfach nicht erfassen, dass hat mich schon ziemlich verblüfft und ich versuche nun meinem Hirnverfall entgegenzuwirken.

Übrigens ist das mit dem Labtop nachts eine garnichtmal so perfekte Angelegenheit. Ich habe noch keinen gesehen, bei dem man das Display so dunkel stellen kann, dass es nicht unangenehm (und vermutlich auch Dunkeladaption zerstörend - bei all den Laternen kann ich das nicht genau sagen) ist, wenn man da drauf schaut. Selbst wenn man sich ein dunkelrotes Farbschema bastelt. Das Dislpay hat auch schon eine störende Grundhelligkeit. Eine rote Folie darüber wäre vielleicht überdenkenswert - man könnte sich ein kleines Gestell dafür bauen und es an das Display hängen. Das würde zusätzlich auch noch die Stellen färben, die von einem Farbschemawechsel nicht betroffen sind.

Hab' angefangen eine Hompage in Flash zu erstellen. Zum Leidwesen aller Modembenutzer. Ich bin selber soeiner und rege mich immer auf, wenn etwas in Flash ist, das dauert immer! Aber: Perfektionistisch, wie ich bin sollte sich die Größe durch intelligentes Gruppieren von Objekten usw. in Grenzen halten. Ich mache mir allerdings etwas sorgen über die ganzen Bilder, die da rein sollen. Selbst wenn die hochoptimiert sind (auf vielen Homepages ist das selten der Fall - ein Jammer, würden die sich doch viel schneller laden lassen) wird es wohl nix mit dem Billigangebot von GMX. Arbeite gerade mit Hochdruck daran, deswegen wird es erstmal nichts mit der Anmeldung und den Bildern bei deepsky.de. Letztere machen sich auf der eigenen Homepage doch eh viel besser. Wird dann aber noch ein Weilchen dauren, bis Du die zu Gesicht bekommst. Kannst aber immernoch welche direkt anfordern, wenn Du willst ;) .

Wie stark ist eigentlich der subjektive Unterschied zwischen Newton, und Schmidt-Newton bzw. zwischen Schmidt-Cassegrain und Russentonne?

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector 42
Jetzt hatte ich eine ganze Seite vollgetippt, verkehrte Taste nu is alles weg :eek:
Also noch mal in der Kurzfassung aber.
Jede Menge Galaxien? Jo, im Virgohaufen gibt es bei entsprechender Öffnung und Beobachtungsbedingungen schon reichlich zu sehen.

Vergleiche 4,5" Newton mit 10" Schmidt-Newton. Schwierig bei den unterschiedlichen Öffnungen, der 10" zeigt auf jeden Fall eine Menge mehr.
Zum Nachteil wirkt sich aber aus, das er bei Planeten und Mondaufnahmen wieder Farbsäume mit in Bild bringt. Ferner ist unbedingt eine Taukappe und ein Fön erforderlich.
Die Russentonne nutze ich nur zum fotografieren, leider ist der Film noch nicht annähernd voll.

Ich schätze dein Angebot mir die Bilder zu schicken wirklich, finde aber du solltest sie allen zu Verfügung stellen. So erhältst du mehr Feedback und vielleicht regst du ja auch jemanden an es selbst mal zu versuchen. Ich selber würde mich nicht als Experten sehen dem es zusteht Bilder zu beurteilen, eher als Anfänger mit ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Tag, Udo!

Jetzt hatte ich eine ganze Seite vollgetippt, verkehrte Taste nu is alles weg
Uh, das ist ärgerlich, sowas passiert jedem mal. Ich habe mir angewöhnt hin und wieder den Text, wenn er länger wird, mit 'strg + c' in den Arbeitsspeicherzu kopieren, falls etwas Schlimmes mit dem Browserfenster passiert. Wenn ich angst habe, dass was mit dem Comuter passiert speichere ich ihn noch schnell ein einer '.txt' Datei. Dauert alles nur Sekunden aber versichert manchmal Stunden.

Zum Nachteil wirkt sich aber aus, das er bei Planeten und Mondaufnahmen wieder Farbsäume mit in Bild bringt.
Bhaaa, ich kann Farbsäume echt nicht mehr sehen - die Medien heutzutage sind ja auch schon so bunt :rolleyes: . Da bleib' ich doch lieber beim normalen Newton. Sieht vielleicht etwas unakkurater aus, aber wenigstens nicht bunt. Allerdings kann ich natürlich erst eine ernsthafte Aussage dazu treffen, wenn ich selber mal verglichen habe.

Ich schätze dein Angebot mir die Bilder zu schicken wirklich, finde aber du solltest sie allen zu Verfügung stellen. So erhältst du mehr Feedback und vielleicht regst du ja auch jemanden an es selbst mal zu versuchen.
Sicher, sicher, wird auch alles gemacht - und danke ;) . Wird nur noch ein Weilchen dauern, ich verstehe Flash noch nicht ganz - sezte auf 'learning by doing'. Das Grafische an sich geht super schnell, die Knöpfe und sounds auch...nur um das ordnungsgemäße Navigieren in der Homepage sicherzustellen und all diese vielen kleinen Textanimationen zu choreografieren (in der Tat 'choreografieren' und davon brauchtman viel mehr, als es den Anschein hat, wenn man keine völlig statische Page haben möchte und ich möchte eine interaktive) braucht auch ein Profi die meißte Zeit.

