Glaube / Religion / Wissenschaft

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F

fspapst

Gast
Mal schauen ob das Thema hier geduldet wird, oder ins GdM verschoben wird!

Ich will hier aber die wissenschaftlichen Grundlagen zu dem (Gesellschaftlichen) Thema in Bezug auf Intelligenz, Überleben und Ausbreitung einer Zivilisation im Universum diskutieren.

Grundsätzlich wird Glaube und/oder Religion von den Naturwissenschaften als "nicht wissenschaftlich" bezeichnet, was bestimmt so richtig ist, und hier auch nicht diskutiert werden soll.
Nun werden aber in letzter Zeit viele, angeblich wissenschaftliche Statistiken und Untersuchungen zu "Gesund beeten, Glauben an Gesundung und solches in den Medien präsentiert.

Zunächst darum hier ein Links zu "Religion und Medizien", auch wenn der vom "Spiegel" -und somit nicht gerade fundiert wissenschaftlich sein muss werden hier mehrere Seiten des Glaubens beleuchtet.

Darin sind mir zwei Aussagen besonders aufgefallen:
1) ... Der Glaube kann Patienten beim Umgang mit ihrem Leiden unterstützen, kann Sinn und Halt bieten. Das hat auch der Religionspsychologe Sebastian Murken beobachtet, als er untersuchte, wie Frauen auf die Diagnose Brustkrebs reagierten. "Einigen half die religiöse Verarbeitung der Krankheit, Kraft und Trost zu finden."

2) ... Die Wirkung des Glaubens ist aber nicht immer positiv. Einige der von Murken befragten Patientinnen empfanden die Krebserkrankung als Strafe Gottes für vermeintliche Sünden, haderten mit sich und der höheren Macht. "Insbesondere bei Gläubigen mit wörtlicher Bibelinterpretation und einem strafenden Gottesbild", so Sebastian Murken, "kann man klare negative Effekte beobachten."

Grundsätzlich unterscheide ich in drei Glaubenskategorien:
  1. Glauben an Strafen und/oder Charma
  2. Glauben an göttliche Liebe
  3. Glauben an Naturwissenschaft

Ich gehe davon aus, dass uns alle Nr. 3 zu eigen ist.
Wer nun meinen will: "Ich glaube nicht sondern ich weiß..." der/die sollte mal bei Wicki unter Glaube und Glauben nachlesen und darüber nach sinnen bevor er/sie semantischen Blödsinn abgibt. Die Links sind in meiner Signatur zu finden! :)

Zu 1) gibt es ja zahlreiche negative Wirkungen des Glaubens auf den Gläubigen oder die (gläubige) Gesellschaft, von der Inquisition bis zur unbegründeten Furcht oder gar der Ablehnung von einem Leben rettenden Eingriff.

Zu 2) scheint es ja einige positive Wirkungen zu geben, die sich statistisch und/oder persönlich auswirken.

Wenn ich nun davon ausgehe, dass die negativen Wirkungen zu 1) sich irgendwann auch wissenschaftlich fundieren lässt und somit ein solcher Glaube aus pragmatischen Gründen irgend wann verschwindet, bleiben nur noch 2) und 3) übrig.
Zu 3) gehört übrigens unbedingt auch der Un-Glaube an Wunder, was den Glaube an 2) nicht beeinträchtigt.

Meine Überlegung soweit zusammengefasst:
  • Eine ETI wird somit keinen Glauben zu 1) entwickeln oder diesen irgendwann beenden.
  • Eine ETI wird einen Glauben zu 3) entwickeln, sonst wird die ETI keine Astronomie und/oder Raumfahrt entwickeln.
  • Eine ETI die 2) und 3) Glaubt, wird nicht auf Wunder warten sondern pragmatisch denken.

Bleibt die Unsicherheit ob die ETI einem Glauben zu Nr. 2) entwickelt oder nicht.

Nun meine Fragestellung zur Diskussion:
Würde ein Glauben an 2) die Entwicklung der ETI (und somit auch unsere eigene) bremsen oder beschleunigen? Damit meine ich die ganz normalen Wirkungen ohne irgendwelche mystischen Glaubenskräften oder Engelwirkungen oder so was, was hier im Forum GdM ist.
Also bitte Individuell oder gesellschaftswissenschaftlich antworten.

