Atombombe?

frosch411

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Das wird kein Präsident tun, er braucht Trägerraketen für den Weltraum, was sollen die in Georgien, die müssen nahe des Äquators starten um das Maximum der Erdrotation für die Geschwindigkeit zu nutzen.

Seit wann denn das? Liegen Cape Caneveral und Baikonur denn am Äquator? Mit dem gleichen Recht könnte ja China solche Raketen in Tibet stationieren, denn auf dem Himalaya ist man doch schon mal ein paar Kilometer näher...

Ich denke, es wird einer Regierung - egal welcher - schwer fallen, den anderen Völkern klar zu machen, dass die Stationierung von Atomwaffen nur und ausschließlich der Abwehr von Asteroiden gilt - einer Gefahr durch die zuletzt vielleicht die Dinosaurier ausgestorben sind. Eher sollte San Francisco evakuiert werden, ein großes Erdbeben dort ist viel wahrscheinlicher als ein Asteroid, der die Menschheit ausrotten könnte.
 

mac

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Hallo frosch411,

Der Unterschied zwischen Umlaufbahn erreichen und Schwerefeld der Erde verlassen, ist energietechnisch ein Faktor 2 nur für die Nutzlast. Man kann das auch anders ausdrücken: Du mußt die Interkontinentalrakete komplett, mit ihrem gesamten Treibstoff in eine Umlaufbahn bringen, wenn Du ernsthaft vor hast, den Asteroiden aus dem Weg zu 'schubsen'.


Herzliche Grüße

MAC
 
F

fspapst

Gast
Was würde die Weltgemeinschaft denn denken, wenn der amerikanische Präsident beschließen würde, Atomwaffen überall auf der Welt zu stationieren, um potentielle Asteroiden, sollten sie mal auf Kollisionskurs zur Erde liegen, auch rechtzeitig abschießen zu können.

Rechzeitig heißt auf jeden Fall Monate im voraus, besser Jahre. Denn auch ein paar Atombomben können einen größeren Asteroiden nur geringfügig aus der Bahn werfen.
Von daher ist es egal, von wo aus die Raketen starten, denn das Gabnze wird so oder so erst im Weltraum zusammengebaut um dann auf die lange Reise zum Asteroiden zu begeben. Und in den Orbit kommt man immer von dort, wo man das bisher auch macht.

Andersherum:
Eine Stationierung auf der gazen Welt, um im letzten Moment (wenige Stunden) ein Objekt ab zu schießen, funkioniert nicht, denn ein Asteroid ist nun mal so groß, das auch eine H-Bombe nicht genug Sprengkraft dafür aufbringt.
Unsere kleinen Bömbchen müssen weit im Interplanetaren Raum eingesetzt werden um ein rettende Wirkung zu erzielen.

Gruß
FS
 

frosch411

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Egal wo die jetzt stationiert werden, allein der Bau solcher Atomwaffen, um sie dann rechtzeitig einsetzen zu können, wäre politisch bedenklich, denn die Atombomben könnten ja auch für andere Zwecke mißbraucht werden. Und wenn einer damit anfängt, wäre das für jeden "Schurkenstaat" willkommene Gelegenheit, ein eigenes Atomwaffenprogramm aufzubauen mit dem Argument, auch an der Rettung der Menschheit teilnehmen zu wollen.
 

pauli

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Ich glaube du verrennst dich da in irgendwas, Atombomben sind eine Sache, eine völlig andere ist es, die Waffen zum Asteroiden zu bringen. Wie viele Nationen haben Technologie und know-how, um so eine Mammutaufgabe möglicherweise und mit viel Glück und enormen Aufwand zu bewältigen?

Das ist ein globales Anliegen und kann wenn überhaupt wohl nur mit vereinten Kräften gestemmt werden.
 

frosch411

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Das ist ein globales Anliegen und kann wenn überhaupt wohl nur mit vereinten Kräften gestemmt werden.

Und du glaubst, die Menschheit ist in der Lage, sich zusammenzuraufen? Gerade wenn es um Atombomben geht?
Das klappt nur, wenn die Gefahr tatsächlich greifbar ist, wenn also die Astronomen zweifelsfrei einen entsprechenden Asteroiden auf Kollissionskurs gefunden haben. Und dann wird es zum Zusammenraufen, Abwehrprogramm auf die Beine stellen und durchführen, möglicherweise bereits zu spät sein.
 

