Space Shuttle: Noch zehn Mal sollen Shuttle starten

astronews.com Redaktion

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Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat Anfang der Woche die Termine für die noch verbleibenden Shuttle-Missionen festgelegt. Kommt es zu keinen weiteren Verzögerungen wird am 31. Mai 2010 mit der Endeavour zum letzten Mal ein Space Shuttle zur ISS fliegen. In diesem Jahr sind noch zwei Shuttle-Missionen geplant. (10. Juli 2008)

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ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

auch wenn die Space Shuttle vielleicht nicht gerade das Gelbe vom Ei ist, so funktioniert sie jetzt ja nach 2 schrecklichen Unfällen, die beide in die Geschichte eingegegangen sind (was letztklich die Bedeutung der Space Shuttle aufzeigt), recht gut.

Ich persönlich finde es leichtfertig, die Space Shuttle aus dem Verkehr zu ziehen, ohne dass ein adäquater Nachfolger bereit steht; man möge auch nicht vergessen, dass trotz aller Probleme kein Raumtransporter zur Verfügung steht, der auch nur annähernd an die Leistungsfähigkeit der Shuttle heranreicht.

Wenn es in der ISS Probleme gibt und die Not-Kapsel zur Erde aus welchem Grunde auch immer nicht funktioniert, so ist es nur die Space Shuttle, die "zu Hilfe eilen" kann.


Ausser der Space Shuttle gibt es auch kein anderes Raumflugzeug, dass einen ausser Kontrolle geratenen Satelliten reparieren kann.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Sir Atlan

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Vom Shuttle zur Kapsel

Hallo Ralf,

ich sehe das ähnlich wie Du. Ich verstehe nicht, warum die NASA diesen Schritt "zurück" zur Kapsel geht.
OK, die Shuttles hatten mehrmals Probleme beim Start (Beschädigung des Hitzeschildes). Dies resultierte - soweit ich weiß - aus dem Problem, das beim Start Teile dagegen geflogen/gekommen sind.

Wenn die Shuttles beim Start so "anfällig" sind ist das etwas, was die NASA ändern muß. Wenn man die Art der Aufhängung der Shuttels an der Trägerrakete ändern würde, wäre diese Problem doch weitgehend aus der Welt geschafft. Konkret nämlich dann, wenn man die Shuttles etwas verkleinern würde und nicht an die Trägerrakete montiert, sondern wie eine Kapsel auf die Spitze einer Rakete setzen würde, wären doch m.E. die "Startprobleme" erstmal minimiert und man könnte das doch sonst so erfolgreiche Konzept Shuttle weiterführen.
Auch zum Hitergrund der Wiederverwendbarkeit => Kostenreduzierung.

Oder mache ich hier einen gravierenden Denkfehler?

Gruß
Sir Atlan
 

mac

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Hallo Sir Atlan

Oder mache ich hier einen gravierenden Denkfehler?
Ja.

Konkret nämlich dann, wenn man die Shuttles etwas verkleinern würde und nicht an die Trägerrakete montiert, sondern wie eine Kapsel auf die Spitze einer Rakete setzen würde,
schau Dir mal die Konstruktion etwas sorgfältiger an, dann wirst Du sehen daß das eine komplette Neukonstruktion bedeutet. Mit einem 'einfachen' Umbau der Halterung ist das Ding nicht mehr startfähig. Der Haupttank ist nur deshalb so billig, weil er keine Triebwerke hat.

Herzliche Grüße

MAC
 

maru

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Dass die NASA grössten Wert auf Sicherheit legt, finde ich erst mal positiv. Es ist richtig, dass man Fracht und Mannschaft getrennt in den Orbit befördert. Althergebrachtes, das funktioniert, hat sich stets bewährt. Das sieht man auch bei den Russen und ihrem Sojus-System. Dass die Orion eher aussieht, wie das Apollo-Raumschiff und nicht wie ein flugzeugähnlicher Shuttle bringt doch nur Vorteile. Im All braucht man kein Flugzeug mit Flügeln, um manövrierfähig zu sein. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass das Raumschiff zuoberst auf der Rakete platziert ist und bei einer Havarie derselben den Astronauten eine Fluchtmöglichkeit bietet. Beim herkömmlichen Shuttle ist das nicht möglich, wie wir wissen, weil die Astronauten praktisch den ganzen Treibstoff unter dem A... haben. Zudem dürfte es mit einer runden Kapsel technisch sehr einfacher sein, wieder in die Atmosphäre einzudringen. Und der Kosten Nutzen Faktor wird da wohl einiges besser aussehen, als bei einer Shuttle-Variante.

maru
 
Zuletzt bearbeitet:

Sir Atlan

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Hallo maru,

Dass die NASA grössten Wert auf Sicherheit legt, finde ich erst mal positiv. Es ist richtig, dass man Fracht und Mannschaft getrennt in den Orbit befördert. Althergebrachtes, das funktioniert, hat sich stets bewährt. Das sieht man auch bei den Russen und ihrem Sojus-System. Dass die Orion eher aussieht, wie das Apollo-Raumschiff und nicht wie ein flugzeugähnlicher Shuttle bringt doch nur Vorteile.