Mein Beispiel als erster Beitrag:
  • Beschleunigung der Ausbreitung im Universum weil: ET belaubt, dass Gott/Logos/Engel ect. liebend ins Leben eingreift und die Möglichkeit eröffnet, die Heimatwelt zu verlassen um den Tod des Sterns zu überleben. Dann glauben die ETI das es einen Weg gibt und werden explizit danach forschen. So ähnlich wie oben im Zitat: Der Glaube kann Wissenschaftler bei Rückschlägen unterstützen, kann Sinn und Halt bieten...
  • Verlangsamung/Verhinderung der Ausbreitung im Universum weil: ET erwartet dass sich die Möglichkeit ergibt, macht also keine dementsprechenden Anstrengungen.
Ich denke mir, dass die Menschheit eher zu dem ersten Beispiel tendieren wird.


Ich bin auf alle ernst gemeinten Antworten gespannt.
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

sehr interessante Fragestellung. Ich bin mal gespannt was da "herauskommt".

Nun meine Fragestellung zur Diskussion:
Würde ein Glauben an 2) die Entwicklung der ETI (und somit auch unsere eigene) bremsen oder beschleunigen? Damit meine ich die ganz normalen Wirkungen ohne irgendwelche mystischen Glaubenskräften oder Engelwirkungen oder so was, was hier im Forum GdM ist.
Also bitte Individuell oder gesellschaftswissenschaftlich antworten.

Meiner Meinung nach weder das Eine noch das Andere.
Ich sehe diesen Punkt als den "Auswikungs neutralsten". Hier kann man (oder auch ETI) relativ entspannt an alles herangehen. Frei nach dem Motto kann ja nix schlimmes passieren, da wir geliebt werden. Dabei werden evtl. auch Risiken eingegenangen (zu 3), die bei einem Fehlschlag die Entwicklung ausbremsen können (terrestrisches Beispiel: LHC wird bei einem Test völlig zerstört - theoretisch!!!). Ich würde nicht so weit gehen um zu sagen gefärden.
In Summe ist dieser Punkt (2) aber eher förderlich für die Entwicklung von (3).

Ich glaube aber, daß (2) mit (3) nicht gänzlich kompartibel ist. Je mehr die "Einstellung" zu (3) geht umso mehr entfernt man sich von (2).

Bin auf weitere Meinungen gespannt.

Gruß
Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Hallo Atlan,
Danke für deinen Post. :)

Wiederholung schrieb:
1. Glauben an Strafen und/oder Charma
2. Glauben an göttliche Liebe
3. Glauben an Naturwissenschaft
..Ich glaube aber, daß (2) mit (3) nicht gänzlich kompartibel ist. Je mehr die "Einstellung" zu (3) geht umso mehr entfernt man sich von (2)...

Ich bin deiner Meinung, wenn man den Glauben an (2) mit blindem Vertrauen auf die göttliche Liebe vebindet.
Wenn aber der Glaube an (2) ohne diesem "Ich kann ja nichts falsch machen also brauche ich nicht auf zu passen" aufgefasst wird, wie zB. im ursprünglichen Daoismus oder auf modern im LOL2A-Prinzip, dann (können sich) Glauben (2) und (3) harmonisch verbinden.LOLA-Prinzip.
Also Glauben an (2) mit dem hintergrund: Wir sollen ja auch lernen und wenn wir nicht lernen kanns schwer werden und Charma aufbauen, oder so...
 

Aragorn

Registriertes Mitglied
Ich tendiere zu (2)
* Entweder überwiegt die Vernunft (und weniger der Glaube an Gottes Liebe) und der Glaube hat so gut wie keine Auswirkung.
* Oder es überwiegt der Glaube an einen gütigen Gott, und die Risikobereitschaft wird größer (Gott rettet uns ja wenns schief geht).

Was dabei herauskommt kann in beide Richtungen gehen: wir entdecken vielleicht schneller etwas Neues, oder ein Unfall wirft uns aus der Bahn.