Orbit

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Frosch411
Das Problem sind doch nicht die Atombomben, welche man für die Asteroidenabwehr benötigen würde. Von denen gibt's bereits genug. Da müssten also keine extra angefertigt werden. Auf den Atomsperrvertrag und dessen Umsetzung hätte das überhaupt keinen Einfluss.

Das Problem ist die Infrastruktur für deren Transport: Da braucht's halt einen 'Weltraumbahnhof' und entsprechende Trägerraketen. Interkontinentalraketen tun's halt nicht.

Und nochmals, obwohl fspapst, mac und Pauli Dir das bereits klar zu machen versucht haben: Es gäbe keinen Abschuss vor der Haustüre mit Logenplatz wie in Hollywood. Dort liebt man halt action in letzter Minute, möglichst nah und ausserdem mit möglichst viel Feuerwerk. Es ginge aber auch ohne Atombombe:
Könnte man zu einem gefährlichen Asteroiden, zum Beispiel jenem, der uns 2029 nahe und 2036 noch näher kommen soll, rechtzeitig eine etwa 20 Tonnen schwere Raumsonde schicken, dann könnte die während einer einjährigen Eskorte allein mit ihrer Gravitationskraft den Asteroiden von seinem gefährlichen Kurs abbringen.
Orbit
 

frosch411

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Hier ging es doch um Atombomben dafür. Also bitte nicht ablenken vom Thema. Bleibt zu hoffen, dass die wirklich gefährlichen Brocken rechtzeitig erkannt werden. Und dann muss das Risiko genau kalkuliert werden. Ich denke, sollte wirklich eine Atombombenexplosion für die Abwehr nötig sein, ist es nicht ganz ungefährlich, so eine Aktion durchzuführen. Geht etwas beim Transport der Atombombe (oder deren Teile) schief, könnten ganze Landstriche verseucht werden. Hierzulande haben manche Leute schon Angst vor den Castor-Transporten auf der Schiene, Raketen sind da doch viel gefährlicher. Daher muss die Gefahr wirklich groß sein, die von dem Asteroiden ausgeht. Und daher denke ich, dass die Freigabe einer Abwehrmission mit Atomwaffen erst erfolgt, wenn hinreichend sicher ist, dass der Asteroid wirklich die Erde trifft und dabei erheblichen Schaden verursacht. Die verantwortlichen Politiker werden eher abwarten und dann ein paar Atombomben mehr hochschicken als sich mit einer Aussage "vielleicht zu 10% trifft der die Erde" zufriedenzugeben.
 

pauli

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@frosch411

Sicher ist Politik z.T. auch eine miese und schmierige Angelegenheit, aber wenn's hart auf hart kommt und es ums nackte Überleben geht ist kein Spielraum mehr für Faxen und Propaganda, man muss wohl vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Verantwortlichen nicht völlig verblödet sind und die Situation total verkennen würden.
 

Orbit

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frosch411
Hier ging es doch um Atombomben dafür. Also bitte nicht ablenken vom Thema.
OK. Wollte Dich nur wie pauli darauf aufmerksam machen, dass Du Dich da in ein Detailproblem verrennst, das so gar nicht existiert.
Und jetzt geht's Dir um den Transport.
Der ist längst militärischer Alltag. Da werden immer wieder Bomben verschoben. Oder meinst Du, die Inder und Pakistani beispielsweise hätten die direkt neben der Abschussrampe gebaut? Da sind manchmal auch welche per Flugzeug unterwegs, kürzlich sechs Stück quer durch Amerika. Wir hätten allerdings nichts davon erfahren, wenn die nicht scharf gewesen wären! Diese Nachlässigkeit hätte bei einem Absturz des Flufzeugs zu einer verheerenden Nuklearkatastrophe geführt. Doch wenn die Bomben entschärft sind, gibt's keine Atomexplosion. Die Bomben von Japan wurden erst kurz vor dem Abwurf manuell scharf gemacht. Heute geht das automatisch. Da kann man längst viel kompliziertere Mechanismen fernsteuern.

Orbit
 

Infinity

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Hallo zusammen,

ich frage mich wie eine Atombombenexplosion im All überhaupt aussehen/funktionieren würde...