Ich selber würde mich nicht als Experten sehen dem es zusteht Bilder zu beurteilen, eher als Anfänger mit ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Ach, darüber mach' Dir mal keinen Kopf :) .
Selbst einem kleinen Kind steht es zu zu sagen: 'Das sieht ja aus wie meine Oma beim Fahrradfahren!' Wenn es das nicht boshaft gemeint hat, wäre nicht beleidigt. Zugegeben, ein komischer Vergleich, aber ich will damit sagen, dass es jedem zusteht alles zu behaupten, solange es auch bei einer Meinungsäußerung bleibt und nicht in eine Verächtungskampagne o.ä. ausufert.
Nun, jeder hat so seine Erfahrungen, da ich immer alles auf eigene Faust gemacht habe, ist es hochwahrscheinlich, dass sogar jemand, der gerade erst mit der Astrofotografie begonnen hat, Erfahrungen hat, die ich nicht habe. Das merkst Du ja schon daran, dass wir unsere Instrumente so unterschiedlich behandeln. Natürlich ist es eine Stimulation des Belohnungssystems, wenn jemand sagt, meine Aufnahmen wären toll, aber es geht ja im Prinzip um den Efahrungsaustausch. Schlimmstenfalls kann ich Dir nur etwas zeigen, was Du eigentlich selber erfahren möchtest, das wäre natürlich ok, ich denke eigentlich selber so. Und wie Du schon sagtest könnte jemand durch den Anblick meiner Aufnahmen - so sie denn wirklich so toll sind - angespornt werden. Mir geht es jedenfalls so...wenn ich diese krassen SBIG-Bilder sehe. In diesem Sinne ist es auch immer etwas komisch, bei einigen Leuten als 'Compter-Ass' geführt zu werden, in dem Wissen, dass ich im Vergleich zu den Menschen, die ich als 'Computer-Guru' bezeichne, überaus alt aussehe. Das gilt auch für die Astronomie und überhaupt alles. Jedes Gebiet hat seine eigene, wirklich sehr tiefe, Welt.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector 42
Ansporn durch andere Aufnahmen. Ja bei mir war es so. Ich hatte mir meine erste astrografische Literatur gekauft und Bilder gesehen die mit einfachsten Mitteln erreicht wurden. Toll dachte ich mir, das schaffst Du auch. Meiner ersten Bilder waren aus heutiger Sicht grauslig aber sie haben mich angespornt. Jedes Bild was besser ist als das vorherige treibt mich an.
Nun hab ich schon Leute sagen hören: "Da schau ich mir lieber Bilder von Hubble an" oder "das ist doch nur durch riesigen finanzellen Aufwand zu betreiben und wenn die Bedingungen nicht stimmen hat es doch eh keinen Sinn."
Klar sind Hubblebilder schön aber bei meinen weiß ich was dahintersteckt, welche Linsen und Spiegel die Photonen gesammelt haben, was dazugehört um sowas zu erreichen und alles von mir gesteuert. Wenn ich dabei den Kostenrahmen niedrig halten kann, freut es mich doppelt. Klar investiert man auch, ich versuche aber meine Ausgaben nur auf das notwendigste zu konzentrieren. Wenn ich mit meinen Möglichkeiten das beste heraushole, dann ist das für mich das größte Vergnügen. Also bin ich gespannt auf deine Homepage.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Teleskopjustage

Hallo!

Das sehe ich ganz genauso, Dein Satz mit den Spiegeln und Photonen spricht mir aus der Seele - wie ist das eigentlich mit der Rechtschreibreform? 'Fotografie' ok, aber 'Fotonen' :confused: ? Oft hat man nicht bloß am Ergebnis einer Aktion Spaß, sondern auch bei der Aktion selber. Ist also doch sinnvoll, selbst wenn man zu einem schlechten oder gar keinem Ergebnis kommt.