Mit gefährlichem Spielzeug sollte man daher die "Jesus liebt dich"-Typen wohl eher nicht hantieren lassen. Soll ja damals in einigen Kernwaffen-, und Energie-Forschungszentren zu gar unglaublichen Vorfällen gekommen sein. Z.B. in Los Alamos wo ein Physiker zwei unterkritische Hälften mit einer Schraubendreher trennt -> der macht sich selbständig -> die dabei anwesenden Wissenschaftler werden tödlich verstrahlt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unfällen_in_kerntechnischen_Anlagen

Also immer erst mal ein "Jesus liebt dich" in den Saal rufen und wenn die Experimentatoren dann vor Freude Psalmen singen, schnellstens das Weite suchen :)

Gruß Helmut
 
F

fspapst

Gast
Danke Helmut für deinen Post,
* Entweder überwiegt die Vernunft (und weniger der Glaube an Gottes Liebe) und der Glaube hat so gut wie keine Auswirkung.
* Oder es überwiegt der Glaube an einen gütigen Gott, und die Risikobereitschaft wird größer (Gott rettet uns ja wenns schief geht).
Ja, ein schönes Argument, das allerdings darauf berut, dass ETI wie im christlichen Hinterhof der Welt, den Glauben als Ersatz für Intelligenz setzen. (Christliche Tradition seit dem 5ten Jahrhundert)
Das ist selbstverständlich auf der Erde von vielen TI (nun ja, eher Ti [kleines i]) so praktiziert. Also ein starkes Argument.
Also immer erst mal ein "Jesus liebt dich" in den Saal rufen und wenn die Experimentatoren dann vor Freude Psalmen singen, schnellstens das Weite suchen
Ich hoffe aber, dass auch die Erdlinge irgend wann (wenn die Halelujaschreier nicht vorher die Welt mit MBH und Warpkernbrüchen zerstören) die Intelligenz vom Sinn des Leidens als Lernhilfe erkennen, so wie ein Kind irgend wann merkt, was "heiß" ist, wenn es erst mal auf die ebensolche Herdplatte gepackt hat. :)

Gruß
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst

Grundsätzlich unterscheide ich in drei Glaubenskategorien:
  1. Glauben an Strafen und/oder Charma
  2. Glauben an göttliche Liebe
  3. Glauben an Naturwissenschaft


Hallo Atlan,
Danke für deinen Post. :)

Gerne :)

Wenn aber der Glaube an (2) ohne diesem "Ich kann ja nichts falsch machen also brauche ich nicht auf zu passen" aufgefasst wird, wie zB. im ursprünglichen Daoismus oder auf modern im LOL2A-Prinzip, dann (können sich) Glauben (2) und (3) harmonisch verbinden.LOLA-Prinzip.
(Hervorhebung durch mich)

Tja, mit dem harmonisch verbinden habe ich so ein Problem. Imho ist das immer mit einem persönlichen "Spagat" verbunden. Wir sind uns glaube ich einig, daß die Punkte 2 + 3 für sich alleine sein können. Aber die Punkte 2 + 3 in einer Person vereinigt sich aber gegenseitig einschränken (nicht ausschließen!!!). Irgendwann komme ich an einen Punkt - wie immer der für diese Person aussehen mag - an dem ich mich entscheiden muß, was wahrscheinlicher - für mich - ist (diesen Punkt bitte ganz allgemein verstehen). Je mehr ich zum naturwissenschaftlichen Punkt 3 tendiere, umso mehr stellt sich doch die "Sinnfrage" zu 2.

Ich finde aber, daß Du mit diesen 3 Punkten sehr gut die geistige Einstellung der Menschheit beschrieben hast (über ETI läßt sich trefflich streiten). Wir hatten im Mittelalter den Punkt 1. Beginnent mit Luther (ca. 1522), und der Verbreitung der Bibel (ausserhalb von Klerus und Adel) haben wir uns immer mehr zum Punkt 2 entwickelt. Imho befinden wir uns zum Übergang zu Punkt 3.
Die konserativ eingestellten werden immer länger am vorherigen Punkt festhalten, als die "revolutionäre". Die gehen gerne vor ;).
Ich bin auch der Meinung, daß wir uns insgesammt immer mehr von 2 zu 3 entwickeln. Ob das gut oder schlecht ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Sir Atlan
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Der Vollständigkeit halber sei hier zum LOL2A-Prinzip noch ergänzt:
Auch der Zürcher Soziologe und Sektenkenner Philipp Flammer hat sich zum Buch von René Egli geäussert:

Flammer sieht in der Philosophie Eglis eine „feudalistische Weltanschauung, die den Wohlstand und die Macht der positiv Denkenden ebenso legitimiert wie sie die Ansprüche weniger Bemittelter und Unterdrückter kategorisch als selbstverschuldet in die Schranken weist“ bzw. gar als „Grundlage für totalitäre Machtideologien“. In Deutschland wurde das Buch vom Ewert-Verlag vertrieben, lt. Flammer „Herausgeber revisionistisch rechtsextremer Literatur und Büchern aus der einschlägigen Sektenszene“.
http://de.wikipedia.org/wiki/René_Egli

Mir dämmert es nun langsam, wie Du, fspapst, im andern Thread auf den Schwachsinn mit den blauäugigen Internet-Surfern kommen konntest.
Orbit
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

Du fragst zwar, wie das bei ET aussehen könnte, willst aber in meinen Augen eigentlich nur wissen, wie es bei den Menschen aussehen mag.

Um sich eine solche Frage so zu stellen, müßte ET die gleichen Ängste, die gleichen Gruppenstrukturen und -dynamiken und gleiche hirnphysiologische Strukturen haben, wie Menschen. Dann brauchst Du aber ET eigentlich gar nicht für diese Fragestellung.

Wer sagt, daß die sich ihrer endlichen Lebensspanne bewußt sein müssen und/oder sich vor dem Tod fürchten müssen? Bei Bynaus’s Replikatoren besteht dafür vielleicht fast keine Notwendigkeit.

Unsere Zuversicht in die Liebe Gottes, mit Leichtsinn zu vergleichen, kommt mir so vor, wie Urvertrauen gegen soziale Lebensuntüchtigkeit zu stellen.

Das sind sehr spezifisch menschliche ‚Gegensätze‘.
Zwei Beispiele:
Damit die Muskulatur auf der Beuger-Seite beugen kann, muß die Strecker-Seite gegenhalten, sonst ist eine gezielte Bewegung unmöglich.
Damit das Lebewesen lebenstüchtig ist, müssen Verzagtheit und Mut sich gegenseitig stützen.
Im ersten Beispiel wird ET möglicherweise, (aber nicht zwangsläufig) ähnliche Funktionen entwickelt haben, im zweiten Beispiel finde ich diese Erwartung auf Analogie aber schon ziemlich ‚mutig‘.

Darum nochmal meine Frage: Um was geht es Dir, um ET oder um uns Menschen?

Herzliche Grüße

MAC
 
F

fspapst

Gast
Tja, mit dem harmonisch verbinden habe ich so ein Problem. Imho ist das immer mit einem persönlichen "Spagat" verbunden.
Ich selber halte mich für einen christlichen Daoisten und Naturwissenschaftler.

Wir sind uns glaube ich einig, daß die Punkte 2 + 3 für sich alleine sein können.
Ja!

Aber die Punkte 2 + 3 in einer Person vereinigt sich aber gegenseitig einschränken (nicht ausschließen!!!). Irgendwann komme ich an einen Punkt - wie immer der für diese Person aussehen mag - an dem ich mich entscheiden muß, was wahrscheinlicher - für mich - ist (diesen Punkt bitte ganz allgemein verstehen). Je mehr ich zum naturwissenschaftlichen Punkt 3 tendiere, umso mehr stellt sich doch die "Sinnfrage" zu 2.
Ich glaube an (2) und Punkt (3). (eigentlich weiß ich, weil ich die Probe/Gottesttest [ganz Naturwissenschaftler] mehrmals gemacht habe) . Ich selber empfinde das über haupt nicht als Spagat. Ganz im Gegenteil finde ich, dass beides sehr harmonisch zusammen passt und sich sehr gut ergänzt. Auch in der Glaubensfrage sollte (nach meiner Meinung) alles logisch und aufeinander aufbauend sein, ohne im Wiederspruch zu irgend einer anderen, gesicherten Tatsache.