Einfach nur mal so interessehalber...

Ich meine es gibt ja keine Atmosphäre für einen Atompilz geschweige denn Moleküle für eine Druckwelle....

Meines Wissens nach kann man eine Explosion zumindest kurz beobachten, denn beim Raketenantrieb kann man auch im All Feuer erkennen.
Eine Druckwelle nach der Zündung einer Atombombe gibt es natürlich.

Gruß :)
 

Martin

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Da sind manchmal auch welche per Flugzeug unterwegs, kürzlich sechs Stück quer durch Amerika. Wir hätten allerdings nichts davon erfahren, wenn die nicht scharf gewesen wären! Diese Nachlässigkeit hätte bei einem Absturz des Flufzeugs zu einer verheerenden Nuklearkatastrophe geführt.

Will hier nicht grosz OT gehen, aber die waren NICHT scharf, auch wenn das in Medien oft behauptet wird. Der Fehler war, das sie ueberhaupt an Bord waren und das Verschwinden von 6 Kernwaffen auf einer US Basis fuer 36 Stunden unbemerkt blieb (auch wenn sie sich die ganze Zeit im US Air Force System bewegten). Fluege mit nuklear bestueckten Bombern gab es in den USA seit 1968 nicht mehr.
Positiver Hintergrund dieses schweren Vorfalls: Er geschah in Zuge der Ausmusterung dieses nuklearen Waffensystems.

Allerdings werden Nuklearwaffen zwischen Basen tatsaechlich noch in der Luft transpoertiert, allerdings mit besonderen Sicherheitsmasznahmen wie Sicherheitsfallschirmen usw. .

Vorfaelle mit nuklear bestueckten Raketen gab es schon einige. In den fruehen 60ern testeten die Amerikaner Kernwaffen in der Hochatmossphaere, dabei explodierten Raketen schon beim Start (ohne Zuendung der Waffe) oder kamen vom Kurs ab. 1982 explodierte eine Titan II mit einer 9 MT Kernwaffe in ihrem Silo in Arkansas, der Sprengkopf blieb weitgehend intakt.

Bei modernen Kernwaffen kann man etwa mit einer 1kT Sprengkraft pro kg Bombengewicht rechnen (ab einer gewissen Groesze), bei sehr groszen Waffen geht es theoretisch bis 6kt pro kg. Daran kann man schon abschaetzen welche Rakete man brauchte um eine erforderlich grosze Waffe zu einem Asteroiden zu schicken.
 

frosch411

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Doch wenn die Bomben entschärft sind, gibt's keine Atomexplosion. Die Bomben von Japan wurden erst kurz vor dem Abwurf manuell scharf gemacht. Heute geht das automatisch. Da kann man längst viel kompliziertere Mechanismen fernsteuern.

Klar, mit entsprechender Vorsicht kann eine Atombombenexplosion bei einem eventuellen Unfall verhindert werden, aber der radioaktive Kernbrennstoff kann doch bei so einem Unglück weit verstreut werden.
 
F

fspapst

Gast
Und dann muss das Risiko genau kalkuliert werden. ... Geht etwas beim Transport der Atombombe (oder deren Teile) schief, könnten ganze Landstriche verseucht werden.

Das Risiko ist kalkulierbar und kann leicht gegen das Risiko eines Einschlagen gehalten werden.
Mit einer 10% Einschlagswarscheinlichkeit in sagen wir einmal 25 Jahren wird noch niemand wirklich aktive werden, sondern zuerst genauere Untersuchungen gestartet werden.
Erst wenn es dann heißt: Mit 50% Sicherheit in 20 Jahren wird man aktive werden, mit Bauplänen, Finanzierungen und Planungen.
Wenn es dann heist, in 12 Jahren mit 75% Einschlagswarscheinlichkeit, wird das ganze Projekt gestartet um somit, sagen wir mal 9 Jahre vor dem Einschlag, die Sonde zu starten, damit diese 6 bis 8 Jahre vor dem Einschlag zum Einsatz kommt.

