Hallo Helmuth,
Ich will deine Aussagen nicht schlecht machen, aber da Du dich in deinem Post fast ausschließlich mit Religion befasst, und anscheinend nicht den Unterschied zwischen Glaube und Glauben erfasst hast, werde ich etwas rüde antworten, in der Hoffnung, dich nicht emotional zu treffen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns eigentlich einig sind, aber das unter Wissenschaftlern weit verbreitete Missverständniss zum Glauben, meist mit Gleichsetzung zu Glaube und Religion, hat eine lange und traurige Tradition, begründet in der Feindschaft der christl. Kirche gegen die Naturwissenschaft. Das scheint auch dich zu blenden.
Ich bitte daher meine Post zuerst zu verstehen bevor mal wieder Missverständnisse auftreten wie die hier folgenden:
Deine Gleichsetzung des Glaubens in Religion und Wissenschaft ist imho falsch.
Ich will gerne ein Argument dazu annehmen, das nicht nur semantischer Quatsch ist.
* Wissenschaft: es gibt viele Indizien die darauf hinweisen, dass die Theorie die Wirklichkeit korrekt beschreibt.
Ein wissenschaftliches Argument zur Richtigkeit der Wissenschaft ist nicht wirklich überzeugend. Sich selbst am Schopfe aus dem Sumpf ziehen ist ja auch nicht möglich.
Da kann ich sogar sagen, dass die Thesen der Religionen (urg) auch darauf hin weisen, dass die Wirklichkeit abgebildet wird (buäh).
Glauben ist (sollte) übrigens eine Gewichtung der Meinung hin zur Realität sein.
Gegenfrage: Was hat Glauben (nicht Religion) mit Wirklichkeit zu tun?
Meine Antwort: Ich glaube fest an die Realität.
* Religion: es gibt keine Indizien, die vergleichsweise stark sind wie in der Wissenschaft, die die Thesen der Religion belegen.
Die Thesen der Religion habe ich in meinem Post auch nicht angesprochen, sondern den Glauben.
Siehe:
Glaube via Glauben in meiner Signatur mit Links zum Wiki!!!!!
Außerdem sind die meisten Thesen der meisten Religionen genauso starke Indizien für die Richtigkeit dieser Thesen wie oben Herr Münchhausen.
Das Thema Religion ist hier off topic. Es geht um Glauben, nicht um Glaube.
Der Glaube in der Religion beruht daher imho entweder auf Autoritätsgläubigkeit, oder auf der Fehlinterpretation "eigener Erlebnisse" z.B. aufgrund unzureichender naturwissenschaftlicher Kenntnisse oder (meist physischer) Krankheiten.
Religion ist off topic! Glaube ist immer "in" einer Religion.
Glauben dagegen ist in uns selbst, unabhängig von Glaubensrichtung und egal ob Kirche oder Naturwissenschaft.
Achtung ich schieße in deinen eigenen Worten zurück:
Die Abweisung von Glauben in der Wissenschaft beruht daher imho entweder auf Religionsproblematiken, oder auf der Fehlinterpretation von "Glauben" z.B. aufgrund unzureichender deutscher Sprachkenntnisse oder (sozialpsychologischer) Krankheiten.
Bezüglich der Wissenschaft handelt es sich um einen "gerechtfertigten Glauben", wogegen ein religiöser Mensch seine Überzeugungen beibehält, obwohl die Indizien dagegensprechen.
Das ist schon fast genau das, was ich gesagt habe.
Glauben (innere Überzeugung) an Wissenschaft = gerechtfertigter Glaube. (Erfahrung, Selbsterfahrung ...)
Glauben (innere Überzeugung) an einen religiösen Glaube = ungerechtfertigter Glaube. (Theologisch, zentralistisch)
Ein Glauben ist immer im Wandel begriffen, sonst ist es kein Glauben sondern ein (religiöses) Dogma.
Deshalb werden Glaubensthesen meist gleich unwiderlegbar formuliert -> solche Thesen können prinzipiell keinen Erkenntnisgewinn bringen und vermehren daher nicht das menschl. Wissen. Diesbezüglich sind sie einfach nutzlos und komplett überflüssig (sie haben nur einen psychologischen Wert um bsw. Krisensituationen besser zu überstehen).
Es gibt keine Thesen zum Glauben. Nur Thesen zu Glaube und Religion und das nennt man dann Theologie oder so. Das ist allerdings hier off topic.
Es geht hier nicht um Religion, Glaube oder Theologie sondern um:
(1) Glauben an strafende Gottheiten (zB: Karma, Schicksal, Sünde, Ablass ect...)
(2) Glauben an liebende Gottheiten (zB: Mir geschieht alles, damit ich bewusster werden)
(3) (Glauben an) Wissenschaft (zB: Physik)
Zur Verdeutlichung:
In der christlichen Tradition gibt es sowohl (1) wie auch (2) und auch (3).
Gruß
FS