Ich finde aber, daß Du mit diesen 3 Punkten sehr gut die geistige Einstellung der Menschheit beschrieben hast (über ETI läßt sich trefflich streiten). Wir hatten im Mittelalter den Punkt 1. Beginnent mit Luther (ca. 1522), und der Verbreitung der Bibel (ausserhalb von Klerus und Adel) haben wir uns immer mehr zum Punkt 2 entwickelt. Imho befinden wir uns zum Übergang zu Punkt 3...
Danke für das Lob. Und ich gebe Dir recht über die Konsarvativen.... :)

Ich bin auch der Meinung, dass wir uns insgesammt immer mehr von 2 zu 3 entwickeln. Ob das gut oder schlecht ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.
Auch da bin ich mir sicher, hast Du recht, wenn ich auch fest davon überzeugt bin, dass die Entwicklung auch dazu gehen wird, (2) und (3) zu vereinen, so wie die Quantenphysik und die Relativitätstheorie zur GUT verschmelzen sollen, so (soll) auch der Glaube an (2) und (3).

Gruß
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Ich selber halte mich für einen christlichen Daoisten und Naturwissenschaftler.

OK!!! Jeder wie er mag. :)


Ich glaube an (2) und Punkt (3). (eigentlich weiß ich, weil ich die Probe/Gottesttest [ganz Naturwissenschaftler] mehrmals gemacht habe) . Ich selber empfinde das über haupt nicht als Spagat. Ganz im Gegenteil finde ich, dass beides sehr harmonisch zusammen passt und sich sehr gut ergänzt. Auch in der Glaubensfrage sollte (nach meiner Meinung) alles logisch und aufeinander aufbauend sein, ohne im Wiederspruch zu irgend einer anderen, gesicherten Tatsache.

Hier möchte ich nur einen Satz anbringen:

Je mehr man weiß, desto weniger muß (braucht) man glauben.

Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Hallo mac,
herzliche Grüße zurück!
Du fragst zwar, wie das bei ET aussehen könnte, willst aber in meinen Augen eigentlich nur wissen, wie es bei den Menschen aussehen mag.
Nein, es geht mir um die ETIs, auf die ich natürlich nur durch Erfahrungen aus der Menschheit (Individuen, nicht Kollektive) schließen kann.
Natürlich könnte ETI auch rein mechanisch orientiert sein, also keinen Glauben und keine Kultur (kein Gewissen besitzen). Das sind dann eher die Replikatoren. Die haben uns noch nicht gefunden also sind die scheinbar (noch) nicht entstanden.

Unsere Zuversicht in die Liebe Gottes, mit Leichtsinn zu
vergleichen, kommt mir so vor, wie Urvertrauen gegen soziale Lebensuntüchtigkeit zu stellen.
Da sind wir uns ja einig. Zuversicht ungleich Leichtsinnigkeit!
Warum bringst du diese Argument?

Das sind sehr spezifisch menschliche ‚Gegensätze‘.
Spezifisch ja, Gegensätze nicht unbedingt.

Darum nochmal meine Frage: Um was geht es Dir, um ET oder um uns Menschen?
Um ETI natürlich, wobei ich jetzt sagen könnte: Wir sind ETI auf fast jeder Welt im Universum. :D

Gruß
FS
 
F

fspapst

Gast
Hallo Sir Atlan,
danke für deinen Beitrag.
Je mehr man weiß, desto weniger muß (braucht) man glauben.
Ich widerspreche Dir einmal mit den Worten:
Wer nicht an das glaubt was er/sie weiß, ist Irrational.
Denn Glauben ist eine innere Gewissheit die weit über Wissen hinausgeht. Diese Gewissheit teilen (hoffentlich) alle Naturwissenschaftler.
Wenn ein Wissenschaftzler also nicht an seine Wissenschaft glaubt, ist er kein Wissenschaftler, sondern ein Querulant, der nur versuchen wird, die Wissenschaft zu wiederlegen. (soll es ja auch geben, sogar hier im Forum) ;)