Wie justierts Du eigentlich deine Instrumente? Ich tue mich da auch mit dem Laser etwas schwer, wie gesagt vermassle ich es am Stern meißt wieder. Bevor ich den Tubus umgebaut habe, sah nach der Laserjustage zwar alles symmetrisch aus, aber das Einstellen des optimale Sternenbildes hatte wieder eine sichtbare Asymetrie zur Folge. Das passt doch nicht zusammen. Wahrscheinlich ist es garkein optimales Sternenbild, da ich einfach am HS und am FS rumdrehe und es für jede bestimmte HS Einstellung eine optimale FS Einstellung gibt, die aber nicht das Optimum für das System bedeutet, denn es gibt ja unendlich viele HS Einstellungen und nur eine darunter ist optimal. Nach dem Umbau sieht es irgendwie viel besser aus, vermutlich wurde der Fehler nurch den vorher nicht justierbaren OAZ verursacht. Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Eine Rotation des FS um seine eigene Längsachse dürfte doch keinen Effekt auf die eigentliche Justage haben, oder? Ich habe mal ein bisschen rumexperimentiert und bin zu diesem Ergebnis gekommen, aber ich bin mir nicht sicher. Wenn der OAZ an seiner stelle verbleibt und ich den FS um 45 ° rotiere, dann wäre das doch durch eine Neigung des FS mittel der normalen Justierschrauben auszugleichen, oder? Naja 45 ° sind dafür wohl ein bisschen viel, aber im Prinzip sollte es doch gehen. Der FS würde auf den ersten Blick total schief aussehen aber lediglich ein geringeres ausgeleuchtetes Bildfeld erzeugen, oder? Wobei ich mir nicht sicher bin: Durch die Rotation...
...nein, ich habe gerade eine Lösung gefunden, es muss so sein, wie oben beschrieben: Durch Rotation und Neigung des FS bleibt der Winkel des FS zum einfallenden Licht genau gleich. Es würde einer einzigen Rotation des FS um seine eigene Normale gleichkommen. Das wäre so, als wär der FS in der falschen Richtung elliptisch und damit - wie schon gesagt - beeinflusst das lediglich die Ausleuchtung des Bildfeldes. Toll! Naja, vielleicht wusstest Du das ja schon, falls nicht und es Dir unklar sein sollte kannst Du ja nochmal fragen, ich kann das noch besser erklären.
Ich stimme, nach dem Umbau, OAZ, FS und HS aufeinander ab, scheint also wirklich daran gelegen zuhaben, dass ich früher davon ausgehen musste, dass der OAZ nicht schief ist, was er wohl aber war. Aber das sollte doch eigentlich keine Rolle Spielen: Wenn ich den Laser dort anbringe leuchtet er Schief auf den FS. Ich bringe immer Papiermasken auf den Spiegeln an, da wo der Laser auf sie Treffen soll ist ein kleines Loch (Offset berücksichtigt). Verschiebe ich also den FS und Neige ihn so, dass der Laser auf die Mitte des HS trifft und von dort wieder den Ganzen Weg zurück in sein eigenes Gäuse, so sollte die Optik in sich doch justiert sein - selbst wenn der Tubus dann dazu etwas Windschief sein kann. Trotzdem zeigen die Sterne einen Astigmatismus, den ich dann versuche weg zu justieren...und dann erscheint alles wieder schief. Vom Okular kommt der nicht, vom Auge auch nicht, kann das am FS oder HS liege? Aber sowas würde man doch sicher nicht ausliefer, oder? Naja, wenn ich an die mechanische Verarbeitung und Sinnlosigkeit der GSO Tubuskonstruktion denke vielleicht schon.
Wie lautet denn die Patentlösung um sein Gerät am Stern zu justieren, ohne sich in den unendlichen Spiegeleinstellungen zu verlieren? Ich glaube das habe ich nicht drauf.
...Habe gerade etwas rumgezeichnet und das Problem gefunden, glaube ich: Wenn der OAZ nicht justiert ist, kann der FS das Ausgleichen, aber nur scheinbar. Der Laser kommt wieder da an, wo er soll, jedoch kann dann der Winkel einfallender-reflektierter Laserstrahl am FS auch mal nicht 90 ° betragen. Wenn dann auch noch der Offset nicht stimmt (wie soll ich nachprüfen, wo sich der Fangspiegel tatsächlich befindet???) gibt es einen Astigmatismus, oder?
Ich würde versuchen das Problem zu lösen, indem ich auf der gegenüber liegenden Seite des OAZ einen Punkt bestimme, durch den der Laser, ohne eingebauten FS, gehen soll. Damit lässt sich der OAZ justieren, aber ob der gewählte Punkt richtig ist kann ich nicht sagen, denn ich müsste messen, und meine Konstruktion hat eine maximale Abweichung vom Ideal von 1 bis 2 mm. Das ist glaube ich nicht genau genug füe eine solche Justage. Selbst wenn der OAZ perfekt justiert ist, kann ich die Position des FS in eine Richtung nicht genau bestimmen (nämlich zum Laser hin oder davon weg), was wieder zu einem falschen Offset, einem nicht rechten Winkel und einem Astigmatismus führt. Diese zweite Fehlerquelle bekomme ich nicht geknackt. Vielleicht bei eingebautem FS zwei Punkte seitlich bestimmen, den Laser dadurch laufen lassen und damit den FS in die richtige Höhe bringen? Wäre recht kompliziert. Obwohl bei meiner konstruktion eigentlich nicht so sehr, ich muss nur vier Schrauben an einer anderen Seite anbringen und schon habe ich zwei, um 90 ° verschiedene Positionen um den OAZ samt Laser Anzubringen, hmmm...
Wie bekommt man einfacher die genaue Position des FS heraus?
Ich wusste ja schon immer: Newtonjustage ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe hin und wieder gehört, dass das alles nicht so schlimm sei, und man lieber das Instrument benutzen sollte, als darüber zu theoretisieren es zu perektionieren - mag stimmen, ich kann aber nicht akzeptieren, dass das Teil nicht theoretisch richtig justiert ist.

