@ JGC:
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich teile Ihre Schlussfolgerungen zur Selbstverantwortung durchaus. Ich sehe nur die Notwendigkeit nicht, sie mit kosmologischen Konstruktionen zu begründen.
nun ja..
Ich seh das deshalb so, weil die Naturgesetze genau SO sind und deren Möglichkeiten genau SO sich gestalten, DAS Leben entstehen kann und intelligentes Bewusstsein sich darin entwickeln kann, um sich selbst darin zu reflektieren.
Ob das jetzt so sein MUSS oder nicht, das ist meiner Ansicht nach NICHT die Frage oder das Problem. Das muss jeder wohl für sich entscheiden, weil auch die Wissenschaft darauf keine wirklich zufriedenstellende Antwort geben kann.
Vielleicht könnten wir uns dahingehend einigen, dass wir beide meinen, dass Leben ein Prozess ist, der auf der Basis der Naturgesetze erwachsen kann und nicht gegen Naturgesetze verstößt. Das bedeutet jedoch nicht zugleich, dass Leben aus dem Wirken von Naturgesetzen zwangsläufig entstehen muss. Das Universum ist so beschaffen, dass Leben entstehen kann. Ob es auch tatsächlich entstehen wird, lässt sich aus den Naturgesetzen allein nicht ableiten. Von daher stören mich in Ihrer Schlussfolgerung die beiden Attribute "logisch" und "automatisch".
Na gut
mit "Logisch" bezeichne ich einfach die zwingende Kausalität einer von statten gehenden Reihenfolge, woraus sich eben bestimmte Automatismen ergeben...
Genau DAS sehe ich eben nicht so.. Das von mir fett hervorgehobene zeigt doch, das bestimmte Vorgänge nur nach bestimmten mathematischen Prinzipien von statten gehen können.. Es handelt sich um die jeweiligen Teilbarkeiten von Kräften, von Strecken(Schwingungen/Wellenlängen) und ihrer jeweiligen Zeitdauer...Zunächst unterliegen die Naturgesetze keiner Logik. Logik ist ein Regelwerk zum richtigen Denken. Was Sie vermutlich meinen, ist, dass sich natürliche Prozesse in einer bestimmten geordneten Reihenfolge vollziehen. Bei gleichen Ausgangsbedingungen entstehen gleiche Resultate. Diese Wiederholbarkeit natürlicher Abläufe ist die Grundlage naturwissenschaftlicher Forschung und erlaubt die Formulierung von Naturgesetzen mit mathematischen Gleichungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Naturgesetze mathematischer Logik unterworfen sind, sondern lediglich, dass mathematische Gleichungen geeignet sind, Naturgesetze adäquat abzubilden. Sie begehen einen Fehler, wenn Sie versuchen, die Natur in ein Gleichungssystem zu pressen. Darum bildet das Experiment stets die letzte Entscheidungsinstanz hinsichtlich der Beurteilung, ob eine mathematische Formulierung eines Naturgesetzes wahr oder falsch ist. Über jeder Logik triumphiert also letztlich stets die Empirie. Leben ist folglich nichts, was man mit einer Logik erfassen kann.
Sie MACHEN erst, Das sich bestimmte Algorythmen ausbilden, die wir in der Natur überall wieder entdecken können..
Die Mathematik steckt also im Grunde (meiner Ansicht nach) schon von vorne herein in den jeweiligen Eigenschaften eines jeglichen existierenden Etwasses und bestimmen dadurch erst die jeweiligen Verhalten und Arten und Weisen, WIE sich etwas zusammenfindet oder auch trennt..
Sehen sie das Meer an, deren Wellen schichten Sedimente schön nach Schwere, Größe und Dichte ab, ohne das sie dabei Mathematik "kann"..
Die Mathematik "entsteht" also erst aus den jeweiligen Bedingungen, nach denen verschiedene Objekte miteinander auf jeweils bestimmte Arten und Weisen miteinander wechselwirken können...
Ebenso gibt es kein Naturgesetz, nach dem Leben automatisch entsteht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Leben etwas Unnatürliches oder gar Übernatürliches sei. Nach meiner Ansicht ist Leben das Resultat des zufälligen Zusammentreffens einer Reihe günstiger Bedingungen an einem Ort und zu einer Zeit, das lange genug stabil geblieben ist, um sich gemäß einer eigenen Notwendigkeit zu entwickeln, wobei das Zusammenwirken von Zufall und Notwendigkeit das ausmacht, was wir Biologische Evolution nennen. Für Automatismen ist da kein Platz. Die wechselseitigen Rückkopplungen halten das Gesamtsystem in sich so lange es geht stabil. Wie lange es geht, ist abhängig von den Umgebungsbedingungen. Kurz: Es wird eine Zeit geben, in der es kein Leben mehr gibt.
Monod
Ich gebe ihnen recht, wenn sie sagen, das es nicht immer so ist...
Aber sehen sie es doch einmal so...
Sind SIE da, weil sie DA sein müssen?? Oder ist das nur ein Zufall? Oder wollten sie sogar hier sein? oder erfüllen sie einen bestimmten Zweck??
Das sind alles so Fragen, die einem nicht wirklich nutzen, genauso wie die Frage, OB das Universum uns dazu gezwungen hat, zu entstehen, oder ob es uns die Freiheit gegeben hat, selber zu entscheiden, ob wir DA sein wollten oder Nicht.
Daher würde ich SOLCHEN Fragen einfach nicht so viel Bedeutung zumessen wollen..
Wie auch immer...
JGC