Gruß
FS
 
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F

fspapst

Gast
Danke für deinen Post Orbit,
Auch der Zürcher Soziologe und Sektenkenner Philipp Flammer hat sich zum Buch von René Egli geäussert:
Flammer sieht in der Philosophie Eglis eine „feudalistische Weltanschauung, die den Wohlstand und die Macht der positiv Denkenden ebenso legitimiert wie sie die Ansprüche weniger Bemittelter und Unterdrückter kategorisch als selbstverschuldet in die Schranken weist“ bzw. gar als „Grundlage für totalitäre Machtideologien“. In Deutschland wurde das Buch vom Ewert-Verlag vertrieben, lt. Flammer „Herausgeber revisionistisch rechtsextremer Literatur und Büchern aus der einschlägigen Sektenszene“.
Ich bin immer wieder erstaunt, was so alles in das LOL²A Prinzip hinein gedichtet wird. Da veröffentlicht jemand eine These nach der er selber lebt, und weil es dabei um einen freien, nicht-kirchlichen und individuellen Glauben geht, müssen irgendwelche Kirchen-Gläubigen daher kommen und alles als Sekte beschimpfen. Wenn das dann absolut nicht geht, wird versucht das ganze als feudalistische Weltanschauung ab zu tun oder als gefährliche Gesinnung. Vermutlich hat Flammer kein einziges der LOLABücher gelesen.

Philipp Flammer macht esoterischen Schwachsinn mit LINK und hat sich somit wohl jeglicher Kompetenz selber beraubt.

Schade dass so ein Beitrag gerade von dir kommt Orbit.
Von dir hätte ich passendes gebelle erwartet.

Gruß
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Je mehr man weiß, desto weniger muß (braucht) man glauben.

Ja, denn bei dir steht ein einschränkendes muss dabei.

Sorry, daß ich hier etwas kleinkariert sein muß, aber ich hatte die Einschränkung in Klammern gesetzt, daß mein "muß" als "brauchen" gemeint ist.
Daher: Ich sehe Deine Aussage (immer noch) NICHT im Widerspruch zu meiner. Eher als Ergänzung. :D

Gruß
Sir Atlan
 

pauli

Registriertes Mitglied
Denn Glauben ist eine innere Gewissheit die weit über Wissen hinausgeht. Diese Gewissheit teilen (hoffentlich) alle Naturwissenschaftler.
Das halte ich für ziemlich danebengegriffen, ist "innere Gewissheit" sowas wie "gesunder Menschenverstand", "Intuition" usw? So wie ich Wissenschaft verstehe ist es das alles gerade nicht.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst

Nein, es geht mir um die ETIs, auf die ich natürlich nur durch Erfahrungen aus der Menschheit (Individuen, nicht Kollektive) schließen kann.
darauf schließen schon, aber das was Du hier machst kommt mir mehr wie ein ‚Abziehbild‘ vor.



Natürlich könnte ETI auch rein mechanisch orientiert sein, also keinen Glauben und keine Kultur (kein Gewissen besitzen). Das sind dann eher die Replikatoren. Die haben uns noch nicht gefunden also sind die scheinbar (noch) nicht entstanden.
für diese Aussage setzt Du weit aus mehr vorraus, als nur: ‚Sie sind noch nicht entstanden‘

Du behandelst diese Voraussetzungen aber als Selbstverständlichkeit. Das äußert sich auch darin, daß Du alle denkbaren Unterschiede Mensch/ET einfach platt bügelst. Damit landest Du dann zwangsläufig bei Abziehbildern von Menschen, die Du als ET bezeichnest. Wie in der Trivial SciFi.



Da sind wir uns ja einig. Zuversicht ungleich Leichtsinnigkeit!
das ist nicht die Aussage, auf die ich hinaus wollte.

Wir Lebewesen der Erde haben das Problem einer gezielten Bewegung damit gelöst, daß wir zwei gegensinnige Bewegungen gegeneinander ausbalancieren. Allein dieser Vorgang erfordert ein recht komplexes Regelnetzwerk mit zahlreichen verstärkenden und dämpfenden Rückkopplungen.

Wir Menschen haben eine, im menschlichen Sinne stabile Psyche erreicht, indem wir danach streben, zwischen enorm vielen ‚Polen‘ ein fließendes Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Gelingt das nicht, dann hat das ganz spezifische Folgen. Depressionen, Wahnvorstellungen, Zwangshandlungen, extreme Aggression, ... die ganze Bandbreite der psychischen Erkrankungen eben. Diese Folgen sind in gewisser Weise typisch für Menschen und in einigen Belangen wohl auch typisch für viele weitere Säuger.