So, jetzt habe ich ja ein übles Thema aufgemacht und auch noch einfach indem ich meine Gedanken wieder etwas chronologisch geruntergeschrieben habe, ist wohl nicht gerade übersichtlich.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Die Teleskopjustage, darüber wurde schon seitenweise geschrieben, erklärt, bebildert, vorskizziert und ich hab es auch nie richtig verstanden. :D
Ich nutze einen Justierlaser und die Standardreihenfolge, also Fangspiegel solange einstellen bis der Laser die Mittelmarkierung trifft, dann Hauptspiegel so einrichten bis der Laserstrahl wieder seinen Ausgangspunkt trifft. Hat bis jetzt immer gut funktioniert.
Du schreibst was von Astigmatismus, könnte da nicht auch der HS oder FS etwas verspannt sein. Eine zufest angegezogene Schraube kann sowas ja schon auslösen oder eine schlechte Auflage der Spiegel.
Ist schon ne heikle Sache. Vielleicht solltes du dir ein paar Teleskopbauseiten suchen, ich glaub irgend wo schon mal gelesen zu haben, wie die Positionen des OAZ, FS und HS auszurechnen sind.
Oh ich krieg Besuch.
CS Udo S
Schreib mal dein weiteres Vorgehen.
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Also: Ich glaube das mit der Teleskopjustage ist viel Hektik, aber um nichts - so wie ich sie letztes mal verbreitet habe :eek:. Man erkennt, so wie ich letztes mal, dass es bei der Justage viele offene Fragen gibt: 'Was wenn dies verdreht ist, oder das?'. In den Justageanleitungen habe ich immer vergebens nach den Antworten auf die komplizierteren Fragen gesucht. Ich habe mir natürlich schon öfter gedanken über alle Möglichkeiten wie so ein Newton verdreht sein kann gemacht, zuerst war alles klar, dann haben die vielen offenen Fragen (von denen ich allerdings meinte sie gelöst zu haben) zu etwa dem Wirrwar in meinem Kopf geführt, das ich Dir letztes Mal geschrieben habe. Ich verschone Dich diesmal mit den genauen Einzelheiten - ohne Stift und Papier erklärt sich das eh nicht so gut. Wenn man über all die komplizierteren Fragen nochmal haarscharf nachdenkt, dann wird es wieder einfach, wie wenn man in mathe etwas wegkürzen kann, es sieht kompliziert aus, ist es aber letztendlich nicht.
Ich bin zu folgenden Schlüssen gekommen, wenn man sich an die Standartjustage hält gibt es absolut keine Bildfehler wenn:
1) der OAZ nicht so ist, wie er sein soll
2) der FS nicht so ist, wie er sein soll
3) der HS nicht so ist, wie er sein soll
Ist also alles praktisch völlig egal und ich muss mir weder weiter den Kopf zerbrechen, noch weiter der Standartjustage übel nach reden :D . Theoretisch ist es bei der Standartjustage so, dass die optische Achse von OAZ und HS keinen rechten Winkel einschließen, wäre schon Zufall, wenn doch. Das macht aber wenig und führt schon gar nicht zu Astigmatismus, wie ich letztes Mal die Befürchtung hatte. Es hat lediglich eine, im praktischen Fehlerbereich, wirklich ganz geringe Auswirkung auf das ausgeleuchtete Bildfeld. Es muss also möglich sein mit der Standartjustage auf anhieb eine beinahe optimale Abbildung hinzubekommen.
Das mit der Verspannung kann gut möglich sein, denn nach dem Umbau ist ja besser geworden, der HS ist besser gelagert und die Halterungen habe ich recht groß ausfallen lassen, damit die Fläche größer wird der Druck kleiner und ich trotzdem das Gefühl habe, dass der Spiegel nicht herumwackelt. Das vorher war in meinen Augen alles Mist. Dass der FS verspannt ist glaube ich nicht, der wird nur von einem einzigen kleinen Metalldorn vor dem Herausfallen gesichert. ansonsten ist er relativ locker in der Kunststoffhalterung, gelagert auf einem dicken Batzen Schaumstoff. Habe wohl bei den vorigen kleinen HS-Haltern immernoch zu fest angezogen, keine Ahnung. Wirklich auf Herz und Nieren geprüft habe ich die Optik nach dem Umbau aber noch nicht. Bis jetzt kann ich nur sagen, dass es nach der ersten schnellen Justage gut aussah und - nachdem ich eine Duraluminiumplatte als Justagemechanismusverstärker eingebaut hatte - sie sich kaum noch dejustiert. Ich habe die Optik jetzt nochmal Justiert und auch den Okularauszug in einer Achse 'senkrechter' machen können (auch wenn das ja jetzt eigentlich egal ist). Ich fahre aber bis nach dem Wochenende zu meiner Freundin in eine andere Stadt, kann es also leider nicht sofort testen. Wenn die Sterne dann nicht zumindest Rund sind, weiß ich auch nicht wirklich wiso.

Vielleicht solltes du dir ein paar Teleskopbauseiten suchen, ich glaub irgend wo schon mal gelesen zu haben, wie die Positionen des OAZ, FS und HS auszurechnen sind.
Naja, ich weiß schon, wo alles hin muss und kann theoretisch auch ausrechnen, wo es sich gerade befindet, nur damit das alles auch mit der Realität übereinstimmt muss man die Teile gut vermessen. Und durch die Justage änder sich einige wichtige Messwerte wieder. Bei sehr Großen Instrumenten müsste dass aber gehen - aber ich halte das alles ja jetzt eh für Überflüssig und gut so, wie es ist und auch schon immer war :) .

Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector 42
Sorry, aber ich bin in solchen Dingen kein guter Ratgeber. Hatte neulich aber insofern dasselbe Problem, als das ich meinen Einsteigernewton mit Velorfolie auskleidete und zum leichteren Arbeiten den Fangspiegel ausbaute.
Hatte dann auch ne Weile überlegt wie ich ihn am besten wieder in Position bekommen.
Letztendlich hab ich ihn mit Augenmaß und Justierlaser eingerichtet. Da mein erster Eindruck ein positiver war, hab ich auch nicht länger daran geschraubt.
Hauptsache die Sterne sind rund. ;)
Gestern hatte ich mein erstes moralischen Tief wegen des Unfalls.
Es war Neumond und klar und ich konnte nicht beobachten. Das hat mir schon etwas die Stimmung vermiest, besonders da man ja in diesen Tagen den Messiermarathon wagen kann. Alle Messiers in einer Nacht das wär schon mal was.
Im vergangenen Jahr hatte ich schonmal wie einen kleinen Vorgeschmack, als es abends plötzlich aufklarte und ich nur mal so mit Fernglas beobachten wollte. Später hab ich noch den Einsteiger geholt. Bis 23:30 Uhr hatte ich 40 M-Objekte beobachten können. Dann zog es wieder zu und ich musste abbauen.
Schönes Wochenende
Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo Udo!

Letztendlich hab ich ihn mit Augenmaß und Justierlaser eingerichtet. Da mein erster Eindruck ein positiver war, hab ich auch nicht länger daran geschraubt.
Hauptsache die Sterne sind rund.
Wie schon gesagt brauchst Du Dir darüber nicht unbedingt weitere Gedanken machen, für mich ist die Sache gegessen, alles ist in Ordnung. Die Position des FS interessiert nicht wirklich ;) .

Gestern hatte ich mein erstes moralischen Tief wegen des Unfalls.
Es war Neumond und klar und ich konnte nicht beobachten. Das hat mir schon etwas die Stimmung vermiest, besonders da man ja in diesen Tagen den Messiermarathon wagen kann. Alle Messiers in einer Nacht das wär schon mal was.
Hm, mir schlägt fast alles auf das Gemüt, aber vermieste Teleskopabende zählen, selbst wenn der Neumond im Spiel ist, wundersamer Weise nicht dazu.
Man kann doch nicht wirklich ALLE Messierobjekte von Deutschland aus in einer Nacht beobachten, oder??? 40, hm? Das allein hätte ich schon nicht gedacht.
Meine Freundin hat übrigens auch Internet, wie Du wohl gemerkt hast. Hast Du mir das schöne Wochenende gewünscht, weil Du dachtest, dass wir bis Montag keine Kommunikation hätten, oder nur so? Naja, wie dem auch sei: Das wünsche ich Dir auch und stress' Dich nicht zu sehr wegen Deiner misslichen Lage ;) !

Hoffentlich werde ich bald in der Uni als CTA angestellt, als ich letztens das Teleskop zwecks Justage aus dem Schrank nahm, habe ich gemerkt, das ich dieses Kribbeln mich an das große Karbon-Projekt zu machen zukünftig wohl kaum noch unterdrücken kann.

Kann sein, dass meine Homepage doch schon bald online ist, aber nur die mini-Version. Ich werde sie dann schnell weiter konstruieren, wird also kein Überraschungspaket. Auf diese Weise kann ich auch gleich erkennen, ob bei den verschiedenen Computern meiner Bekannten, stellvertretend für alle User alles richtig läuft. Muss noch ein Paar Lizenzen klären, dann geht es los.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Tja da siehst du den Unterschied, eine Laune vermiest sonst nichts so leicht, außer das Wetter und die Bedingung passen und ich kann nicht raus.
Mittlerweile hat es wieder zugezogen, mir tun halt jetzt nur die Spechtler leid, die den Marathon nicht mehr wagen können.
Es ist möglich, von Deutschland aus alle Objekte zusehen, allerdings sind die Südländer klar im Vorteil. Gute Vorbereitung ist alles. Einen Plan wann man was beobachten muss, bei M74 z.B. muss sich beeilen die GX noch vorm untergehen zu erhaschen. Und natürlich gute Aufsuchskarten um die Objekte zu finden. Das ganze funktioniert aber nur zur Zeit um den Märzneumond.
Bedenken sollte man das der alte Messier ja auch nur ein kleines Fernrohr zur Verfügung hatte. Die 40 Objekte des Vorjahres hab ich ja auch nur mit Fernglas und 4,5" Einsteigernewton gemacht.
Leider habe ich bei mir keine optimale Sicht auf den Südhorizont, so das ich die 110 Objekte wohl auch nicht alles sehen kann.
Aber mal sehen was möglich ist, das würde ich schon gerne.
Was ist eigentlich ein CTA. Cooler Technischer Assistent??
Hm, ist immer gut jemand zu kennen der sich mit Carbonteilen auskennt. ;)
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo Udo!

Aslo nur einmal im Jahr die Chance für den Marathon :( . Naja, von den Messiers sind viele Sternhaufen - davon finde ich nur die wenigsten sehenswert. Die Galaxien scheinen aber ganz nett zu sein. Hab' mit der komischen Spiegelreflex-Digi von meinem Vater mal M81/82 und M51 aufgenommen. Das starke Rauschen dieser Kamera war dabei gar nicht mal da schlimmste, bereits nach wenigen Sekunden Blz. hat die Lichtverschmutzung die Galaxien in Himmelblauen Pastell ertränkt. Sie waren zu erkennen, M82 natürlich am besten, sahen auch so strukturiert aus, dass man ahnen konnte wie es unter besseren Bedingungen gewesen wäre. Besonders hübsch wäre das aber durch das Rauschen nicht geworden.