Hier stimme ich Dir zu.

Im All braucht man kein Flugzeug mit Flügeln, um manövrierfähig zu sein.

Richtig. Die waren aber imho auch "nur" zur Stabilisierung beim Landeanflug.

Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass das Raumschiff zuoberst auf der Rakete platziert ist und bei einer Havarie derselben den Astronauten eine Fluchtmöglichkeit bietet. Beim herkömmlichen Shuttle ist das nicht möglich, wie wir wissen, weil die Astronauten praktisch den ganzen Treibstoff unter dem A... haben.

Das wollte ich gerne mit einem "verkleinerten Shuttle" versuchen. Habe mich aber anscheinend sehr "verhauen".

Zudem dürfte es mit einer runden Kapsel technisch sehr einfacher sein, wieder in die Atmosphäre einzudringen. Und der Kosten Nutzen Faktor wird da wohl einiges besser aussehen, als bei einer Shuttle-Variante.

maru

Auch hier meine Zustimmung.

Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde ist folgendes:
Wie werden dann zukünftig evtl. nötige Reperaturen / Wartungen an der ISS, JWST (Hubble "Nachfolger") oder Satelliten durchgeführt?

Gruß
Sir Atlan
 

maru

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Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde ist folgendes:
Wie werden dann zukünftig evtl. nötige Reperaturen / Wartungen an der ISS, JWST (Hubble "Nachfolger") oder Satelliten durchgeführt?

Gruß
Sir Atlan

Hi Sir Atlan

ich könnte mir vorstellen, ein Servicevehikel zu bauen, welches einen festen Platz an der ISS hat und für solche Zwecken dann eingesetzt würde. Das wiederum würde natürlich auch Treibstoffreservetanks voraussetzen, die man nachfüllen könnte.
Solche Nutzlasttransporte in den Orbit werden wohl zur Gewohnheit werden in der zukünftigen Raumfahrt. Für die Leut's hochzubeamen könnte man so höchstmögliche Sicherheit bieten, weil man da viel kleinere Raketen benötigt.
 

Sir Atlan

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Könnte man die dann(!!) ausgedienten Shuttles nicht oben parken? Und bei anfallendem Service mal schnell hin und reperieren (space ADAC;))?
Den Treibstoff kann man ja unbemannt hochschicken.
Dann braucht man auch keine teure Neuentwicklungen und solange sie "oben" waren, gab es ja keinerlei Probleme.

Sir Atlan
 

astroboy1991

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Shuttle Lösung

Also ich bin für eine ähnliche Lösung wie du. Doch leider wird man die Shuttles aus kostengründen weder im Weltraum noch auf der Erde parken (Beides als Notfall). Auch gäbe es im Weltraum zusätzlich Probleme mit dem Shuttle. Wie willst du das Shuttle betanken mit Airbus Tankmaschinen? Nö müsste alles komplett neu entwickelt werden. Wäre viel zu tuer.
 
Zuletzt bearbeitet:

maru

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Ich denke auch, dass die Kostenfrage diese Lösung von vornherein verunmöglicht. Die Probleme der überalterten Shuttles sind ja dann auch nicht vom Tisch. Ich sehe lieber, die ausgedienten Shuttles in technischen Museen, wo man sie zeitlebens bestaunen kann, als beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht zu wissen.
Ein Shuttle-Start beläuft sich heute auf ca. 500 Mio. US-Dollar. Da ist die Neuherstellung eines Satelliten oftmals billiger, als eine Reparatur, so auch bei Hubble, welches als einmalig betrachtet werden muss, weil ja mehrere Einsätze notwendig waren.
Als Service-Raumvehikel sehe ich in der Tat eine Neuentwicklung auf genau solche Einsätze für 2-3 Astronauten mit der nötigen Infrastruktur ausgelegt.
 

garfield335

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Ich denke auch, dass die Kostenfrage diese Lösung von vornherein verunmöglicht. Die Probleme der überalterten Shuttles sind ja dann auch nicht vom Tisch. Ich sehe lieber, die ausgedienten Shuttles in technischen Museen, wo man sie zeitlebens bestaunen kann, als beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht zu wissen.
Ein Shuttle-Start beläuft sich heute auf ca. 500 Mio. US-Dollar. Da ist die Neuherstellung eines Satelliten oftmals billiger, als eine Reparatur, so auch bei Hubble, welches als einmalig betrachtet werden muss, weil ja mehrere Einsätze notwendig waren.
Als Service-Raumvehikel sehe ich in der Tat eine Neuentwicklung auf genau solche Einsätze für 2-3 Astronauten mit der nötigen Infrastruktur ausgelegt.