Der Schritt von bipolarem Gleichgewicht (Bewegungen) zu multipolarem ‚Gleichgewicht‘ (z.B. Psyche) ist enorm groß. So groß, daß wir ihn bis heute nur ganz rudimentär verstehen.

Andere Beleuchtung:
Wir sehen mit den Augen, mit den Ohren, mit dem Tastsinn.

Wir können einen Satz sehen (Handlung), wir können ihn lesen, wir können ihn höhren, wir können ihn sprechen und wir können ihn singen. (mehr fällt mir jetzt nicht ein) Das findet alles in unterschiedlichen Hirnabschnitten statt und führt zu ähnlichen Resultaten des Verstehens.

Noch komplizierter und unübersichtlicher wird es, wenn Du Dir z.B. vorstellst, wie unsere innere Welt wäre, wenn wir unsere Kinder/Jungen nicht viele Jahre lang lieben müßten, um sie aufziehen zu können, und sie uns lieben müssen, um nicht wegzulaufen. Wenn es bei uns so abliefe wie bei Meeresschildkröten z.B. für die gibt es unseren Begriff ‚Liebe‘ nicht, oder zumindest deutlich anders als bei uns. Welche Religion würden solche Lebewesen entwickeln?

Du kannst das natürlich alles ausklammern. Aber dann redest Du ganz speziell von Menschen und nicht von allgemeineren Lebensprinzipien oder von ET’s
Damit habe ich Dir, so hoffe ich, diese Frage
Warum bringst du diese Argument?
beantwortet.


wobei ich jetzt sagen könnte: Wir sind ETI auf fast jeder Welt im Universum. :D
wormit wir wieder beim Problem wären.

Unbewußt? bestätigst Du hier den Eindruck, den ich von Deinem Ansatz habe. Menschen sind überall auf der Welt Menschen. ET’s sind aber nicht zwangsläufig einfach nur ‚Ausländer‘, im Gegenteil, es wäre eine ziemlich heftige Überraschung, wenn es so ‚einfach‘ wäre und man diese Problematik auf Deine 2 bis 3 Punkte reduzieren könnte.


Herzliche Grüße

MAC
 

void

Registriertes Mitglied
Hallo,

interessante Diskussion.

  1. Glauben an Strafen und/oder Charma
  2. Glauben an göttliche Liebe
  3. Glauben an Naturwissenschaft
Offensichtlich gibt es einen breiten Konsens, daß (1) überwiegend negative Auswirkungen hat, denn
Zu 1) gibt es ja zahlreiche negative Wirkungen des Glaubens auf den Gläubigen oder die (gläubige) Gesellschaft, von der Inquisition bis zur unbegründeten Furcht oder gar der Ablehnung von einem Leben rettenden Eingriff.
bleibt bisher unwidersprochen, bzw. erfährt überwiegend Zustimmung. Meiner Meinung nach ist dies aber nicht viel mehr als eine dem westlichen Zeitgeist entsprechende Trendmeinung. Ich sehe nicht, daß unreligiöse, matieriell eingestellte Gesellschaften weniger Unheil und mehr Heil anrichten als glaubensnähere Gesellschaften.

Je mehr man weiß, desto weniger muß (braucht) man glauben.
Sir Atlan

Das wäre wohl wahr, gäbe es ene endliche Menge an zu Wissendem. Nur mal angenommen, es gäbe der Einfachheit halber genau 100 Wahrheiten. Wenn man 30 davon weiß und 70 nicht, und erforscht oder entdeckt man weitere 10, dann vermindert sich der zu glaubende Anteil in der Tat von 70 auf 60 "Einheiten".

Die Wirklichkeit ist aber doch, und gerade auch in den Wissenscaften, eher so, daß jede geklärte Frage eine (oder auch zwei oder drei?) weitere Fragen aufgibt.
Man kann die Expansion des Wissens und des Unwissens auch mit einem Kreis vergleichen: Die Fläche ist alles Erforschte und Bewiesene, der Rand ist die Grenze zum Ungewissen. Vergrößert sich der Radius, also die Fläche des Wissens, vergrößert sich auch gleichzeitig der Umfang des Kreises und damit die Anzahl der offenen Fragen.

Ich sehe keinen Widerspruch oder Konflikt darin, vieles wssen zu können und und anderes glauben zu dürfen.

Grüße
void
 
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