Ich hatte mich gefragt, ob ich CTA nicht besser ausschreiben soll. Der 'Coole-technische Assistent' ist natürlich impliziert :D, offiziell heißt es aber 'Chemisch-technischer Assisten'. Mit Karbon kenne ich mich deswegen aber nicht unbedingt aus. Weiß auch nur, dass es steif und leicht ist und cool aussieht und ich neheme an, dass man es bearbeitet wie Metall - dass es also nicht großartig anders wird, als ich es schon vom Aluminium her kenne. Ich habe allerdings bis jetzt nur Rohre gefunden, ohne Vierkantmaterial wird es etwas kompliziert, aber da wird sich sicher noch ein passender Anbieter finden. Es gibt noch verschiedene Abstufungen bei den Eigenschaften, die steifesten und leichtesten Teile sind nicht gerade Preiswert. Karbon bestitzt neben den genannten Eigenschaften noch einen überragenden Wärmeausdehnungskoeffizienten, was für die Astrofotografie natürlich überaus positiv ist. Fazit: Es gibt eigentlich nichts, was besser geeignet wäre um einen Teleskoptubus daraus zu bauen! Falls das mit der Anstellung klappt werde ich mich mal an genauere Berechnungen zu Gewicht und Preis machen.
Wie schwer ist eigentlich Dein Gerät? Die EQ-6 soll ja nicht so viel fotografisch tragen, wie sich vermuten ließe. Ich würde jetzt ein Instrument von 20 kg konstruieren. Das ist vermutlich selbst für Sternwartenbedingungen (also ohne Wind) zu heftig, oder? Ich habe gehört man kann in die EQ-6 bessere Lager einbauen, weißt Du etwas darüber? Eine schlechte Montierung umzubauen ist zwar nicht immer Ökonomisch, aber nun hab' ich halt so ein Teil und muss das Beste daraus machen. Wie siehst Du das, würdest Du Dich auch als 'EQ-6 Geschädigter' bezeichnen, oder entspricht die Monti Deinen vor-käuflichen Vorstellungen?

Gruß,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector 42
Was muss ich lesen, >Sternhaufen, die wenigstens sehenswert< ts,ts,ts.
Naja ist halt immer auch Geschmacksache, zugegeben gibt es ein paar M's die heute nicht mehr nachvollziehen sind, M73 z.B. Ich finde persönlich auch die Galaxien aufregender, schaue mir aber auch die anderen Objektklassen gerne an. Die Mischung machts.
Mein Teleskop wiegt so um die 13-14 kg mit Leitrohr und Kamera komme ich bestimmt auf 17-18 kg. Für gebrauchsfertige Komplettlösungen ist man da ab 3000-4000€ dabei, nach oben No Limits. Für mich indiskutabel, Die EQ6 sollte mein Teleskop visuell locker tragen, fotografisch sollte nach einigen Umbauten auch was gehen, im schon angesprochenen www.deepsky.de Forum sind viele dieser Umbauten genau dokumentiert. Ich denke damit werde ich es hinbekommen die Montierung für meine Zwecke nutzbar zu machen. Das ist mein Projekt für die nächsten Jahre. Gebraucht bekam ich die EQ6 übrigens mit besserer SDI Steuerung( Mircoschritt, PEC) sowie einigen Umbauteilen und Netzteil unter 1000€. Also waren hier auch preisliche Überlegungen mit im Spiel. Weitere Teile für den Umbau kann ich ja nach und nach dazukaufen. Für Fotos mit der Russentonne und dem Einsteigernewton als Leitrohr sollte sie jetzt schon brauchbar sein.
Kohlefaser interessiert mich deshalb, weil in diversen Zeitschriften auch Teleskope(Dobsons) größerer Bauart +16" in relativ leichten Ausführungen zu sehen waren. Und du weißt es ja selber, man hört nie auf zu träumen.
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo!

Naja :eek: , irgenwdie reizen mich die Sternhaufen nicht so richtig. Der ein oder andere ist aber schonmal atemberaubend. M35, glaube ich, fand ich schon ziemlich toll, bei der richtigen Vergrößerung machte der eher den Eindruck von einem sehr hübsch schimmernden Fetzen Sandpapier. Nicht so locker, wie die anderen, die ich gesehen habe.

17 - 18 kg...damit hast Du die mir bekannte inoffizielle Fototauglichkeitsgrenze schon überschritten. Ich höre da immer so '15 kg'. Aber wie sagte ein bestimmter CTA-Kumpel immer: "Am besten...Testen." :)
Darum frage ich ja. Gibt es bei dieser Belastung denn etwas zu mäkeln? Bei mir gibt es nur die übliche unperiodische Ungnauigkeit anzulasten, aber das kommt ja nicht vom Gewicht. Vor dem Umbau war mein 8-Zöller mit 12 kg dabei, jetzt ist er iklusive Bespannung, aber ohne Lack bei 9 kg! Stell Dir mal vor das Teil wär aus Karbon, dann wären es vielleicht nur 5 - 6 kg oder so! Also wenn Du mit 17 - 18 kg keine Probleme hast (Du hast das Schmidt-Newton doch mal als Leitrohr benutzt oder liege ich da falsch?), dann freue ich mich, für Dich und auf mein kommendes Projekt. Ich könnte einfach mal die Maße des 8 " Tubus extrapolieren, die guten, dünnen Spiegel annehmen und mal gucken, wie groß das dann wird :D . Ich mach mich mal dran bis zum nächsten Mal oder so, einen Masse-Voranschlag zu erträumen.
Bei dem Preis für Deine Monti kann man nicht meckern. Bei mir war es eher ein ziemliches 'Unschnäppchen': 8 "-Optik und EQ-6 plus zwei Okulare für 1700 €. Naja. Nachdem ich gemerkt hatte, dass die Originalelektronik Astrofotografen nicht gerade in Extase versetzt kamen dann noch die Dynostar und die teuren Motoren dazu, schon sind es 2700 € oder so. Das Pferd hätte man auch besser aufzäumen können.