Dank moderner Computertechnik und Navigation, braucht heute doch eigentlich kein Mensch mehr hochzufliegen. Zur Zeit von Apollo brauchte man noch Menschen. Heute können die Dinger automatisch auf fremden Planeten landen und theoretisch auch zurückkehren.

Menschen wird man nur noch in kleinen Kapseln hochschicken, der Rest wird durch Roboter erledigt.

Auch Satellittenreparaturen werden eher durch genau dafür konstruierte Roboter durchgeführt, als von Menschenhand !
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Dank moderner Computertechnik und Navigation, braucht heute doch eigentlich kein Mensch mehr hochzufliegen. Zur Zeit von Apollo brauchte man noch Menschen. Heute können die Dinger automatisch auf fremden Planeten landen und theoretisch auch zurückkehren.

Menschen wird man nur noch in kleinen Kapseln hochschicken, der Rest wird durch Roboter erledigt.

Auch Satellittenreparaturen werden eher durch genau dafür konstruierte Roboter durchgeführt, als von Menschenhand !

Hallo Garfield,

na ja, die Reparatur des Hubble Space Teleskopes scheint aber noch nicht so recht mit Robotern möglich zu sein ...

Und auf dem Mars 'ne richtige Sandburg zu bauen würde mich also schon noch faszinieren, nicht bloss irgendwelche High-Tech-Autos da herumfahren zu sehen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Joachim

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Hi,

interessant finde ich die Argumentation über die Arbeitsplätze. Ich finde dieses Argument unsinnig. Die Mitarbeiter, die die Shuttleflüge durchführen, sind gut ausgebildete intelligente Leute. Die können sich auch anderswo in der NASA beschäftigt werden oder einen anderen Job finden. Wenn der Einsatz der Shuttles verlängert werden soll, dann bitte aus betrieblichen oder wissenschaftlichen Gründen und nicht als Arbeitsbeschaffung. Dazu ist auch das Geld der anderen (hier der USA) zu schade.

Gruß,
Joachim
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

auch wenn die Space Shuttle vielleicht nicht gerade das Gelbe vom Ei ist, so funktioniert sie jetzt ja nach 2 schrecklichen Unfällen, die beide in die Geschichte eingegegangen sind (was letztklich die Bedeutung der Space Shuttle aufzeigt), recht gut.

Ich persönlich finde es leichtfertig, die Space Shuttle aus dem Verkehr zu ziehen, ohne dass ein adäquater Nachfolger bereit steht; man möge auch nicht vergessen, dass trotz aller Probleme kein Raumtransporter zur Verfügung steht, der auch nur annähernd an die Leistungsfähigkeit der Shuttle heranreicht.

Wenn es in der ISS Probleme gibt und die Not-Kapsel zur Erde aus welchem Grunde auch immer nicht funktioniert, so ist es nur die Space Shuttle, die "zu Hilfe eilen" kann.


Ausser der Space Shuttle gibt es auch kein anderes Raumflugzeug, dass einen ausser Kontrolle geratenen Satelliten reparieren kann.


Freundliche Grüsse, Ralf
Hallo zusammen,

wie wir ganz aktuell sehen gibt es noch einen weiteren Grund, warum es falsch war, die Space Shuttles zu demontieren. Den Preis, die Leute von der ISS zu holen geben nun die Russen vor, und Obama ist gut beraten, mit seinem Drohgebahren zuzuwarten, bis alle westlichen Astronauten sicher in ihrem Heimatland eingetroffen sind. Als Geise... - ähn "Gäste" sind die nämlich sehr gut geeignet, sei es oben im Orbit oder auf dem Weltraumbahnhof nach der Landung.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

AlphaCentauri

Registriertes Mitglied
Hi,

interessant finde ich die Argumentation über die Arbeitsplätze. Ich finde dieses Argument unsinnig. Die Mitarbeiter, die die Shuttleflüge durchführen, sind gut ausgebildete intelligente Leute. Die können sich auch anderswo in der NASA beschäftigt werden oder einen anderen Job finden. Wenn der Einsatz der Shuttles verlängert werden soll, dann bitte aus betrieblichen oder wissenschaftlichen Gründen und nicht als Arbeitsbeschaffung. Dazu ist auch das Geld der anderen (hier der USA) zu schade.

Gruß,
Joachim

Aber Arbeitsplätze sind auch der Grund, weshalb Amazon in Europa Luxemburgische Steuern ausweisen darf...
 
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