Und dann heißt es, die nicht scharfen Waffen in eine Umlaufbahn bringen. Wenn was schief geht, kann im Extremfall tatsächlich ein großer Landstrich mit Plutonium verseucht werden. Eine solche Rakete würde aber z.B. bei einem Fehlstart nicht zur Explosion gebracht, sondern würde irgendwo einschlagen und nur dort, lokal die Umwelt für die nächsten Millionen Jahre kontaminieren. Es gibt ehemalige Testgelände, sowohl im Osten wie auch im Westen, wo solche Kontamination besteht.
In der Umlaufbahn wird dann eventuell die A-Waffe scharf gemacht, warscheinlicher erst kurz vor der Explosion.

Ein solches Mamutprojekt wird vermutlich von mehreren Nationen getragen werden und international Unterstützung erhalten. Immerhin geht es dann nicht um nationales Geplänkel sondern um "Alles oder Nichts". :p

Gruß
FS
 

Neuronium

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"Alles oder Nichts"


...das ist hier die Frage.

Es wird Leute geben die sich durch so ein Projekt die Taschen voll machen...
Traurig aber war.
 
F

fspapst

Gast
Es wird Leute geben die sich durch so ein Projekt die Taschen voll machen... Traurig aber war.

Kriegsgewinnler gab es immer und wird es immer geben, außer wenn der Einschlag nicht verhindert wird. Dann gibts nur Verlierer. :D:p:eek:

FS
 
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Orbit

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Die Schreckensszenarien, welche wir uns da im Zusammenhang mit nuklearer Asteroidenabwehr ausmalen, sind längst passiert:
Unfälle mit B52 Bombern
http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_B-52#Zwischenf.C3.A4lle_mit_Kernwaffen
Unfälle mit Interkontinentalraketen
http://de.wikipedia.org/wiki/Interkontinentalrakete#Unf.C3.A4lle
Über Unfälle in der ehemaligen Sowjetunion fand ich im Wiki noch nichts; aber über den Katschai-See, eine radioaktive Zeitbombe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See
 

Infinity

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Ich denke mal hier gibt es auch einige, die vor ein paar Jahren einige Folgen von "Faszination Universum" von Joachim Bublath gesehen haben. In einer Folge (je 45min -> insgesamt 9), ich glaube das war "Tödliche Begegnung" aus dem Jahre 2004, wurde erklärt, welche Möglichkeiten es gäbe, einen Asteroiden, dessen Bahn die Erde durchkreuzt und den Planeten auch treffen würde, von der Erde wegzuhalten, d.h., in eine neue Bahn versetzen, wodurch er nicht mehr exakt die Erde treffen würde.

Versuch 1 war, eine Raumsonde mit großen Solarplatten zu starten, mit denen sie Sonnenwärme aufnimmt und diese auf den Asteroiden gezielt "abschießt", bis Dampf entsteht. Der Dampf treibt den Asteroiden von seiner Bahn, zwar sehr sehr gering, aber das ist der Zweck.
Meiner Meinung nach wäre das 1. Keine wirklich einfallsreiche Idee und 2. möglicherweise nicht effektiv für einen Asteroiden, eher für einen Kometen, denn die bestehen aus Eis und Schnee.

Versuch 2 war, die höllische Gefahr von seiner Bahn mihilfe einer Sonde mit sehr starkem Antrieb, der an Sonde angebracht ist (dafür bräuchte man allerdings einen ziemlich großen Tank :)) fortzutreiben.

Die dritte Idee bestand daraus, was auch Thema in diesem Thread ist, Raketen mit Atombomben zu starten, die den Asteroiden zerstören soll.
Konsequenz ist allerdings nicht weniger verheerend, denn viele kleine Teile des vorigen Gesamtkörpers würden einzeln auf verschiedene Gebiete stürzen.
Deswegen hat man sich gedacht, Atombomben vor dem Kontakt mit dem Asteroiden, vielleicht einige Sekunden bis Minuten vorher, zu zünden, denn die extreme Druckwelle könnte von den drei genannten Ideen am erfolgreichsten sein.

(Im Übrigen unterscheiden sich Gesteine im Weltall von porösem und undurchlässigem, also massivem, so zeigt ein Angriff auf den Asteroiden per Atombombe keine Wirkung und der Asteroid kann fröhlich weiter schweben...)

Gruß!
 

Orbit

Registriertes Mitglied
und eben die 4. Idee, welche ich bereits weiter vorn erwähnt habe: 'Abschleppen' per Gravitatrionskraft.
 
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