Kohlefaser interessiert mich deshalb, weil in diversen Zeitschriften auch Teleskope(Dobsons) größerer Bauart +16" in relativ leichten Ausführungen zu sehen waren.
Ja, das Zeug ist echt verdammt cool! Bei den größeren Instrumenten ist es wohl nur recht dem HS die Schuld an der Gesamtmasse in die Schuhe zu schieben. Ich suche schon die ganze Zeit im Internet, finde aber irgendwie nur Rohre und Platten, wie soll man denn daraus Spiegelzellen Konstruieren :mad: . Naja ich werd's vielleicht noch herausfinden. Früher einmal, lang lang ist's her, da fand ich auch eine Seite mit Vierkantmaterial. Zu dumm, dass ich mir die URL nicht behalten habe. Die bei Weitem interessanteste Seite, auf die ich bei meinen letzteren Suchanstrengungen immer wieder gestoßen bin war www.Bacuplast.de.

Ciao,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Leider kann ich immer noch nicht die EQ6 testen, um das zu machen wird es wohl auch noch ein Weilchen dauern.
Den SN als Leitrohr habe ich bei Aufnahmen bis 300mm benutzt, da hat man ja auch noch ein paar Nachführreserven, die erforderliche Genauigkeit liegt hier bei 24". Jelänger die Brennweiten desto schwieriger wird es. Mein Ziel ist, wie schon gesagt, den 10"SN mit 4,5"als Leitrohr bei einer Aufnahmebrennweite von 1016mm (6"Nachführgenauigekeit) zum laufen zubringen. Hab schon Aufnahmen gesehen wo die EQ6 mit über 20kg belastet wurde, allerdings wurden da technische Veränderungen vorgenommen. Neue Lager, andere Steuerung, Fettwechsel, bessere Schneckentriebe und andere Getriebe, die Möglichkeiten sind hier vielfältig.
In einer Ausgabe von "Sterne und Weltraum" konnte ich mal ein aus Kohlefaserteilen gebautes Teleskop begutachten. Die Gewichtsersparnis ist schon beachtlich. Einen großen Dobson(+16") relativ leicht in dunkle Umbegebung zu transportieren, das wäre schon was. Bin mit meiner gesamten Ausrüstung auch schon mal ausgerückt, das kam einen mittleren Umzug gleich :D
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Was die Nachführgenauigkeit angeht kann es entweder nicht so schlimm sein, oder ich bin ein echtes Naturtalent :D . Die einzige f(Aufnahme) = 800 mm-Aufnahme, bei der die Sterne bis jetzt nicht rund waren war die 180 ' lange. Da lag es aber wohl nicht direkt an den Nachführkünsten. Ich führe mit f(Obj.) = 2000 mm und f(Oku.) = 12,5 mm nach. Das 'Mikroguide'-Okular ist aber recht fein, glaube ich. Man muss dort den Stern Zwischen zwei Linien (Abstand in der Brennebene: 35 µm) halten. In der anderen Richtung hat man nur eine Skala außerhalb der Linien als Anhaltspunkt, das macht aber überhauptnichts. Man soll ja immer die halbe Nachführbrennweite für die Aufnahme verwenden, kann ich nicht bestätigen: Bei mir geht es auch gut mit f(Aufnahme) = 1600 mm, man darf nur das Teleskop nicht alleine lassen und muss sich möglichts die ganze Zeit konzentrieren. Schafft man natürlich nicht immer, scheint aber keine sichtbaren Auswirkungen zu haben. Die kleinsten Sterne haben bei mir Durchmesser von bestenfalls etwa 6 - 8 " bei f(Aufnahme) = 800 mm, bei f(Aufnahme) = 1600 mm das doppelte - soviel zum Aufblähen.
Tja, mit den Links bin ich Dir zuvor gekommen :eek: , www.carbon-vertrieb.de hat aber auch keine Vierkantrohre - oder ich finde zumindest keine. Für das Problem hätte ich allerdings schon eine kleine Lösung, aber Vierkant wäre mir lieber. Hier die Idee: Normalerweise würde ich Platten benutzen um die Vierkantrohre an den Winkeln zu verschrauben und zu klemmen. Bei Runden Rohren könnte man auf den Platten Aluminiummuffen anbringen, sowas sollte ich bei einem Bekannten herstellen können. Würde beim Quadrat und beim Dreieck ganz gut klappen, denke ich, aber das Achteck macht mir sorgen. Man müsste allerdings immer wenn man eine plane Fläche haben möchte eine Karbonplatte mit Muffen befestigen, das ist etwas kompliziert, finde ich. Auch ist die Klemmung nicht so flächig und das Alu erhöht wieder die Gesamtmasse. Für die Konstruktion einer Spiegelzelle eignen sich runde Rohre wohl kaum, glaube ich - ich wüsste zumindest nicht, wie ich das ordentlich anstellen sollte. Aber wenn schon Karbon, dann richtig!
Ich habe mal ein bisschen herumgerechnet, da werden Dir die Löffel wegfliegen ;) , eine kleine Auflistung, aber noch überschlagen und in der Annahme Tubus uns HS-Zelle würde aus den runden Rohren und den Platten erstellt:

