Magnetfelder der Pulsare

Bernhard

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was genau ist eigentlich die Ursache für das starke Magnetfeld der Pulsare?

Ich habe heute den eben verlinkten Artikel gelesen und frage mich nun, ob die Kruste aus Eisen das Magnetfeld erzeugt. Geladene Ströme im Inneren des Neutronensterns können es per definitionem ja eigentlich nicht sein. Mit dem Modell des Magnetismus von Festkörpern, der durch den Spin der Elektronen erzeugt wird kommt man nur bei der Kruste weiter, oder irre ich mich da?
Gruß

Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:

Infinity

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Ich weiß nicht viel über das Magnetfeld eines Pulsars, geht es hier um Ferromagnetismus?
Nebenbei habe ich gelesen, dass der Spin des Elektrons nur 1 Beitrag des magnetischen Moments ist, der 2. ist die Bahnbewegung des Elektrons um den Atomkern. Das magnetische Moment (ich weiß nicht ob das auch auf Pulsare zutrifft) ergibt sich aus der vektoriellen Summe aller atomaren magnetischen Momente.
Also sollten sich diese magnetischen Eigenschaften des Pulsars von den elektrischen Feldern seiner Kristallstruktur, je nach dem, abhängen.

Tut mir jedenfalls Leid, dass ich keine direkte Antwort geben kann.:(

Gruß!
 

Bernhard

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Hallo unendlicher,

trotzdem Danke für die schnelle Antwort. Mal sehen, was die nächsten Tage so an Antworten bringen. Vielleicht kommen ja noch ein paar interessante Links dazu.
Gruß

Bernhard
 

Klaus

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Vielleicht kommen ja noch ein paar interessante Links

Hab mal ein wenig gegoogelt. Die folgenden Pressemitteilungen vom Max-Planck-Institut (http://www.mpg.de/instituteProjekte...tuellesJobs/instPressemitteilungen/index.html) bezieht sich auf das Thema:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDok...ngen/2004/pressemitteilung20041011/index.html
Auch interressant bzgl. des Aufbaus der Neutronensterne:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDok...gen/2006/pressemitteilung200604262/index.html

Rein intuitiv gefällt mir die Idee vom 'eingefrorenen und komprimierten' Magnetfeld ja nicht, da Magnetfelder Ursachen haben und keine simple Erhaltungsgröße wie der Drehimpuls sind. Ein gravitativ bedingtes Dipolmoment Richtung Oberfläche und die Ausbildung des Magnetfeldes durch die Rotation o.ä. fände ich als Erklärung besser.
geht es hier um Ferromagnetismus?
Ferromagnetismus verschwindet bei ein paar hundert Grad und dürfte wohl keine Rolle spielen.
 

Bernhard

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Hallo infiniti,

das Thema ist auch ein aktuelles Forschungsthema. Ich bin mir nicht sicher, ob es Sinn macht so etwas hier zu posten. Trotzdem kann man ja Material sammeln und mit Kollegen und Interessierten diskutieren.

(Auch wegen des Themas mit der Kerr-Metrik (s. Schwarze Löcher) habe ich schon fast ein schlechtes Gewissen. Man sieht in den Nachbarthemen ja sehr deutlich was für Leute und Meinungen man damit an Land zieht.)
Gruß

Bernhard
 

Maenander

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Danke für die interessante Frage, Bernhard!

Ich denke mal wegen sowas solltest Du kein schlechtes Gewissen haben, die Qualität des Forums beruht doch auch auf der Auseinandersetzung mit aktueller Astronomie.
Ich denke, um die Entstehung des Magnetfelds in Neutronensternen zu verstehen, sollte man sich auch mal die Mechanismen der Entstehung in "normalen" Sternen anschaun. Darüber wird wohl noch gestritten:

http://www.g-o.de/wissen-aktuell-1737-2004-10-15.html

Und ich habe sogar eine Einführung in die Magnetfelder von Neutronensternen aus dem Jahre 2008 entdeckt:

http://arxiv.org/abs/0802.2227

Das Magnetfeld des Vorgängersterns bleibt wohl erhalten, und wird dann "verstärkt" aufgrund der Kompression (Erhaltung des magnetischen Moments). Natürlich liegen dem Ganzen immer noch bewegte Ladungen zugrunde, die Flüsse müssen groß werden, und so ein Magnetfeld müsste auch nicht unbedingt stabil bleiben. Die Materie im Innern von Neutronensternen bietet aber scheinbar gute Voraussetzungen für die Stabilität.
 

Maenander

Registriertes Mitglied
P.S.: Zwischen Protonen und Elektronen auf der einen Seite, und Neutronen auf der anderen Seite, wird sich zumindest in der Kruste wohl eine Art chemisches Gleichgewicht einstellen, je nach Entartungsdruck, das natürlich sehr zugunsten der Neutronen verschoben ist. D.h. mit Einschränkungen nicht, dass alle Teilchen Neutronen sind.

Auch eine kleine Anzahl von Protonen und Elektronen reicht für große Ströme aus (ähnlich ist es ja im Festkörper, wo auch nur ein geringer Bruchteil der Ladungen beweglich ist).
 
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