Wahrscheinlichkeit und Einzigartigkeit von Leben

mac

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Hallo MopAn,

nur kurz:

Ein Jet braucht einen Bauplan und hat einen entsprechenden.

Eine Zelle/Mehrzeller braucht auch einen und hat auch einen - in jeder Zelle, in Form der DNA. Die Zelle braucht Strukturen um sich selbst zu replizieren und dabei auch zu verändern. Ein Jet braucht auch solche Strukturen Fabrik, Arbeiter u. Zulieferer.

Worauf also willst Du hinaus?

Herzliche Grüße

MAC
 

MopAn

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Hallo mac,
ja, sorry, ich bezog mich auf Beiträge irgendwo auf den ersten Seiten, ich meine, es war irgendwo zwischen Seite 6-8 oder so.
JBC argumentierte ja mehr in Richtung übergeordnetes Ganzes, Gravitation, Naturkonstanten usw.
Dass man den Eindruck haben könnte, dass die Entstehung von Leben von vornherein zielgerichtet sein könnte. Als ob ein Plan dahinter steckt.
Es ist der alte Disput der Elemente, der Konflikt zwischen Wissen und Glaube, den ich aber auch hier nicht heraufbeschwören möchte.
Deshalb möchte ich dies auch nicht wieder hervorholen oder aufwärmen. Es war mir nur beim Lesen der 24 Seiten negativ aufgefallen.
Es würde die rein sachliche und auf reinen Fakten beruhende Kommunikation in diesem Thread stören, an der ich mich erfreue.
 

Dgoe

Gesperrt
Hallo MopAn,

man hat sich doch schon immer einen 'Plan' ausgedacht, der erklärt, was man (noch) nicht verstanden hat. Siehe Naturvölkermythen, Gottheiten, bis hin zu heutzutage.
Die Wissenschaft unterscheidet nur zwischen beobachtungsgestützten Aussagen und reinen Fantasieprodukten.

Gruß,
Dgoe
 
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Mahananda

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Hallo MopAn,

den Vergleich mit der Boeing hat bereits Fred Hoyle angeführt, um zu illustrieren, dass er sich die spontane Entstehung von Leben nicht vorstellen kann. Dieses Argument geht bis auf Paleys "Natürliche Theologie" zurück, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts erschien (Analogie mit der in der Heide gefundenen Uhr, die auf einen Uhrmacher verweist). Der Haken daran ist, dass man mit dieser Analogie nichts erklären, geschweige denn aufklären kann, um die Frage, wie das erste Leben denn nun entstanden ist, beantworten zu können.

Leben ist ein natürliches Phänomen und daher Gegenstand der naturwissenschaftlichen Forschung. Naturwissenschaften zeichnen sich durch ihre Methodik aus. Zu den Grundsätzen dieser Methodik gehört, dass man zur Erklärung natürlicher Phänomene nicht auf außernatürliche Ursachen ausweichen darf, sondern stets im Rahmen der natürlichen Erscheinungsformen verbleiben muss (methodischer Naturalismus). Folglich müssen Lösungsvorschläge auf natürlichen Gegebenheiten beruhen, wenn man im naturwissenschaftlichen Kontext verbleiben will. Jedes Überschreiten dieses Kontextes ist gleichbedeutend mit einem Verlassen der wissenschaftlichen Methode und somit als Hypothese oder gar Theorie nicht verwertbar.

Viele Grüße!
 

Dgoe

Gesperrt
Und:

Schon wieder etwas Neues.
Zum ersten mal sind chirale Moleküle (Propylenoxid) in interstellare Wolken nachgewiesen worden. Genauer im Zentrum der Michstraße (Sagittarius B2), also in Nachbarschaft zum supermassiven zentralen scharzen Loch, nebenher erwähnt.

Denn viel wichtiger, die Bausteine des Lebens weisen eine bevorzugte, besser gesagt: auschließlich eine Variante der Chiralität (rechts- linkshändig) auf, während im Labor immer beide entstehen. Wie es dazu kam ist noch unklar, jedoch fand man bei Meteoriten schon eine leichte Tendenz, so dass möglicherweise schon in interstellaren Wolken die Weichen gestellt worden sein könnten.

Dies will man bei Sagittarius B2 noch genauer untersuchen, denn bisher konnte deren Händigkeit (Chiralität) nicht festgestellt werden. Es gibt zum Glück aber eine Möglichkeit dafür, denn polarisiertes Licht passiert die Molekülwolken in charakteristischen Weise, abhängig der Chiralität der Moleküle.

Dahingehende Beobachtungen stehen also unmittelbar bevor und ich stelle mir die beteiligten Forscher ungeheuer aufgeregt vor, emsig beschäftigt....

Gruß,
Dgoe
 
Zuletzt bearbeitet:

Dgoe

Gesperrt
Womöglich blüht das Leben in fast allen habitablen Zonen universumsweit, die Translation in kurzer Zeit (paar Mio Jahren fertig) hervorbringend.

Da mag es vielleicht auch mal einen Alien geben, der uns nicht die Hand schütteln will, weil sein Aufbau genau anders herum ist in Sachen Chiralität. Ha.

Gruß,
Dgoe
 

Ned Flanders

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- Wenn es ein einmaliges Ereignis war, muss ich es mir also so vorstellen, dass das ganze Leben auf der Erde von einer einzigen "Urzelle" ausgeht?

Ich stolpere als Biologe gerade das erste Mal über diesen Thread.

Das es eine Urzelle gab ist wenig wahrscheinlich. Allerdings kannst du davon ausgehen, das die Evolution lange vor der ersten Zelle begonnen hat. Das zufällige Entstehen einer Zelle, und sei sie noch so primitiv ist kaum vorstellbar.
 

pauli

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Ich stolpere als Biologe gerade das erste Mal über diesen Thread.

Das es eine Urzelle gab ist wenig wahrscheinlich. Allerdings kannst du davon ausgehen, das die Evolution lange vor der ersten Zelle begonnen hat. Das zufällige Entstehen einer Zelle, und sei sie noch so primitiv ist kaum vorstellbar.

Verstehe nicht ganz, kannst du das näher erklären?
 

ArkenThomP

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Verstehe nicht ganz, kannst du das näher erklären?


Ich vermute das Ned Flanders als Biologe schon klar ist, dass es keine Entwicklung aus einer einzigen, zufällig entstandenen Zelle gegeben haben kann, denn das Universum ist nicht gross und alt genug um einen solchen Zufall zu produzieren.

Als Biologe ist ihm deutlicher bewusst als einem Physiker, dass eine Zelle - egal wie primitiv sie sein mag - niemals einfach so per Zufall entsteht und dann als Urzelle sich vermehrt und verändert hat.

Es muss also lange vor der ersten Zelle bereits eine Evolution gegeben haben, die schliesslich zu dem Erfolgsrezept "Zelle" sich entwickelt hat.

In wie weit man das "vor der Zelle" als schon Biologie oder doch nur Bio-Chemie bezeichnen sollte ist dabei natürlich noch unbekannt. Ob es jemals möglich wird, die Situationen "vor der ersten Zelle" zu rekonstruieren oder zu simulieren kann auch kein Mensch sagen.

Es gibt "leider" einen sehr grossen Unterschied zwischen Physik (Astronomie) und Biologie. Letztere ist ungleich viel komplexer als alles was die Physik / Astronomie heute zu erkennen und zu erforschen erhofft.
Platt ausgedrückt: Die "primitivste" Zelle ist weit komplexer als alles was wir in der Astronomie zusammenfinden können.
 
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