Foto-15-Zöller, angepasst nach meiner erfolgreichen Alu-Konstruktion:
Rundrohr.....................D=22mm....................m=1567g...............722Eur
Platte.........................h=3mm......................m=586g................134Eur
Schraubenzeugs..........................................m=1320g................20Eur
Alumuffen...................................................m=1236g..................?Eur
OAZ ('Feathertouch')....................................m=440g...............600Eur
ST-10 mit Komakorr. ....................................m=1000g...........[7000Eur]
FS D=89mm.................................................m=100g...............470Eur
HS f/5 (Intes h=10%D?).D=381mm...................m=10400g..........2495Eur
(alternativ Oldham f/5....D=356mm...................m=6400g............2029Eur)
FS-Halter+Spinne..........................................m=700g?? ....................

Gesamt:.......................................................ca.14-18kg.3975-4441Eur

Naja, ganz schön teuer...aber auch ganz schön groß :D - und das beste: der 14- oder 15-Zöller passt noch ganz gut auf die EQ-6! Ich glaube nicht, dass der Intesspiegel so dick ist wie angenommen. Ein fotofertiges Teleskop scheint etwa doppelt so viel zu wiegen wie sein HS, danach wäre sogar ein Oldham 16 ", f/5 mit 20 kg dabei. Einige Massen sind auch etwas stark überschlagen, so könnte es durchaus sein, dass nur halb so viele Muffen nötig sind. Bei den Rohren habe ich den Verschnitt noch nicht kalkuliert, der Preis dafür wird also höher sein.
Wenn Du Dir ein Monsterdobson machen willst, dann kannst Du ja mit dem Gewicht noch höher gehen, kommt ganz auf die Geldbörse drauf an. Man könnte übrigens vielleicht fast alle Schrauben und Muffen (also etwa 2,5 kg runter) durch Klebungen (paar gramm wieder drauf) ersetzen, das ist unter Umständen flächiger und sollte bei Karbon mit Epoxid- oder ähnlichem doch vorzüglich funktionieren, oder? Man kann es dann allerdings nicht mehr wirklich gut transportieren. Für ein Dobson würde ich die Materialstärke auch verringern, es muss ja nicht so unglaublich Verwindungssteif sein, wie bei der Langzeitfotografie. Viele Selbstbaudobsons, die ich gesehen habe sind mit viel Holz an stark belasteten Stellen gebaut, für ein Fotoinstrumen ist das möglicherweise tödlich, ich möchte es bei mir lieber anders machen. Ich habe die Hochwertigsten Karbonrohre zugrunde gelegt, wird es schwerer und weniger steif, dann wird es auch billiger, aber ich denke im vergleich zum Preis des Haupstspiegels oder gar eines Volltubus ist der Preis der Rohre zuverschmerzen. Du kannst ja die Dir wichtigen Muffen mit Flügelmuttern o.ä. versehen, dann ist Dein Monsterdob schön transportabel. Meine Konstuktion ist eh schon relativ Materialverbrauchend, vielleicht geht es für einen Dobson auch da schon besser.

Träumerische Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector42
Tja, träumerische Grüße. Klingt schon ganz schön deine Rechnung. Leider gibt es ja noch das reale Leben. Hab ich immer genügend Zeit, Arbeit, Privates und Hobby unter einem Hut zubekommen? Leider ist die Zeit immer ziemlich knapp bemessen vom Geld nicht zu reden. Ist bei mir halt immer auch ein Kompromis aber träumen darf man ja. Ich fände es schon interessant einen Teleskopbauer mal bei der Arbeit zu zuschauen, leider kenne ich keinen in der Nähe. Solltest du das Projekt wirklich in die Tat umsetzen, hoffe ich ja das du es ordentlich dokumentiert auf deine bis dahin entstandene HP setzt.

Mit meinem normalen Fadenkreuzoku hab ich mir den Jupiter und Saturn angeschaut, so kann ich jetzt grob abschätzen wie genau ich nachführe. Meine Nachführbrennweite liegt meistens bei 2000mm. Allerdings kommt das Problem auf das beim Nachführen mit dem Einsteiger 4,5" einem die Leitsterne ausgehen. Bei 10" gibt es da weniger Probleme.
Übrigens finde ich so große Öffnungen bei Fotoprojekten gar nicht so erstrebenswert. Schließlich wird ja durch längeres Belichten einiges ausgelichen, ferner hast du ja auch die Möglichkeit aufnahmen zu addieren. Ausserdem musst du es ja auch irgend wie händeln können, an dunkle Orte bringen, aufbauen, wieder verstauen usw. Viele Aufnahmen werden mit relativ kleinen, hochwertigen Optiken mit ausgefeilter Kameratechnik und excellenter Nachbearbeitung gemacht. Große Öffnungen sind eher was für den visuellen Bereich, wo es auf jedes Photon ankommt.
CS Udo S
 
Oben