Aber letztlich hilft doch das alles nichts: es ist nicht einsichtlich, warum so extrem dichte Objekte wie Neutronensterne so lange leben können (auch Rössler wird ihnen wohl einige Millionen Jahre einräumen), die Erde hingegen in "fünfzig Wochen" hinweggerafft werden soll.
Hallo Bynaus,
zumindest im Interview mit P.M. versucht der Rössler, nach meiner Lesart, eindeutig ein Szenario zu konstruieren, dass Neutronensterne eine geringe Lebensdauer haben (die Altersberechnungen der Astrophysiker werden angezweifelt) und Neutronensterne zwangsläufig (wg. der MBHs) zu schwarzen Löchern kollabieren. Nicht umsonst habe ich mir den Luxus erlaubt,
den Wortlaut zu transkribieren:
Man kann eben sozusagen nur durch Forschung begegnen, d. h. man muss jetzt klären, wie lange ist die durchschnittliche Lebensdauer von Neutronensternen. Denn wir wissen ja, es gibt auch schwarze Löcher am Himmel, grade von derselben Grösse ungefähr wie Neutronensterne. Warum sind manche Neutronensterne, andere schwarze Löcher. Das ist noch nicht genau verstanden. Und es ist durchaus möglich, dass die Lebenszeit von Neutronensternen endlich ist.
Wenn Rössler nun tatsächlich einen zweiten, widersprechenden Lösungsansatz präsentieren sollte, um sein 'Katastrophenszenario' zu retten:
Da hätte ich aber trotzdem nochmal eine Frage zu einem Punkt der letzten Roessler Erklärung :
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Die aus der Höhenstrahlung vorhergesagten superschnellen Schwarzen Löcher sind wegen ihrer hohen Geschwindigkeit für die Erde und alle anderen Himmelskörper ungefährlich – ausser für die allerdichtesten (Neutronensterne). Für Neutronensterne sind sie aus einem anderen Grund ungefährlich: diese supraflüssigen Himmelskörper sind für sie reibungsfrei passierbar.
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bleibt nochmal mehr als nichts von Rössler übrig. Wir stehen jedoch vor der Schwierigkeit, die ich als Gründungsproblem dieser
'Gruppe der 24' bezeichnen möchte. Wir wissen nicht, was an diesen Texten, Stellungnahmen, Erklärungen und 'vermittelten Antworten' Rösslers wirklich von Rössler ist oder aus den Ateliers dieser 'Künstler' stammt. Bestes Beispiel ist mal wieder dieser heute Nacht von Herrn Schmitt gepostete Beitrag. Quellenangabe? Fehlanzeige! Ein Link, der es erlaubt, diese Aussage im Kontext zu lesen? Fehlanzeige! Die Forderung, Rösslers Urheberschaft an diesen Texten zu belegen? Wiederum Fehlanzeige!
Um das 'Suprafluiditäts-Argument' zu finden, muss man wieder selber suchen. Es gab mit Datumsangabe 11.06.2008 den Text
'Seven Reasons for Demanding an LHC Safety Conference' auf der Website des Herrn Fasnacht. Darin wird das 'Argument' als siebter Punkt angesprochen:
7) Finally, neutron stars have a by another factor of 109 greater density than white dwarfs. Since they are a thousand times smaller, they are a million times more susceptible. But they are protected by quantum coherence effects of the superfluidity type: so miniblack holes can pass without friction. The superfluidity extends to the “inner crust“ [6].
Den Artikel gibt es auch als
PDF auf der Website von Arthur Schmidt und dürfte, nach den Dokumenteigenschaften, wie die beiden Dokumente
'Abraham-Solution to Schwarzschild Metric Implies That CERN Miniblack Holes Pose a Planetary Risk' und
'Warum ich vor dem LHC-Experiment warne' aus
derselben Quelle stammen. Der 'Autor' beruft sich für das 'Suprafluiditäts-Argument' auf die Veröffentlichung des Mailänder Physikers
Gianluca Colò:
[6] G. Colò, “A microscopic quantal calculation of the superfluidity of the inner crust of neutron stars“ (Abstract).
www.mi.infn.it/~colo/TRENTO/Abstracts/gori.txt
ohne jedoch den vorgeblichen kausalen Zusammenhang aufzuklären, was die 'innere Reibungsfreiheit' nun damit zu tun haben sollte, dass das MBH ungehindert den Neutronenstern passieren sollte. Es klingt halt gut.
Was ist von dem 'Suprafluiditäts-Argument' demnach zu halten? Nichts! Die Berechnungen, die hier bereits angestellt wurden, lassen sich noch weiter dadurch stützen, dass Neutronensterne nach gängigem astrophysikalischen Standard effektive 'Bremser' sind. Und das selbst für Neutrinos, die aufgrund der fehlenden gravitativen Wechselwirkung
noch 'flüchtiger' sind als MBH:
Bei einer bestimmten, hohen Materiedichte, der so genannten Einschlussdichte (engl. trapping density), die bei etwa 3 × 1011 g/cm3 liegt, wird die Neutrino-Opazität so groß, dass die Neutrinos von der kollabierenden Materie festgehalten, mitgerissen und eingefangen werden (engl. trapping). Dadurch bildet sich ein 'Fermi-See' aus Neutrinos.
Wie in dem vorzüglichen Lexikon-Artikel von Andreas Müller über
Neutronensterne zu entnehmen ist, ist die Neutrino-Trapping-Dichte der Neutronensterne bereits
in der inneren Kruste erreicht. Fazit: Auch dieses 'Argument' kann sich der 'Autor', ob Rössler oder ein anderer 'Künstler', von der Backe reiben.
Was bleibt? Die 'Maschinenstürmer' stehen argumentativ blank da. Ob sich das in Form eines kognitiven Prozesses bemerkbar macht, ist zu bezweifeln, da sie immer wieder Zusatznahmen mobilisiert haben, um ihre Panikmacherei am Leben zu erhalten. Es bleibt auch der saure Beigeschmack, dass man meint, die Standards der 'guten wissenschaftlichen Praxis' einfach vernachlässigen zu können, wenn es dem Impetus des eigenen 'Projekts' gefällig ist, das längst zur Form einer wissenschaftsfeindlichen Ideologie geronnen ist.
Grüsse galileo2609